Montag, 22. Oktober 2007

Spiegel-Rhetorik zur SVP Werbung:

Missverständnis oder bewusste Desinformation?

Nach den Wahlen in der Schweiz versucht Spiegel online die Schweiz und die SVP als rassistisch und ausländerfeindlich hinzustellen. Die Kommentare geben zu denken, denn sie sind manipulativ. Die Worte stimmen nicht mit den Fakten überein. Derartige rhetorische "Verdrehungskunst" könnte dem Image der Schweiz schaden. Sie ist deshalb gefährlich, weil solche Kommentare von anderen Journalisten unkritisch übernommen oder einfach nur abgeschrieben werden.

So schrieb Spiegel zu einem Plakat, das die Schweiz mit weissen Schafen darstellt wird , und an der Grenze der SVP Ziegenbock "Zottel" zu sehen ist, der die schwarzen Schafe (die kriminellen Ausländer) am Betreten des eigenen Territorium hindert:

"Zottel rettet die Schweiz". Die Truppe um Justizminister Blocher hetzt so offen gegen Ausländer, dass die UNO den Rassismus anprangert.

Fakt ist: Blocher prangerte nie die Ausländer an, sondern immer nur die kriminellen Ausländer, die nicht ausgeschafft werden können. Obschon das Plakat nicht gegen das Rassendikriminierungsgesetz verstösst (Gerichtsentscheid), fand ein Delegierter der UNO, das Plakat sei rassistisch.

Spiegel online:

Wahlkampf à la Suisse: Die grösste Partei der Schweiz, die SVP, wirbt aggressiv mit Ausländer-raus-Parolen und Personenkult um Bundesrat Christoph Blocher.

Fakt: Die SVP Werbung ist gewiss bildhaft, aussagestark oft recht provokativ. Es stimmt jedoch nicht, dass mit "Ausländer-raus" Parolen agiert wird. Es geht immer um die kriminellen Ausländer und Wiederholungstäter, die man neu ausschaffen könnte.

Spiegel online zu Titelbilder der SVP Parteizeitung:

Titelbilder der Parteizeitung "SVP-Klartext" auf der Webseite: Rüder Ton gegen Ausländer, EU und politische Gegner.

Fakt: Der Ton ist tatsächlich direkt und zugespitzt - aber auch hier nicht allgemein gegen Ausländer. Nur gegen kriminelle Ausländer. Die EU Befürworter und politische Gegner hingegen werden tatsächlich recht rüd behandelt.

Spiegel online zum Originalplakat (in Anlehnung an das Bild vom "schwarzen Schaf" wird der kriminelle Ausländer als "schwarzes Schaf" hinausgestossen):

Wahlplakat der SVP: Das Original ist ebenso ausländerfeindlich ... (Plakattext: Für die Ausschaffung krimineller Ausländer)

Fakt: Wiederum wird die Ausschaffung Krimineller als "ausländerfeindlich" bezeichnet.

Spiegel bildete dann das NPD Plakat ab, welches das SVP Sujet für ihre fremdenfeindliche Zwecke missbraucht hatte und schreibt dazu: Es sei...

"... wie die Kopie der hessischen NPD."

Fakt: Nicht die SVP hat das NPD Plakat kopiert . Es ist genau umgekehrt, Die NPD hat das SVP Sujet missbraucht.

Spiegel online zu einem alten SVP Plakat gegen Bedrohungen bei Terroranschlägen. Spiegel schreibt zu diesem Plakat, das hinter dem Schweizer Kreuz Bin Laden zeigt (Das Plakat wendet sich eindeutig gegen die Bedrohung durch Terroranschläge):

"Schon in vorherigen Wahlkämpfen hatte die Schweizer Volkspartei gegen die Bedrohung von aussen gewettert"

Fakt:

Es geht bei diesem Plakat nicht um das Wettern gegen die Bedrohung von aussen, sondern um die Bedrohung durch Terroristen.

Spiegel online publiziert dann ein weiteres SVP Plakat.(Es zeigt einen messertragenden Kriminellen - dieser ist scherenschnittartig und damit schwarz dargestellt. Der Gewalttätige bedroht eine Frau SVP Der Text zur Illustation auf dem Plakat:

Das haben wir den Linken und den "Netten" zu verdanken: Mehr Kriminalität, mehr Drogen, mehr Angst --- Mehr SVP/Mehr Sicherheit.

Spiegel kommentiert dieses Plakat:

"Angst schüren vor dem schwarzen Mann: Die SVP geriert sich gern als letzte Bastion von Law and Order."

Fakt: Der sogenannte schwarze Mann ist kein "Schwarzer". Spiegel suggeriert dennoch Rassenhass. Dass die SVP mit der Angst vor Kriminellen und Gewalttätrtm Stimmen holt, ist unbestritten. Dass es jedoch Parteien gegeben hat, die Kriminelle nachsichtig behandeln und die kriminelle Handlungen eher hinunterspielen oder den Schutz der Bevölkerung, auch die Opferbetreuung weniger gewichten als die psychologische Zusendung (Therapie) der Täter - war vielerorts feststellbar.

Kommentar:

Es geht in diesem Beitrag nicht darum, die SVP zu verteidigen. Es geht bei der Analyse der Spiegel Kommentare (Spiegel online) darum, zu zeigen, dass in den Medien Sachverhalte mit wenig Worten und ungenauen Formulierungen verdreht werden können. Schlimm ist es, wenn derartige Falschinformationen tel quel kolportiert werden.

Im ARD habe ich am Wahlsonntag bereits wortwörtlich gehört: In der Schweiz hatte die SVP mit ihren fremdenfeindlichen Parolen Erfolg. Wenn die ausländischen Presse so krass desinformiert , muss man sich auch nicht wundern, wenn in Amerika ein Leser Folgendes schreibt:

Tony, USA - 03:18 | 22.10.2007 » Ach die Schweizer müssen aufpassen.... als eine der ältesten Demokratien der Schweiz macht Ihr einen auf Anti-Ausländer. Kurzfristig erscheint dies vielleicht eine gute Lösung, weil "die Ausländer ja die schwarzen Schafe sein sollen" (finde ich nicht). Im Jahr 2007 kann man nicht mehr in Landesgrenzen denken, dieser Schuss geht nach hinten los...

Wie kann dieser Leserbriefschreiber wissen, dass mit den "Schwarzen Schafen" nicht alle Ausländer, sondern nur die kriminellen Ausländer gemeint sind, wenn die Presse und selbst die Bundespräsidentin das Bild mit der Ausschaffung eines Kriminellen als fremdenfeindlich und rassistisch bezeichnet hatte? Ich glaube nicht, dass jemand findet, Kriminelle hätten ein Anrecht auf besonderen Schutz. Niemand wird wohl die Meinung vertreten wollen, dass jemand, der die kriminellen Ausländer schont, ausländerfreundlich sei.