Das grosse Schweigen der Grenobler Aerzte nach Schumis Unfall war ein Fehler
Schumis Managerin Kehm und das Informationsmanagement des Weltmeisters
Jüngst beschrieb ich im PERSOENLICH die Informationspraxis der Grenobler Aerzte und vertrat darin die Meinung, ein Spital hätte das Informationsmanagement nicht delegieren dürfen.
Ein CEO widersprach mir vor wenigen Tagen. Er vertrat die Meinung: Schweigen sei in diesem Fall das Beste gewesen - schon aus persönlichkeitsrechlichen Gründen. So habe man die Familie geschützt.
Wer jedoch den ganzen Fall kennt, stellt nun nachträglich fest: Das Schweigen des Apitals war ein grosser Fehler.
Gerüchte machten die Runde. Vermutungen wurden publiziert. Die Managerin musste ständig berichtigen und beschwichtigen. Weil die Medien nicht informiert wurden, übernahmen angeblich Experten den Lead. Vor wenigen Tagen griff sogar ein angeblicher Experte die Genobler Aerzte an und behauptete, diese hätten gravierende Fehler gemacht.
Ich zitiere Blick:
Michael Schumacher (45) liegt seit dem unglücklichen Skiunfall am 29. Dezember 2013 in Grenoble im Koma. Seit Wochen befindet sich der siebenfache Weltmeister in der Aufwachphase.
Und fast solange schweigen die Ärzte. Nur Schumis Managerin Sabine Kehm meldet sich, wenn irgendwo wieder einmal eine Spekulation auftritt: «Wir glauben, dass Michael da durchkommt und aufwacht!» Optimismus tönt anders.
Seit 91 Tagen kämpft also der Wahl-Schweizer um sein Leben. Für jeden Tag einen seiner 91 Grand-Prix-Siege. Was für ein brutales Zahlenspiel. Aber vielleicht ist die Wahrheit noch viel brutaler.
Viele Fans und Fahrer haben irgendwie Angst vor den nächsten Nachrichten aus dem Spital.
Heute vor 35 Jahren verunglückte in Ungarn mit Joachim Deckarm (VfL Gummersbach) einer der besten Handballer der Welt. In einem Europacupspiel.
Er lag 131 Tage im Koma. Er ist bis heute auf fremde Hilfe angewiesen, kann nur gebrochen sprechen und sitzt im Rollstuhl. Das schwere Schädel-Hirn-Traum hinterlässt seine fürchterlichen Spuren.
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