Mehr Aufgeschlossenheit als die Deutschschweizer zeigen auch die Tessiner, für die zum
wohlklingenden «parlare» auch eine den Vortrag und die damit verbundenen Absichten unterstützende Körpersprache
gehört. «Deutschschweizer Redner bevorzugten hingegen die Gleichförmigkeit, um sich nicht dem Vorwurf des als
verwerflich eingestuften Schönredens auszusetzen», bemerkt der Schweizer Kommunikationsberater und
Medienpädagoge Marcus Knill. «Man beherrscht sich, reduziert die Körpersprache und beschränkt sich rein auf die
Verbalsprache», meint Knill, der dem deutschsprachigen Landesteil eine «amputierte Redekultur» bescheinigt.
Knill plädiert für den Begriff der «angewandten Rhetorik», die nicht als Kosmetik missverstanden werden dürfe.
Zu dieser Technik gehören einfache Sätze, durchdachter Aufbau mit rotem Faden, Kürze und das Einfügen konkreter
Beispiele. Rhetorik, so Knill, sei «das permanente Bemühen um Präsenz».
In den Mittelschulen einiger Kantone ist die Rhetorik zumindest in ihren Anfängen bereits integriert, oftmals werden einzelne Elemente in den Deutschunterricht eingebaut. Eher ungewöhnlich ist der Weg, den das Baselbiet im Vergleich zu anderen Kantonen gewählt hat. Dort haben an allen Diplommittelschulen (DMS) Schüler der zweiten und dritten Klassen die Möglichkeit, aus dem Angebot der «berufsspezifischen Vorbereitungskurse» zwei Semester lang auch den Kurs «Gesprächsführung» zu wählen. Teilnehmer können sich dabei gezielt auf Vorstellungsgespräche, mündliche Prüfungssituationen und Konfliktfälle vorbereiten. «Der Zuspruch fällt so hoch aus, dass wir diese Kurse doppelt führen. Viele Teilnehmer wollen Primarlehrer werden oder streben paramedizinische Berufe an», sagt dazu Guy Kempfert, Rektor Gymnasium Liestal/DMS und als Geisteswissenschafter in Rhetorik ausgebildet. Ob Baselbieter Maturanden ihre Rhetorikfertigkeiten in einer eigenen Lehrveranstaltung verbessern können, hängt von der jeweiligen Lehrstätte ab: Nicht jedes Gymnasium bietet dieses Thema als Wahlkurs an.
In den Mittelschulen einiger Kantone ist die Rhetorik zumindest in ihren Anfängen bereits integriert, oftmals werden einzelne Elemente in den Deutschunterricht eingebaut. Eher ungewöhnlich ist der Weg, den das Baselbiet im Vergleich zu anderen Kantonen gewählt hat. Dort haben an allen Diplommittelschulen (DMS) Schüler der zweiten und dritten Klassen die Möglichkeit, aus dem Angebot der «berufsspezifischen Vorbereitungskurse» zwei Semester lang auch den Kurs «Gesprächsführung» zu wählen. Teilnehmer können sich dabei gezielt auf Vorstellungsgespräche, mündliche Prüfungssituationen und Konfliktfälle vorbereiten. «Der Zuspruch fällt so hoch aus, dass wir diese Kurse doppelt führen. Viele Teilnehmer wollen Primarlehrer werden oder streben paramedizinische Berufe an», sagt dazu Guy Kempfert, Rektor Gymnasium Liestal/DMS und als Geisteswissenschafter in Rhetorik ausgebildet. Ob Baselbieter Maturanden ihre Rhetorikfertigkeiten in einer eigenen Lehrveranstaltung verbessern können, hängt von der jeweiligen Lehrstätte ab: Nicht jedes Gymnasium bietet dieses Thema als Wahlkurs an.