Sich auf das WESENTLICHE beschränken
Bendikt Weibels Gedanken im PERSOENLICH-Blog kann ich mehrfach unterstreichen.
ES GIBT NAEMLICH NICHT MEHRERE PRIORITAETEN!
Ich zitiere:
Im frühen Mittelalter erhob der
Scholastiker Wilhelm von Ockham dieses Prinzip der radikalen
Vereinfachung zur Maxime. Man solle bei einem Problem das Wesentliche
herausdestillieren und alles andere mit dem Rasiermesser abschneiden.
Der illustrative Begriff "Ockhams Razor" hat sich bis heute erhalten.
Der amerikanische Protagonist der Emotionalen Intelligenz, Daniel
Goleman, hat es auf den Punkt gebracht: "Just one cognitive ability
distinguished star performers from average: pattern recognition, the
big-picture thinking." Der preussische General und Stratege Carl von
Clausewitz hat es "le coup d’œuil" genannt: die Fähigkeit, aus einer
unübersehbaren Menge von Informationen die relevanten Elemente zu
erkennen.
Seit unserer frühesten Kindheit bestimmen Muster unser Leben.
Gegenstände werden kategorisiert und später durch Worte benannt.
Intuitive Entscheidungen beruhen auf dem Abrufen von gespeicherten
Mustern. Im 19. Jahrhundert sind die Ökonomen dem Phänomen von zwei
Seiten her auf die Spur gekommen. Vilfredo Pareto hat aufgrund
empirischer Studien festgestellt, dass viele Variablen, zum Beispiel das
Vermögen der Bürger, asymmetrisch verteilt sind. Sein 80/20-Prinzip ist
eine Bestätigung von Ockhams Razor: Suche bei einem Problem die 20
Prozent der möglichen Massnahmen, welche 80 Prozent der Wirkung
erzeugen. Unabhängig von Pareto hat Hermann Heinrich Gossen das
fundamentale ökonomische Gesetz des abnehmenden Grenznutzens entdeckt.
Mathematischer Ausdruck des Phänomens ist eine gekrümmte Summenkurve,
die der Pareto-Verteilung ähnlich ist. Das Gesetz des abnehmenden
Grenznutzens wird mit dem Ausdruck "Low-Hanging Fruit Effect" plastisch
umschrieben. Die Handlungsanweisung ist unmissverständlich: Pflücke
zuerst die tief hängenden Früchte. Alles, was danach kommt, kostet mehr
und bringt weniger Ertrag.
Die Themen Einfachheit und Mustererkennung faszinieren mich seit
Langem. Je mehr ich mich in die Problematik vertieft habe, desto breiter
wurde der Untersuchungsgegenstand. Philosophie, Mathematik,
Wissenschaftstheorie, Psychologie, Neurologie, Psychiatrie, Malerei,
Architektur, Schachspiel, Sprache, Management: Überall spielen Muster
eine entscheidende Rolle. Daraus ist ein Buch entstanden, voller
Geschichten über die Kunst, sich auf das Wesentliche zu beschränken.
LINKS:
3. März 2002 ... Einige Zeitmanagement-Gurus arbeiten gerne mit Listen und Aktenordnern.
Gemäss deren Rat müssten Sie dauernd Listen erstellen: z.B. was ...
www.rhetorik.ch/Zeitmanagement/Zeitma
|
Alpha Artikel vom Juli 2005: Mut zum Vereinfachen.
www.rhetorik.ch/Vereinfachen/Vereinfachen.html
|