Samstag, 16. Juli 2016

Frankreich im Focus der Terroristen

Ein Lastwagen fährt am französischen Nationalfeiertag in Nizza in eine Menschenmenge und tötet 80 Personen. Es ist eine von vielen Attacken seit «Charlie Hebdo» im Januar 2015.


(Quelle 20 Minuten)

Bildergebnis für terror in frankreich



Frankreich ist an seinem Nationalfeiertag erneut von einem schweren Anschlag getroffen worden: Im südfranzösischen Nizza tötete ein Angreifer mindestens 77 Menschen, als er mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge fuhr. Frankreich ist seit der Attacke auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo» im Januar 2015 nicht zur Ruhe gekommen.

7. bis 9. Januar 2015:
Die Islamisten Chérif und Said Kouachi erschiessen bei der Attacke auf die französische Satirezeitung «Charlie Hebdo» zwölf Menschen. In den folgenden Tagen tötet ihr Komplize Amédy Coulibaly eine Gemeindepolizistin und vier Menschen in einem jüdischen Supermarkt in Paris. Die Islamisten werden schliesslich von Sondereinheiten der Polizei erschossen.

26. Juni 2015:
Der wegen seiner Kontakte zur Salafisten-Szene bekannte Yassin Salhi enthauptet seinen Chef und bringt den Kopf neben islamistischen Flaggen am Zaun eines Gaslagers nahe Lyon an. Anschliessend bringt er auf dem Industriegelände mehrere Gasflaschen zur Explosion, bevor er von Feuerwehrleuten überwältigt wird. Im Gefängnis nimmt sich Salhi das Leben.

21. August 2015:
Ein Blutbad kann in einem Thalys-Schnellzug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris verhindert werden: Zufällig mitreisende US-Soldaten überwältigen den schwerbewaffneten Ayoub El Khazzani, als dieser in dem Zug das Feuer eröffnet. Der 25-jährige Islamist verletzt zwei Menschen schwer.

13. November 2015:
Bei nahezu zeitgleichen Attacken auf die Pariser Konzerthalle Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants und das Stade de France in der Pariser Vorstadt Saint-Denis während eines Länderspiels Deutschland-Frankreich töten Islamisten 130 Menschen. Zum schwersten Anschlag in der französischen Geschichte bekennt sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Seit dem Blutbad gilt in Frankreich der Ausnahmezustand.

7. Januar 2016:
Am Jahrestag des «Charlie Hebdo»-Anschlags attackiert ein Mann ein Pariser Polizeirevier mit einem Metzgerbeil und wird von Beamten erschossen. Bei dem toten Angreifer wird ein Bekennerschreiben mit einer IS-Fahne entdeckt.

13. Juni 2016:
Wenige Tage nach Beginn der Fussball-EM tötet ein vorbestrafter Islamist im westlich von Paris gelegenen Magnanville einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin. Der Angreifer, der sich in einem Video zum IS bekennt, wird von Elitepolizisten erschossen.

14. Juli 2016:
Im südfranzösischen Nizza fährt ein Mann mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge, die einem Feuerwerk anlässlich des französischen Nationalfeiertags beiwohnt. Es gibt mindestens 80 Tote, der Angreifer wird erschossen.
(foa/afp)

KOMMENTAR: Immer wieder heisst es: Unter den vielen Fanatikern (leider meist Täter aus islamistischen Kreisen) sind nur ganz wenige gewalttätig. Man dürfe somit nicht alle in den gleichen Topf werfen.
Es ist aber verständlich, wenn die Bevölkerung nicht mehr bereit ist, das Risiko von Terrorakten auf sich zu nehmen? Bei Anschlägen wie bei dem Einzeltäter in Nizza mit 80 Toten ist schon ein Einzeltäter zu viel. Es muss uns deshalb nicht verwundern, wenn Islamisten unter einem Generalverdacht zu leiden haben. 
Solche brutale Anschläge von Einzeltätern beeinflussen auch die Stimmung gegen gefährliche Einwanderer in die europäischen Länder. 
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