Die gängigsten Missverständnissen bei Kommunikationsprozessen
Missverständnisse bei Kommunikationsprozessen
Im Laufe des Lebens lernen wir mehr oder minder gut die Kunst der Kommunikation. Wer mit offen Augen und Ohren die Gespräche der Menschen mitverfolgt, erkennt immer wieder typische Missverständnisse bei Dialogen. Unter Missverständnissen verstehe ich die Differenz zwischen dem Gemeinten und dem Verstandenen. Wenn zwei miteinander reden, besteht immer die Gefahr, dass man sich falsch versteht.
Das ist im Alltag natürlicher Bestandteil bei allen Kommunikationsprozessen. Wir erleben sie tagtäglich und tragen auch selbst zu den Missverständnissen bei. Im Internet gibt es eine Fülle von vertiefenden Beiträgen über diese Thematik. Ich verzichte deshalb an dieser Stelle auf eine systematische Analyse von Missverständnissen bei alltäglichen Situationen.
Ich verweise auf die Fachliteratur (Siehe Anhang). Dort finden Sie eine gegliederte Auflistung der verschiedenen Arten von Missverständnissen (unbeabsichtigte, leichtfertige, zufällige oder beabsichtigte Missverständnisse) wie auch die aufgelisteten Ursachen der Missverständnisse (kompliziertes Formulieren, mehrdeutige Aussagen, Interpretationen, unterschiedliches Wahrnehmen, eingeschränkter Hörfähigkeit, Sprachschwierigkeiten, Uebersetzungsstörungen, mangelnde Bildung, Grenzen hinsichtlich Denkvermögen beim Adressaten).
Missverständnisse sind aber potentiell gefährlich: Sie beruhen meist auf falschen Grundannahmen und können gravierende Folgen haben.
Nachfolgend erwähne ich bewusst nur einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der lebenslangen Schule der Kommunikation d.h. Aus meiner Praxis. Es gibt einige verbreitete Missverständnisse über das Kommunizieren generell, aber auch während der Kommunikationsprozesse:
Für Südländer ist das Reden mit Händen eine Selbstverständlichkeit "Verbale und nonverbale Kommunikation" sind für sie keine Fremdworte.
Doch wer spricht und gestikuliert, ist deshalb noch kein Meister der Kommunikation.
- Ausdruckstarkes Reden allein wird oft schon mit guter Kommunikation gleich gesetzt, weil der Körper mitredet. Aber das genügt nicht. Die Aussage muss beim Gegenüber auch VERSTANDEN werden.
- Lange und ausführliches Sprechen ist noch keine gute Kommunikation. Wer Meister der Kommunikation werden will, muss in erster Linie klar DENKEN lernen. Wir müssen lernen, die Gedanken KURZ und KONKRET - in kurzer Zeit - auf den Punkt zu bringen.
- Es geht um die KLAERUNG von Begriffen, die Klarheit der Gedanken und Definitionen.
- Etwas vom Bedeutsamsten ist das gute ZUHOEREN. Eine gute Uebung ist es, wenn zuerst immer das gehört, wiederholt oder zusammengefasst wird. Erst nach der Bestätigung darf dann die eigenen Sicht unterbreitet werden.
- Nach der scholastischen Disputation*1 ist auch die "UNTERSCHEIDUNG" eine hilfreiche Spielregel, um Missverständnisse zu vermeiden. Es muss immer zuerst verdeutlicht werden, in welchem Sinn man einer Aussage zustimmt oder auch nicht. Der Konsens wird gesucht und Unterschied auf den Punkt gebracht.
- Ferner geht es meist um das ABWAEGEN VON GRUENDEN UND GEGENGRUENDEN.
Die heutige Gegenüberstellung von Argumenten PRO und CONTRA machte schon Thomas von Aquin zur allgegenwärtigen Methode. Es lohnt sich beim Abwägen, die gegenteiligen Gründe zu nennen. Unsere Aussage wirkt dann weniger parteiisch.
- Wer glaubt, bei Gesprächen gelte automatisch die Regel: "Ein Wort gibt das andere" wird erleben, dass dem nicht so ist und sich Missverständnisse nach dem fruchtlosen Schema abspielen:
- "Ich habe doch gesagt..."
- "Nein, Du hast sogar ausdrücklich das Gegenteil gesagt."
Derartige Sprachspiele können mit Redewendungen zur Wende des "Treten am Ort" führen:
Wenn jemand mit scharfen Worten die Wort-Wiese der anderen abmähen will, können folgende Wortwendungen hilfreich sein.
- "Ach, ich sehe dies ganz anders"
- "Ich habe da eine andere Erfahrung gemacht"
- "Mir fällt dazu etwas anderes ein"
- "Ich finde dies etwas anders als du"
Mit diesen Wortwendungen kann das Gespräch fortgeführt werden.
Hilfreich ist in diesen Situationen die ICH Regel (Wir verzichten auf MAN Aussagen:
- "Ich empfinde dies so..."
- "Ich weiss nicht, ob..."
- Es kommt vielfach zu Missverständnissen, weil wir Vorwürfe unbesehen übernehmen und dem Gegenüber vorschnell Recht geben.
In solchen Fällen hilft das Sprachbild:
"Das übernehme ich nicht!"
Wir haben verlernt, eindeutig Aussagen zurückzuweisen oder klar zu stellen.
- "So stimmt das nicht!"
- "Das erlebe ich nicht so"
- "Das deute ich anders"
- Wenn ich nicht verstanden werde, liegt es oft daran:
Ich werde akustisch nicht verstanden. Wir müssen lernen, dieses Nicht-verstehen zu artikulieren:
- "Können Sie mir bitte das Gesagte wiederholen?"
- "Ich habe es akustisch nicht verstanden."
- "Bitte sprechen Sie etwas lauter!"
LINKS:
22. Okt. 2004 ... Verstehen, Verständliches Kommunizieren, Lerntraining.
www.rhetorik.ch/Verstehen/Begriffe.html
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Rhetorik, Verstehen, Missverstaendnis,Missverstehen.
www.rhetorik.ch/Missverstehen/Missverstehen.html
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Keine Antwort geben; Nicht verstehen wollen,; absichtlich missverstehen .....
Kinder verstehen es ausgezeichnet bei den Eltern zum Ziel zu kommen mit dem
...
www.rhetorik.ch/Manipulation/Manipulation.html
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Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
Etwas verstehen heisst nicht zwangs- läufig damit auch einverstanden zu sein.
Deshalb lautet der oberste Har- vard-Grundsatz: «Ich verstehe Dich, ich bin aber
...
www.rhetorik.ch/Harvardkonzept/fitimjob.pdf
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Als geübte Kommunikationspartner sind wir unserem Gegenüber schuldig, uns
aktiv um ein angemessenes Verstehen zu bemühen. Wir sind uns bewusst, dass
...
www.rhetorik.ch/Johari/Johari.html
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28. Sept. 2001 ... Seine Reden veranschaulichten uns, was wir in www.rhetorik.ch unter "
Angewandter Rhetorik" verstehen. Im verschiedensten Beiträgen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Sep_28_2001.html
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Er will nichts verstehen (mit der Absicht, dass Sie sich dauernd wiederholen und
die Meinung nicht sagen können). "Können Sie das nochmals erklären?
www.rhetorik.ch/Unredlich/Unredlich.html
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Etwas verstehen heisst nicht zwangsläufig damit auch einverstanden zu sein.
Deshalb lautet der oberste Harvard-Grundsatz: "Ich verstehe dich, ich bin aber ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/02_25/
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In der Psychotherapie wird die Methode des aktiven Zuhörens schon lange
angewendet (Carl R.Rogers (1902-1987). Das aktive Zuhören hat einen festen
Platz ...
www.rhetorik.ch/Hoeren/Hoeren.html
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Schweigen ist aktives Zuhören ... Denn: Schweigen heisst nicht einfach "Still sein
" oder "Nichts sagen" sondern aktives Zuhören . H. Netzer schreibt: ...
www.rhetorik.ch/Schweigen/Schweigen.html
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Ebooks zum Download
LITERATUR von SAMY MOLCHO:
Er zeigt, dass viele Zeichen eine unterschiedliche Bedeutung haben können
VERTIEFENDE BEITRAEGE IM INTERNET:
Missverständnisse in der Kommunikation - Klangschreiber
Wenn zwei sich missverstehen - Manfred Piwinger
piwinger.de › aktuell › MissverstaendnisseDennoch sind Missverständnisse für die Kommunikation potentiell sehr gefährlich, ... der Kommunikation oft bereits bei der Verständigung merken, dass von der ...
Missverständnis – Wikipedia
Wikipedia › wikiDer Begriff Missverständnis bezeichnet in der menschlichen Kommunikation ... Bei der Weitergabe von Nachrichten wird die ursprüngliche Meldung verfälscht.
Die Top 10 Kommunikationsfallen | kreativesdenken.com
kreativesdenken.com › artikel › kommunikationsfallenDie Gefahr von Missverständnissen ist groß und wie das Gesagte beim Gesprächspartner ... Wenn Ihr Gegenüber Sie lachen oder schmunzeln sieht, weiß er: Achtung, das ist jetzt nicht so ernst gemeint. ... Was kommt besser bei Ihnen an?
So war das nicht gemeint – Stolpersteine der Kommunikation ...
wertzeichen-bloggen.de › ... › stolpersteine-der-kommunikation17.05.2010 - Auch wird der Begriff Missverständnis im Kommunikationsprozess sehr ... Bei der Polizei, den Radiosendern und Zeitungen gingen Tausende ...
Wie Sie Missverständnisse in der Kommunikation vermeiden ...
telefonart.de › wie-sie-die-fallstricke-der-kommunikation-vermeidenStellen Sie sich einmal vor, wie es ohne Kommunikation wäre. ... Wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, es zu beherrschen. Falsch ... Er ist ganz einfach beschäftigt, anstatt sich weiter zu ärgern…und es gibt noch mehr Möglichkeiten,...
*1 Die Scholastik kennt nach Wikipedia das "Deduktive Prinzip":
Das typisch Scholastische war ein nahezu grenzenloses Vertrauen in die Macht und Zuverlässigkeit der Deduktion des Schließens vom Allgemeinen auf das Besondere. Man nahm an, dass die fehlerfrei durchgeführte Deduktion zur Erkenntnis von allem vernunftmäßig Erkennbaren und zur Beseitigung aller Zweifel führen kann. Voraussetzung war die korrekte Anwendung der Regeln des Aristoteles, besonders seiner Lehre von den Trugschlüssen . Man ging von bestimmten allgemeinen Grundsätzen aus, von deren Richtigkeit man überzeugt war, und begann dann zu folgern, um ein Phänomen zu erklären oder eine These zu beweisen.