Was Hänschen nicht lernt, das....
Als Prinzip ist es richtig, immer ans Gute zu glauben und Menschen Vertrauen zu schenken.
Ans Gute zu glauben will jedoch nicht heissen: Naiv zu sein und bei allen Menschen immer blind zu vertrauen.
Bei der leiden Mediengeschichte des Messerstecher Carlos konnte rasch erkannt werden, dass Carlos schon in der Schule, in der Familie, im Knast und in der Therapie ständig wieder rückfällig geworden ist und nie gelernt hat, auf Bedürfnisse zu verzichten.
Psychologen dürfen bei Carlos nicht von verhaltensgestört reden. Er war angeblich nur verhaltensauffällig obwohl er überall gestört hatte). Ein Schulpsychologe bezeichnete in einem Seminar ein Kind das mit seinem Verhalten stets gestört hatte: Das Kind sei "verhaltensoriginell."
Carlos Muster (vom Kleinkind bis zum Gewalttäter):
Wenn ist etwas will, hole ich mir einfach. Wenn ich ezwas nicht bekomme - erhalte ich es durch Gewalt. Mit diesem Muster hatte er zu Hause, in der Schule und in der Therapie stets Erfolg.
Die Fortsetzungsgeschichte "Carlos" können wir heute in der Boulevardpresse lesen:
Carlos ist wieder im Knast!
Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren gegen Carlos. Der Vorwurf: Drohung und Hinderung einer Amtshandlung.
Die Stadtpolizei wurde am Dienstag nach einer Anzeige aktiv. Offenbar war sie per Telefon alarmiert worden. Wo genau sich Carlos mit dieser Person gestritten hatte und wie er ihr gedroht haben soll, dazu will die Oberstaatsanwaltschaft nichts sagen.
«Die Hintergründe der Vorwürfe sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen», sagt Bouvard.
Eine endlose Geschichte
Als die Polizisten Carlos festnehmen wollten, gab dieser laut BLICK-Informationen Fersengeld. Nach wenigen Metern holten ihn die Beamten aber ein. Carlos und die Justiz – eine endlose Geschichte.
Im August 2013 stellt das Schweizer Fernsehen den verurteilten Messerstecher (damals 17) in einem Dok-Film vor. Später kommt aus: Die Betreuung des therapieresistenten Jugendstraftäters, ein sogenanntes Sondersetting, kostet pro Monat 29 000 Franken. Inklusive 4½-Zimmer-Wohnung, Thai-Boxen und Privatlehrer.
Die Oberjugendanwaltschaft bricht dieses Sondersetting ab und weist Carlos in ein Massnahmenzentrum für junge Straftäter ein. Monate später entscheidet das Bundesgericht für Carlos. Er kommt in Sondersetting Nummer zwei.
Die Kosten: 19 000 Franken. Bringen tut es nichts. Das Setting wird beendet, da es «keine erzieherische Wirkung» mehr hat. Carlos kommt Ende September frei und wohnt seither mit seinem Vater in einer Notwohnung der Stadt Zürich.
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