Verwöhnen von Kindern ist so schädlich wie die Verwahrlosung
In Erziehungsfragen tendieren Schule und Eltern immer wieder zu Extremen, statt den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.
Ich erinnere an die zurückliegenden Auseinandersetzungen unter Pädagogen zwischen den beiden Positonen:
Autoritäte Erziehung vs. antiautoritäre Haltung.
Dann gab es gleichsam einen Glaubenskrieg zwischen individualisertem Unterrichten und dem Lernen im Klassenverband.
Derzeit sind die verwöhnten Kinder ein Thema:
Im Schulalltag stellen Lehrer und Schulpychologen fest, dass es verwöhnten Kinder schwer fällt, die Leistungssituation über eine längere Zeit asuzuhalten.
Sie haben nie gelernt, Bedüfnisse aufzuschieben und Regeln zu befolgen.
Verwöhnung wirkt sich auf die "Arbeitseinstellung" ein.
Ueberbehütete Kinder sind im Normalunterricht überfordert.
Das verwöhnte Kind ist unfähig, der Alltag in der Regelklasse zu bewältigen.
Nach Familientherapeut Jesper Jull werden sie ebenso krank, wie vernachlässigte Kids.
Ich zitiere 20 Min:
Verwöhnen ist Form von Kindsmisshandlung
«Das
Verwöhnen hat eindeutig zugenommen», sagt Jürg Frick, Professor an der
Pädagogischen Hochschule Zürich und Autor des Buches «Die Droge
Verwöhnung» in der «SonntagsZeitung». «Verwöhnte Kids», sagt Frick,
«haben Probleme, sich zu konzentrieren, eine hohe Anspruchshaltung, eine
tiefe Frusttoleranz und wenig Ausdauer». Und weiter: Extremes Verwöhnen
sei «eine Form von Kindsmisshandlung».
Frick erlebt in
seiner Beratung immer wieder, dass Eltern die Hausaufgaben für den
Nachwuchs erledigen oder die Kinder überallhin begleiten, auch wenn das
gar nicht nötig wäre. Gleichzeitig nehmen Eltern den Kinder
Entscheidungen nicht ab: Mütter erzählen dem Experten, dass sie ihrem
Spross für den Znüni im Kindergarten drei verschiedene
Verpflegungspakete mitgeben, weil sich der Kleine zu Hause nicht
entscheiden kann.
Der Mensch kann lernen, Bedürfnisse hinauszuschieben. Aber es muss trainiert werden.