Dienstag, 13. Januar 2015

ROGER GEGEN ROGER vorläufig aufs Eis gelegt

Ich zitiere 20 Min:

Knatsch zwischen Rogers – 

Talk-Sendung fällt aus

Die wöchentliche Talkshow mit Roger Schawinski und Roger Köppel auf dem Zürcher Radio 1 fällt heute Abend aus. Grund: Der Fall Thiel und ein geplanter «Weltwoche»-Artikel.

storybildSo werben die beiden Rogers für die wöchentliche Talkshow auf Radio 1.
(Bild: Radio 1)
«Roger gegen Roger» – so heisst die wöchentliche Talksendung auf dem Zürcher Radio 1. Da hauen sich die beiden Teilnehmer, Radio-1-Inhaber Roger Schawinski und Weltwoche-Verleger Roger Köppel jeweils ihre Meinungen und Behauptungen zu aktuellen Themen um die Ohren.
Bloss: Heute Montagabend werden die beiden nicht zu hören sein, wie die NZZ online berichtet. Grund ist die berüchtigte SRF-Talk-Sendung von Schawinski mit Satiriker Andreas Thiel. In dieser hatte Schawinski Thiel eine Aussage vorgehalten, die dieser gegenüber der «Berner Zeitung» gemacht hatte: «Die (gemeint sind die Muslime, die Redaktion) sind, böse gesagt, irgendwo im Übergang zwischen Neandertaler und Homo sapiens steckengeblieben.»
«Grundsatzgespräch zur Klärung»
Schawinski taxierte diese Aussage von Thiel in der Sendung als rassistisch. Köppel sieht dies aber anders, Schawinski habe das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und aufgebauscht. Er wollte das Ganze deshalb in einem Artikel in der «Weltwoche» thematisieren. Schawinski forderte daraufhin, dass er seine Sicht der Dinge darlegen könne. Offenbar konnten sich die beiden Parteien nicht einigen.
Schawinski sagt gegenüber der NZZ online dazu Folgendes: «Ich habe Roger Köppel das Mikrofon von Radio 1 seit Jahren zur freien Verfügung gestellt, damit er wöchentlich seine prononcierten politischen Meinungen unzensiert verbreiten kann. Nun habe ich für einmal Gegenrecht verlangt, das mir Roger Köppel verweigert hat. Ich wollte im Rahmen eines Artikels meine Argumente vorlegen, und zwar in Hinblick auf eine weitere Thiel-Geschichte, in der mir die ‹Weltwoche› krasses journalistisches Versagen vorwerfen will, wie sie sowohl mir als auch SRF detailliert schriftlich angekündigt hat. Bis zur Klärung dieser Frage in Form eines Grundsatzgesprächs zwischen Roger Köppel und mir ist die Sendung ‹Roger gegen Roger› auf Eis gelegt worden. Deshalb fällt die heutige Sendung aus.»
(20M)
KOMMENTAR: Eigentlich schade. Anlässlich des Streitgesprächs hätten beide ihre Sicht der Dinge darlegen können. Beim Radio kamen immer beide zu Wort.
Weshalb nicht Roger Köppel nicht die Möglichkeit angeboten,  in der Weltwoche für einmal ein geschriebenes Duell zu publizieren.
Damit wäre der KNATSCH dialogisch gelöst worden.
Unter Gegenrecht sehe ich keinen Beitrag von Roger Schawinski allein in der Weltwoche.
Denn Roger Köppel hatte bei Radio 1 auch  nie eine Sendung  für sich allein.
Wie wäre es mit folgender Variante: 
BEIDE erhalten je eine Seite in der WELTWOCHE.
Konflikte können bekanntlich nur beigelegt werden, wenn jede Seite bei einer erarbeiteten Lösung etwas verliert und jeder Kontrahent dabei etwas gewinnt.
So geht es jedenfalls nicht:

Heuchlerisch

Viele Staatschefs von Ländern, 
welche die Pressefreiheit mit Füssen 
treten, marschierten in Paris mit.

Unehrliche Staatschefs

Nach Tagi online ist dies heuchlerisch:

Über fünfzig Nationen aus allen Ecken der Welt waren in Paris vertreten. Als sich die Versammlung nach der Schweigeminute in Bewegung setzte, schritten unter anderem Frankreichs Präsident François Hollande, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der britische Premier David Cameron, der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sowie Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas gemeinsam voran.


Trotz der lobenswerten Demonstration der Einheit kritisierten viele die Anwesenheit einiger Führer als heuchlerisch. Während sie an der Kundgebung in Paris öffentlich die freie Meinungsäusserung unterstützten, würden sie diese zu Hause mit Füssen treten, schreiben Beobachter in sozialen Medien, Blogger und Kommentatoren in verschiedenen Zeitungen. Die «Washington Post» bedient sich in einem Bericht eines Tweets von Marc Lynch, einem Professor der George-Washington-Universität. Dieser schreibt: «Gut, dass sich so viele Führer neben all der Folterung und Inhaftierung von Journalisten und Dissidenten Zeit nehmen konnten, in Frankreich für die Meinungsfreiheit zu marschieren.»
Auch die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG), die sich weltweit für Pressefreiheit starkmacht, reagierte empört über die Anwesenheit von Repräsentanten aus Ländern, die die Informationsfreiheit beschränken. Als besonders problematisch betrachtete ROG die Teilnahme der Vertreter aus Ägypten, der Türkei, Russland, Algerien, der Vereinten Emirate und Gabun. Diese Länder rangieren auf dem Pressefreiheit-Index, den die Organisation jedes Jahr herausgibt, ganz hinten.
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Beispiele für die Verletzung der Pressefreiheit aus diesen Ländern gibt es viele. So verurteilte ein ägyptisches Gericht im vergangenen Jahr drei «Al-Jazeera»-Journalisten zu bis zu zehn Jahren Gefängnis wegen «Terrorismus»-Vorwürfen. Die Türkei gilt weltweit als eines der Länder, in dem am meisten Journalisten im Gefängnis sitzen. In Russland ist unter anderem der Anti-Korruptions-Blogger Alexei Nawalny in einem umstrittenen Prozess zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Und erst am Freitag ist in Saudiarabien der Menschenrechtsaktivist und Blogger Raef Badawi wegen «Beleidigung des Islam» öffentlich ausgepeitscht worden. Er wurde im November zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe und tausend Peitschenhieben verurteilt.
Auch auf den Pariser Strassen fanden gestern neben all der Trauer viele Franzosen kritische Worte: «In den letzten Tagen wurde gross über Meinungsfreiheit und Demokratie gesprochen. Aber wo war die Unterstützung vor dem Anschlag auf ‹Charlie Hebdo›?», fragte der 26-jährige Student Nalo Magalhou im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der 34-jährige Zakaria Moumni, der mit einer französischen Flagge am Umzug teilnahm, bläst ins selbe Horn. «Einige der Staats- und Regierungschefs sollten heute hier nicht dabei sein. Es ist heuchlerisch», sagt er. (Tages-Anzeiger)
KOMMENTAR: Bei so einem Grossereignis, das weltweit medial verbreitet wird, ist es nachvollziehbar, dass sich auch jene Staatschefs, die im eigenen Land die Presse mit Füssen treten, auch vom Menschenmeer gegen die Terrorwelle profitieren wollen. Diese Eigenwerbung ist jedoch fragwürdig. Dieses fragwürdige wurde in den Medien ungeschminkt kommentiert und transparent gemacht. Eine Hoffnung besteht immerhin: Wer weiss: Vielleicht führt das Mitmarschieren zur Verbesserung der Situation in den Ländern , die Journalisten einkerkern, nur weil sie ihre Meinung offen kundtun.
Der Foto Bschiss mit den Staatschefs, die sich in einer Nebenstrasse für die Fotografen aufgestellte haben. Nachher jeoch mit dem Auto wegfuhren. Das Publikum wurde getäuscht.
Alle glaubten, die Staatschef wären mitmarschiert.
Bedenklich!
Die Demonstration war somit nur ein Fototermin:
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ian bremmer