Wulff kann nicht entlassen werden.
Deshalb will er die Krise aussitzen und rechnet damit, dass er alles weglächeln kann.
Während sich die Gräben zwischen Wulff und der
«Bild»-Zeitung vertiefen, versucht der deutsche Bundespräsident, die
Affäre auszusitzen.
Gute Miene: Bettina und Christian Wulff in Berlin am 6. Januar 2012.
Bild: AFP
Die Affäre Wulff
Der deutsche Bundespräsident gerät immer mehr in Bedrängnis. Die Protagonisten in der Kredit- und Presse-Affäre Wulff.
Christian Wulffs Medienanwalt
Gernot Lehr hat heute Morgen erneut die Darstellung des
«Bild»-Journalisten Nikolaus Blome zurückgewiesen, der deutsche
Bundespräsident habe die Berichterstattung über seine Kreditaffäre
verhindern wollen. Mit seinem Anruf beim Chefredaktor des
Boulevardblatts «Bild», Kai Diekmann, habe er lediglich versucht, die
Berichterstattung zu verschieben, wie Lehr dem Radiosender
Deutschlandfunk mitteilte.
Wulff habe befürchtet, dass seine
Mühen um Aufklärung zu wenig berücksichtigt würden und die Privatsphäre
seiner Kreditgeberin Edith Geerkens belastet werde. Wulff wolle die
Mailbox-Nachricht aber weiterhin nicht öffentlich machen. Blome hatte
hingegen gestern in der TV-Talkshow «Günther Jauch» gesagt: «Es war ein
Anruf, der ganz klar das Ziel hatte, diese Berichterstattung zu
unterbinden.»
«Wie wir den Krieg führen»
Der
«Spiegel» veröffentlicht in der aktuellen Printausgabe (online nicht
verfügbar) Teile dieser brisanten Aufnahme, deren Abschrift dem Magazin
vorliegt. So beginnt Wulff mit den Worten, er sei gerade «auf dem Weg
zum Emir». Warum die Zeitung nicht akzeptieren könne, «wenn das
Staatsoberhaupt im Ausland ist, zu warten, bis ich Dienstagabend
wiederkomme, also morgen, und Mittwoch eine Besprechung zu machen, wo
ich mit Herrn (...) den Redakteuren rede, wenn Sie möchten, die Dinge
erörtere, und dann können wir entscheiden, wie wir die Dinge sehen, und
dann können wir entscheiden, wie wir den Krieg führen».
Kommentar: Wenn Wulff das Wort Transparenz ernst nehmen würde und ein gutes Gewissen hätte, müsste er bereit sein, den wahren Text des Telefonanrufs offen zu legen. Weshalb dieses BLOCKEREN? Ist für die Oeffentlichkeit völlig unverständlich!