Donnerstag, 13. Juli 2017

Die Wunschvorstellungen an den neuen Bundesrat



Was vom neuen Bundesrat verlangt wird:




In unseren Umfragen wurden  beim neu zu wählenden Bundesrat hinsichtlich der notwendigen Eigenschaften vor allem Aspekte der kommunikativen Kompetenz erwähnt:
Teamfähigkeit, Verhandlungsstärke, Kompromissbereitschaft und Ueberzeugungskraft.
Die meisten  der Befragten gehen davon aus, dass  jeder Kandidat in einem Bereich sicherlich ein besonderes  fachliches Rüstzeug mitbringt.
Da man nicht damit rechnen darf, dass der Nachfolger von Didier Burkhalter  auch
das Amt des Aussenministers übernehmen wird, muss somit der neu gewählte Bundesrat vor allem die Fähigkeit haben, Sachverhalte mit gesundem Menschenverstand zu analysieren, um hernach auch sinnvolle Entscheide fällen zu können.
Bildergebnis für Anforderungsprofil Bundesrat
In einer Diskussionsrunde eines Lokalradios im Juni versuchten die Teilnehmer ebenfalls das Profil der neuen Bundesrätin oder des neuen Bundesrates auszuloten.
Weil der Gesamtbundesrat in den Verhandlungen mit der EU schlecht weggekommen ist, verlangte ein Teilnehmer vom neuen Magistraten, dass er die Kunst des  Verhandelns unbedingt besser beherrschen müsste.

Der Vertreter einer kantonalen Partei widersprach  diesem Votum: Nicht der Bundesrat sei Verhandlungsperson. Dies sei Aufgabe der Diplomaten und Unterhändler.

Persönlich bin ich dennoch überzeugt, dass Bundesräte die Prinzipien der Verhandlungskunst beherrschen sollten.
Es darf nicht mehr vorkommen, dass die Schweiz bei Auseinandersetzungen mit der EU mit einem Kompromissvorschlag  vorschnell einlenkt.
Am Anfang hat jede Seite ihre Maximalforderung zu verteidigen. Der Kompromiss ergibt sich erst im Laufe der Auseinandersetzungen.
Ich wünschte mir vor allem einen neuen Bundesrat, der hinsichtlich kommunikativer Kompetenz das sogenannte "Harvard Prinzip" verinnerlicht hat. Auf einen Nenner gebracht, bedeutet das: Der Politiker kommuniziert hart in der Sache aber weich mit dem Gegenüber als Person. Mit anderen Worten geht es um die Kurzformel: "Ich verstehe Dich - aber ich bin nicht einverstanden mit Deiner Meinung!" Diese Haltung bewährt sich nicht nur bei Verhandlungen. Das "Harvard-Prinzip" ist bei zahlreichen Kommunikationsprozessen im Alltag, an Meetings oder beim Verhandeln erfolgreich anwendbar.
Ziel des Harvard-Prinzipes ist es stets, Sach- und Beziehungsebene zu trennen, Interessen auszugleichen und Entscheidungsalternativen unter Verwendung neutraler Beurteilungskriterien zu suchen, um so einen Gewinn für alle Beteiligten zu schaffen.

In der erwähnten Radio-Stammtischrunde entpuppte sich übrigens ein Ständerat als Kaffesatzleser.
Er prognostizierte, Bundesrätin Sommaruga werde den Aussenministerposten anstreben und der neue Bundesrat müsse somtt mit einem andern Departement vorlieb nehmen.
Falls dem so ist, dürfen wir das Anforderungsprofil des neu zuwählenden Bundesrates nicht
zu eng fassen. Als Magistrat taugt ein Generalist mehr als ein Spezialist.

Die kommunikative  und soziale Kompetenz des neuen Exekutivmitgliedes sind Kernkompetenzen.
Gefragt ist somit ein Bundesrat, der Beides kann: Zuhören und Verständnis zeigen,  der anderseitsa aber auch eine Meinung verständlich machen kann und zudem eindeutig entscheidet.