Elke Heidenreich schoss sich mit der öffentlichen Kritik am eigenen Sender selbst ab
Wegen ihrer Kritik am Dumm-TV ZDF feuert Elke Heidenreich!
Die Entscheidung fiel am Mittwochabend. Die Kündigung kam am frühen Donnerstagmorgen – per E-Mail!
Das ZDF hat die Zusammenarbeit mit Elke Heidenreich (65) mit sofortiger Wirkung beendet – und damit seine Konsequenzen aus dem seit Tagen schwelenden Zoff mit der „Lesen!“-Moderatorin gezogen.
Programmdirektor Thomas Bellut:
„Mit ihren Äußerungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat Frau Heidenreich die Ebene einer sachlichen Auseinandersetzung verlassen und das ZDF sowie einzelne seiner Mitarbeiter persönlich in nicht mehr hinzunehmender Weise öffentlich herabgesetzt.“
Nach Marcel Reich-Ranickis (88) Wut-Rede beim Fernsehpreis hatte sich die „Lesen!“-Moderatorin auf die Seite des Literaturpapstes geschlagen.
Heidenreichs harte Kritik am ZDF:
„Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten“.
Dann der Rückzieher: Heidenreich wollte weiter beim ZDF arbeiten, verlangte aber einen neuen Sendeplatz. Mit einer Kampfansage in „FAZ.net“ legte sie nach.
ZDF-Sprecher Alexander:
Das Vertrauensverhältnis zwischen dem ZDF und Frau Heidenreich sei so nachhaltig zerstört worden, dass eine gedeihliche und sinnvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich sei.
Thomas Bellut.
„Ich bedauere es, dass unsere jahrelange Zusammenarbeit so beendet werden muss.“
Allerdings werde es auch nach dem Abschied von Frau Heidenreich eine Literatursendung im ZDF geben. An einem Nachfolgekonzept für 2009 werde bereits gearbeitet.
Die beiden für dieses Jahr noch geplanten Ausgaben von „Lesen!“ werden nicht mehr produziert. Anstelle der geplanten Sendungen am 31. Oktober und 5. Dezember wird das Kulturmagazin „aspekte“ ausgestrahlt.
Literaturkritiker Reich-Ranicki selbst zeigte Verständnis für die Entscheidung des ZDF.
„Es war naheliegend“, sagte der 88-Jährige der dpa. „Sie hat gesagt: Ich schäme mich, dass ich für diesen Sender arbeite. Aber dann musste man ihr sagen:„Adieu, Sie brauchen sich nicht mehr zu schämen.“