Samstag, 4. April 2009

Federer und die Emotionen

Als Sportler, der die Tränen zeigen konnte, holte sich Roger Federer Sympathiepunkte.

Als unbeherrschter Sportler, der dem Aerger freien Lauf lässt, verlor der Spitzensportler an Sympathiepunkten.

Tagi online:

Federer zerstört aus Frust sein Racket

Das Turnier von Key Biscane endete für den Weltranglisten-Zweiten nach einer sehr schlechten Leistung im Halbfinal gegen Novak Djokovic. Roger Federers Frust entlud sich in einem unüblichen Wutausbruch.

Niederlage in drei Sätzen: Roger Federer.

Niederlage in drei Sätzen: Roger Federer. (Bild: Keystone)

Roger Federer wollte in Key Biscayne nach dem Titel greifen. Der Griff ging ins Leere. Federer verlor den Halbfinal gegen Novak Djokovic nach passablem Beginn 6:3, 2:6, 3:6. Federer zeigte eine himmeltraurige Leistung - wohl die schlechteste, seit er vor sechs Jahren in Roland-Garros in der 1. Runde Luis Horna in drei Sätzen unterlag.

Sein Auftritt frustrierte den Schweizer dermassen, dass er in der Startphase des dritten Satzes völlig die Contenance verlor. Federer zertrümmerte bei 0:2, 0:30 ein Racket - auch das ein Novum seit den Teenie-Jahren

Kommentar: Es lohnt sich - bei allen Auftritten und Kommunikationsprozessen - die Balance zu finden zwischen Sachlichkeit und Emotionalität. Wenn die Emotionen dominieren, so müssen wir das Gewicht vom Bauch bewusst in den Kopf verlagern und das Ungleichgewicht ausgleichen. Umgekehrt sollten wir auch lernen, bei sachlichen, trockenen Kommunikationsprozessen die Emotionen ebenfalls mit einzubeziehen. Federers Wutausbruch zeigt, dass ein Sportler auch lernen müsste, mit Wutausbrüchen umzugehen. Wer den Emotionen freien Lauf lässt, läuft Gefahr, dass er plötzlich nicht mehr Herr der Lage ist und sich die Emotionen selbständig machen. Das sehen wir bei Menschen, die im Wutanfall plötzlich die eigenen Kindern oder den Ehepartner schlagen und sich fragen sich die Personen: Wie war dies möglich?

Der Umgang mit Emotionen kann gelernt werden. Dies geht jedoch nicht ohne Training.

K+K hilft Ihnen gerne die richtige Balance zu finden.

Peinlich- Peinlich!

Belusconi und die Kinderstube

Peinlich, peinlich! Während alle Staats- und Regierungschefs Nicolas Sarkozy auf der Brücke begrüßen, telefoniert Berlusconi. Und telefoniert, und telefoniert...

Foto: ARD

Kommentar überflüssig: Ein Staatschef, der nicht weiss, was sich gehört, qualifiziert sich selbst: Entweder ist er ein Querulant oder ein Selbstdarsteller, der demonstrieren muss, wie wichtig er ist. Die Szene hat immerhin etwas Gutes: Belusconi hat sein wahres Gesicht gezeigt und sich selbst disqualifiziert!

Tagi-online:

Sämtliche Regierungschefs begrüsste die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel heute zum zweiten Nato-Tag. Alle – ausser einem. Silvio Berlusconi war beschäftigt.

Quelle: Reuters.

Konnte nicht aufhören zu reden: Silvio Berlusconi eilte den anderen Staatschefs auf der Rheinbrücke hinterher.

Konnte nicht aufhören zu reden: Silvio Berlusconi eilte den anderen Staatschefs auf der Rheinbrücke hinterher. (Bild: Reuters)

Artikel zum Thema

Nachdem er gestern bereits die Queen mit seinem lauten «Hey, Mr. Obama» verärgert hat, leistete sich Italiens Ministerpräsident heute den nächsten Fehltritt. Statt wie alle anderen Staatschefs auf dem roten Teppich zur Gastgeberin Angela Merkel zu schreiten und sich anschliessend fürs protokollarische Foto aufzustellen, spazierte Berlusconi dem Rheinufer entlang – und telefonierte laut.

Kommentar: Auch wenn es um ein wichtiges Telefonat - sogar im Zusammenhang mit der Wahl des Generalsekretariats - gegegangen wäre, gibt es keine Entschuldigung für diesen Faux- pas. Selbst in Seminaren mit Top Managern werden die Handys problemlos weggelegt. Eine bekannte Persönlichkeit sagte mir: "Wenn ich nicht kurze Zeit abwesend sein kann, so bin ich schlecht organisiert. Ein Manager muss delegieren können und hat immer einen Stellvertreter. Bei einer ganz wichtigen Mitteilung - wie beispielsweise bei einem Todesfall in der Familie würde mir die Botschaft auf einem Zettel Notitz überreicht oder mit einer Mitteilung: Bitte zurückrufen!"

20 Min:

Wie Berlusconi Merkel stehen liess

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat beim NATO-Gipfel für einen protokollarischen Eklat gesorgt: Das Familienfoto der Staats- und Regierungschefs auf der Rheinbrücke zwischen Kehl und Strassburg fand ohne ihn statt

Die graue Liste und die Schweiz

Enttäuschung im Bundesrat, dass die Schweiz nun doch am Pranger steht auf einer grauen Liste. Obschon die Schweiz nicht den offiziellen schwarzen Peter gefasst hat, sondern nur noch mit dem grauen Peter klar kommen muss, wird deutlich:

Die EU will, dass wir auf das Bankgeheimnis verzichten! Die Macht des Stärkeren ist offensichtlich. Nach der Devise: Bist Du nicht willig brauchen wir Gewalt! Ein demokratischer Staat muss kuschen und die Volkssrechte an den Nagel hängen. Sätze wie: "Wir sind souverän, wir wollen unsere Gesetze selbst bestimmen oder wir wollen keine fremden Richter über uns haben" scheinen nur noch Farce.

Es liegt nämlich in der Luft, dass sich unsere Regierung im Sachen Selbstbestimmungsrecht weiter erpressen lässt. Sie wird voraussichtlich erneut kuschen und im Notrecht der Uebermacht klein beigeben. Dies erneut mit der Begründung: Sonst müsste der Staat wirtschaftlich bluten müssen. Alle alten Aussagen und Beteuerungen werden innert Kürze über Bord geworfen, so wie die alten Versprechen. Die Anderen werden an unserem Bankgeheimnis die Zähne ausbeissen.

Wir sehen: Steinbrück hat keinen Jota zurückbuchstabiert. Er fordert: Subito, sonst...

Wir werden in den kommenden Monaten sehen, wie unserer Exekutive mit der Macht des Stärkeren umgeht.

Ich zitiere SF:

Zur Enttäuschung:

Dies sei gewissermassen eine «Verlierersituation», gab Merz zu. Obwohl es gelungen sei im Vorfeld Druck von der Schweiz wegzunehmen, habe man damit rechnen müssen, auf die Liste zu kommen.

Die Umsetzung der angekündigten Massnahmen würden teilweise von Volksentscheiden abhängen, die viel Zeit brauchen. In der Vergangenheit habe die Schweiz im Ausland jeweils auf viel Verständnis für die Langsamkeit dieses Prozess zählen können, so Merz. Er sei überzeugt, dass dies auch nun der Fall sei.

Widmer-Schlumpf «erstaunt und enttäuscht»

Auch Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hatte zuvor gegenüber der «Tagesschau» gesagt, sie wäre «sehr erstaunt und enttäuscht», wenn die Schweiz auf einer grauen Liste stehen würde.

Es gebe keinen Anlass, die Schweiz abzustrafen, schliesslich habe sich die Schweiz überaus kooperativ gezeigt und sei unter anderem bereit Doppelbesteuerungsabkommen neu zu verhandeln. Überdies verhalte sich das Ausland weit weniger transparent, was die Verfolgung von Straftaten im Steuerbereich betreffe, sagte Widmer-Schlumpf gegenüber der «Tagesschau»

Banken würde Listing der Schweiz bedauern

Auch die Schweizerische Bankiervereinigung würde es bedauern, falls die Schweiz durch den Beschluss der G-20-Staaten auf eine graue Liste gesetzt werden sollte. Die Schweiz gehöre nicht auf eine solche Liste, sagte ein Sprecher des Bankendachverbands. Denn sie habe alle Massnahmen ergriffen, die im Vorfeld des Treffens von den G-20-Staaten verlangt worden seien.

Die Schweiz werde zunächst auf eine graue Liste gesetzt, sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy vor der Presse. Damit werde anerkannt, dass Bern bereit sei, künftig die Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) einzuhalten.

Allerdings müssten dieser Ankündigung aus Bern nun Taten folgten, forderte Sarkozy. «Sobald die Schweiz dies getan hat, wird sie in die weisse Liste transferiert - ansonsten in die schwarze.»

Alles klar. Die mühsamen Volksbefragungen müssen aus der Sicht der GORSEN ein Ende haben. Der Bundesrat wird versuchen über das Notrecht die Situation erneut zu entschärfen.

Die demokratischen Rechte, die Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht sind für die GROSSEN lästig und diese trägen Abläufe könnten mit dem Notrecht ausgehebelt werden.

Ich befürchte, dass das Kuschen der Regierung und der Druck der Grossen auf die kleine Insel Schweiz dem Souverän sauer aufstossen wird und letztlich kontraproduktiv ist. Die SVP wird von diesen Druckversuchen profitieren und die SP - die mit einem raschen EU Beitritt die Situation entschärfen möchte - wird voraussichtlich noch mehr absacken.