Sonntag, 25. Januar 2009

Dicke Post: Trotz der Finanzspritze werden bei der UBS Boni ausbezahlt.

20 Min:

Abzocke geht weiter

FINMA bewilligt Boni bei UBS

Die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat die Bonuszahlungen der Grossbank UBS an ihre Manager für das vergangene Jahr abgesegnet. Es seien zwar massive und substanzielle Kürzungen vorgenommen worden.

Kommentar: Wer es auch immer zugelassen hat, dass die UBS Boni auszahlen kann, obschon es ihr schlecht geht und der Bund die Grossbank mit einer enormen Summe vor dem Ruin retten musste: Dass im heutigen Zeitpunkt die Bank - trotz der Krise - überhaupt Boni auszahlen darf, ist unbegreiflich. Die zusätzlichen Belohnungen (für schlechtes Wirtschaften) wecken bei der Bevölkerung Wut. Die Zahlungen werden nicht verstanden, selbst wenn man Bonis früher vertraglich fixiert hatte. Ich finde Auszahlungen von Bonis - in der heutigen Situation - mehr als ungeschickt. Sie wirken arrogant und die neue Führung der UBS untergräbt das neue Vertrauen, das aufgebaut werden sollte. Ich frage mich, weshalb der Bund die Finanzspritze nicht an die Bedingung knüpfen durfte, mit einer Klausel dass vorläufig keine Bonis bezahlt werden dürften, bis..... Wurden die Politiker über den Tisch gezogen?

Boni sind plötzlich keine Boni mehr

Wie man aus Bonis "variablen Lohnkosten" macht

So einfach geht es: Wenn man merkt, dass die Volkswut kocht und die UBS Banken mit Farbbeuteln beworfen werden (weil die UBS mit Geldern des Bundes den Angestellten trotz schlechter Lage Boni zahlt), greift man zu einem plumpen sprachlichen Zaubertrick. Anstatt von Bonis spricht der Bundesrat plötzlich nur noch von

variablen Lohnkosten.

So einfach geht dies. Dank euphemistischer Wortkosmetik ist plötzlich alles wieder im Lot und der Bundesrat muss kein schlechtes Gewissen mehr haben, weil er nach der Finanzspritze nur noch von aussen zuschauen darf, wie die von UBS Kurer angekündigten Boni nun bedenkenlos ausbezahlt werden dürfen. Der Einfluss des Geldgebers ist dahin.

Tagi:

Bundesrat «hat Verständnis»

Der Bundesrat wurde darüber informiert, dass diese variablen Lohnkosten im Falle der UBS gegenüber dem Vorjahr um 80 Prozent gesenkt wurden. Diese Zahlungen seien vertraglich gebunden, und insofern nicht als eigentliche «Boni» zu bezeichnen, sagte Sigg. Über die Details werde die UBS informieren.

Der Bundesrat versteht die emotionalen Reaktionen, welche die Nachrichten über Bonus-Zahlungen der UBS ausgelöst haben.

Kommentar: Der Bundesrat zeigt Verstädnnis für den Aerger der Bevölkerung. Der Bürger hat sicherlich gar kein Verständnis für der billige Schönfärberei mit Worten. Nach meinem Dafürhalten darf man das Volk nicht für so dumm verkaufen. Nun ist der Ball bei der UBS. Der Führungsspitze der angeschlagenen Grossbank wird es nach der jüngsten Medienverlautbarung nicht mehr schwer fallen, die sogenannten variablen Lohnkosten als normalen Salair zu verkaufen.

Variable Lohnkosten - wortwörtlich genommen - müssten variabel sein d.h. in schlechten Zeiten werden sie mit Kürzungen verbunden, und in guten Zeiten gibt es zusätzliche Belohnungen. Kein Manager der UBS will jedoch etwas von Malus wissen. Boni mutieren zu einem festen Anteil des Grundlohnes.

Wenn schon variable Lohnkosten, dann dürfen die Kosten nach unten und nach oben variieren. Niemand kann nachvollziehen, dass ein Bonus für eine Phase bezahlt wird während der Geld bei der UBS in den Sand gesetzt worden ist. Vor allem, dass Stützungsgelder des Bundes für diese Boni eingesetzt werden können.

Normal Sterbliche hatten es nie begriffen, dass Manager für schlechte Leistungen belohnt wurden und beim Abgang auch noch einen goldenen Fallschirm erhielten.

Im Bundesrat ist man sich nicht ganz einig. Eveline Widmer- Schlumpf begreift es nicht, dass 2 Milliarden Bonizahlungen sanktioniert werden. Sie begreife den Unmut der Bevölkerung.

Tagi 29.1.09:

Der Bundesrat hat indirekt bestätigt, dass die UBS trotz Staatshilfe rund 2 Milliarden variable Zulagen verteilen will.

Vertraglich bindend sind indes bloss 1,3 Milliarden Franken.

Geschäftsprüfer werden aktiv

Die Arbeit der Finanzmarktaufsicht irritiert nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger, sondern beschäftigt nun auch die Aufseher des Parlaments, wie Recherchen des TA zeigen: SP- Nationalrat André Daguet hat letzte Woche an der Sitzung der Geschäftsprüfungskommission eine Reihe von Fragen eingereicht. Er möchte Klarheit über die Rolle erhalten, welche die Bankenaufsicht in der Finanzkrise gespielt hat. «Es muss geprüft werden, warum sie die Risiken lange nicht bemerkt hat und ob sie allenfalls sogar die Risiko-modelle abgesegnet hat, die zum Fiasko geführt haben», bestätigt Daguet.

Seine Intervention zielt auch auf die Arbeit von Aufsichtspräsident Eugen Haltiner ab. Man müsse prüfen, ob die Kontrollbehörde personell von der UBS genug unabhängig gewesen sei oder nicht - und inwiefern dies die Beurteilung der Bankrisiken beeinflusst habe, sagt Daguet. Er spielt damit auf Haltiners Werdegang an. Der Aufsichtpräsident stand vor seinem Wechsel in die Kontrollbehörde im Dienst der UBS. «Das Versagen der Bankenaufsicht ist von derart grosser Bedeutung, dass wir nicht daran vorbeigehen dürfen.»

Die Geschäftsprüfungskommission hat die Fragen entgegengenommen und prüft jetzt das weitere Vorgehen. Die Aufarbeitung der Aufsichtstätigkeit soll laut Daguet helfen, für die Zukunft die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Es geht noch dreister: 18 Milliarden Boni für US-Banker

Während die UBS die Boni auf ein Zehntel reduziert, erhalten US-Banker immer noch rund die Hälfte der letztjährigen Prämien - gleichviel wie im Jahr 2004.

Kommentar: Dicke Post!

Für Obama: Gipfel der Verantwortungslosigkeit!

Barack Obama bezeichnete als «beschämend», dass die Banken auch 2008 noch Milliarden an Bonuszahlungen ausgeschüttet haben. Diese Zahlungen seien erfolgt, während die Banken zeitgleich den Staat und damit den Steuerzahler um Milliardenhilfen angefleht hätten, erinnerte ein sichtlich erregter Obama. «Das ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit.»

Es wird immer grotesker!

tagi-online 2. Febr.

UBS: Zwei Milliarden Busse – und nochmals 6.3 Milliarden Verlust?

Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg rechnet mit einem Verlust von 6.3 Milliarden Franken für die UBS im vierten Quartal 2008. Im Steuerstreit mit den USA droht eine Busse von 2 Milliarden Franken

Kommentar: Es geht immer schlechter und die UBS revidiert die Bonus Panne immer noch nicht. Das Motto der UBS: Je schlechter es geht, desto mehr Boni zahlen wir. Das Wort Malus exisitert bei dieser Grossbank s nicht und schlechte Resultate wurden groteskerweise mit Boni entgolten. Vor allem bei den obersten Chefs. Ihre Flops wurden stets vergoldet (mit Abgangsentschädigungen). Eine verkehrt Welt, die niemand mehr verstehen kann. Wir warten gespannt, mit welchen Argumenten die UBS an den Bonis für die schlechten Resultate festhalten will.

Fäkalfernsehen

Herr der Fliegen - Abenteuerlust

Im Dschungelcamp versuchen die Macher sich von Sendung zu Sendung hinsichtlich EKELszenen zu überbieten. Angeblich mit Erfolg. Die Einschaltquoten geben diesem Ekel-Konzept jedenfalls recht. Selbst Gottschalk versuchte im Wetten-dass? mit der Fäkalmasche Aufmerksamkeit zu erhaschen. Auch mit Erfolg!

Aus 20 Min:

Wetten dass...?

Pipikaka-TV

Eklig: Mit einer Fäkal-Wette machte Thomas Gottschalk gestern abend dem Dschungel-Camp Konkurrenz.

Frage: Wenn es so weitergeht. Wie kann man den Ekel noch steigern?

Kann man eine Bundesrätin einklagen, weil sie die Bevölkerung vor einer Wahl unter Druck gesetzt hat?

(foto aus news)

Die SVP will gegen Micheline Calmy-Rey klagen

Ich zitiere 20 Min:

SVP will Bundesrätin Calmy-Rey verklagen

Die SVP-Parteileitung prüft strafrechtliche Schritte gegen ­SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Parteipräsident Toni Brunner hat einen Juristen mit entsprechenden Abklärungen beauftragt.

Nach Auffassung Brunners verstösst der Bundesrat im Kampf für die Personenfreizügigkeit gegen Artikel 280 des Strafgesetzbuches («Eingriffe in das Stimm- und Wahlrecht»): Vorkämpferin Calmy-Rey drohe dem Volk, die Regierung würde im Falle eines Neins zur Personenfrei­zügigkeit die bilateralen Verträge mit der EU kündigen müssen. «Dabei hat die Regierung weder einen Auftrag, dies zu tun, noch wird sie so dumm sein, dies zu tun», sagt Brunner. Deshalb kommt laut Brunner Artikel 280 zum Tragen.

Strafbar macht sich demnach, wer Stimmberechtigte «durch Androhung ernstlicher Nachteile nötigt», ihr Stimmrecht «in einem bestimmten Sinn auszuüben». Das sei beim Bundesrat und insbesondere bei Calmy-Rey der Fall.

Kommentar: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die SVP juristisch Erfolg haben wird. Doch erreicht sie mit der Ankündigung immerhin Medienaufmerksamkeit. Es ist einer der letzten Versuche der SVP, das Ja abzuwenden. Die Chancen zu einer Ablehnung sind klein. Denn der Bundesrat, das Parlament, die Parteien, die Medien und die Wirtschaftsverbände gehören zu den Befürwortern. Mit einer grossangelegten Kampagne gelang es den Befürwortern, der Bevölkerung zu zeigen, dass wir JA sagen MUESSEN, weil sonst die bilateralen Abkommen gefährdet sind. Uebrigens hat nicht nur Bundesrätin Calmy-Rey Druck ausgeübt und behauptet, ein NEIN würde von der EU nicht toleriert.