Auch das noch
Mit professionellem Verhalten hätte dieser Fake vermieden werden können
Aus 20 min:
«Bauchgefühle»
Fake-Buch irritiert Spiess-Hegglin
Derzeit kursiert ein professionell gemachter Flyer, der für ein Buch von Jolanda Spiess-Hegglin wirbt. Nur: Das Ganze ist ein Fake. Die Politikerin will jetzt wissen, wer dahintersteckt.
«Bauchgefühle» soll das Buch heissen, das angeblich Jolanda Spiess-Hegglin geschrieben haben soll. 358 Seiten umfasse es und soll «viele bisher unveröffentliche Akten und zahlreiche Farbfotos» enthalten. Es handle sich um «autobiographische Erinnerungen», heisst es auf dem Flyer weiter, der derzeit in Zug kursiert. Darauf ist weiter eine Inhaltsangabe zu lesen. Unter anderem heisst es dort: «Spiess-Hegglin wird von SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann an einer politischen Feier handlungsunfähig gemacht und sexuell missbraucht.» Hinweise auf K.-o.-Tropfen wurden allerdings im Verfahren zum Zuger Sex-Skandal nicht gefunden. Gezeichnet ist der Flyer im Namen von Jolanda Spiess-Hegglin und einem angeblichen Bettini Verlag. Dieser ist allerdings im Internet nicht zu finden.
Gemäss dem Vorwort des Buches soll die Niederschrift Jolanda Spiess-Hegglin geholfen haben, das «Trauma zu verarbeiten». Im nächsten Sommer werde gar Teil zwei von «Bauchgefühle» erscheinen, heisst es weiter.
Mitte Dezember soll laut dem Flyer im Bücher Balmer, einer bekannten Buchhandlung in der Stadt Zug, eine Lesung mit der Autorin stattfinden. Beim Buchhaus hiess es auf Anfrage, man wisse zwar vom Flyer, eine solche Lesung werde indes sicher nicht stattfinden. Er sei eine Fälschung.
Spiess-Hegglin verzichtet auf rechtliche Schritte
Auch Jolanda Spiess-Hegglin dementiert, etwas mit dem Buch oder dem Flyer zu tun zu haben. «Ich gebe keine Lesung und hätte auch gar keine Zeit gehabt, in den turbulenten letzten Monaten so viele Seiten zu schreiben», sagte sie auf Anfrage von 20 Minuten. Sie frage sich nun, wer diesen Flyer gemacht hat und was damit bezweckt werden soll. «Ich werde nicht recht schlau, ob dieser nun von Gegnern oder Unterstützern stammt», sagt Spiess-Hegglin. «In letzter Zeit geistern auf den sozialen Medien einige gefakte Accounts mit meinem Namen herum, die mir schaden sollen», sagt sie.
Rechtlich wolle sie nicht gegen den Buch-Flyer vorgehen. Denn: «Das schadet mir ja nicht und ist auch nicht beleidigend.»
KOMMENTAR: Endlich erkennt Jolanda Spiess- Heggli, dass rechtliche Schritte den Medienhype nur noch zusätzlich nährt.