Sonntag, 13. November 2011

Zum Wahlkrimi im Kanton Schaffhausen:


Thomas Minder gewählt!




Im Endspurt baute Thomas Minder den Vorsprung zusätzlich aus und schaffte den eindeutigen Sieg. Als Parteiloser zieht er nun ins Stöckli ein.





Nach der zweiten Podiumsdiskussion schrieb ich vor der Wahl in meinem BLOG:


Kommentar: Ich gehe davon aus, dass Thomas Minder gewählt wird, obschon Christian Heydecker gewaltig aufgeholt hat. Die Stimmen des abgeschlagenen Bühl werden sehr wahrscheinlich auf Freivogel und Minder aufgeteilt. Heydeckers Chance ist und bleibt das Verhalten der SVP (Spielt der Bürgerblock?). Obschon Matthias Freivogel aus dem Spannungsfeld  Heydecker-Minder profitieren  und als lachender Dritter alle überholen könnte, zweifle ich, dass sich das Wählerverhalten im zweiten Wahlgang stark ändern wird. Es ist und bleibt  sehr schwierig, einige Tausend Stimmen Vorsprung in so kurzer Zeit wett zu machen. Deshalb bleibe ich bei meiner Prognose. 

Damit hat sich bestätigt:

- Die Stimmenden wollen keine weiteren Anwälte.

- Die erwähnte Verdrossenheit den Parteien und deren Exponenten gegenüber, scheint wiederum gross gewesen zu sein.
Parteilosigkeit ist heute "sexy".

- Meine These "Wer in einer Schlammschlacht Dreck wirft, beschmutzt sich selbst", bewahrheitete sich. In der zweiten Phase waren es die Jungfreisinnigen, die den Neuhauser Unternehmer mit  Inseraten in grossen Lettern attackierten. Das war für den FDP Vertreter kontraproduktiv und mobilisierte die Minder Fans nur noch zusätzlich. Der heutige Sieger gab sich in der zweiten Phase zudem viel moderater (staatsmännischer) und verzichtete im Gegensatz zum ersten Wahlkampf auf eine persönliche Attacke.

- Kommt dazu, dass die Reputation der FDP derzeit generell stark angeschlagen ist.  Heydecker hat dieses negativen Image wiederum geschadet.

- Thomas Minder vermochte sicherlich auch all jene zu mobilisieren, die sich ärgern, dass seine Initiative im Parlament offensichtlich hinausgezögert wird. Viele werden gehofft haben, dass  "der neue Besen" in Bern nun endlich "ausmisten" wird.

- Thomas Minder muss auch viele SVP Bürger angesprochen haben, dank seiner harten Haltung den Emigranten gegenüber und er muss aber auch einige Bühl Stimmen geholt haben, der sich ebenfalls konsequent gegen Atomkraftwerke eingesetzt hatte.

Dass Matthias Freivogel als Zweiter den Zieleinlauf geschafft hat, finde ich erstaunlich. Medienrhetorisch hat er tatsächlich aufgeholt. Doch muss er zudem Stimmen von Bühl erhalten haben  und es ist ihm in den letzten Wochen gelungen, alle linken Kräfte zu mobilisieren.