Freitag, 28. Januar 2011


Ich wünsche morgen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kommunikationslehrganges


eine erfolgreiche  Prüfung!















Sie kennen den Ablauf der mündlichen Prüfung und die Experten.Wer zwischen den Modulen die erworbenen Erkenntnisse vertieft hat, wird die Prüfung problemlos bestehen.





Ihr Prüfungsteam

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Stellenwert der CARE-Arbeit


"To care" heisst jemand betreuen.
Diese Arbeit wird nach meinem Dafürhalten zu wenig anerkannt.
Grosseltern betreuen Kinder. Familienangehörige pflegen Kranke. Unzählige Arbeiten verrichten wir ehrenamtlich. Auch die Hausarbeit. Doch diese Tätigkeiten werden zu wenig anerkannt. Wenn eine Frau zu Hause bleibt, um sich der Familie zu widmen, wird sie als nicht erwerbspflichtig eingestuft. Dabei wäre unsere Gesellschaft je länger je mehr auf ehrenamtliche Dienste angewiesen. Vielleicht auch deshalb, weil es vor allem Frauen waren, die Care-Arbeit geleistet haben, anerkennt die Oeffentlichkeit  diese Arbeiten zu wenig.
Dass diese Arbeit wertvoll ist, wird niemand bestreiten, doch fehlt generell die Anerkennung. Wenn sich eine Person nach Jahren der Care-Arbeit bewirbt, spürt sie hautnah, dass ihre Erfahrung  bei der Familientätigkeit gar nichts zählt (Bereiche: Management, Organisationstalent, Krankenpflege, Kochen, Erziehen usw.)

Es fehlt ein Diplom.  Ohne anerkannten Beruf oder Studium hat keine Care-Arbeiter eine Chance weiter zukommen. Diese Arbeit wird nicht anerkannt Deshalb kehren die meisten Menschen dem Haushalt den Rücken, obwohl die Gesellschaft dringend auf Menschen angewiesen wäre, die  Betreuungsarbeiten leisten.

Nachdem es auch in Altersheimen, Spitälern, Schulen an Betreuungspersonen mangelt, wird die Forderung immer hörbarer: Engagiert Euch für die Care-Arbeit. Wenn Frauen den Männern raten: Engagiert Euch für die Familie und betonen: Die Arbeit mit dem eigenen Kind ist etwas vom schönsten und bereichert den Betreuer! Wenn dem so wäre, müssten wir uns fragen, weshalb dann viele Mütter der Care-Arbeit  den Rücken kehren? 

So wenig wie die Frauen, werden sich auch nicht die Männer  für die Care-Arbeit engagieren, so lange diese Arbeit keine Anerkennung findet. Nochmals: Es geht nicht um den Lohn, sondern um die Anerkennung

Vielleicht müssten wir doch ernsthaft die Anregung weiterverfolgen, die alle Menschen (ob Mann oder Frau) verpflichten möchte, nachzuweisen, wann, wo wie lange im Leben Care-Arbeit geleistet wurde. So wie die Männer die Militärdienstpflicht absolvieren konnten - ohne Imageeinbusse - so würden alle Care-Arbeitenden im Alltag eher anerkannt.