Freitag, 8. Dezember 2017

Es war keine Pinkelpause!

Sommaruga: Ihr zu spätes Eingeständnis
Bildergebnis für Sommaruga

Sommaruga erklärt endlich ihre Flucht vor Köppel  

Von wegen Pinkel-Pause!

(Ich zitiere Blick)

Es war ein denkwürdiger Anblick an jenem Apriltag 2016: SVP-Nationalrat Roger Köppel (52) kritisiert Justizministerin Simonetta Sommaruga (57) am Mikrofon scharf und polemisch wegen der Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien. Dann kommt es zum Eklat: Die SP-Bundesrätin verlässt den Nationalratssaal, der linke Flügel der grossen Parlamentskammer folgt ihr (BLICK berichtete). 
SP-Fraktionschef Roger Nordmann erklärte daraufhin: «Köppel hat einmal mehr eine Schreibtischentgleisung gehabt, einfach am Mikrofon», so der Waadtländer Nationalrat. Deshalb sei Sommaruga aufgestanden und gegangen.

Dann aber die Erklärung von höchster Stelle: Nein, die spontane Aktion von Simonetta Sommaruga sei keine Reaktion auf Köppel, verkündete die damalige Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (42). «Simonetta Sommaruga sass schon stundenlang im ­Nationalratssaal. Sie musste aufs WC», sagte die FDP-Frau. Damit machte sie die ganze Sache noch absurder – aus dem Köppel-Eklat wurde eine Pinkelposse.

KOMMENTAR: Nationalratspräsidentin Markwalder hatte damals der Bundesrätin nicht geholfen - im Gegenteil!
Die Bundesrätin hätte schon nach dem Eklat offen eingestehen können: "Es war der verbale Angriff von Köppel, der zu einer unkontrollierten Ueberraktion geführt hat." Nach Sommaruga darf auch ein Bundesrat an einem Tag im Jahr etwas tun, was er später bereut. Sommaruga liess leider  damals die Beschönigung im Raum stehen.
Ich bin einverstanden: Alle Menschen, welche arbeiten, machen ab und zu Fehler.  Es geht jedoch in diesem Fall nicht um den peinlichen Fehler im Ratsaal. Es geht um das Verhalten nachher. Nicht nur Politiker sollten die Grösse haben und zu offensichtlichen Fehlern rasch stehen. Wer einen Fehler macht, darf nicht  - wie in diesem Fall -  versuchen, mit allen Mitteln die Sache zu beschönigen, klein zu reden oder mit einer Notlüge zu rechtfertigen. Wahrscheinlich war sich die Bundesrätin  nach dem Vorfall sehr schnell bewusst: 
Wer wegläuft, hat verloren. 
Er wirft gelichsam die Flinte ins Korn. 
Er weigert sich eine missliebige Meinung anzuhören.
Wer bei eien Provokation die Nerven verliert, hat eine ungenügende Stresstolerenz.

Deshalb liess  vielleicht damals Sommaruga die Notlüge bewusst stehen. Das war aber nach meinem Dafürhalten ein kommunikativer Kapitalfehler. Ein zu spätes Eingeständnis hat nämlich stets zur Folge, dass die ganze peinliche Geschichte nochmals aufgewärmt wird und im Gedächtnis der Oeffentlichkeit erst recht haften bleibt.
FAZIT:
Klärungen müssen rasch erfolgen!