Sonntag, 11. Mai 2014

Tagi online kennt Blochers Pläne nach dem Rücktritt

Mit Blocher ist nach wie vor zu rechnen.

Er hat nun Zeit zu kämpfen - am Geld wird es beim Oberstrategen wohl auch nicht mangeln




Ich zitiere TAGI-online:

Der Anti-EU-Vordenker will die Schweiz mit einer Propaganda-Lawine überziehen, in der er den drohenden EU-Beitritt an die Wand malt. Obwohl eine Abstimmung über eine institutionellen Anbindung an die EU und eine allfällige Revision der Bestimmungen der Masseneinwanderungsinitiative erst in zwei Jahren zu erwarten ist, will Blocher bereits im Juni mit ersten Veranstaltungen die Propaganda-Schlacht eröffnen.
Mit dieser frühzeitigen Lancierung der Kampagne erwischt Blocher die Befürworter des Bilateralismus auf dem falschen Fuss. Quer durch die Parteien, von der FDP bis zur SP und auch in den Wirtschaftsverbänden, gibt es noch keinerlei strategische und organisatorische Pläne zur unausweichlich kommenden Ausmarchung. Abwarten heisst es unisono bei Economiesuisse, den Sozialdemokraten und bei den Freisinnigen.
Noch hat man keine konkreten Vorstellungen, wie man die Behauptung von Christoph Blocher kontern will, es gehe nächstens nur noch um die Frage EU-Beitritt ja oder nein. Zudem gibt es derzeit bei den Parteien keinerlei Bereitschaft, die Debatte über den Entscheid vom 9. Mai wieder aufzunehmen.
Einzig die Neue Europäische Bewegung Schweiz, kurz NEBS, will sich der Debatte stellen. Sie hegt Pläne, die Verfassungsbestimmungen der Masseneinwanderungsinitiative zu revidieren. Die Pro-Europäer wollen einen Europartikel in der Verfassung verankern. Dieser könnte festlegen, dass die Schweiz die Beziehungen zur EU weiterführt und vertieft sowie die Verletzung der Personenfreizügigkeit mit der EU verhindern.

Volksinitiative geplant

Christoph Blocher will zudem mit einer neuen Volksinitiative das Parlament umbauen und den National- und Ständeräten die Bezüge drastisch kürzen. «Man muss die Entschädigungen auf höchstens einen Drittel eines guten Jahressalärs – sagen wir 50‘000 Franken Jahresfixum – beschränken und die Sitzungsgelder abschaffen», sagt Blocher in dem Interview mit der «SonntagsZeitung» weiter.
Zudem hat es Blocher auf die Kommissionen abgesehen. «Die ständigen Kommissionen mit Ausnahme der Finanzkommission müssen verschwinden und durch Ad-hoc-Kommissionen für konkrete Vorlagen ersetzt werden.» Diese würden sich nach der Beratung über ein Geschäft wieder auflösen. «Dann wird sich das Parlament selber disziplinieren», sagt Blocher. Schon vor einer Parlamentsreform von 1991 tagten die Kommissionen nach Blochers Vorstellung. Mit dem früheren System dauerten die Sitzungen oft nur ein bis zwei Stunden, trotzdem hätten die Parlamentarier ein ganzes Taggeld kassiert, sagte Ruth Lüthi von den Parlamentsdiensten der «SonntagsZeitung»: «Das heutige System ist deshalb effizienter.»
Die Entschädigungen für Parlamentarier in den letzten Jahren mehrmals erhöht. Zuletzt gönnten sich die Parlamentarier 2012 eine Lohnerhöhung von 1000 Franken pro Jahr. Gemäss Angaben der Parlamentsdienste verdienten die 200 Nationalrätinnen und Nationalräte 2013 im Schnitt pro Kopf 138‘108 Franken, die 46 Mitglieder des Ständerats kamen auf je 155‘571 Franken.

Blochers Pläne



KOMMENTAR:
Christoph Blocher darf noch nicht abgeschrieben werden. Er ist ein typisches Wiederaufstehmännchen, der nun nach dem Erfolg bei der Einwanderungsinitiative gestärkt agieren kann.
Er hat jetzt Zeit, seinen Kampf für (s)eine unabhängige Schweiz zu führen.
Das Erfolgsprinzip "Bündelung der Kräfte" dürfen wir nicht unterschätzen - es ist ein Erfolgsprinzip.
Wie ein Zauberer versteht er es - anlässlich seines Rücktrittes aus dem Parlament - einmal mehr, die SVP ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit zu stellen.
Ich würde deshalb Blocher noch nicht abschreiben.
Den EU Befürwortern empfehle ich, sich warm anzuziehen. 
 
Was mich bei Blochers Botschaften enorm störte: Dass er das Parlament dermassen in den Dreck zieht. Das gebührt sich nicht. Damit schadete sich der Vollblutpolitiker enorm. Der bekannte Politstratege hätte  sich einen weitsichtigen Politberater leisten können.

100 Jahre Muttertag

Heute feiern wir den MUTTER-Tag!

Ist der Muttertag im Grunde genommen veraltet?
Es gilt zu bedenken:
- Vielen Kindern fehlt eine Mutter, die  so präsent ist wie früher. Es gibt leider immer weniger Mütter - als konstante Bezugspersonen.

- Kinder werden adoptiert
- Traditionelle Familien mit einer Mutter als Bezugsperson und einem leiblichen Vater werden immer seltener.
Dennoch dürfen wir am heutigen Tag allen Müttern danken, die ihre Kraft und Zeit für die Kinder selbstlos  opfern. Dieser Beitrag ist mit keinem Ersatz wettzumachen.
Eine MUTTER ist und bleibt die MUTTER - als nächste Bezugsperson eines leiblichen Kindes.



Für mich hat der MUTTERTAG somit nach wie vor seine Berechtigung!
Allen Müttern sei nach wie vor gedankt für den persönlichen Beitrag an unserer Gesellschaft. Die fehlende Präsenz in der frühkindlichen Phase kann leider  später nicht mehr nachgeholt werden oder mit Geld aufgewogen werden.

Nachlese des SwissMediaForums in LUZERN

Die Standortbestimmung  am SwissMediaForum hat sich gelohnt.

Ich schätzte diese Stunden der Reflektion in Luzern über die derzeitige Situation unserer Medienlandschaft.
Auch die zahlreichen Kontakte mit  wichtigen Persönlichkeiten  aus der Medienwelt waren für mich eine Bereicherung.


Zum Abschluss setzte am Freitag unsere Medienministerin den Schlusspunkt und spielte die Hofnärrin, indem sie den Medien mutig den Spiegel vor die Nase hielt.


Ich zitiere 20 Min:


Bundesrätin Leuthard



«Westschweizer Zeitungen sind besser»

Der Branche fehle es an Ideen, Doris Leuthard am Swiss Medien Forum. Besonders hart ins Gericht ging sie mit den Deutschschweizer Zeitungen.

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Bundesrätin Doris Leuthard spricht während dem Swiss Media Forum am Freitag, 9. Mai 2014, im KKL in Luzern. (Bild: Keystone/Alexandra wey)

Anlässlich des Swiss Medien Forums in Luzern hat Bundesrätin Doris Leuthard den anwesenden Medienschaffenden den Spiegel vorgehalten. Der Branche fehle es an Ideen, sagte sie. Besonders hart ins Gericht ging sie mit den Deutschschweizer Zeitungen.
«Die Qualität der Zeitungen ist derzeit in der Westschweiz höher», sagte die Medienministerin im Interview in der «Nordwestschweiz» vom Samstag. Die welschen Blätter würden nicht nur oft ganz anders gewichten, sondern Themen häufiger vertiefen und böten «mehr umfassend eingebettete Hintergründe».
Das würde sich Leuthard auch von den regionalen Zeitungen wünschen. Diese «ordnen oft nicht ein und kommentieren nicht», sagte die Bundesrätin. Auch wenn es im Zuge des Strukturwandels zu einer Konzentration gekommen sei, böte sich den Konsumenten hierzulande noch immer eine grosse Vielfalt.
Trotzdem brauche es von Seiten der Medienunternehmer mehr Ideen: «neue Geschäftsmodelle, neue Apps, neue Kanäle, um Informationen zu den Leuten zu bringen». Denn während die ältere Generation mit Tageszeitungen und der Radiosendung «Echo der Zeit» gut abgedeckt sei, informierten sich die Jungen ganz anders. «Da müssen die Medien reagieren.»

Abstimmungsfilme auf YouTube

Eine Expansion ins Ausland sei denkbar. Immerhin gelten die Schweizer Medien gemeinhin als ausgewogen und neutral.
Auch der Bund müsse sich fragen, wie er die Jungen mit vertieften Informationen erreichen kann. Diese Generation sei weder apolitisch noch desinteressiert, spreche aber auf amtliche Verlautbarungsinformation nicht an, sagte Leuthard. «Deshalb überlegen wir uns, ob wir YouTube-Filme zu den Abstimmungen machen sollen.»

(sda)


AUS PERSOENLICH.COM

Stelldichein der Medienbranche

350 Personen aus Medien, Politik und Wirtschaft nahmen teil.
350 Teilnehmer aus Medien, Politik und Wirtschaft verzeichnete das Swiss Media Forum, das am 8. und 9. Mai 2014 im KKL in Luzern stattfand. Neben Referaten und Diskussionen über die Zukunft der Medien kamen auch der gesellige Teil und das Networking nicht zu kurz. 
Im oberen Bild sind zu sehen: Bernard Maissen (Chefredaktor SDA), Roger Schawinski, Wolfgang Büchner (Chefredaktor "Spiegel") sowie Peter Hartmeier (Lemongrass Communications, ehemaliger Chefredaktor des "Tages-Anzeigers")

Sandro Brotz, Andreas Durisch

Diego Yanez, Susanne Wille, Philipp Cueni


 PERSOENLICHE GEDANKENSPLITTER NACH DER VERANSTALTUNG:

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In einer Kaffeepause sagte mein Tischnachbar:
"Leider gilt bei vielen Medien nicht mehr das "Vieraugenprinzip", sondern das "Vier Glaubens-Prinzip". Der Konsument muss das Gelesene nicht mehr verstehen, sondern er hat einfach  die Botschaft zu GLAUBEN. Das saubere Recherchieren unter vier Augen fehlt. 
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Viele FRAGEN wurden zu wertvollen Gedankenanstössen:


- Sollten die Medien nicht vermehrt die Bedürfnisse der Konsumenten eingehen?

- Könnten die traditionellen Medien nicht auch etwas von den sozialen Medien lernen und  das Zauberwort DIALOG ernster nehmen?

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- Wenn heute Journalisten Themen vermehrt vertiefen sollten und die Rolle von AUFKLAERERN übernehmen müssten, bin ich mir als Blogschreiber bewusst geworden, dass wir auf dem richtigen Weg sind, indem wir Informationen aus der Medienwelt zusätzlich kommentieren, einordnen und  vertiefen.

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Die Moderatorin SUSANNE WILLE hat mich einmal mehr überzeugt. Dank ihrer intensiven Vorbereitung gelang es ihr, locker und hochprofessionell zu moderieren. Ihre Hauptstärke: DIE PRAESENZ  - DIE GEISTESGEGENWART
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Die Veranstaltung in Luzern hat mir zudem bewusst gemacht, dass das Netz nicht kostenpflichtig sein darf. Internet heisst: KEINE HUERDEN AUFBAUEN.
Vertreter des Tagis, der NZZ behaupten zwar, so wie die Verantwortlichen für BILD-online, dass das kostenpflichtige Lesen im Netz der Weg der Zukunft ist. Mit der Einschränkung: Die Beiträge müssten einmalig und spannend sein. Dann werde nämlich für die online Beiträge problemlos bezahlt. Alle Anbieter, die für ihr Produkt Geld verlangen, werden aber nach meiner Prognose vom Gros der Bevölkerung gemieden und ich bin überzeugt: Die Nutzung sinkt mit der Kostenhürde enorm schnell.
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Was mir in Luzern ZU DENKEN gab:
Google kann von uns ein erstaunlich präzises Profil erstellen, das sich vermarkten lässt.  Ein Beispiel:
"Wenn sich Herr Mayer 70% seiner Arbeitszeit in Deutschland aufhält, so könnte man ihm das Handy XY empfehlen, welches sich für ihn bezahlt macht."
Seit 2007  werden laufend Daten  gesammelt. Wir leben unbemerkt im Fichenland GOOGLE -  mit einer immensen Datenspeicherung - die wir nicht mehr kontrollieren können.
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Auch das Thema SICHERHEIT wurde in Luzern angesprochen.
Bei der Briefpost durfte früher der Postbote die Couverts der Briefe nicht öffnen. Die Privatsphäre blieb dadurch stets geschützt. Ein Mail ist im Grunde genommen ein elektronischer Brief. Doch die Mails können heute problemlos geöffnet werden. Die Erstellung eines DNA Profils verdeutlicht,  wie heikel die Frage der Sicherheit geworden ist.
Das Netz wird in den meisten Ländern bei Strafdaten überwacht,  schon bei einem Verdacht. Wir sollten uns  vehement wehren, wenn wir  bereits bei einem  Verdacht überwacht werden. Das  sollte ein "No go" bleiben.
Die Datenhoheit müsste künftig stets beim Betroffenen liegen.
Die heutigen Datenflut benötigt unbedingt gesetzliche Rahmenbedingungen. Die Datenlawine hat in den letzten Jahren eine unvorstellbare Dimension erhalten. Viele Konsumenten sind sich  dessen nicht oder zu wenig bewusst: Wir haben bereits eine Ueberwachung,   die noch umfangreicher ist, als es damals  in der DDR mit ihren Fichen der Fall war. Das globale Registrieren nehmen wir  zu leichtfertig in Kauf.    
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In einem Gespräch mit Peter Rothenbühler unterhielten wir uns über typische VERAENDERUNGEN IN DER MEDIENWELT. Vergleiche machen bewusst: Die Bedeutung der BILDER wächst ständig. Es gibt auch einen Trend zur Boulevardisierung. Peter Rothenbühler wies darauf hin, dass früher VERBEN im Titel nicht zugelassen waren. Heute haben wir ein ganz anderes Sprachverständnis. In der Medienrhetorik wird schon in der Ausbildung die Bedeutung der VERBEN   unterstrichen. 
Haben Sie übrigens gewusst, dass früher in der Zeitung Interviews verboten waren? Es musste indirekt geschrieben werden. Im Glauben, dies sei objektiver.

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