Zur Informationskampagne "Schweinegrippe"
Was das BAG gut macht und was noch fehlt
Nach der gestrigen telefonischen Erkundigung bei Marcus Knill, (K+K Kommunikationsberatung)
BERN –Die Schweinegippe-Welle rollt auf uns zu. Ärzte sind verunsichert und Kommunikations-Experten kritisieren die Informationspolitik des BAGs.
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Wichtig für alle.
Man kann durch einfache Massnahmen dazu beitragen, sich selbst und andere zu schützen.
Bleiben Sie zu Hause.
usw.
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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) warnt vor der Schweinegrippe. Im Herbst könnten 1 bis 2 Millionen Schweizer daran erkranken und 5000 daran sterben. Ist das Angstmacherei oder vernünftige Informationspolitik?
Albert Wettstein, Chefarzt des Stadtärztlichen Dienstes Zürich, verteidigt das Vorgehen: «Obwohl die Schweinegrippe etwas weniger schlimm ist, als wir erwartet haben, wird die Bevölkerung im Herbst merken, warum das BAG die Warnungen herausgegeben hat. Spätestens wenn Schwangere oder junge Männer im besten Saft sterben.»
Um die Bevölkerung zu informieren, hat das BAG die Homepage «pandemia.ch» aufgeschaltet.
Kommunikations-Berater Marcus Knill hat sich mit der Informationspolitik des BAGs und der entsprechenden Homepage «pandemia.ch» auseinandergesetzt. «Auf den ersten Blick ist die Seite gut aufgemacht und sehr einfach gestaltet.» Doch es gibt ein gewichtiges Aber.
Einige Mängel
Gemäss Knill fehlen wichtige Details. «Die Werbe-Spots mit Beat Schlatter sind zwar auch auf der Seite, allerdings wird in den Spots nie gezeigt, wie man richtig die Hände wäscht.» Auch die fehlende Interaktivität der Pandemie-Seite prangert Knill an: «Die Leute müssten Fragen stellen können, auf die sie möglichst schnell Antworten bekommen sollten.»
Das grösste Versäumnis des BAGs seien aber die Übersetzungen. So steht die Seite auf Deutsch, Französisch und Italienisch zur Verfügung. Rätoromanisch fehlt aber. Die Ausländer wurden ganz vergessen: «Man muss auch an die ganzen Portugiesen, Albaner, Türken usw. denken. Es ist äusserst wichtig, dass auch diese wissen, wie man sich schützen kann», sagt Knill.
Insgesamt kommt Knill zur Ansicht, dass es zwar richtig sei, dass das BAG informiere. Jedoch sei die Pandemie-Seite nicht fertig gedacht worden.
Hausärzte unzufrieden
Auch Hausärzte kämpfen mit Unklarheiten. Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, bestürmen verunsicherte Hausärzte die grossen Kantonsspitäler. Diese fordern deshalb, dass das BAG aktiver und regelmässiger informiert.
Das sieht Zürichs Stadtarzt Albert Wettstein anders: «Der Informationsfluss klappt hervorragend. Wir erhalten jede Woche ein Bulletin und falls etwas unklar sein sollte, schaue ich auf der Homepage des BAG nach.» Es sei richtig, dass das BAG zurzeit nicht ständig neue Aussagen mache, findet Wettstein. «Man muss zurückhaltend sein, damit man nicht zuviel sagt. Die Schweinegrippe entwickle sich so fulminant, dass man leicht falsche Informationen verbreiten könne.
Dem widersprechen die Infektiologen von den Kantonsspitälern Aarau und Luzern. Sie würden andauernd Anrufe von Hausärzten erhalten, die um Rat und Hilfe fragen, weil sie nicht genügend informiert seien.
Kommenar: Es bleibt zu hoffen, dass das BAG die Defizite raschmöglichst nachbessert.