Die miesen Tricks der Klaubanden
• Griff in die offene Umhängetasche: Am
Bolker Stern trägt Sun Jancic (17) eine offen Umhängetasche. Die
Kommissare Sabrina Wrede (26) und Sebastian Kummer (29) klären sie
freundlich auf: „Ihre offene Tasche ist eine Einladung. Da kann ein Dieb
unbemerkt reingreifen.“
Ein Beamter zeigt Christine Klein, wie die Täter zugreifen.
Foto: Uwe Schaffmeister
Klau der abgestellten Handtasche: Oxana
Lübke (31) sucht in einem Shop am Weihnachtsmarkt Schuhe, stellt ihre
Handtasche ab. Darauf warten Taschendiebe, während sie „probeläuft“.
Hauptkommissar Georg Schimmelpfennig: „Die Tasche nie stehen lassen, sondern mitnehmen oder einer Begleitperson geben.“
in „bestellter“ Langfinger zeigt Oxana Lübke, wie schnell ihre Tasche weg ist.
Foto: Uwe Schaffmeister
• Lange Finger im Gedränge: An einem
Weihnachtsmarktstand lässt sich Christine Klein (48) beraten. Großes
Gedränge. Ein Beamter zeigt ihr, wie schnell und unauffällig ein Täter
in ihre Tasche greifen kann.
• Vorsicht, offene Jackentasche! Der
nächste Fall war auch nur gestellt. Aber im Ernstfall hätte Manuela
Jansen (43) den Griff in ihre offene Jackentasche erst viel später
bemerkt. Zack, da war die Geldbörse weg.
Geradezu
beispielhaft waren Brigitte Böhm und Edith Maassen unterwegs. Die
beiden Frauen trugen ihre verschlossenen Handtaschen jeweils vorne am
Körper. Gut für sie, schlecht für Taschendiebe.
Die Ratschläge eines Langfinger-Experten
• Hauptkommissar Georg Schimmelpfennig gibt Ihnen diese Tipps für Ihre Sicherheit:
• Überlegen Sie schon zuhause, was sie zum Einkaufen oder zum Stadtbesuch mitnehmen (möglichst wenig).
• Geld und Wertsachen gehören nicht in Rucksäcke, Hand- oder Anzugtaschen, sondern in verschließbare Innentaschen.
• Führen Sie nur das Notwendigste mit, Bargeld und Zahlungskarten nur eng am Körper.
• Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen mit der Verschlussseite am Körper.
• Achten Sie insbesondere bei Menschengedränge verstärkt auf ihre Wertgegenstände.
KOMMENTAR:
Auf unserer letzten Romreise wurde Bekannten am ersten Tag in der U Bahn die Geldbeutel entwendet. Der Trick ist einfach und die Banden haben das Vorgehen so perfektioniert, dass sie kaum erwischt werden können. Die Praxis wird tagtäglich x Mal erfolgreich praktiziert. Zum Vorgehen:
Beim Einsteigen in der U Bahn stehen die Diebe am Eingang.
Wenn die Frau eines älteres Touristenehepaar die Tür passiert hat, versperren zwei Kumpels den Eingang dermassen, dass der Mann - der ja unbedingt auch noch zur Frau gelangen will - sich bücken muss. In diesem Moment reisst einer den Geldbeutel aus der Tasche. Der andere hält die Hand in die sich schliessende Türe. So können die Diebe die Türe nochmals aufreissen und die U Bahn blitzartig verlassen. Dann schliesst die Türe endgültig und der Zug braust davon. Die Ganoven haben die Beute.
Weil die Bekannten im Hotel vor diesen Trickdieben gewarnt worden waren, liessen sie die Ausweise und die grosse Noten im Zimmertresor. Ihnen konnten somit "nur" 250 Euro gestohlen werden.
Uebrigens haben in Deutschland bei den Schweizer Einkaufstouristen mit einem einfachen Trick ebenfalls grossen Erfolg:
Wenn nach dem Einladen der Ware der Käufer den Einkaufswagen zurückbringt, werden blitzschnell Wertsachen aus dem unverschlossenen Auto entwendet.