Das Hofnarrenprinzip als Erfolgsprinzip
Kommunikationsprozesse und das Arbeiten mit dem Bild- und Tonspiegel haben sich bewährt. Beim Hofnarrenprinzip geht es immer um Verbesserungsprozesse. Veränderung allein genügt nicht. Denn auch eine Verschlechterung ist eine Veränderung. Das japanische Prinzip "Veränderung zum besseren" ist deshalb bei uns die wichtigste Devise.
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Mit Spiegeln die kommunikative Kompetenz verbessern
Jean-Paul Sartre hat diese Thematik im Theaterstück 'Bei verschlossenen Türen'
aufgegriffen: Ein Raum ohne Spiegel. Der eine sieht sich nur im Andern - in ...
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Quelle 20 Min:
Kai-Zen ist ein japanisches Prinzip und heisst wörtlich «Veränderung zum Besseren»: Die Arbeitsprozesse stets in kleinen Schritten zu verbessern, verspricht Erfolg. Doch, nicht nur der Glaube an das Wirtschaftswunder Japan schwindet, auch seine Grundsätze verlieren Anhänger. Vor allem: Sobald es um Innovationen geht, stehen stromlinienförmige Optimierer oft auf dem Abstellgleis.
Gefragt sind heute Querdenker. Bosshart umschreibt sie wie folgt:
«Vielleicht kann man ihn mit einem Hofnarren aus früheren Zeiten
vergleichen.» Ein Hofnarr zeichne sich durch «intelligente Naivität»
aus. In Unternehmen sei häufig das Problem, dass die Leute auf ihrem
Gebiet sehr viel wissen. Betriebsblindheit - die Bosshart gerne
«Silodenken» nennt - sind die Folge.
«Die Unternehmen sollten sich
von Rationalitätsgläubigkeit verabschieden und stärker mit dem
Unerwarteten kalkulieren», meint Udo Nadolski von der Düsseldorfer
Informatik-Firma Harvey Nash gegenüber Pressetext.
Wer gesellschaftliche und wirtschaftliche Phänomene nur statistisch
betrachte, vernachlässige die Wirkung von Innovations-Revolutionen.
Technologien und Geschäftsmethoden könnten nämlich über Nacht wertlos
werden. Nadolski: «Etablierte Branchen gehen unter und neue entstehen.
Der Routineunternehmer gehört zu den ersten Opfern.»Vorbild Nicolas Hayek
Innovationen und Erfindungen benötigen Regelbrecher, Vor- oder Querdenker. Gefragt sind charismatische Persönlichkeiten. Nur die wenigsten Experten getrauen sich allerdings, dies öffentlich zu proklamieren. Schliesslich will niemand missvertanden werden - illegale bzw. ungesetzliche Aktionen sind meistens nicht gemeint.
In der Schweiz sind die nonkonformen Unternehmer an einer Hand abzuzählen. Dazu gehörte etwa der verstorbene Swatch-Patron Nicolas Hayek. Obwohl selber in dieser Zunft gross geworden, waren ihm Unternehmensberater und Analysten auf der Chefetage ein Greuel. Auch von Marktforschern hielt er wenig. Einzig der Test einer Innovation am realen Markt sei entscheidend, pflegte er zu sagen.
Zu den Querdenkern gehört auch der Schweizer Radiopionier und Unternehmer Roger Schawinski. Er gründete im Jahr 1979 das erste Schweizer Privatradio. Radio 24 sendete zunächst als Piratensender auf italienischem Territorium - vom Pizzo Groppera. Erst vier Jahre später erhielt Radio 24 in der Schweiz eine offizielle Konzession.
Vorbild Gottlieb Duttweiler
Gerade die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass grosse Unternehmen von charismatischen Querdenker gegründet wurden. Das gilt für die meisten Schweizer Traditionskonzerne - so für Nestlé, Hoffmann La Roche oder für die Migros. Mit einem sehr stark reduzierten und günstigen Sortiment ging Migros-Gründer Gotllieb Duttweiler zu den Kunden und nicht umgekehrt.
Allerdings gilt auch hier: All zu viel ist ungesund; zu viel queres Denken schadet. Oder mit den Worten von Bosshart: «In jedem Unternehmen finden sich Leute, die fähig sind, quere Ideen einzubringen. Ebenso treffen wir in jedem Unternehmen den Verwalter, den Kreativen oder den Macher. Um erfolgreich zu sein, braucht es die richtige Mischung.»
Kommentar:
Viele Führungspersönlichkeiten sind nicht bereit, sich spiegeln zu lassen. Sie schätzen es, wenn ihr Stab oder ihre Mitarbeiter die blinden Flecken bewusst übersehen und die "Wahrheit" ausklammern. Deshalb sind wir als aussenstehende Hofnarren gefragt, weil wir den Spiegel hinhalten dürfen, ohne dafür bestraft zu werden. Wer früher einem König eine missliebige schlechte Nachricht überbracht hatte, musste damit rechnen, umgebracht zu werden. Nur einer durfte Negatives offen aussprechen: Der Hofnarr!
Viele Führungspersönlichkeiten sind nicht bereit, sich spiegeln zu lassen. Sie schätzen es, wenn ihr Stab oder ihre Mitarbeiter die blinden Flecken bewusst übersehen und die "Wahrheit" ausklammern. Deshalb sind wir als aussenstehende Hofnarren gefragt, weil wir den Spiegel hinhalten dürfen, ohne dafür bestraft zu werden. Wer früher einem König eine missliebige schlechte Nachricht überbracht hatte, musste damit rechnen, umgebracht zu werden. Nur einer durfte Negatives offen aussprechen: Der Hofnarr!