Montag, 9. April 2012
Ueberzeugen in Beruf und Alltag
NOCH EINE VORINFORMATION
Es
liegt mir daran, anlässlich der Arbeit mit Videofeedback folgende
Zusatzinformationen zu vermitteln, die Sie jederzeit zu Hause wieder
abrufen können.
Mit
dieser kurzen Einführung will ich Ihnen bewusst machen, dass
Kommunikation etwas GANZHEITLICHES ist. Wir werden uns vor allem mit der
Wirkung der Personen beschäftigen und der Frage nachgehen, weshalb wir im Alltag überzeugen oder auch nicht.
Wir verzichten bei unserer Arbeit auf rezeptorientierte oder theaterorientierte Tipps oder Rezepte. Dafür
gehen wir der Frage nach, wie wir auch unter Druck und in schwierigen
Situationen dennoch natürlich, glaubwürdig und echt kommunizieren
können. Weil wir in
unterschiedlichen Rollen überzeugen müssen, können wir nicht einfach
alles ungefiltert sagen, was wir denken. Es gilt stets die Balance zu
finden zwischen - sich ernst nehmen und sich adressatengerecht
verhalten. Es besteht ein Spannungsfeld zwischen NATUERLICHKEIT und
KONZESSIONEN gegenüber den Adressaten (Anpassungen). Die Kunst des
Ueberzeugens besteht darin, beide Anliegen (Natürlichkeit und
Rücksichtnahme) unter einen Hut zu bringen.
Selbstsicherheit
ist gut und wichtig. Doch hat übertriebene Selbstdarstellung nichts
mehr zu tun mit der geforderten Natürlichkeit. Offen, klar, eindeutig formulieren ist nicht zu Verwechseln mit Tatklosigkeit. Auch wenn Sie Sie selbst bleiben, müssen wir uns immer situativ verhalten. 90 Prozent des Eindrucks wird durch unser Erscheinungsbild und unser Auftreten, unser Verhalten bestimmt.
Deshalb sind:
- Die Rolle, die wir innehaben
- unsere Kleider
- unsere Körpersprache
- unsere Stimme
- und das, was wir sagen
keine Nebensächlichkeiten.
Wir
müssen in verschiedensten Situationen überzeugen können, ohne Theater
zu spielen. Wir müssen künftig unsere Aussagen konkret auf den Punkt zu
bringen.
Schwerpunkte unserer Ausbildung sind: Wahrnehmung, Zuhören, Verstehen- Verstanden werden. Verständlichkeitshelfer.
Das Wichtigste vorweg:
Das Zauberwort: EINSTELLUNG
Bei der Einstellung geht es um die innere Haltung. Stimmt die innere Haltung mit dem überein, was wir denken, so stimmt die Stimme ebenfalls mit dieser Stimmung überein und der Körper sendet automatisch die Signale, die unserer Einstellung sendet.
Wir können nur überzeugen, wenn unsere EINSTELLUNG mit dem - was wir sagen - übereinstimmt!
Ich kann andere nur überzeugen, wenn ich selbst von meiner Aussage überzeugt bin.
Er
ist erstaunlich, wie viel verziehen wird, wenn man die eigene
Ueberzeugung - das Feux sacré - spürt. Mein Wunsch für den Alltag: Dran-
bleiben und sich weiterhin Spiegel als Lernhelfer zu Nutze machen. Es
gibt Hofnarren, denen ich vertrauen kann. Bestimmen Sie Ihre Hofnärrin
oder Ihren Hofnarren. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, gilt es nun: TUN
- TUN - TUN (lernen Sie weiterhin praxis- und prozessorientiert )
LINKS:
Mit Spiegeln die kommunikative Kompetenz verbessern
Jean-Paul Sartre hat diese Thematik im Theaterstück 'Bei verschlossenen Türen' aufgegriffen: Ein Raum ohne Spiegel. Der eine sieht sich nur im Andern - in ... www.rhetorik.ch/Spiegel/Spiegel.html - Cached - Similar
- [PDF]
IST NATÜRLICHES KOMMUNIZIEREN LERNBAR?
File Format: PDF/Adobe Acrobat - View as HTML 22. Juni 2005 ... Willkommen im Simulator: Natürlich kommunizieren? Eigentlich eine Selbstverständlichkeit ... ernst ist – alles andere als natürlich ist. Die ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/06_22/06_2005_black.pdf -Similar
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Notiert von marcus knill um 09:57
Krisenkommunikation: Die Kardinalfehler.
An einer aufschlussreichen Tagung mit Fachleuten in Zürich wurden den Teilnehmenden bewusst, dass sich bei der Krisenkommunikation immer wieder die gleichen unvorteilhaften Verhaltensmuster zeigen.
In rhetorik.ch habe ich bei allen Analysen ebenfalls festgestellt, dass es meist die Ueberraschungseffekte sind, die zu den grotesken Verhaltensweisen führen. Das hatte Iwan Rickenbacher beid er Eröffnung treffend formuliert. Ich gehe auch mit Urs Saxer einig, der nicht die Medien als Verursacher von Krisen sieht. Die Medien profitieren aber vom Unvermögen der Manager, mit den gesellschaftpolitischen Fallstricken umzugehen.
Aus NZZ:
«Sie machen immer die gleichen Fehler»
Von der Kunst, in Krisen richtig zu kommunizieren
Warum zeigen Akteure in der Krisenkommunikation des Staates im Spannungsfeld von Medien, Recht und Politik stets die gleichen unvorteilhaften Verhaltensmuster? An einer Tagung in Zürich versuchten Experten und Beteiligte eine Antwort zu finden.
Iwan Rickenbacher, der frühere CVP-Generalsekretär, heute als Kommunikationsberater tätig, hat die Veranstaltung mit einer maliziösen Bemerkung eröffnet: «Wir mögen uns heute bewusster werden, wie wir kritischen Situationen den Überraschungseffekt nehmen. Bis diese Einsicht in einem der sichersten Länder der Welt auch andere Akteure als die Teilnehmer der Tagung ereilt, werden Medienschaffende noch viele vergnügliche Situationen vorfinden.»Sind also die Medien die Verursacher von Krisen? «Das wäre denn doch eine sehr einseitige Betrachtung», fand Urs Saxer, Professor für Medienrecht an der Universität Zürich. Sicher ist, dass die Medien bei der Bewältigung von Krisen eine zentrale Rolle spielen.
«Die Medien profitieren vom Unvermögen öffentlicher Personen, gesellschaftspolitische Fallstricke zu umgehen», sagte Andrea Masüger, früherer Chefredaktor der «Südostschweiz», heute CEO der Südostschweiz Medien. Und was ihn doch etwas verwundert:
«Alle Krisenbetroffenen machen immer die gleichen Fehler.»
Kommentar: An der Veranstaltung wurden die typischen Kardinalfehler herausgeschält
Wir beim Fall Wulff sind es immer die analogen Fehler, die bei einer auftretenden Krise gemacht werden: Ignorieren der Fakten - Nur zugeben,was schon bekannt ist - Zu spätes Eingestehen von Fehlern - Beharren auf Formalismen. Diese Mängel haben wir in unseren Analysen bei Guttenberg, Roland Nef usw. bereits genauer beleuchtet. Professionelle externe Beratung kann verhindern, dass immer wieder die nämlichen Fehler gemacht werden.
- Die Verantwortlichen müssen den Vorgang ernst nehmen
- Sie müssten schnell handeln
- Sie dürfen das Problem nicht aussitzen
- Sie müssen vollständig informieren (Nur FAKTEN, FAKTEN beschreiben)
- Keine Hypothesen, Vermutungen
- Das was gesagt wird muss wahr sein. Es muss aber nicht alles gesagt werden, was wahr ist
- Wenn nichts gesagt werden kann, muss dies begründet werden
- Für Fehler muss man sich entschuldigen
- Menschen haben Vorrang (Tote, Verletzte)
- Emotionen dürfen nicht ausgeklammert werden
- Es muss gesagt werden, was angeordnet wird, damit sich etwas Aehnliches nicht wiederholen kann
KLASSISCHE FEHLREAKTIONEN:
- Abtauchen (no comment)
- Alleingänge
- Beschönigungen
Viele Institutionen bauen heute Frühwarnsysteme ein und simulieren mutmassliche Krisensituationen.
Uebrigens: K+K ist Ihnen behilflich, falls Sie die Führungscrew Ihrer Institution für allfällige Krisen im Umgang mit Medien professionell vorbereiten möchten.
Notiert von marcus knill um 07:48
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