Die folgenden Punkte sind von
General Nachman Shai , dem Informationschef
des israelitischen Generalstabs während des Golfkriegs
aufgestellt worden:
- Information sofort und ohne Verzögerung weitergeben.
- Informationsstrom nicht abbrechen lassen.
- In Krisenzeiten übernimmt der Chef persönlich die Information.
- In Entscheidungsprozessen Informationsprofis einbeziehen.
- Nur einer spricht - eine Botschaft - keine Widersprüche.
- Den Dialog suchen, Fragen beantworten, nicht ausweichen.
- Emotional sein. Betroffen sein. Botschaften personalisieren.
- Die Wahrheit sagen. Keine Spielereien, sondern Fakten. Keine
Tricks.
- Vertrauen und gutes Image in guten Zeiten aufbauen.
Krisenvorsorge.
- Krisenmanagement aktiv
üben (*)
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Die folgenden Grundsätze und Leitlinien zur polizeilichen
Medienarbeit sind von Bruno Kistler,
Stadtpolizei ZH aufgestellt worden:
- Achtung der Wahrheit.
- Einheit von Wort und Tat.
- Offenheit.
- Unparteilichkeit.
- Kontinuität.
- Klarheit und Verständlichkeit.
- Orientierung an Zielgruppen und deren Bedürfnissen.
- Präsenz.
- Aktualität.
- Offensives Handeln.
- Vermeidung von Widersprüchen.
- Multimedialität.
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Die folgende Checkliste ist von
Frau Beatrice Tschanz,
der Kommunikationschefin bei der SAir Gruppe aufgestellt
worden.
Was man planen kann:
- Gehe vom schlimmsten Fall aus
- Stelle eine Notfallorganisation auf.
- Plane eine Organisation für Kommunikation in Krisensituationen.
- Bestimme den Leiter dieser Organisation.
- Definiere deine Kommunikationsstrategie (schnell, offen, transparent).
- Wähle ein Konferenzzentrum in unmittelbarer Nähe der
Notfallorganisation.
- Übe ein Szenario "schlimmster Fall".
Wenn das Ereignis eintritt:
- Kommunikation in Krisensituationen benötigt von Beginn weg das
höchste (vorhanden, verfügbare) Führungszentrum.
- Berufe augenblicklich eine Medienkonferenz ein, und zwar spätestens
innerhalb zweier Stunden nach Ausbruch des Krisenerreignisses.
- Stelle alle zwei Stunden die neuesten Meldungen zusammen, um dem
intensiven Druck der Medien standhalten zu können.
- Vergiss die bisher vertretene Haltung.
- Melde Dich bei den Medien mit benutzbaren, vorhandenen Tatsachen.
- Nimm Dich zuerst den Menschen (Opfern) an, sprich über
Menschliches, nicht über Materielles.
- Schäme Dich nicht, Deine Gefühle zu zeigen.
- Biete sofortige Hilfe an und teile es mit.
- Biete sofortige Barzahlung an, um Auslgen der nächsten Verwandten
zu ersetzen.
- Benütze Medien, um Telefonnummern etc. bekannt zu machen.
- Schicke ein Kommunikationsteam innerhalb von 48 Stunden.
- Konzentriere das Kommunikationsteam in einem einzigen Raum.
- Du wirst nach deiner Krisenbewältigung der ersten drei Tage
beurteilt.
- Übernimm die Führung, versorge die Medien mit Stoff,
denk an nebensächliche, aber ergänzende Darstellungen.
Wenn Du kannst, halte die Medien auf Trab.
- Verschaffe den Medien Hintergrundinformationen etc.
Was bedacht werden muss.
- Der Mediendruck dauert nicht bloss zwei, drei Tage, sondern
drei Wochen.
- Plane menschliche Fähigkeiten folgerichtig.
- Der Schock in der betroffenen Unternehmung ist enorm, versuche ihn
unter Beizug Aussenstehender (weniger emotional, weil nicht unmittelbar
betroffen) abzubauen.
- Halte das Kommunikationsteam unter strenger Kontrolle.
- Verteidigende Haltung tötet Glaubwürdigkeit!
- Wenn Du nicht schnell bist, wirst du geschlagen.
- Zeige Betroffenheit, nicht Tränen.
- Vermeide alle PR-artigen Wendungen während der ersten Phase!
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Hans-Peter Nehmer, der Mediensprecher der HP-Swiss-Group stellt zum Thema
Krisenkommunikation folgende Thesen auf:
- Medien haben einen klaren Auftrag in unserer Gesellschaft. Diesen gilt es zu
akzeptieren, auch wenn dies zuweilen den Unternehmens-Interessen widerentpricht.
- Medien machen sich immer ein Bild. Dieses kann akzeptiert oder auch nicht akzeptiert
werden.
- Gewisse Kommunikationsprofis glauben immer noch an die Möglichkeit, die Medien seien
manipuliertbar. Dem ist jedoch nicht so.
- Geben Sie den Medien was sie wollen, ehrlich und offen.
- Im Journalismus sind folgende Tendenzen ersichtlich:
- Kommerzialisierung, z.B. durch Fusionen.
- Homogenisierung, durch gemeinsame Archive,
mehr Konkurrenz aber weniger journalistische Vielfalt.
- Emotionalisierung und damit näher ans Volk.
- Personalisierung - Zwecks Wiedererkennungseffekt, werden berühmte Personen
als Aufhänger benutzt.
- Da die Medien in der heutigen Zeit einen grossen Einfluss haben, gilt der Grundsatz:
Medien bei der Bewältigung der Krise miteinbeziehen.
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