Sonntag, 20. September 2009

Zum Kommunikationsverhalten des BR in der Libyenkrise

Handlauf zur Diskussionsstunde im MAZ zusammen mit Dr. Regula Stämpfli

Nach der Bundesratswahl besteht die Hoffnung, dass künftig der Bundesrat lernt, mit einer Stimme zu sprechen und endlich einen Strich unter die zahlreichen Kommunikationspannen zieht.

Es lohnt sich, aus der Fülle der Kommunikationspannen zu lernen.

Didier Burkhalter unterstrich nach der Wahl immer wieder, dass ihm der Zusammenhalt im Bundesrat Priorität habe. Dies ist für mich ein Zeichen dafür, dass nun endlich die Aera des Einzelkämpfertums ein Ende finden könnte.

Zur heutigen Situation:

Tiefpunkt für Merz:

Volk vertraut ihm nicht mehr

Hans-Rudolf Merz hat in der Bevölkerung sehr viel Vertrauen eingebüsst. Noch 47 Prozent gestehen ihm im neuesten Isopublic-Politbarometer eine wichtige Rolle zu.

Absturz im Präsidialjahr: Hans-Rudolf Merz.

Absturz im Präsidialjahr: Hans-Rudolf Merz. Bild: Keystone

Ist nicht verwunderlich, nach so vielen Faux pas

&&&&&&&&&&&&&

Medienkonferenz als FARCE

Libyen-Affäre: Die Geiseln leiden und bleiben!

Es sollte ein Medienkonferenz werden, die Einigkeit und Geschlossenheit signalisiert. Doch das Verhalten der Akteure sagt mehr als die abgelesenen Worte. Die dunkeln Farben, die Spannung in der Muskulatur, die Blicke und das gespielte Lächeln müssen nicht kommentiert werden.

(Bildquelle Blick)

Man braucht kein Samy Molcho zu sein, um zu sehen, wie es hinsichtlich Beziehungsebenen zwischen den beiden Ministern bestellt ist. Der Körper kann nicht lügen. Die Auseinandersetzung mit dem SMS , das grosse Zerwürfnis - trotz Entschuldigung der Aussenministerin - ist den beiden Kontrahenten nicht nur ins Gesicht geschrieben. Wer glaubt man könne Risse in der Beziehungsebene so rasch rasch kitten, täuscht sich. Es gibt keinen Seelen Araldit, der hilft, wenn zu viel Geschirr zerschlagen auf der Beziehungsebene.

Beobachtungsübung: Beschreiben Sie den Gesichtsausdruck, die Haltung und formulieren Sie, wie die zwei Akteure auf Sie gewirkt haben.

Bemerkung zu diesem einmaligen Auftritt an der heutigen Medienkonferenz:

Es darf nicht Tradition werden, dass eine Medienkonferenz nur zum Verlesen einer Medienmitteilung verkommt. Es durften beim heutigen Auftritt der Aussenministerin und des Bundespräsidenten keine Fragen gestellt werden. Das gibt zu denken und ist ein Zeichen dafür, dass das künstliche Falschspielen in einer Fragerunde wie ein Kartenhaus hätte zusammenbrechen können. Ich gehe davon aus, dass die gespielte Einigkeit nur eine Show war an die Adresse von Libyen. Der vielsagende Auftritt war nicht für die Schweizer Bevölkerung gedacht.

Mittwoch, 2. September 2009

Falls Bundespräsident Merz heute tatsächlich das Gesicht verliert:

Könnte er sich

1. Ein El greco Gesicht malen lassen

Oder:

2. Eine der Merz Gesichtsmasken tragen:

http://imagesa.ciao.com/ide/images/products/normal/866/product-7707866.jpg

3. An hübschen Masken würde es im übrigen gewiss nicht mangeln:

Missverständnis - Nicht richtig zugehört- falsche Interpretation des Textes oder Falschinformation?

Bundespräsident Merz hat Erklärungsbedarf Im Interesse der Geiseln herrschte bis anhin allgemeine Zurückhaltung. Nun wird die Kritik immer lauter.

An allen Medienkonferenzen behauptete Merz, er habe ein Schreiben, indem der Schweiz versprochen worden sei, die Geiseln werden bis Ende August in der Schweiz sein.

Ich zitiere Nachrichten.ch:

Libyen habe Bundespräsident Hans-Rudolf Merz bei seinem Besuch in Tripolis nicht versprochen, die beiden festgehaltenen Schweizer könnten noch im August ausreisen. Dies sagte Vize-Aussenminister Khaled Kaim der «NZZ am Sonntag».

tri / Quelle: sda / Sonntag, 6. September 2009 /
Vereinbart worden sei, dass in diesem Zeitraum etwas unternommen werde, so Kaim. Der libysche Premierminister habe somit sein Versprechen eingehalten, denn der Generalstaatsanwalt habe die beiden vor dem Monatsende zwei Mal getroffen. Und die libysche Regierung könne nicht den Generalstaatsanwalt antreiben, sagte Kaim im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» weiter. Möglicherweise liege ein Missverständnis vor, wenn in der Schweiz eine gewisse Empörung herrsche. Die Vereinbarung zwischen beiden Ländern sei am 20.
Alles nur ein Missverständnis? Hans-Rudolf Merz und der Vertrag. /
August unterzeichnet worden, und schon wenig später seien die beiden einvernommen worden. Die Beziehungen zwischen Libyen und der Schweiz voll zu normalisieren, werde einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Kaim. Dies aus technischen, nicht aus politischen Gründen. Ein Treffen mit dem Schweizer Aussenministerium sei am 4. September vereinbart gewesen, aber Libyen habe andere Verpflichtungen gehabt. Das Treffen habe verschoben werden müssen.

Kommentar: Nach diesen gegensätzlichen Aussagen, müsste eigentlich Bundespräsident Merz den Wortlaut des zitierten Schreibens sofort publik machen und beweisen, dass er recht hat. Er hält sich jedoch weiterhin bedeckt und nun muss er damit rechnen, dass die Oeffentlichkeit im Ungewissen bleibt, ob das Ganze tatsächlich nur ein Missverständnis war oder ob es sich bei diesen gegensätzlichen Aussagen um eine weitere Kommunikationspanne handelt.

Wortlaut des Briefes vom 26. August gibt Anlass zu Diskussionen

Bundespräsident sieht darin eine feste Zusage.

Für Experten ist der Wortlaut nicht eindeutig.

Ich zitiere Blick:

Ein Brief sollte Klarheit bringen: Libyen hat Bundespräsident Hans-Rudolf Merz die Freilassung der festgehaltenen Schweizer bis Ende August offenbar doch schriftlich zugesagt. Das sagte Müller, nachdem er einen entsprechenden Brief Libyens einsehen konnte. Der Bundespräsident habe ihm den Brief gezeigt, sagte Müller (Grüne/AG), Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats (APK), heute gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. Merz hatte nach seiner Reise nach Libyen am 20. August gesagt, die beiden könnten gemäss einem Versprechen bis Ende August heimkehren.

In den letzten Tagen hatte der Vize-Aussenminister von einem Missverständnis gesprochen: Es sei lediglich versprochen worden, es werde etwas unternommen. Die Schweizer seien befragt worden.

«Wir glauben», «wir nehmen an»

Eine Abschrift dieses Briefes liegt der Nachrichtensendung «10vor10» vor. In den entscheidenden Passagen heisst es: «Wir nehmen an, dass die Angelegenheit in einigen Tagen erledigt sein wird». Und bezüglich der Schweizer Geiseln: «Wir glauben, dass ihr Fall sehr bald abgeschlossen sein wird und dass sie vor Ende des Monats aus Libyen ausreisen können.»

Dieser Brief vom libyschen Premierminister Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi vom 26. August wurde bislang unter Verschluss gehalten. Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sagte an der Medienkonferenz vom 2. September dazu: «In einem Schreiben vom 26. August sicherte mir die libysche Regierung zu, dass der Fall sehr bald abgeschlossen werde. Und dass die beiden Schweizer noch vor Ende des Monats August aus Libyen ausreisen können.» Brief spaltet Parlamentarier Schweizer Parlamentarier legen den Wortlaut des Briefes sehr unterschiedlich aus: Für SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli kann von einer fixen Zusage «keine Rede sein.» Ähnlicher Meinung ist da auch die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin: «Das ist schon eine magere Zusage für das Versprechen, welches wir bekommen haben», sagt sie gegenüber «10vor10». Für eine klare Zusage hält der Präsident der Aussenpolitischen Kommission (AKP), Geri Müller, dagegen die Aussage des besagten Briefes: «Aufgrund dieses Schreibens ist für mich die Zusage gegeben», betont er. Morgen früh um 7 Uhr müssen Bundespräsident Hans-Rudolf Merz und Bundesrätin Micheline Calmy-Rey der Aussenpolitischen Kommission zur Libyen-Frage Rede und Antwort stehen – und den vollständigen Brief vorlegen. (SDA/s5j)

Bundesrat Hans-Rudolf Merz: Ein Brief solls jetzt ein für alle Mal klären. (Keystone)

Hat Muammar al-Gaddafi doch ein schriftliche Zusage für die Freilassung der Geiseln bis Ende August gegeben? (Reuters)

Kommentar: Mir ist jetzt verständlich, weshalb der Bundespräsident den Brief unter Verschluss gehalten hat. Wir wissen nicht, was mündlich zugesichert wurde. Der Wortlaut ist aber eindeutig - NICHT eindeutig. Erstaunlich, wie sich Geri Müller auch bei dieser Auseinandersetzung verhält.

"ICH GLAUBE" heisst lediglich: "Es wird in Aussicht gestellt". Die Formulierung ist aber kein eindeutiges Versprechen. Damit hat unser Bundespräsident einen weiteren Bock geschossen. Im Vertrag hat er nicht nur das Wichtigste (nämllich die Befreiung der Geiseln) vergessen. Er hat den Wortlaut nicht richtig gelesen und zu seinen Gunsten interpretiert!

Nachtrag TAGI:

«We believe»: Die «Zusage» des libyschen Premiers im Wortlaut Libyen-Affäre: Die «Zusage» im Wortlaut

Das Schreiben des libyschen Premiers liess Bundespräsident Merz auf die rasche Heimkehr der Schweizer Geiseln hoffen. Einige Formulierungen hätten Merz aber skeptisch machen müssen. Mehr...

*********

Samstag, 5. September 2009

GPK findet ebenfalls:

Koordination der Kommunikation im Bundesrat ist miserabel.

Das - was wir seit Jahren immer wieder beanstandeten - (bei der Nef Affaire, der Tinner Geschichte, bei der Bekanntgabe der UBS Kundenkonten und jetzt auch bei der Libyenaffaire) - wird nun endlich offiziell festgehalten. Im Bundesrat fehlt die koordinierte Information. Zu oft sprach jeder gegen jeden. Siehe die LINKS unten.

Unkoordinierte Kommunikation führt letztlich zum Kommunikationschaos.

Zum offensichtlichen miesen Teamwork der Landesregierung

fragen wir uns:

Wer koordiniert denn eigentlich im Bundesrat die Kommunikation?

Ich zitiere SDA, die den Wortlaut der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates:

«Wir haben festgestellt, dass der Bundesrat bei sensiblen Dossiers nicht genügend zusammenarbeitet», bestätigte GPK-Präsident Pierre-François Veillon eine Meldung im «Tages-Anzeiger» von heute. Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates wolle wissen, wie sich der Bundesrat genau verhalten hat und wie die Zusammenarbeit funktioniert hat. Die GPK verstehe sich dabei nicht als richterliche Instanz, sondern wolle Verbesserungspotential aufzeigen, sagte Veillon. Ähnliche Mängel der Zusammenarbeit innerhalb des bundesrätlichen Kollegiums habe die GPK bereits in der Tinner-Affäre und bei der Krise der UBS festgestellt. Die Untersuchung zur Affäre Gaddafi wird aber erst beginnen, wenn die beiden in Libyen zurückgehaltenen Geschäftsleute wieder in der Schweiz sind – wenn also der Bundesrat seine Aufgabe gelöst habe, wie Veillon erläuterte. (SDA/hhs)

Ein Blick zurück:

LINKS:

  1. rhetorik.ch aktuell: Kommunikationsgau im Bundesrat

    Nach Aussage der Politologin Regula Stämpfli im 10 vor 10 besteht derzeit ein Kommunikationsgau im Bundesrat. Im Zusammenhang mit dem Einfluss des ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/11_30.html - Cached - Similar
  2. rhetorik.ch aktuell: Zum Kommunikationsproblem in der Landesregierung:

    Zum Kommunikationsproblem in der Landesregierung: Links: Hochbrisanter FAX bringt Veranwortliche zum Schweigen · Kommunikationsgau im Bundesrat ... www.rhetorik.ch/Aktuell/06/01_15.html - Cached - Similar

rhetorik.ch aktuell: Merz und die Affaire Gaddafi

23. Aug. 2009 ... die hinsichtlich Kommunikationsmanagement im Bundesrat auch in diesem Fall nicht gut bestellt ist. Es fehlt ganz klar die Koordination der Kommunikation. ... Bundesrat Merz kann jetzt nur noch hoffen, dass die zwei ... www.rhetorik.ch/Aktuell/09/08_23/index.html -Cached - Similar
  1. rhetorik.ch aktuell: Zick-zackverhalten von Bundesrat Deiss

    10. März 2006 ... Bundesrat Deiss stand damals unter dem Druck der Öffentlichkeit ... ersten Kommunikationspannen allmählich die Erkenntnis durchsetzt hatte, ... www.rhetorik.ch/Aktuell/06/03_10.html - Cached - Similar
  2. rhetorik.ch aktuell: Der vergessliche Bundesrat

    Der Bundesrat hat sich im Sommer zuwenig mit der Sache auseinandergesetzt. ... bagatellisiert und beschönigte bislang alle Kommunikationspannen. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/09_10/index.html - Cached - Similar
  3. rhetorik.ch aktuell: Virtuelle Krise?

    Bundesrat Schmid kam im Zusammenhang mit der Nefgeschichte immer mehr in .... dass Samuel Schmid - trotz aller Kommunikationspannen- noch lange fest im ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/09_06/index.html - Cached - Similar
  4. rhetorik.ch aktuell: Lernen aus der Libyen Krise

    28. Aug. 2009 ... Gestern kehrte die Falcon des Bundesrates aus Tripolis zurück. ... Es gab zu viele Kommunikationspannen, die nach der Rückkehr analysiert ... www.rhetorik.ch/Aktuell/09/08_28/index.html -Cached - Similar

  1. knill blog

    Der Vertrag mit Libyen Bundespräsident Hans-Rudolf Merz hat am 20. August in Tripolis den Vertrag zwischen Libyen und der Schweiz unterzeichnet. ... knill.blogspot.com/.../der-pferdefuss-im-vertrag-mit-libyen-es.html - Cached - Similar
  2. knill blog

    30. Aug. 2009 ... Hat ein interner Streit die Heimkehr der zwei in Libyen ... Aussenministerin Calmy-Rey und ihr Botschafter in Libyen sollen grosse ... knill.blogspot.com/.../aussenministerin-calmy-rey-im-gegenwind.html - Cached - Similar
  3. knill blog

    Libyen habe Bundespräsident Hans-Rudolf Merz bei seinem Besuch in Tripolis ... Und die libysche Regierung könne nicht den Generalstaatsanwalt antreiben, ... knill.blogspot.com/.../missverstandnis-nicht-richtig-zugehort.html - Cached - Similar
  4. knill blog

    Daraufhin lief der Clan Amok: Zwei Schweizer wurden in Libyen als Geiseln .... Da gaben sich die beiden anderen Kolleginnen des Libyen-Fahrers Merz in der ... knill.blogspot.com/.../bundesprasident-merz-setzt-sich-in-die.html - Cached - Similar
  5. knill blog

    Für seine Libyen-Reise musste Bundespräsident Merz viel Prügel einstecken. Doch nun muss auch Aussenministerin Calmy-Rey scharfe Kritik ertragen: Sie habe ... knill.blogspot.com/.../micheline-calmy-rey-muss-auch-kritik.html - Cached - Similar
  6. knill blog

    Und jetzt dieser Vertrag mit Libyen. Staatsrechtler sind sich einig: Merz durfte diesen Vertrag, so eigenmächtig, wie er das machte, gar nicht abschliessen. ... knill.blogspot.com/.../interview-mit-iwan-rickenbacher-quelle.html - Cached - Similar
  7. knill blog

    Obwohl der Vertrag mit Libyen das anschneidet, bestreitet Merz, dass Genfer Polizeibeamte automatisch vor Gericht gestellt werden, wenn das Schiedsgericht ... knill.blogspot.com/.../antworten-des-bundesprasidenten-auf.html - Cached - Similar

  1. knill blog

    25. Aug. 2009 ... Ja, Hanspeter Rentsch, aber er ist in der Angelegenheit Libyen nie konsultiert ... Der Pferdefuss im Vertrag mit Libyen - mit gravier. ... knill.blogspot.com/2009/.../hayek-zu-denkonzessionen-des.html - Cached - Similar
  2. knill blog

    Noch heute sollen die zwei Schweizer Geiseln aus Libyen eintreffen. ... Die Libyen-Affäre wird zur Nervenprobe – für die Geiseln, für die Schweiz und ... knill.blogspot.com/.../fur-merz-geht-der-kelch-demnachst.html - Cached - Similar
  3. knill blog: 30.07.2008

    Verständlich, dass sich die Presse nun fragt, wie die Schweiz Libyen ... Erinnert sei etwa an den Lockerbie-Anschlag, wo Libyen für ein vages ... knill.blogspot.com/2008_07_30_archive.html - Cached - Similar
  4. knill blog

    Die Libyen-Affäre ist wirr und das Departement Merz verheddert sich immer noch stärker: ... «Libyen besteht darauf, dass die beiden Schweizer das Land als ... knill.blogspot.com/.../widerspruchliche-aussagen-rachen-sich.html - Cached - Similar
  5. knill blog: 28.07.2008

    Im Moment gibt es drei Szenarien zur Bewältigung der Libyen-Krise, ... August regeln die Schweiz und Libyen nachgelagerte Details gemeinsam. ... knill.blogspot.com/2008_07_28_archive.html - Cached - Similar
  6. knill blog

    Die Untersuchung zur Affäre Gaddafi wird aber erst beginnen, wenn die beiden in Libyen zurückgehaltenen Geschäftsleute wieder in der Schweiz sind – wenn ... knill.blogspot.com/.../gpk-findet-auch-koordination-der.html - Cached - Similar
  7. knill blog

    Bis Ende August dürften die beiden Schweizer Geiseln aus Libyen ausreisen, ... Dann wurde ein Flugzeug nach Libyen beordert um die Geiseln zu holen. ... knill.blogspot.com/.../kann-bundesprasident-merz-heute.html - Cached - Similar
  8. knill blog

    12. Sept. 2009 ... Der Pferdefuss im Vertrag mit Libyen - mit gravier... ► Sep 03 (3). Rollenverteilung bleibt traditionell . ... knill.blogspot.com/.../vor-dem-grossen-schlagabtausch.html - Cached - Similar

Merz will nicht zurücktreten

Quelle 20 Min

Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sieht keinen Grund, warum er Ende dieses Jahres zurücktreten sollte. Auguren, die seinen baldigen Rücktritt voraussagten, erteilte er eine deutliche Abfuhr.

In einem Interview der «Tagesschau» des Westschweizer Fernsehens sagte der Finanzminister, er sei überhaupt nicht mit den Stimmen einverstanden, die wegen des grossen Drucks seinen Rücktritt auf Ende Jahr voraussagten. Denn die Resultate seines Departements seien doch bemerkenswert.

Merz streicht Erfolge heraus

Merz verwies auf die Bemühungen zur Umsetzung des OECD-Standards bei den Doppelbesteuerungsabkommen, die Reform der Familienbesteuerung, die Schuldenbremse und den Verkauf der UBS-Beteiligung mit Gewinn. Dies seien alles Erfolge, die man nicht vergessen sollte, sagte Merz und fügte hinzu: «Ich sehe gar keinen Grund, wieso ich mich Ende dieses Jahres zurückziehen sollte.»

Gesicht noch nicht verloren

Positive Zeichen gebe es in der Libyen-Affäre. Über konkrete Massnahmen wolle er sich aber nicht äussern. Auf die Frage, ob er nächste Woche am Rande der UN-Generalversammlung in New York mit dem libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi zusammentreffe, sagte Merz, es seien viele Persönlichkeiten anwesend und es gebe keinen Grund, Gaddafi nicht zu sehen. Zu seinem genauen Programm in New York wollte sich der Bundespräsident aber nicht äussern. Sein Gesicht habe er in der Libyen-Affäre noch nicht verloren, sagte Merz auf eine entsprechende Frage im Zusammenhang mit seinen Aussagen bei der Rückkehr von der umstrittenen Libyen-Mission im August. Denn die Bemühungen für die Rückkehr der beiden festgehaltenen Schweizer seien immer noch im Gang. Es brauche aber etwas mehr Zeit und Energie, sagte der Bundespräsident.

FAZIT: Es scheint so, als habe Bundesrat Merz seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Alle schauen jetzt lieber in die Zukunft und hoffen auf den neuen Bundesrat, der die Kommunikationskultur beeinflussen könnte. Der einmalige Besuch aus Russland überdeckte zudem die leide Geiselgeschichte.

Der Bundespräsident hat angeblich wieder sein Gesicht gefunden, das er verloren hatte. Aber wie lange?

Hier der erwähnte lesenswerte LINK:

rhetorik.ch aktuell: Sinnvoll Kommunizieren

Sinnvoll Kommunizieren. Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Wortwirkung · Wort und Bild. Wer so schreibt oder so redet, dass man das Gesagte mit den äusseren ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/06_11/index.html - 6k -Cached - Similar pages

Welcher Journalist hat folgende eindeutigen Antworten gegeben?

Lesen Sie folgendes Interview und fragen Sie sich, wer die Person sein könnte, die befragt worden ist. Sie werden nachher staunen, wenn ich den Namen verrate.

Ich zitiere:

Sagen Sie mal, .......... (Name), in München wurde ein 50-jähriger Geschäftsmann von Jugendlichen zu Tode geprügelt, weil er Kinder in der S-Bahn schützen wollte. Wie reagieren Sie auf diese schreckliche Tat?

Mich packt die kalte Wut: Junge Menschen schlagen und treten auf ein wehrloses Opfer ein, wie im Rausch. Aber es ist kein Rausch, sie wissen, was sie tun. In München kam es ja schon zu ähnlichen Taten: Jugendliche traktierten in der U-Bahn einen Rentner mit Fusstritten und Fausthieben und verletzten ihn lebensgefährlich. Kürzlich waren es drei Schüler aus Küsnacht, die in Bayerns Hauptstadt mehrere Menschen, darunter einen Behinderten halb tot schlugen. Tatorte sind aber auch Zürich oder Berlin oder Hamburg. Die brutale Jugendgewalt ist Alltag in den grossen Städten. Sie sagen: Die wissen, was sie tun. Nur: Wissen wir, was gegen solche Exzesse hilft?

Wir brauchen – sofort! – hartes Durchgreifen, mehr Polizei auf der Strasse, Patrouillen mit Hunden, rasches Aburteilen, Höchststrafen. Wie hoch sollen die Strafen sein?

Lebenslänglich muss endlich auch für junge Totschläger und Mörder möglich sein! Vor allem aber geht es mir um die Härte des Verfahrens: sofortige Verhaftung, zügige Ermittlung, rasche Aburteilung. Zu viele gewalttätige Jugendliche können heute auf einen verständnisvollen Jugendrichter zählen, der sie als bedauernswerte Opfer von Eltern- oder Lehrerversagen sieht – und nach der Vernehmung gleich wieder nach Hause schickt. Unter ihresgleichen prahlen diese Prügler dann mit ihren Taten. Wo hat diese zunehmende Brutalisierung ihre Gründe?

Als ich jung war, haben wir uns auch geprügelt. Das waren Raufereien unter Jungen – lag einer auf dem Boden, wars genug. Wir folgten einem Fairness-Kodex. Heute gehen jugendliche Gewalttäter auf Kinder los, auf alte Menschen, auf Invalide sogar – auf Wehrlose. Das lernen die jungen Brutalos nicht zuletzt in einschlägigen Video-Games, in denen sie Mörder, Folterer und Vergewaltiger spielen dürfen. Auf Schulhöfen kursieren schon Handy-Videos von sterbenden Menschen, an denen sich Schüler delektieren. Allerdings ist die virtuelle Gewaltorgie nur die Anleitung zur Tat, nicht deren Ursache.

Kommentar: Ich konnte es kaum fassen, dass der Autor dieser Antworten Frank A. Meier ist. Solche Töne hätte ich nie diesem Journalisten zugeordnet. Bei Meier (Sozialdemokrat) ist diese Haltung ungewöhnlich.

Dieser Beitrag erinnert mich an die Situation, die der bekannte Schriftsteller Meienberg wenige Monate vor seinem Tod erlebt hatte. Meienberg - als echter Pazifist - lehnte stets jegliche Gewalt ab und vertrat die Meinung, auf Gewalt dürfe man nicht mit Gegengewalt reagieren. Er konnte auch dem Sinn und der abschreckenden Wirkung unserer Armee nichts abgewinnen. Als er dann ohne jeglichen Grund von einem Marrokaner zusammengeschlagen wurde und am Boden liegend erkannte, dass er nach den Fusstritten ins Gesicht das Augenlicht verlieren könnte, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er während dieser lebensgefährlichen Situation bereit gewesen wäre, sich zu wehren und sogar den Agreifer hätte umbringen können. Nach diesem Erlebnis brach ihm ein Weltbild zusammen und er kam dann nie mehr über dieses persönliche Erlebnis hinweg. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die ungewohnt harten Worte Meiers auch auf einem persönliches Erlebnis beruhen. Denn seine Forderungen würden wir viel mehr einem SVP Vertreter zuordnen.

TAGI

«Volksverhetzend» – Deutsches Gericht stoppt Elstern-Plakate

Aktualisiert am 19.09.2009

In der Schweiz kennen wir das Motiv der diebischen Elster vom Abstimmungskampf, den die SVP gegen die Personenfreizügigkeit führte. Die Deutschen verbieten es. Die Begründung gibt zu denken.

Mit gleichen Tiermotiven gegen Ausländer: NPD und SVP.

Mit gleichen Tiermotiven gegen Ausländer: NPD und SVP. Bild: Keystone

Bereits 2008 hatte sich die NPD von der SVP bei der Gestaltung der Wahlplakaten inspirieren lassen. Damals bediente sich die NPD Hessen des Schäfchensujets der SVP.

Bereits 2008 hatte sich die NPD von der SVP bei der Gestaltung der Wahlplakaten inspirieren lassen. Damals bediente sich die NPD Hessen des Schäfchensujets der SVP.

Artikel zum Thema

«Polen-Invasion stoppen!», heisst es auf einem Wahlplakat der NPD in Mecklenburg-Vorpommern. «Die umstrittenen Plakate zeigen neben dem polenfeindlichen Slogan auch ein Motiv mit diebischen Elstern, das entsprechende Vorurteile gegen die polnischen Staatsbürger in Ostvorpommern bedient», schreibt das Online-Nachrichtenportal der Region Mecklenburg-Vorpommern mvregio.de.

Auch das Oberverwaltungsgericht in Greifswald befand nun, dass das so nicht gehe. Es untersagte in einem Beschwerdeverfahren des Landkreises Uecker-Randow das Anbringen der als «volksverhetzend» gewerteten Wahlplakate. Es hob damit in zweiter Instanz einen Beschluss des Amtsgerichtes Greifswald vom 11. September auf.

Aus verwerflichen Motiven

Die Text- und Bildelemente des NPD-Plakats sowie deren Gestaltung seien ein Angriff auf die Menschenwürde anderer, stellte nun das Oberverwaltungsgericht in Greifswald fest. Damit stelle das Wahlplakat eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar. Zur öffentlichen Ordnung gehöre dem Urteil zu Folge der Gedanke des friedlichen Zusammenlebens der Völker in Europa. Hiergegen verstosse die auf dem Wahlplakat zum Ausdruck kommende Meinungsäusserung, die nach Ansicht des Gerichtes aus ausländerfeindlichen und damit aus verwerflichen Motiven erfolge.

Der Landrat des Landkreises Uecker-Randow hatte dem NPD-Kreisverband mit einer Ordnungsverfügung vom 4. September 2009 untersagt, die Wahlplakate in der Öffentlichkeit anzubringen. Das Amtsgericht hatte dem vorläufigen Rechtsschutzantrag des NPD-Kreisverbandes gegen das Verbot mit Hinweis auf das Recht auf freie Meinungsäusserung stattgegeben.

Ein Angriff auf die Menschenwürde

Das Oberverwaltungsgericht sieht indessen in dem Wahlplakat den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Text und Bild sowie deren Gestaltung auf dem Wahlplakat seien ein Angriff auf die Menschenwürde anderer, erklärte es. Damit stelle das Wahlplakat eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar.

Die NPD werden nun voraussichtlich eine Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht einlegen und in Anbetracht des nahen Wahltermins auf eine Eilentscheidung drängen, schreibt mvredio.de. Aus NPD-Kreisen heisse es jedoch, dass sich der Einsatz der provokanten Plakate schon jetzt gelohnt habe, um in der öffentlichen Wahrnehmung als «Streiter für die Meinungsfreiheit» wahrgenommen zu werden.