Sonntag, 5. Juli 2020

SP Gabriel hat den umstrittenen Fleischkonzern Tönnies beraten

Gabriels Geschäfte


Entsetzen über Sigmar Gabriel in der SPD. Ausgerechnet für den umstrittenen Fleischkonzern Tönnies war der Ex-Chef als Berater tätig. Seine Karriere nach der Politik stößt bei den Genossen schon länger auf Unverständnis.


10 000 Fr. Pro Monat hat Gabriel für seine Beratertätigkeit erhalten.
Heute sagt er, er sei ja nicht mehr Politiker.
Wir finden: Er ist auch kein Sozialdemokrat mehr, denn er verteidigte die umstrittenen Werkverträge.

(Aus Spiegel)

Der ehemaliger Parteivorsitzender verdirbt den Sozialdemokraten den vorletzten Tag vor der parlamentarischen Sommerpause. Sigmar Gabriel, von 2009 bis 2017 SPD-Chef, war bis vor Kurzem als Berater in der Fleischindustrie tätig, wie zuerst das ARD-Magazin "Panorama" berichtete. Nicht für irgendein Unternehmen engagierte sich der Ex-Wirtschafts- und -Außenminister, sondern ausgerechnet für den Fleischkonzern Tönnies, der nach einer Corona-Infektion bei weit über 1000 Mitarbeitern heftig in die Kritik geraten ist. Gabriel war nach eigenen Angaben von März bis Ende Mai 2020 für das Unternehmen tätig. Der ARD sagte er, "aufgrund einer schwierigen Erkrankung und einer dadurch für mich notwendig gewordenen komplizierten Operation" habe er seine Arbeit bei Tönnies beenden müssen.
"Für uns ist das eine richtig blöde Sache, wir kämpfen hier vor Ort seit Jahren gegen diesen Sumpf rund um die Werkverträge in der Fleischindustrie."
SPD-Kommunalpolitiker Thorsten Klute