Montag, 7. Januar 2008

Aeusserlichkeiten statt Inhalte - nur bei Frauen?

Immer wieder ist zu lesen, dass Politikerinnen nach der Frisur und Aeusserlichkeiten beurteilt werden. Tatsächlich werden Kleider und Frisuren von Politikerinnen oft überbewertet. Ich denke an die Frisur der Kanzlerkandidatin Merkel. Doch gilt dies auch bei Männern.

Wir erleben es immer wieder, dass auch bei Politikern Auesserlichkeiten thematisiert werden. Ich erinnere an die Geschichten rund um Schröders gefärbte Haare mit den darauffolgenden rechtlichen Schritten. Es hiess damals, wenn Schröder hier lüge, sage er auch sonst - bei wichtigen Problemen - nicht die Wahrheit. Schröder konnte erwirken, dass man nicht mehr schreiben durfte, seine Haare wären gefärbt, obschon mit Farbvergleichen Schröders Behauptung widerlegt werden konnten.

Dann waren die Schönheitsoperationen Berlusconis ebenfalls lange ein Medienthema.

Am 3. Januar veröffentlichte nun BLICK eine gross aufgemachte Geschichte - nicht über Sarkozys neue Geliebte - sondern es ging um seine Körpergrösse und Sarkozys Bemühungen, ein paar Zentimeter grösser zu wirken. Detailliert wurde gezeigt, wie der französische Staatspräsident um jeden Zentimenter ringt. Zuerst hilft er bei seinen Schuhen nach. Es werden besonders hohe Absätze angefertigt. 2. wird mit einer Spezialsohle auch noch Einiges wettgemacht. 3. hilft er mit besonderen Schuheinlage nach und dann holt er noch mit einer aufgestellten Frisur die letzten Zentimeter heraus. All das nur, um gleich gross zu wirken, wie seine neue Freundin. Dass Sarkozy eitel ist, zeigte er schon bei seinen letzten Ferienfotos. Dort mussten die Fettpolster in der Hüfte auf den Fotos weg retouchiert werden. (Uebrigens auch bei Putin beim Fischen). All dies wurde in den Medien thematisiert.

Niemand kann somit sagen, nur die Frauen legen Wert auf Aeusserlichkeiten. Auch Politiker werden nach Aeusserlichkeiten beurteilt. Obwohl gute Politik nichts zu tun hat mit guten Frisuren und Aeusserlichkeiten. Entscheidend sind letztlich immer die Inhalte.

Nachtrag 20. Januar 08 . In HEUTE-oline gelesen:

Sarkozy zahlte über 54'000 Fr. für sein Make-up

PARIS. Nicolas Sarkozy hat während des Wahlkampfs zu viel und zu teure Schminke aufgelegt. Die für die für Wahlkampffinanzierung zuständige Finanzkommission monierte, dass Sarkozy 54´000 Franken für Make-up ausgegeben habe.

Dies berichtete die Zeitung «Le Parisien» unter Berufung auf die Kommission. Für das Make-up des Präsidenten seien Rechnungen mit einem Stundenlohn von bis zu 450 Euro vorgelegt worden, berichtete ein ungenanntes Mitglied der Kommission.
Weil die Ausgaben «privater Natur und exzessiv hoch» seien, werde nur etwa ein Drittel aus dem Budget für die Wahlkampffinanzierung zurückerstattet. Noch höhere Ausgaben hat Sarkozys Wahlkampfgegnerin Ségolène Royal für Make-up und Frisuren eingereicht. Von knapp 52´000 Euro werde auch ihr nur ein Drittel aus der Wahlkampfkasse erstattet.