Sonntag, 11. Dezember 2016

Pelz wieder IN

Haariges Comeback

aus Schweiz am Sonntag



Früher verpönt, heute chic:
Pelzimporte erreichen dieses Jahr Höchstwerte. 
Vor allem junge Kundinnen und Kunden entdecken 
die haarige Modepracht neu – trotz anhaltender Kritik. 



Pelz, so weit das Auge reicht: Die tierischen Felle sind wieder in Mode.

KOMMENTAR: Erstaunlich, wie  die permanente Kritik an Pelzträgerinnen sich abnützen so rasch kann. An der Bahnhofstrasse werden Pelzträgerinnen nicht mehr mit vorwurfsvollen Blicken betrachtet. Erstaunlich auch, dass junge Frauen echte Pelze den Kunstpelzen wieder vorziehen.
Auch hier gilt der Grundsatz des Differenzierens. Es ist nicht einzusehen, dass die Felle von geschossenen Füchsen verbrannt werden, nur weil das Fell von lebenen Tieren stammt.
Anderseits müssten aus den verkauften Fellen erkennbar sein, woher die Tiere stammen. Wie sie gehalten worden sind. Es gibt jedoch immer noch Tierfarmen in denen unwürdige Zustände herrschen und es gibt immer noch qualvolle Tötungen.
Da muss ein Riegel geschoben werden. 
Dass Pelze wieder populär sind, veranschaulichen die Modeschauen:
storybild

Pelz wird vor allem als Verzierung wieder verwendet: 
Eine Modeschau mit zum Wintersport.
Aus 20 Min.

Zum dritten Advent:

Bildergebnis für dritter advent 2016

Immer ein Lichtlein mehr

Immer ein Lichtlein mehr
Im Kranz, den wir gewunden,
Dass er leuchtet uns so sehr
Durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
Und so leuchten auch wir,
Und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
Langsam der Weihnacht entgegen,
Und der in Händen sie hält,
Weiss um den Segen!


(Matthias Claudius 1740-1815, deutscher Dichter)

Müssen Einfamilienhausbesitzer ein schlechtes Gewissen haben?

In vielen Medien werden sie despektierlich "Hüslibewohner" genannt.
Sie sind angeblich schuld an der Zersiedelung der Schweiz.

Jüngste Umfragen aber zeigen: Der Traum vom Einfamilienhaus ist ungebrochen. Die überwiegende Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer sehnt sich nach einem eigenen Haus, am liebsten auf dem Land. Für die meisten Schweizer bleibt dies Wunschdenken: Laut dem Bundesamt für Statistik lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung im städtischen Raum, gut ein Drittel in seinen eigenen vier Wänden.

Ich war in einem Einfamilienhaus aufgewachsen und schätzte es damals, dass ich Tag und Nacht Klavier spielen durfte. Aber als Kind musste ich an freien Nachmittagen jäten, im Garten helfen und habe mir dann gesagt:
Nie mehr ein Einfamilienhaus! Ich will nicht Sklave einer Liegenschaft werden.
Ich lernte dann das Leben in einer Mietwohnung in Zürich kennen und als wir mit den Kindern die Möglichkeit hatten,  entschieden wir uns dann doch, ein eigenen Haus zu bauen. Dies bereuten wir bis heute nicht.
Obschon der Boden begrenzt ist, hat wohl der Mensch  seit Urzeiten den Wunsch nach einer eigenen Höhle, nach einer eigenen Behausung. Sei es, dass er ein Zelt oder eine Hütte errichten will und später  ein Einfamilienhaus, so wie die Vögel instinktiv ihr eigenes NEST bauen.
Wenn der Fernsehfilm den "Hüslibesitzern" ein schlechtes Gewissen einredet, müsste sich die Gesellschaft vielmehr fragen, wie man Bodenknappheit und das Urbedürfnis nach den eigenen vier Wänden unter einen Hut bringen kann. Die Architekten und Banken sind gefordert.

LINK SRF:

Video «Hüslischweiz ohne Ende» abspielen

Hüslischweiz ohne Ende

DOK vom 8.12.2016



Unwort des Jahres

"Inländervorrang light"

Zum Unwort des Jahres:

Das Unwort des Jahres ist Inländervorrang light. Diese typisch schweizerische Wortschöpfung spiegelt die Mühen der Politik, einen Volksentscheid umzusetzen und dabei möglichst allen entgegenzukommen: Abstimmungssiegern wie -verlierern, der EU, den heimischen Stellensuchenden. Um die Kompromissbereitschaft und Abschwächung auszudrücken, die helvetischer Politik stets innewohnt, bedient man sich eines englischen Ausdrucks: light. Der Begriff ist verniedlichend und klingt so technisch, dass fast vergessen geht, dass es sich bei in- und ausländischen Arbeitssuchenden um Menschen handelt.

Man könnte aber das Unwort "Inländervorrang light" aus einem anderen Grund auch als Unwort sehen.
Das Wort täuscht etwas vor, das es gar nicht ist:
Die Schweizer werden nicht allein bei der Stellensuche nicht bevorzugt.
Es geht vielmehr um die Eindämmung der Arbeitslosigkeit.
Nichts ist verbindlich. Das Wort suggeriert zwar einen Vorrang von Schweizer-Arbeitskräften. Werden jedoch die Bestimmugen unter die Lupe genommen, ist das Ganze nur ein Papiertiger.