Sonntag, 12. Juni 2011

Wie wichtig sind die Einschaltquoten?



Bei allen Medien besteht ein Spannungsfeld zwischen Medien und Qualitätsanspruch.

Auf der einen Seite will jedes Medium Beachtung und Einschaltquoten, zumal sich die Werbeeinnahmen an den Einschaltquoten orientieren. Auf der anderen Seite  sind die öffentlich - rechtlichen Sendestationen dem Service public verpflichtet. Sie müssen auch Minderheiten berücksichtigen und viele Journalisten wollen sich nicht in erster Linie nach dem Publikumsgeschmack richten, weil  sie den Qualtitätsanspruch höher gewichten als den Geschmack der Massen.


Ich zitiere 20 Min:


Quoten fallen beim SF auf Rekordtief

Beim Schweizer Fernsehen schalten immer weniger ein: 2002 lag der Marktanteil noch bei 35 Prozent, inzwischen ist er auf rund 29 Prozent gesunken. Vor allem Informationssendungen haben es schwer.


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Im April und Mai hat das Schweizer Fernsehen die tiefsten Quoten seit die Zuschauerzahlen erhoben werden verzeichnet.


(Bild: Keystone)



Das Schweizer Fernsehen kämpft gegen einen massiven Verlust an Zuschauern. In den Monaten April und Mai lagen die Marktanteile bei 29,2 und 29,8 Prozent. Das sind die tiefsten Werte, seit die Zuschauerzahlen erhoben werden, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Unter Fernsehdirektor Peter Schellenberg kletterte der Marktanteil im Jahr 2002 bis über 35 Prozent; in der Zeit seiner Nachfolgerin Ingrid Deltenre hielt er sich im Bereich von 34 Prozent. Der neue Direktor von Radio und Fernsehen, Rudolf Matter, sieht sich mit dem Problem konfrontiert, dass die Informationssendungen des Fernsehens auf immer weniger Aufmerksamkeit stossen.
Dieser Trend setzte schon vor einiger Zeit ein. Die Hauptausgabe der «Tagesschau» wurde vor wenigen Jahren täglich von gegen einer Million Zuschauern gesehen, heute verfolgen noch um die 600 000 Personen das Programm. In einem ähnlichen Ausmass verlieren «10 vor 10», «Kassensturz», «Rundschau», «Arena» und weitere Sendungen Zuschauer. Das Schweizer Fernsehen verweist auf die gestiegene Nutzung seines Informationsangebots im Internet.



Kommentar:

Ich reiche die Frage der Leserschaft weiter: Was glauben Sie, was das Fernsehen tun müsste um aus dem Quotentief herauszukommen? Schreiben Sie mir Ihre Meinung auf k-k@bluewin.ch
Ich werde die Empfehlungen später publizieren und meine Meinung anfügen.

Ein nennenswertes Echo, das ich erhalten habe:

Wegen der Einschaltquoten: Was die Tagesschau betrifft, hat die NZZ komplett unterschlagen, welche Marktanteile dieses Sendegefäss tatsächlich  hat. Ueber 50%. Wenn also im April und Mai nur 600‘000/700‘000 Zuschauer die TS geschaut haben, dann hat das auch mit dem überdurchschnittlich schönen Wetter zu tun. In solchen Monaten ist nicht die absolute Zahl entscheidend, sondern der Marktanteil. Aber das hat der NZZ (und offenbar 20Min) ausgeklammert. Bei den einen Sendungen argumentiert man mit Marktanteilen und bei den anderen mit absoluten Zahlen. Je nach  (Negativ-)These, die man in einem Artikel zum Ausdruck bringen will. Aber es ist ganz klar, die Zeiten, als die Tagesschau 60 und mehr Prozent Marktanteile hatte, die sind definitiv vorbei. Das hat nichts mit der Sendung ans sich,  sondern mit den Nutzungsgewohnheiten zu tun.