Dienstag, 20. Mai 2008

Gerhard Blocher beschimpft Bundesrätin als "Wildsau"

Immer wieder sorgte der Brunder von Christoph Blocher für Aufsehen. Einmal gab er einem Journalisten eine Kopfnuss, als er vor der Haustüre den Pfarrer befragen wollte. Dann sorgte mit wirren und abstruse Aeusserungen vor der Wahl für einen Medienwirbel(Blocher Dok-film)

blick-online:

War wieder einmal ausser Rand und Band: Blocher-Bruder Gerhard. (SF)

Reinhören: So wettert Blocher-Bruder Gerhard (Radio 1)
Die Aufnahme habe ich in rhetorik.ch AKTUELL im O Ton publiziert.

Die Beschimpfungen machte Gerhard Blocher gegenüber dem Zürcher Privatsender Radio 1 von Roger Schawinski. Zuerst beschimpfte er die Journalisten der SF1-Sendung «10vor10» als «Schwachköpfe». Diese hatten es gewagt, Blochers Auftreten in der «Arena» zu analysieren und waren zum Schluss gekommen: Blocher sei zahm gewesen, nicht mehr der alte. Und dann legte Gerhard Blocher richtig los: Diese Journalisten kämen einfach nicht draus. Sein Bruder habe sich doch «vorsätzlich zusammengerissen, um dieser Wildsau von einer Bundesrätin nicht an den Wagen zu fahren»! Gemeint war natürlich Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Brisant: Diese bösen Beschimpfungen fielen gestern Abend an einer Veranstaltung zur Einbürgerungsinitiative im Zürcher Hallenstadion. An der auch alt Bundesrat Christoph Blocher anwesend war!

Brigitte Hauser-Süess, Kommunikations-Chefin von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, erklärte gegenüber Blick.ch, die Bundesrätin wolle die Äusserungen von Gerhard Blocher nicht kommentieren.

«20minuten» berichtete, dass der Interimspräsident der Bündner SVP, Ueli Bleiker, sich gegenüber Radio 1 empört über die Ausdrucksweise habe. Gerhard Blocher disqualifiziere sich damit selber. Für Soziologieprofessor Kurt Imhof ist der Bruder des alt Bundesrates «der Hooligan der SVP». Gerhard Blocher spreche das aus, was Christoph Blocher nicht sagen könne.

Kommentar: Damit zähle ich auch zu Gerhard Blochers Schwachköpfen. Denn ich hatte im Sonntagsblick geschrieben, dass Christoph Blocher nicht mehr der alte Vollblutrhetoriker ist. Vielleicht bin ich sogar ein doppelter Schwachkopf, weil ich gestern im 10 vor 10 auch noch aufgezeigt hatte, dass Gerhards Bruder nicht mehr so konzentriert war und seine Aussagen nicht mehr auf den Punkt bringen konnte.

Gerhard Blocher droht Rauswurf aus Kirche

Nachdem sich Christoph Blocher im Teleblocher nur halbherzig von den Aussagen seines fragwürdigen Bruder distanziert hatte - Der Vergleich sei zwar heikel, obschon die Wildsauen auch die Kultur der Bauern kaputt machen, schimmerte bei Christoph Blocher ein gewisses Verständnis für "den hervorragenden Theologen durch" - distanziert sich nun die Kirche deutlich von diesem "ausgezeichneten Theologen":

Nachtrag 20 Min-online:

Der Bruder von SVP-Politiker Christoph Blocher soll aus dem Ministerium, einem Organ der Schaffhauser Kirche, entfernt werden. Das berichtet die «SonntagsZeitung».

Gerhard Blochers Vergleich von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf mit einer Wildsau sei «menschenverachtend», sagt Silvia Pfeiffer, Vizepräsidentin des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK) und Chefin des Schaffhauser Kirchenrats. Sie will Gerhard Blochers Ausschluss aus dem Ministerium anregen.

Für SEK-Präsident Thomas Wipf widersprechen Gerhard Blochers Verunglimpfungen «dem Berufsethos eines Pfarrers», wie er gegenüber der «SonntagsZeitung» sagte.

Auch Joachim Finger, interimistischer Leiter des Schaffhauser Ministeriums, sähe in einem Ausschluss ein «richtiges Zeichen». Er hat eine juristische Prüfung des notwendigen Verfahrens beauftragt.

Was ist mit Hillary los?

tagi-online:

Meldung vom Dienstag, 20. Mai 2008

Clinton weist Obama in die Schranken

Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat ihren Rivalen Barack Obama davor gewarnt, sich im parteiinternen Rennen voreilig als Sieger zu erklären.

Hilary Clinton will bis zum Ende weiterkämpfen.
«Es ist noch lange nicht vorbei», sagte Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Kentucky.

Auch nach der nächsten Vorwahlrunde am Dienstag werde Obama nicht ausreichend Stimmen für eine offizielle Nominierung der Demokraten haben.

Es sei daher noch nicht die Zeit für grosse Siegesfeiern.

Zurück nach Iowa

Obama plant für Dienstag anlässlich der Bekanntgabe der Vorwahlergebnisse aus den Bundesstaaten Kentucky und Oregon einen symbolischen Auftritt in Iowa, wo er Anfang Januar seinen ersten grossen Erfolg im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur verbuchen konnte.

Über den Wahlkampf von Clinton sprach er zuletzt in der Vergangenheitsform.

Kommentar: Hillarys Verbissenheit und Blindheit ist nicht mehr normal. Die Frage scheint berechtigt: Ist diese Ausblendung von Fakten bereits das Anzeichen eines krankhaften Verhaltens?

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nzz-online:

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. Mai 2008, 11:03, NZZ Online

New Yorker haben genug von Clinton

New Yorker haben genug von Clinton

Keine «Obamania» in der Metropole, aber Hillary-Überdruss

«Ich war ein grosser «Clintonite», ein Anhänger von Hillary, aber nach all den Lügen und schmutzigen Spielen habe ich das Interesse verloren.» Der junge schwarze Architekt Damian Webster mag der Senatorin seines Staates New York nicht mehr zuhören. Dabei findet er ihre Ideen immer noch gut. Ihr Plan für das Gesundheitswesen, ihre Meinung über Immigration und Wirtschaftsreformen seien besser als die der beiden anderen Kandidaten. «Aber sie hat für den Krieg im Irak gestimmt und 5000 Tote später sagt sie, sie bereue den Entscheid», regt sich Webster auf