Sonntag, 24. Mai 2009

Was tun gegen die Gewalt nach Fussballspielen?

Allmählich wurde erkannt , dass es so nicht mehr weitergehen kann. Aufwändige Polizeieinsätze, Verletzte, immense Sachbeschädigungen, Verkehrsbehinderungen usw. Von verschiedensten Seiten werden nun Vorschläge gemacht:

Der Sportminister will handeln. Sein Vorschlag:

Bundesrat Maurer möchte das grosse Hooligan-Outing

Der oberste Sportverantwortliche der Schweiz, Bundesrat Ueli Maurer, will nach den jüngsten Fussball-Krawallen die Hooligans in die Ecke treiben. Er will Chaoten-Bilder im Internet veröffentlichen, damit sie von Arbeitgebern und Bekannten abgestraft werden können

Quelle 20 Min

(Bild: Keystone/Steffen Schmidt)

Blick publiziert den konkreten Massnahmekatalog;

  • Täter identifizieren:Täter müssen aus der Anonymität gerissen werden, so Maurer. Das Hooligan-Gesetz biete dafür die Gesetzesgrundlage: Datenbank, Rayonverbot, Meldeauflage, Polizeigewahrsam und Ausreisebeschränkung.
  • Chaoten-Visagen ins Internet: Würden Fotos der Täter im Internet veröffentlicht, könnte der Arbeitgeber der Wochenend-Randalierer in Aktion treten. Am Sonntag mit Vermummung im Stadion und am Montag mit Krawatte im Büro – das dürfe der Chef nicht akzeptieren, so Maurer.
  • Fanpass für die Anständigen: Aufwändig umzusetzende, aber durchaus erfolgsversprechende Massnahme gemäss Maurer. So könnten nur die anständigen Fans eines Vereins dessen Auswärtsspiele besuchen.
  • Konsequente Gesetzes-Anwendung: Falls dies nicht genüge, müssten die Strafen verschärft werden. Maurer nennt hier England als Vorbild.
  • Runder Tisch: Maurer unterstützt das gemeinsame, koordinierte Vorgehen gegen Gewalt im Sport aller beteiligter Gruppen: Bund, Kantone, Städte, Sportverbände.
  • Schnellgerichte: In eigentlichen Verhaftungsstrassen könnten Chaoten gleich vor Ort überprüft und dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. In St Gallen werden solche Ideen bei Risikospielen zum Teil schon umgesetzt. (bih)
  • Sepp Blatter hat auch einen Vorschlag:

    Er will auf Stehpätze verzichten. Er glaubt, dass sitzende Fans weniger gewalttätig sind.

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    Ich las noch einen anderern Vorschlag:

    Sobald an einem Spiel Raketen abgefeuert werden, wird das Spiel abgebrochen.

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    Kommentar: Alle sind sich einig: So kann und darf es nicht weitergehen. Wir haben bei den 1.Mai-Kravallen gesehen, dass die Gewaltspirale rasch nach oben dreht, wenn man sie nicht stoppt. Die Katz und Mausspiele mit der Polizei können Tradition werden und Jugendliche Kravalltouristen lassen sich heute sehr schnell über SMS und Internet mobilisieren. Wenn die Chaoaten wissen, dass sie sich in der Anoymität verstecken können und die Aktionen keine Folgen haben, so wird es zu keiner Deeskalation kommen. Die Thesen: Jugendliche Gewattäter müsse man einfach nicht ernst nehmen und die Aktionen sollten ignorieren werden. Polizeieinsatze würden nur provozieren. Sie führten eigentlich erst zur Eskalation. Bei diesen Thesen wird übersehen, dass viele Chaoten Lust und Freude haben an Gewalteinsätzen und die Strassenschlachten oft nur aus Langeweile ausgetragen werden. Heute sehen endlich auch Politiker ein: Es muss gehandelt werden! Zuschauen und Gewähren lassen ist keine Lösung.

    LINKS:

    1. rhetorik.ch aktuell:

      Die Ausschreitungen im Stile "Züri brennt" waren am 1. Mai bereits zum Ritual mit Tradition geworden. Psychologen, die sich mit Jugendgewalt ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_01_2001.html - 9k - Cached - Similar pages
    2. rhetorik.ch aktuell:

      Am 1. Mai wurden seit fast 20 Jahren Scheiben eingeschlagen. ... Statistiken suggerieren, dass in westlichen Ländern die Jugendgewalt von 1980-1998 ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_28_2003.html - 13k - Cached - Similar pages
    3. rhetorik.ch aktuell: Neue Dimension von Jugendgewalt

      20. Juni 2005 ... Gewalt gab es seit Bestehen der Menschheit - auch Jugendgewalt. ... Die Schweizer Jugend scheint keinen noch so dummen Trend auszulassen. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/06_20.html - 16k - Cached - Similar page
    4. Nachtrag NZZ:
    5. Nachtrag:
    6. Hooligans im Netz: Die ersten haben sich gestellt