Dienstag, 19. September 2017

ARENA REPORTER Nachlese

Marcus Knill

19.09.2017

Jonas Projer und Christa Rigozzi wirkten bei der zweiten Ausgabe souveräner.

Das Gesicht verhüllen - sollte im öffentlichen Raum längst verboten sein

Diebe, Kravallanten wollen nicht identifiziert werden

Sie verhüllen ihr Gesicht.

Wer nichts zu verbergen hat, darf seine Identität zeigen.

DIe Macht der Worte

Sprachverwilderung

«Hurensohn», «Opfer», «Figg di»

Quelle 20 Min

So derb fluchen Achtjährige heute

Schüler verwenden heute Kraftausdrücke, die früher absolut tabu waren. Die Lehrer klagen über «Sprachverwilderung».






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In der Schule wird geflucht. Während Schimpfwörter früher ein Tabu waren, gehören sie heute schon beinahe dazu. 
 
Schweizer Lehrer sehen sich zunehmend dem Phänomen der Sprachverwilderung gegenüber. «Früher war es absolut tabu, das Wort ‹Scheisse› zu benutzen. Heute ist Fluchen ein Bestandteil der Gesellschaft», sagt Beat W. Zemp, Präsident des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Dies ändere aber nichts daran, dass Fluchen in der Schule immer noch unerwünscht sei.


«Eine Frage der Erziehung»

Trotzdem greifen Lehrer durch, wenn ein Schüler flucht. «Es ist die Aufgabe der Schule, Verhaltensregeln zu vermitteln», sagt Zemp. Folglich werde das Benutzen von Schimpfwörtern auch sanktioniert. Steckten Kinder ihre Mitschüler mit Kraftausdrücken an, werde das Thema an Elternabenden angesprochen. Denn, so Zemp: «Die Sprachverwilderung ist eine Frage der Erziehung

KOMMENTAR: Es lohnt sich, als Lehrer in der eigenen Klasse der Sprachverwilderung Einhalt zu gebieten.
Worte ernst zu nehmen, ist keine Bagatelle.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei einer Klasse, bei der erniederigende Ausdrücke nicht toleriert werden, sich dies sehr schnell auf das Verhalten positiv auswirkt.
Zwischen Verhalten und Umgang mit Worten besteht eine Interaktion.  Wenn Knaben keine Worte mehr, wie beispielsweise "Schlampe, Fotze" usw.  in den Mund nehmen, benehmen sie sich den Mädchen gegenüber viel rücksichtsvoller.
Menschen, die Worte ernst nehmen, verhalten sich erstaunlicherweise  viel besser. Die Ausrede "Es ist ja gar nicht so gemeint" sticht nicht. Ich kenne eine Lehrperson, die legte ständig Wert auf die Semantik von Wörtern. Wenn ein Schüler "Scheisse" sagte, intervenierte sie sofort: "Stop! Wir sind hier nicht auf dem WC!"
Dieses ständige Einwirken auf den Sprachgebrauch wirkte sich rasch auf den Umgang (nicht nur im Klassenzimmer!) aus.

LINK:

Macht der Worte - Rhetorik.ch

www.rhetorik.ch/Fenster/Fenster.html
10.10.2004 - "Um einen Stein zu zertrümmern, braucht man einen Hammer, aber um eine kostbare Vase zu zerbrechen, genügt eine flüchtige Bewegung ...