Kein Frust - kein Fremdschämen:
Die Profis schätzen Kritik
(Ich zitiere Persönlich.com)
Seit Tagen ist die Rede von "Fremdschäm-Formaten"
und "Boulevard-Infotainment", von Programmen, die zur
"Boulevardisierung und Infantilisierung" beitragen. Solche
Negativschlagzeilen sind einschneidend. Schlägt das auf die Stimmung bei SRF? Leidet die Motivation?
Oder im Gegenteil: Spornt Kritik noch mehr an? Persoenlich.com hat bei
den wichtigsten SRF-Aushängeschildern nachgefragt. Hier die
eingegangenen Antworten:
Sandro Brotz, Moderator "Rundschau"
"Meine
Motivation ist genauso hoch, wie sie es schon vor der Abstimmung war.
Gerade als 'Rundschau' wissen wir, wie es ist, wenn der Wind mal etwas
rauer weht. Kritik gehört zum Geschäft – erst recht, wer sich als
investigatives Magazin mit einem unbequemen Journalismus positioniert
hat. Natürlich diskutieren wir intern die Debatte um den Service Public,
aber ich erlebe keine Verunsicherung auf der Redaktion. Nach der
Sendung ist vor der Sendung – und darauf konzentrieren wir uns. Die
beste Antwort ist und bleibt die tägliche Arbeit."
Franz Fischlin, Moderator Tagesschau
"Ich
empfinde es nicht so, dass wir negativ dargestellt werden. Es ist eine
kritische Auseinandersetzung mit unseren Sendungen, die gut und legitim
ist und auch hilfreich sein kann. Meine klare Meinung ist: Wer zahlt,
soll auch mitreden dürfen. Die Stimmung im Team ist gut. Wie sich die Kritik auf meine Motivation und meine Arbeit auswirkt?
Es motiviert mich und das ganze Team erst Recht. Wir in der
'Tagesschau' versuchen Tag für Tag in jeder unserer Sendungen den
vieldiskutierten Service Public zu leben. Das Credo für die Beiträge,
die ich mache und auch für die Moderation ist klar: unabhängiger,
ausgewogener Journalismus, der keine Meinungen vorgibt, sondern zur
Meinungsbildung beiträgt."
Daniela Lager, Moderatorin 10vor10
"Ich
finde es toll, wenn sich die Schweizerinnen und Schweizer mit ihrem TV
auseinandersetzen. Wenn es aber reine Phrasendrescherei ist und
unberechtigte Vorwürfe laut werden, finde ich das ärgerlich. Ärger und
Wut sind auch Energien, wir lassen uns nicht kleinreden. Bei uns sitzt
jedenfalls niemand mit hängenden Ohren in der Ecke und bedauert sich
selber."
Jonas Projer, Moderator und Redaktionsleiter Arena
"Meine
Redaktion und ich zerbrechen uns jede Woche den Kopf, wie wir ein Thema
fair, ausgewogen und unabhängig diskutieren können. Nun aber ist die
SRG das Thema – eine aussergewöhnliche Situation, fast schon: ein
Härtetest. Mich persönlich motiviert das. Das Team erbringt
Höchstleistungen. Und am Abend sind wir alle ziemlich müde."
KOMMENTAR:
Mich überzeugen diese Antworten. Als Coach und Berater
ist die Selbstkritik und der Umgang mit Kritik etwas vom Wichtigsten beim Verbesserungsmanagement.
Kritik hat für Profis etwas Positives.
"Blinde Flecken" können erkannt werden.
In unseren Seminaren lernen wir den Umgang mit Kritik.
LINKS:
Das Wort "aber" ist für viele zu negativ belegt: "Aber" ist nicht zuletzt deshalb
destruktiv, weil jede Kritik (schon bei Kleinkindern) stets mit dem Wort "aber" ...
www.rhetorik.ch/Kritik/Kritik.html
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22. Nov. 2006 ... "Kritik tut immer weh", sagt der Kommunikationsexperte Marcus Knill. "Aber ohne
Kritik kommt man nicht weiter." Kritik kommt manchmal ...
www.rhetorik.ch/Kritik/Kritiker.html
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Die langwierigen Rechtfertigungszenarien bleiben aus. Wer bei Kritik-
Beurteilungs- oder Schlechtnachrichtengesprächen die Selbstbeurteilung an den
Anfang ...
www.rhetorik.ch/Verbesserung/Selbstkritik.html