Dienstag, 6. Februar 2007

Knill über Anne Will:

Was wissen wir über die neue "Christiansen" - die neue Talk-Königin?

Wird Anne Will die bessere Christiansen werden?

Bild schreibt:

Ihre zuckenden Augenbrauen sind die sichtbaren Flügel ihrer Seele.

Anne Will sei die Mona Lisa der ARD – rätselhaft, weiblich, romantisch, frech, verschmitzt, respektlos.

Die neue "Christiansen" soll Frank Plasberg ( „Hart aber fair“) und Sandra Maischberger ausgestochen haben.

. Wie wird die Frau beschrieben, die von allen ARD-Intendanten geschätzt wird?

• Sie ist klein (169,5 cm), hat grosse Bambi-Augen, zierliche Ellbogen, ein staunendes offenes Gesicht, lächelt flirtend mit Grübchen.

• Sie ist Kölnerin, ihr Vater war Schreiner und Architekt, katholisch. Mit 16 wusste sie: „Ich werde Journalistin.“ Mit 19 arbeitete sie bei: „Kölnische Rundschau". Dann in Berlin: „SFB“. 1999: Die erste Frau der „Sportschau“.

Heribert Fassbender (ein ehemaliger Vorgesetzte von Anne Will) lobte die Politologin und Historikerin. Er sagte es in dieser Reihenfolge:

Sie ist hübsch, begabt und intelligent.

Das Geheimnis ihrer TV-Aura?

Will besitzt eine Wahrhaftigkeit, die nach der Wahrheit fragt. „Sie besitzt das Audrey-Hepburn-Gen, diese Form von makelloser Schönheit, die ohne Reinheit des Geistes kaum möglich scheint.“ („Handelsblatt“).

Ihr Interview-Ziel: „Die wesentliche Prägung eines Menschen herauszufinden.“

Wie Anne Will den ARD-Talk verändern will? Ich habe grossen Respekt! Alles andere wäre leichtsinnig.

Ich werde meinen eigenen Stil suchen – und ich werde ihn finden. Ich werde das mit viel Leidenschaft tun.

Anne Will wirkt sehr weiblich, gleichzeitig wie ein burschikoser Frechdachs. Sie hat ein Talent, das sie ins TV saugte – und einen selbstbewussten Ehrgeiz: „Ich stehe nicht an der Bushaltestelle und warte. Ich bin nicht mehr so verträumt wie früher. Wenn sich mir eine Chance bot, habe ich es verstanden, das Beste daraus zu machen.“

Nicht nur die 10 Prozent der hörbehinderten Zuhörer werden froh sein, dass sie die "schnatterhafte" Schnellsprecherin Christiansen bald nicht mehr anhören müssen. Wir hatten immer wieder negative Rückmeldungen von Fernsehkonsumenten erhalten, die sich über die fahrlässige Aussprache der abtretenden Moderatorin geärgert hatten. (Man verstehe nur die Hälfte!) Anne Will wird somit einen leichten Start haben! Die Promis werden auch bei Ihr Schlangestehen - und damit bricht die Einschaltquote bei Anne Will mit Bestimmtheit nicht ein.

Wir sind überzeugt, dass es der Journalistin nicht schwer fallen wird, auch ohne Teleprompter zu moderieren.

Die einzigen Bedenken - der neuen Talk-Königin gegenüber - hätten wir, falls sich die bisherigen negativen Urteile im neunen Job bestätigen würden. Wir haben nämlich im letzten Jahr einige Feedbacks bekommen, die Anne Will eher als kühl oder farblos bezeichneten und ihr jüngstes Interviews sogar als nichtssagend. Persönlich erlebte ich die Journalistin hingegen stets als freundlich und bei den Befragungen als recht hart d.h. nachgreifend. On verra.

Wir hoffen vor allem, dass unter Anne Will die sonntäglichen Politiker-Selbstdarstellungen gestraffter geführt werden als bei Sabine Christiansen, bei der ständig befürchtet werden musste, die Fäden würden ihr entgleiten. ARD kann damit rechnen, dass künftig wieder viele den Talk aufschalten werden. Vor allem jene Zuhörer, die genug hatten vom bisherigen Geschnatter.

Gekreisch von Arabella Kiesbauer:

Kritik oder Beleidigung?

Journalistin Doris Knecht, bekannt als langjährige Kolumnistin mit spitzer Feder von "Das Magazin und dem Tages-Anzeiger, zog in ihrem Weblog für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" über die TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer her (der Weblog-Beitrag ist unterdessen gelöscht worden). Knecht schrieb unter anderem, sie hasse die Starmania-Moderatorin, halte ihr "Gekreisch" und ihre "grauenhafte Art" nicht aus.

Arabella Kiesbauer fühlte sich durch diese Beiträge in ihrer Ehre verletzt und reichte eine Klage ein ( wegen übler Nachrede).

Im Weblog medienlese.com ist nun zu erfahren, dass die beiden Frauen das eingeleitete Gerichtsverfahren in einem aussergerichtlichen Vergleich beigelegt haben. Frau Knecht erklärt darin, dass sie Kiesbauer nicht persönlich beleidigen wollte und distanziert sich von der Bemerkung, dass die Moderatorin Nacktfotos von sich "früher überall rumgeschickt hat, um ihren Müll besser zu verkaufen". Knecht darf künftig Kiesbauer nicht mehr kritisieren. Knecht verteidigte sich vor Gericht mit dem Hinweis, dass sie ihre Kritik nicht gegen die Person Arabella Kiesbauer gerichtet habe, sondern gegen die "Kunstfigur, die sie auf dem Bildschirm repäsentiert". Es sei das Wesen eines TV-Kritikers, sich etwas im Fernsehen anzuschauen und darüber zu schreiben.

Kommentar:

Auch wir haben verschiedentlich Arabellas Verhalten kritisiert. Wir beanstandeten in einigen Beiträgen Arabellas schadenfreudiges Moderieren von "Schmutzgeschichten" (Talksendungen). Wir wurden jedoch für unsere Kritik bislang noch nie eingeklagt.

Siehe rhetorik.ch unter Inhaltverzeichnis: Gesprächsunkultur oder unter AKTUELL: 17. August 05 Zoff für Arabella und 3.Oktober 03 im Nachtag vom 19.2.04: Exekutionsrhetorik.

Es ist eigenartig, dass Arabella Kiesbauer jahrelang Leute vor Mikrofon und Kamera bedenkenlos blossstellen durfte - jedoch eine Medienkritikerin, die es wagt, ihre Nacktfotogeschichte aufzuwärmen und sich am Gekreisch der exaltierten Moderatorin gestört hat, einklagt.

Arabella liess bedenkenlos Leute bossstellen aber wehe , wenn es jemand wagt, mit ihr das selbe öffentlich zu tun.