Mittwoch, 31. Oktober 2007

Wadenbeisser Christoph Mörgeli kann es nicht lassen

Bei Hans-Jürg Fehr war erstaunlich, wie seine Wahrnehmungsfähigkeit durch die Wahlschlappe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei Christoph Mörgeli ist es möglicherweise der Wahlerfolg, der bei ihm auch zu einem Realitätsverlust geführt hat. Nun beginnt er als Wadenbeisser die eigene Partei zu beissen.

In 20 Minuten lesen wir:

Ginge es nach SVP-Chefideologe Christoph Mörgeli, würde Samuel Schmid seinen Bundesratssitz zugunsten eines stramm auf Zürcher Kurs politisierenden SVP-Mannes räumen.

«Dieser Druck stösst ins Leere», ist der Berner SVP- Kantonalparteipräsident und Nationalrat Rudolf Joder überzeugt. Schmid kandidiere am 12. Dezember für eine weitere Amtszeit und werde voraussichtlich mit einem sehr guten Resultat wiedergewählt, sagte Joder in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung «Der Bund».

Laut Joder ist es vor allem der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli, der Schmids Abgang fordere. «Wir lassen uns in keiner Art und Weise von Mörgeli vorschreiben, wie die SVP des Kantons Bern bei den Bundesratswahlen vorzugehen hat», kontert Joder.

Auch Amstutz kritisiert Mörgeli

Schützenhilfe erhält Joder ausgerechnet vom neuen SVP-Shootingstar Adrian Amstutz, von einem also, dem grosse Linientreue zur Mutterpartei nachgesagt wird. Er sehe überhaupt keinen Anlass, so gegen Schmid zu schiessen, betonte der Berner Oberländer in einem Interview im «Tages-Anzeiger» vom Dienstag.

Mörgelis Vergleich, Schmid sei ein Kuckuck, der allzu oft ins eigene Nest gemacht habe, findet Amstutz deplaziert: «Eine blöde Aussage, die ich nicht teile». Mörgelis Vorpreschen halte er für unnötig.

Kommentar:

Hochmut kommt vor dem Fall, heisst es. Wenn das Gebahren Mörgelis nicht nur für den Hochmut zutrifft - sondern auch für den Uebermut gilt, dann müsste der Chefideologe der SVP bald das Feld räumen. Dass Mörgeli mit seinen unrealistischen Provokationen der Partei enorm schadet, müsste er eigentlich nachträglich einsehen. Es könnte sein, dass ihm der Erfolg dermassen in den Kopf gestiegen ist, dass dadurch seine Wahrnehmungsfähigkeit beeinträchtigt wurde.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Was Prominente von Evelyn Hamann lernen können

Schauspielerin Evelyn Hamann ist tot. Sie starb im 66. Altersjahr nach längerer Krankheit. Sie war nicht nur als Partnerin von Loriot bekannt, sondern auch von den TV-Serien "Adelheid und ihre Mörder" und als glaubwürdige Künstlerin. Die komödiantisch veranlagte Schauspielerin wurde unter anderem 1997 mit dem Bayrischen Fernsehpreis und dem Telestar ausgezeichnet. Was viele nicht wussten: Sie liebte die Details. Jeder Auftritt wurde minutiös vorbereitet.

Für mich war Hamann vorbildlich im Umgang mit Medien - hinsichtlich Abgrenzung des Privatbereich. Privat gab sie den Journalisten nichts von sich preis. Viele Promis meinen, sie wären den Klatschmedien verpflichtet, die Türen zum Schlafzimmer zu öffnen.

Die vorbildiche Zurückhaltung beim Privatem ist leider selten. Obwohl wir im Mediensimulator immer wieder darauf hinweisen, dass ein Sportler, eine Politikerin, ein Künstler auf Homstorys verzichten sollte ( weil man in Krisensituationen nicht mehr plötzlich zurückkrebsen kann). Trotzdem erleben wir es immer wieder, dass die Promis später dem Drängen der Journalisten doch noch nachgeben - im Glauben, man müsse doch ..... Chapeau Evelyn Hamann! Sie sind für mich ein Vorbild. Sie veranschaulichten, wie man es machen kann im Umgang mit den Medien. Wer im privaten Bereich bei allen Medien konsequent NEIN sagt, fährt langfristig besser und muss darunter nicht leiden. Das habe ich auch bei Tagesschausprecher Franz Fischlin und 10 vor 10 Moderatorin Susanne Wille gesehen. Sie reden in der Oeffentlichkeit ohne weiteres über den Job und über sich, wenn es um Sachfragen geht. Bei der Privatheit hingegen - bei den eigenen Kindern beispielsweise - hatten sie bis anhin eine klare Trennungslinie gezogen.

Montag, 29. Oktober 2007

MODERNES RAUBRITTERTUM

Zitat 20 Minuten:

Jugendgewalt: Vier gegen einen

Ein 17-Jähriger ist beim Bahnhof Rotkreuz (ZG) von anderen Jugendlichen brutal überfallen und spitalreif geschlagen worden. Die vier 15- bis 16-jährigen Täter konnten festgenommen werden. Sie sind geständig.

Interaktiv-Box
Der 17-Jährige war in der Nacht auf vergangenen Samstag mit dem Zug aus Zürich in Rotkreuz angekommen. Als er in einen Bus steigen wollte, näherte sich eine Gruppe mehrerer Jugendlicher und verwickelte ihn in ein Gespräch. Plötzlich verlangten sie sein Portemonnaie und schlugen unvermittelt auf das Opfer ein, das durch Schläge auf den Oberkörper und ins Gesicht verletzt wurde. Der 17-Jährige wurde ins Spital gebracht, das er am Sonntag wieder verlassen konnte. Die Polizei leitete eine Fahndung ein und konnte kurz darauf vier Tatverdächtige - zwei Kroaten, einen Bosnier und einen Schweizer - festnehmen. Das gestohlene Portemonnaie wurde sichergestellt. Die vier Verdächtigen gestanden laut Polizei den Raubüberfall. Gegen sie wurde ein Strafverfahren eröffnet.

Kommentar:

Die Bevölkerung ist bestimmt nicht gewillt, sich an solche Szenen zu gewöhnen. Wenn wir es nicht fertig bringen, dem modernen Raubrittertum von Jugendlichen Einhalt zu gebieten, müssen wir uns nicht wundern, wenn die SVP in kommenden Wahlen noch mehr zulegt. Früher wurde es veschwiegen, wenn Kinder aus dem Balkan gewalttätig waren. Man wollte nicht fremdenfeindlich sein. Jetzt zeigt sich jedoch, dass man gegen Jugendliche vorgehen muss, die glauben, andere zu erpressen zu können. Jugendgewalt ist ein Zeitproblem, das nicht ausgeblendet werden darf. Die Opfer sind genauso ernst zu nehmen wie die Täter, bei denen bisher vor allem versucht worden war, sie mit grossem Aufwand zu integrieren. Bei solchen Gewlataten ist Nachsicht der falsche Weg.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Schade - Hans-Jürg Fehr!

Seit Jahren schätzte ich den Schaffhauser Politiker und SP Parteipräsidenten immer als intellektuellen Dialektiker und messerscharf und analytisch denkenden Rhetoriker. Dass er jedoch gestern nach seinem Rücktritt Fakten und Sachverhalte schönredet und dazu auch noch verfälscht, war völlig neu und kann höchstens damit begründet werden, dass ihn die Wahlschlappe dermassen getroffen haben muss und er einem klassischen Verdrängungsmechanismus zum Opfer fiel dass sogar sein Erinnerungsvermögen beeinträchtigt wurde. Ich hörte in Fehrs Stimme, dass ihm die Sorgen auch auf die Stimmung gedrückt haben muss. Die Stimme tönte jedenfalls so gedämpft, gleichsam "beschlagen" wie noch nie. In der gestrigen Samstagsrundschau (DRS 1) wehrte sich Fehr vehement, als Journalist Wülser auf die BLOCHERFALLE zu sprechen kam. Für Fehr hat sich die SP nie auf Blocher eingeschossen! Mit der Blocherfalle habe er und die SP nichts am Hut.

Wie bitte - Hans-Jürg Fehr?

Fehr stritt ab, je in die Blocherfalle getappt zu sein, obwohl er seit Jahren und Monaten in unzähligen Interviews und ARENAauftritten, Blocher als unmöglichen Bundesrat geschildert hatte. Er sprach laufend von und über Blocher, der im Bundesrat untragbar geworden sei. Ein vernünftiges Politisieren mit Blocher werde es nie geben. Blocher haben wir nie gewählt und werden ihn auch nicht mehr wählen! Blocher dürfe nicht mehr unterstützt werden. Wer Blocher in den Bundesrat gewählt hatte, wurde sogar in Gesprächstunden offen gebrandmarkt (CPV). Fehr hat es ständig verstanden, Blochers Mängelliste und alle Unzulänglichkeiten - die er aus seinem geistigen Schwarzbuch gesammelt hatte - zu wiederholten und herunterzubeten. Grundtenor: Blocher ist nicht wählbar!!! Dann schoss sich die SP recht wochenlang und intensiv auf das Schäfchenplakat ein , vor allem gegen die SVP Werbung , anstatt eine SP Kernbotschaft zu verkaufen. Dafür wurde ungegeheuer viel Zeit und Energie aufgewendet . Die Plakate wären fremdenfeindlich und rassistisch. Sogar die SP Bundespräsidentin griff die SVP Kampage als fremdenfeindliche Werbung verschiedentlich öffentlich an. Niemand könnte nachträglich sagen: Dies alles sei nicht wahr. Die SP tappte zweifelsfrei in die Blocherfalle.

Was hörte ich jedoch gestern am Radio?

Von einer Blocherfalle könne keine Rede sein, sagte der wundenleckende Parteipräsident und behauptet erstaunlicherweise:

Wir haben nie - das heisst nur einmal - gesagt, wir würden Blocher nicht wählen!!!!!!!!!!!

Ich kann es heute nur dem psychischen Tief zuschreiben, dass wir einen Parteipräsidenten erlebten , dem das Gedächtnis nach dem Rücktritt einen Streich gespielt hat und seine offensichtliche Fixierung auf sein Feinbild Blocher plötzlich nicht mehr wahr haben will.

Als sich Blocher auch einmal nicht mehr an eine Aussage erinnern wollte, wurde dies von der SP in aller Breite ausgeschlachtet und in Fehrs geistigem Schwarzbuch sofort fixiert, damit er auch diese Panne bei jeder Gelegenheit ebenfalls erwähnen konnte. Wenn Fehr seine Antiblochervoten heute derart plump ausblendet, so dürfen wir dieses sonderbare Verhalten nicht einfach so sang- und klanglos unter den Teppich kehren.

Hans-Jürg Fehr hätte selbstkritisch eingestehen können, dass er unbedachterweise in die Blocherfalle getappt ist. Sein Abstreiten, d.h. mit seiner Behauptung, sich nicht auf Blocher fixiert zu haben, büsste er gewiss in breiten Kreisen an Glaubwürdigkeit ein. Der sonst so intelligente Schaffhauser Politiker enttäuschte mich gestern jedenfalls so - wie noch nie - Schade!

Gibt ebenfalls zu denken (NACHTRAG):

Auch Ursula Wyss vom Virus der Gedächtnislücke befallen?

In der letzten Arena behauptete Ursula Wyss, Vizepräsidentin der SP - in Anlehnung an einen ähnlichen lautenden Blick Titel - Ueli Maurer habe in der Elefantenrunde erklärt, er wolle den eigenen SVP Bundesrat Schmid ersetzen.

Entweder hat Ursula Wyss die Sendung nicht gehört, oder sie gibt etwas nur vom Hörensagen weiter, vielleicht ist sie - wie Fehr - vom SP Virus befallen und verdrängt Fakten. Man überhört bei Niederlagen wichtige Worte. Ich gehe bei Ursula Wyss auch nicht davon aus, dass ihre verdrehte Aussage auf einer Böswilligkeit basiert und sie absichtlich Maurer etwas unterstellte.

Fakt ist jedenfalls, dass Ueli Maurer nur die Idee Pellis schilderte und diese Idee als diskussionswürdig in die Runde warf. Die Idee, dass man drei älteren Bundesräte ersetzen könnte sei prüfenswert. Falls man diese Idee ernst nehme, wäre auch die SVP bereit, über den Ersatz ihres Bundesrates zu reden.

Wer die Sendung nochmals im Archiv überprüft, wird eindeutig feststellen, dass Ursula Wyss Maurers Aussage (in der Elefantenrunde) bei ihrem Auftritt in der ARENA falsch wiedergab.

Auch diese Gedächtnislücke der SP Vizepräsidentin können wir psychologisch begründen. Wyss reagierte mit einer klassischen Schuldzuweisung - wie es viele Leute oft tun - nach einem Unfall, einem Schock oder einer grosse Niederlage erlebt haben.

Das Verhalten der jungen Politikerin ist somit verständlich. Doch wir können und dürfen eine derartig gravierende Falschaussage nicht stehen lassen.

Samstag, 27. Oktober 2007

Quelle Tagesanzeiger online :

Jean Ziegler: Biokraftstoffe NEIN-DANKE!

Jean Ziegler fordert ein fünfjähriges Moratorium für die Produktion von Biokraftstoffen. Zuerst müssten alle Hungernden ausreichend ernährt werden.

Durch die Verwendung von Pflanzen wie Getreide und Zucker für die Herstellung von Biodiesel würden Grundnahrungsmittel teurer und mehr Menschen müssten hungern, erklärte der Uno-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, am Sitz der Vereinten Nationen in New York. «Die Umwandlung von fruchtbarem Ackerland zur Herstellung von Biokraftstoffen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit».

Die Agrarproduktion müsse dafür eingesetzt werden, den Hunger einzudämmen, forderte Ziegler. Damit stellt er sich unter anderem gegen US-Präsident George W. Bush, der sich für eine verstärkte Nutzung von Biotreibstoffen einsetzt. Auch die Bundesregierung will den Anteil des Biodiesels in den kommenden Jahren erhöhen.

«Sie haben nicht das Recht, selbst wenn sie den Klimawandel bekämpfen, dieses völlige (Hunger-)Massaker fortzusetzen», sagte Ziegler zu solchen Plänen. Als Beispiel schilderte Ziegler, dass es 232 Kilogramm Mais bräuchte, um 50 Liter Ethanol zu produzieren. Damit könne ein Kind in Mexiko oder Sambia ein ganzes Jahr ernährt werden.

Kommentar: Ziegler nahm nie ein Blatt vor den Mund. Im Interesse der hungernden Bevölkerung schont er auch nicht die angeblich grünen Bemühungen mit der Förderung des Bio-Treibstoffes. Ob die Stimme Zieglers ernst genommen wird?

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Zum Duell Galladé Diener

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

Die Ausgangslage wird heikel für Ueli Maurer bei der Ausmarkung um den zweiten Ständeratssitz, wenn SP und Grüne zusammenspannen. Doch beide Frauen sind ehrgeizig und beide führen valable Argumente ins Feld, die zu den eigenen Gunsten sprechen. Heute hätten die Würfel fallen sollen, ob Maurer mit einer rot-grünen Mauer - als Hindernis - rechnen muss. Nun steht es fest: Die SP ist nicht bereit, auf ihre Kandidatin zu verzichten, welche immerhin an zweiter Stelle lag.

Nach meinem Dafürhalten wird Verena Diener kaum auf ihre einmalige Chance verzichten. Falls Verena Diener nicht nachgibt, könnte Ueli Maurer ins Fäustchen lachen. Die SVP würde intern genüsslich über den Zickenkrieg schmunzeln.

Nachtrag:

Gemäss Parteipräsident Hansjörg Frei sind die Chancen für Ueli Maurer gestiegen, am 25. November für den Kanton Zürich ins Stöckli gewählt zu werden.

Die Chance für eine Einheitskandidatur ist nach dem heutigen Entscheid gering. Wer weiss: Vielleicht könnten doch noch Wunder geschehen und Verena Diener opfert sich als Dienerin für die Aktion "Maurer verhindern" und die Medien hätten eine neue Geschichte.

Die Ueberraschung

Was niemand gedacht hatte: Am 26. Oktober gibt Galladé bekannt, dass sie im Interesse der Sache Verena Diener den Vortritt lasse. Damit ist das Wort "Zickenkrieg vom Tisch". Der Entscheid kam überraschend ist aber für die Linken richtig. Nun hat Ueli Maurer ein Problem. Wenn beide grünen Parteien, die CVP, SP und ein Teil der FDP Verena Diener unterstützen, ist sie problemlos gewählt. Zur Zitterpartie wird es dann für Verena Diener, falls der Bürgerblock zusammensteht und die frustrierten Genossen leer einlegen.

So oder so hat nun Maurer mit der neuen Konstellation eine hohe Mauer zu überqueren. Ob er dies schafft? Ich zweifle daran. Die Mauer hat zwar Schwachstellen. Das sind die Risse zwischen ROT und GRUEN. Die SP hatte nämlich keine Freude, an die Grünen so viele Stimmen zu verlieren. Möglicherweise können anderseits die ANTI SVP Stimmen den Mörtel härten und dann kann sich Ueli Maurer nicht nur als Parteipräsident, sondern auch als Ständeratskandidat verabschieden. On verra. Jedenfalls wird es spannend.

Nachtrag:

Nach Tagi online gewinnt Maurer

Diener und Galladé in den letzten Tagen ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Diener die Katze, Galladé die Maus war. Galladé hielt sich an die Spielregeln: In die zweite Runde gehen bei Majorzwahlen die zwei bestplatzierten Kandidaten der ersten Runde. Das empfahl sich umso mehr, als die Mitte- und Linksparteien schon am Sonntag dasselbe Ziel bekannt gaben: Es gelte jetzt, Maurer zu verhindern. Galladé hielt an ihrer Kandidatur fest, der Rest zog sich zurück.

Ausser Diener. Sie sagte weder Ja noch Nein und machte sich stattdessen an die Demontage Galladés. Ein heuchlerischeres Spiel hat man kaum je erlebt. Diener hatte über Galladé nur Lobendes zu sagen, aber Lob wurde selten herablassender und vergifteter geäussert. «Sie ist charmant. Sie hat einen guten Wahlkampf geführt.» Es erinnerte ein bisschen an die letzten Bundestagswahlen in Deutschland, als Noch-Kanzler Gerhard Schröder Angela Merkel den Sieg streitig machte mit einem hochnäsigen: «Die kann das nicht.» Diener gab zwischen den Zeilen ständig zu verstehen, dass sie sich nicht nur für weit besser hält als Galladé, sondern dass deren Vorsprung auch nur auf einem Irrtum der Wähler beruhen könne.

Die Grünliberale gab sich, wie sie in den Wahlkampf gestiegen war und ihn geführt hatte: überzeugt, dass kein Weg an ihr vorbeiführt. Als sie ihre Kandidatur Anfang Jahr ankündigte, ging sie offensichtlich davon aus, als Favoritin anzutreten. Sie irrte sich. Den Wahlkampf glaubte sie im Schlafwagen bestreiten zu können. Sie irrte sich nochmals. Jetzt hat sie Galladé weggebissen mit der Begründung, sie habe im zweiten Wahlkampf im Gegensatz zu dieser eine Chance. Ob sie sich ein drittes Mal geirrt hat, wird man am 25. November wissen.

Diener hatte am Sonntag hoheitsvoll erklärt, jemand müsse die Grösse haben, auf eine weitere Kandidatur zu verzichten. Sich selber hatte sie damit offenbar nicht gemeint; sie braucht Grösse nicht zu zeigen, sie hat sie. Die nötige Grösse hat jetzt - etwas verspätet - Galladé bewiesen. «Im Dienst der Sache», wie sie sagte. Es soll zumindest eine geringe Chance bleiben, Maurer zu verhindern. Doch es ist vor allem ein Dienst am Stellenwert der Wahlen. Wären beide, Diener und Galladé, im Rennen geblieben, hätte sich das Ganze auf einen ebenso unwürdigen wie lächerlichen Schönheitswettbewerb zwischen den zwei Frauen reduziert - einen sinnlosen Prestigewettkampf, weil sie gegen Maurer nicht hätten punkten können.

Es wurde zu viel Geschirr zerschlagen!

Eines kann man schon heute sagen: Einen Wahlkampf «Alle gegen Maurer» werden wir nicht erleben. Dazu hat Diener zu viel Geschirr zerschlagen. Indem sie Galladé demontierte, demontierte sie sich selber. Ihre Wahlchancen sind entsprechend zweifelhaft. Zwar haben inzwischen CVP, EVP und Grüne Diener ihre Unterstützung zugesagt. Selbst die SP ruft ihre Wähler dazu auf, ihr Vertrauen von Galladé auf Diener zu übertragen.

Wähler fühlen sich verschaukelt

Doch in der Wählerschaft dürfte es anders aussehen. SP-Wähler werden es Diener kaum verzeihen, dass und wie sie ihre Wahlsiegerin Galladé aus dem Rennen geworfen hat.

Wem Verena Dieners ehrgeiziges Spiel letztlich gedient hat, wird sich bald zeigen. Sie hat zwar die SP und Chantal Galladé in die Knie gezwungen. Ob sie jedoch nach diesem unschönen Spiel mit dem prophezeiten überwältigenden Echo in der Bevölkerung rehnen kann - ob die Chancen zum Erfolg tatsächlich immer noch intakt sind und Galladé allen chancenlos gewesen wäre, steht in den Sternen.

Die SP war jedenfalls nicht bereit nachdem Hickhack gemeinsame Spielregeln zu die Wahl auszuarbeiten. Es gibt nicht nur in der SP Leute, die dafür kein Verständnis aufbringen, dass immer der Aelteren der Vortritt gewährt wird, auch dann, wenn sie im Grunde genommen schlechter abgeschnitten hat als die Jüngere.

Nach dem Sprichwort;

Dä Gschiider git noo und dä Esel bliibt stoo

wäre offensichtlich Galladé die Gescheitere und damit Verena Diener ........

Montag, 22. Oktober 2007

Spiegel-Rhetorik zur SVP Werbung:

Missverständnis oder bewusste Desinformation?

Nach den Wahlen in der Schweiz versucht Spiegel online die Schweiz und die SVP als rassistisch und ausländerfeindlich hinzustellen. Die Kommentare geben zu denken, denn sie sind manipulativ. Die Worte stimmen nicht mit den Fakten überein. Derartige rhetorische "Verdrehungskunst" könnte dem Image der Schweiz schaden. Sie ist deshalb gefährlich, weil solche Kommentare von anderen Journalisten unkritisch übernommen oder einfach nur abgeschrieben werden.

So schrieb Spiegel zu einem Plakat, das die Schweiz mit weissen Schafen darstellt wird , und an der Grenze der SVP Ziegenbock "Zottel" zu sehen ist, der die schwarzen Schafe (die kriminellen Ausländer) am Betreten des eigenen Territorium hindert:

"Zottel rettet die Schweiz". Die Truppe um Justizminister Blocher hetzt so offen gegen Ausländer, dass die UNO den Rassismus anprangert.

Fakt ist: Blocher prangerte nie die Ausländer an, sondern immer nur die kriminellen Ausländer, die nicht ausgeschafft werden können. Obschon das Plakat nicht gegen das Rassendikriminierungsgesetz verstösst (Gerichtsentscheid), fand ein Delegierter der UNO, das Plakat sei rassistisch.

Spiegel online:

Wahlkampf à la Suisse: Die grösste Partei der Schweiz, die SVP, wirbt aggressiv mit Ausländer-raus-Parolen und Personenkult um Bundesrat Christoph Blocher.

Fakt: Die SVP Werbung ist gewiss bildhaft, aussagestark oft recht provokativ. Es stimmt jedoch nicht, dass mit "Ausländer-raus" Parolen agiert wird. Es geht immer um die kriminellen Ausländer und Wiederholungstäter, die man neu ausschaffen könnte.

Spiegel online zu Titelbilder der SVP Parteizeitung:

Titelbilder der Parteizeitung "SVP-Klartext" auf der Webseite: Rüder Ton gegen Ausländer, EU und politische Gegner.

Fakt: Der Ton ist tatsächlich direkt und zugespitzt - aber auch hier nicht allgemein gegen Ausländer. Nur gegen kriminelle Ausländer. Die EU Befürworter und politische Gegner hingegen werden tatsächlich recht rüd behandelt.

Spiegel online zum Originalplakat (in Anlehnung an das Bild vom "schwarzen Schaf" wird der kriminelle Ausländer als "schwarzes Schaf" hinausgestossen):

Wahlplakat der SVP: Das Original ist ebenso ausländerfeindlich ... (Plakattext: Für die Ausschaffung krimineller Ausländer)

Fakt: Wiederum wird die Ausschaffung Krimineller als "ausländerfeindlich" bezeichnet.

Spiegel bildete dann das NPD Plakat ab, welches das SVP Sujet für ihre fremdenfeindliche Zwecke missbraucht hatte und schreibt dazu: Es sei...

"... wie die Kopie der hessischen NPD."

Fakt: Nicht die SVP hat das NPD Plakat kopiert . Es ist genau umgekehrt, Die NPD hat das SVP Sujet missbraucht.

Spiegel online zu einem alten SVP Plakat gegen Bedrohungen bei Terroranschlägen. Spiegel schreibt zu diesem Plakat, das hinter dem Schweizer Kreuz Bin Laden zeigt (Das Plakat wendet sich eindeutig gegen die Bedrohung durch Terroranschläge):

"Schon in vorherigen Wahlkämpfen hatte die Schweizer Volkspartei gegen die Bedrohung von aussen gewettert"

Fakt:

Es geht bei diesem Plakat nicht um das Wettern gegen die Bedrohung von aussen, sondern um die Bedrohung durch Terroristen.

Spiegel online publiziert dann ein weiteres SVP Plakat.(Es zeigt einen messertragenden Kriminellen - dieser ist scherenschnittartig und damit schwarz dargestellt. Der Gewalttätige bedroht eine Frau SVP Der Text zur Illustation auf dem Plakat:

Das haben wir den Linken und den "Netten" zu verdanken: Mehr Kriminalität, mehr Drogen, mehr Angst --- Mehr SVP/Mehr Sicherheit.

Spiegel kommentiert dieses Plakat:

"Angst schüren vor dem schwarzen Mann: Die SVP geriert sich gern als letzte Bastion von Law and Order."

Fakt: Der sogenannte schwarze Mann ist kein "Schwarzer". Spiegel suggeriert dennoch Rassenhass. Dass die SVP mit der Angst vor Kriminellen und Gewalttätrtm Stimmen holt, ist unbestritten. Dass es jedoch Parteien gegeben hat, die Kriminelle nachsichtig behandeln und die kriminelle Handlungen eher hinunterspielen oder den Schutz der Bevölkerung, auch die Opferbetreuung weniger gewichten als die psychologische Zusendung (Therapie) der Täter - war vielerorts feststellbar.

Kommentar:

Es geht in diesem Beitrag nicht darum, die SVP zu verteidigen. Es geht bei der Analyse der Spiegel Kommentare (Spiegel online) darum, zu zeigen, dass in den Medien Sachverhalte mit wenig Worten und ungenauen Formulierungen verdreht werden können. Schlimm ist es, wenn derartige Falschinformationen tel quel kolportiert werden.

Im ARD habe ich am Wahlsonntag bereits wortwörtlich gehört: In der Schweiz hatte die SVP mit ihren fremdenfeindlichen Parolen Erfolg. Wenn die ausländischen Presse so krass desinformiert , muss man sich auch nicht wundern, wenn in Amerika ein Leser Folgendes schreibt:

Tony, USA - 03:18 | 22.10.2007 » Ach die Schweizer müssen aufpassen.... als eine der ältesten Demokratien der Schweiz macht Ihr einen auf Anti-Ausländer. Kurzfristig erscheint dies vielleicht eine gute Lösung, weil "die Ausländer ja die schwarzen Schafe sein sollen" (finde ich nicht). Im Jahr 2007 kann man nicht mehr in Landesgrenzen denken, dieser Schuss geht nach hinten los...

Wie kann dieser Leserbriefschreiber wissen, dass mit den "Schwarzen Schafen" nicht alle Ausländer, sondern nur die kriminellen Ausländer gemeint sind, wenn die Presse und selbst die Bundespräsidentin das Bild mit der Ausschaffung eines Kriminellen als fremdenfeindlich und rassistisch bezeichnet hatte? Ich glaube nicht, dass jemand findet, Kriminelle hätten ein Anrecht auf besonderen Schutz. Niemand wird wohl die Meinung vertreten wollen, dass jemand, der die kriminellen Ausländer schont, ausländerfreundlich sei.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Lesenswerter Kommentar des Medienkenners Patrick Senn.

Er schreibt in seinem BLOG:

Die Eva-Falle

Dass Deutschland einen anderen Umgang mit allem hat, was die Zeit des Nationalsozialismus betrifft, ist wohl klar. Und die Frage, wie mit Wörtern umgegangen werden soll, die durch die Nazischergen positioniert worden sind, ist und bleibt eine heikle. Darf man «Führer» noch sagen? Darf man noch sagen: «Es ist gute Führerschaft gefragt»? Oder muss man auf das englische Leader und Leadership ausweichen?

Professor Mitte 90.jpgNach der Sendung vom 9. Oktober im ZDF müsste man sagen:: Nur nicht! Eva Herman wurde unter anderem zum Vorwurf gemacht, dass sie das Wort «gleichgeschaltet» verwendet hatte, als sie darüber erzählte, wie sie die einhellige Ablehnung ihrer Thesen in der Presse empfindet. «Gleichgeschaltet», so lehrte dann Professor Wolfgang Wippermann in der Sendung, sei von den Nazis eindeutig belegt. Das Wort «gleichschalten» darf damit also nicht mehr verwendet werden.

Nebenbei...

Das wird insbesondere auch für Ringier-Chefpublizist Frank A. Meyer eine wichtige Erkenntnis sein. Im Zusammenhang mit der Kritik von Ex-Kanzler Schröder hatte er selbst angemerkt, deutsche Zeitungen und Zeitschriften hätten sich «freiwillig gleichgeschaltet». Dannzumal blieb aber der Aufschrei des Entsetzens aus.

Evas Widerspruch

Eva Herman links quadriertNun mag man einwenden, dass Eva Herman tatsächlich einige Äusserungen tat, die nicht glücklich waren in ihrer Formulierung und prompt auch die real existierenden braunen Parteien in Deutschland bedient haben. Und sie widersprüchlich argumentierte: Zum einen führt Herman aus, sie habe sagen wollen, dass VOR der Nazi-Zeit die Mutter einen ganz anderen (Stellen-)wert genoss in der Gesellschaft, dass diese Werte von den Nationalsozialisten pervertiert wurden und in der Folge und mit der Abwendung von allem nationalsozialistischen auch die gesellschaftliche Achtung vor der Mutterrolle verloren ging. Damit distanziert sich Herman doch einigermassen explizit von der Interpretation in der Presse, Herman habe Sympathien zur Familienpolitik der Nationalsozialisten und das Familienbild der Nazis gelobt.

Eva Herman rechts.jpgDann zieht sie aber auch den Vergleich mit den Autobahnen her, sinngemäss: Die Autobahnen wurden von den Nationalsozialisten gebaut, wir fahren heute darauf und haben sie nicht abgerissen. Damit meint sie indirekt: Nicht alles unter dem Nazi-Regime war falsch und schlecht. Eine solche Aussage scheint in Deutschland nach wir vor schlicht undiskutabel zu sein (was ein eigenes Thema ist). Und Sie ist fragwürdig, weil ja die Familienpolitik der Nationalsozialisten und Tat und Wahrheit eine sehr perverse war. Der Punkt ist aber ein anderer: Sie widerspricht damit ihrer Aussage von vornhin. Der Vergleich insinuiert, die Familienpolitik und Achtung vor der Mutter während dem Naziregime seien gar nicht so schlecht gewesen. Was gilt jetzt? Haben die Nazis die Mutterrolle pervertiert? Oder war sie gar nicht so schlecht?

Und Kerner hat's nicht bemerkt

Johannes B. Kerner.jpgWie geht nun der Journalist mit dem Widerspruch um? Leider gar nicht. Er und die anderen Gäste genügten sich damit, Hermans Autobahnvergleich als «Das geht einfach nicht» abzutun. Schade, denn das ist argumentativ ähnlich schwach wie der Widerspruch von Herman. Und spielt ihr natürlich zu, den die Neonazis feiern sie bereits als neue Märtyrin. Zumindest in diesem Punkt hat Herman recht, wenn sie sagt: «Was Ihr hier tut, ist ganz gefährlich.»

Samstag, 20. Oktober 2007

Der Wahlkampf 07 veränderte die politische Kultur

Vor den Wahlen wurde in unserem Land immer mit harten Bandagen gefeitet. Doch dieses Jahr war das Kommunikationsklima, der Umgang mit den Gegnern besonders rüd und grob. Vor allem die Stimmung im Bundesrat war alles andere als konkordant. (Blocher, Calmy-Rey, Couchepin). Die SVP mit Bundesrat Blocher revolutionierten gleichsam den politischen Stil. Nach Politologe Urs Altermatt hat jedoch nur das Ansehen der Politiker gelitten. Er findet, das Ansehen des Bundesrates sei mehr oder minder stabil geblieben.

Kollegialsystem des Bundesrates ist dennoch in der Krise

In diesem Wahljahr ist das Wort Konkordanz im Bundesrat zur Farce geworden. Interessanterweise wurde das Wort noch nie so viel gebraucht und in den Kommentaren genannt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Konkordanz im Bundesrat beschädigt ist.

Altenmatt: Wir haben sieben Minister aber keine Regierung!

Es darf angenommen werden, dass nach den Parlamentswahlen bis zu den Bundesratswahlen wochenlange Diskussionen über die Zusammensetzung des Bundesrates geführt werden. Letztlich werde sich nach den verbalen Auseinandersetzungen bei der Exekutive nicht viel ändern. Bis jetzt war jedenfalls der Bundesrat immer stabil geblieben, trotz aller Bemühungen, die Zusammensetzung oder das Wahlverfahren zu ändern.

Die diskordanten Töne im Bundesrat könnten dennoch langfristig dem Ansehen unserer Regierung schaden

Der Bundesrat hat in der Schweiz immer noch eine Vorbildfunktion. Somit ist es gut möglich, dass die gegenseitigen Beschuldigungen langfristig dazu führen, dass die bisherige Anerkennung unserer Landesväter und Landesmütter doch noch leiden könnte.

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Zur überdurchschnittlichen Medienresonanz der SVP

Dank einer geschickten Personalisierung und der Proteste der Gegner gelang es der SVP, im September die Medien thematisch zu besetzen. Die Akteure Mörgeli, Maurer, Blocher standen im Zentrum der Beiträge. Die Wirbel um das Thema Rorschacher/Blocherbericht aber auch die Schäfchenkampagne führten zu einem überdurchschnittlich grossen Medienecho. Die Proteste und Demonstrationen der Linken führen sogar dazu, dass die SVP und ihre Werbekampagne auf internationaler Ebene diskutiert und kommentiert wurden. Die SP tappte einmal mehr in die Blocherfalle. Anstatt dass Parteipräsident Fehr die Provokateurin SVP ignoriert hätte, nahm er Blocher ins Visier und machte das Thema Blocher und SVP zu seinem Kerngeschäft. Selbst der "schwarze Block" und die Organisation "schwarzes Schaf", sogar die Bundespräsidentin und Bundesrat Couchepin wurden alle zu Steigbügelhaltern der SVP. Ohne sie wäre es nie zu dieser enorm grossen Medienpräsenz gekommen. Von den SVP Gegnern erhielt nur Lukrezia Meier- Schatz und Couchepin eine gewisse Medienresonanz.

Wenngleich die SVP unter anderen auch von der NZZ und der internationalen Presse harte Kritik einstecken musste: Sie blieb stets das Thema Nummer 1.

Wie sich diese Präsenz auf die Wahlen auswirken wird, werden wir morgen sehen.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Kerner von Senta Berger kritisiert

und Plasberg bringt Kerner ins Schwitzen

Schauspielerin Senta Berger hat Johannes B. Kerner für sein Verhalten beim Rauswurf der umstrittenen Autorin Eva Herman aus seiner ZDF-Talkshow kritisiert. „Man kann nicht einen Gast einladen, ihm eine 52-minütige Plattform geben und ihn dann raussetzen“, sagte Berger der Zeitung „B.Z.“.

Sie sass neben Margarethe Schreinemakers und Mario Barth in der Runde. Berger ärgert sich dem Bericht zufolge aber auch über sich:

„Es wäre besser gewesen, ich wäre gegangen, wie ich es auch vorgehabt habe.“

Dies hätte sie entschlossener umsetzen müssen.

Kommentar: Senta Berger ist gewiss keine dumme Frau. Sie hat nachträglich gemerkt, dass sie und Margarethe Schreinemakers beim Publikum schlecht weggekommen sind.

Tatsächlich ist es so, dass wenn jemand einen Gast "hinauswirft", er dafür keine Pluspunkte holt.

Senta Berger hat das Makel, mitbeigetragen zu haben beim fragwürdigen Entscheid Kerners. Sie versucht nun, die eigene Haut zu retten, indem sie

nachträglich das klassische Projektionsprinzip wählt. Sie benutzt Kerner als Blitzableiter, um vom eigenen bedenklichen Verhalten abzulenken (Sündenbockprinzip). Einige Leser hatten uns geschrieben und sich gefragt, weshalb die beiden Frauen - nur wegen Eva Hermanns Theorie? - die Fassung verloren und vor der Kamera eine so unglaubwürdige Betroffenheitsshow inszeniert haben.

Kerner wollte in seiner Sendung Plasbergs Frage ebenfalls ausweichen

Eigentlich wollte Johannes B. Kerner mit dem künftigen ARD-Talker mit Frank Plasberg nur über seine neue Sendung plaudern. Stattdessen machte Plasberg als Gast das, was Kerner bei Herman gemacht hatte: Er stellt Kerner immer wieder die gleiche Frage. Sie brannte förmlich unter den Nägeln:

Würde Kerner noch einmal Eva Herman des Studios verweisen?

. Viele Schlagzeilen hatte die ZDF Sendung hervorgerufen, nachdem der sonst so umgängliche Kerner Eva Herman gebeten hatte, zu gehen. Vielleicht hatte Kerner deshalb in dieser Sendung fünf schnuckelige Babys samt Eltern eingeladen – das bot wenig Konfliktpotential. Doch alles kam anderst. Auch mit Frank Plasberg hatte sich Kerner wohl auf einen munteren Plausch eingestellt und wurde erneut überrascht.

Kerner hatte den Dialog mit seinem Kollegen nicht antizipiert. Das Gespräch entwickelte sich zum Duell zweier Platzhirsche, die sich gegenseitig die Moderationskarten aus den Händen rissen. Plasbergs grösster Trumpf: Die ständigen Anspielungen auf Hermans Verweis, den Kerner so gar nicht kommentieren wollte.

Spannend: Auch Herman wollte sich bei Kerner nicht festlegen. Ihr Ausweichen wurde ihr jedoch übel genommen.

Plasbergs gezielte Provokation

Wenn an diesem Mittwoch seine Sendung gestartet wäre, dann hätte er darüber diskutiert, ob man von Autobahnen sprechen dürfe und dazu Kerner eingeladen, stichelte der an der Christiansen-Nachfolge gescheiterte Plasberg. Er selbst habe die Sendung leider nicht gesehen, sei eingeschlafen – auch das war wohl eine gezielte Provokation. Während der immer nervöser werdende Kerner sich an dieser Stelle noch mit einem Lächeln anderen Fragen zuwandte und immer wieder auswich, schaffte er es am Ende nicht mehr, Plasbergs Herman-Anspielungen auszuweichen. Denn der WDR-Mann hakte als Gast mit der gleichen Frage nach:

„Würden Sie es noch mal tun?“

Da sparte sich Kerner ein weiteres Ignorieren der Frage, wand sich stattdessen mit einem Quasselsatz aus der unangenehmen Situation:

„Das kann ich Ihnen gerne bei Gelegenheit beantworten“.

Kommentar: (Kerner rettete sich mit einem typischen Ausweichmanöver, einer Pseudoantwort, die nicht überprüft werden kann) Interessant: Wenn zwei dasselbe tun, so ist es anscheinend nicht dasselbe. Eva Herman wich aus und scheiterte - aber auch Kerner wich aus. Doch er durfte bleiben. Aus unserer Sicht ist Kerner bei Plasberg ebenfalls gescheitert - nur ohne Folgen!

NACHTRAG (Kritik von Lesern):

Kerner Kritik im BLOG von Gordian Hense:

Nachdem ich die Sendung gesehen hatte, schrieb ich folgende E-Mail an das ZDF:

Es ist langsam unglaublich was für eine Meinungsmacht sie in ihren Sendungen ausüben. Sie laden einen Gast wie Frau Herman ein. Sie verwandeln Begriffe wie “Autobahn” in nationalsozialistische Begriffe um und verbieten Frau Herman auf ihre Fragen zu antworten. Auf jeden Fall fahren sie ihr ständig über den Munde. Sie konnte ja nicht einmal einen Satz zu ende sprechen. Dann behauptet Frau Berger noch Sie, Herr Kerner, hätten ihr eine Plattform zur Verfügung gestellt, sich zu entschuldigen. Frau Schreinemakers wäre vor Hysterie fast aus dem Sessel gefallen. Frau Berger erklärt mal eben der Welt wie die Frau zu leben hat und nebenbei welche Moral Frau Herman zu haben hat. Was macht Frau Schreinemakers eigentlich bei der Diskussion - hat sie jemals etwas produktives zu dieser Welt beigetragen ausser heulend im Fernsehen aufzutreten. Auf jeden Fall hat sie sich bestimmt nicht mit Familie so beschäftigt wie Frau Herman. Oder ist man sofort Profi in Familienangelegenheiten wenn man Kinder bekommen hat? Frau Berger meint auch sie wäre die personifizierte Emanzipation nur weil sie mal in München auf einer Demo mit gelaufen ist. Die Hysterie und Echauffiertheit des ZDF ist langsam unerträglich und Deutschland macht sich mit seinen Darstellungen absolut lächerlich. Das was sie machen ist genau das was sie anderen im nationalsozialistischen Sinne vorwerfen. Früher hat man das Manipulation genannt, sie nenne es Talkshow. Es ist ja offensichtlich das Frau Herman keine nationalsozialistischen Gedanken verfolgt, sondern sich Gedanken zur Familie und dem Zusammenleben macht. Sie Herr Kerner, Frau Berger und Frau Schreinemakers haben erst eine andere Diskussion daraus gemacht. Man hat das Gefühl ,sie können nicht mal mehr über die einfachsten Themen miteinander vernünftig reden, wenn sie jedes Wort auf die Goldwaage und zu Ungunsten eines Diskussionsteilnehmers verdrehen. Das ist so tief widerwärtig und ekelerregend was sie da machen. Es ist nicht zu fassen.

Eine Entschuldigung von Herrn Kerner ist das mindeste was man verlangen kann.

Harte Kerner Kritik auch in folgendem Leserbrief:

Ich habe Herrn Kerner bisher als einfühlsamen und fairen Talkmaster geschätzt, der stets ein Gespür dafür zeigte, niemanden zu diffamieren oder in die Enge zu treiben. Dienstagabend hatte ich jedoch das erste Mal den Eindruck, dass er Frau Herman bewusst nicht verstehen wollte. Sehr geehrter Herr Kerner, Ihr "Gast" wollte nur sagen, dass sich Kinder nur dann zu glücklichen Menschen entwickeln können, wenn sie Geborgenheit und Liebe erfahren. Hierzu sind aber Eltern nötig, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen. Das wissen Sie doch als dreifacher Familienvater am besten. Sie haben Glück, dass Ihre Frau klug genug war, sich für die Familie zu entscheiden, und ihre beruflichen Ambitionen während der Zeit der Kindererziehung zurückstellt. Sie hält damit auch Ihnen den Rücken für Ihre Karriere frei! Diese Frauen verdienen Respekt und Anerkennung. Das wollte Ihnen Frau Herman sagen. Ich bin Lehrerin für Politik und Wirtschaft an einem Gymnasium im Odenwald und bin zutiefst schockiert darüber, was aus der politischen Streitkultur geworden ist, die die Väter des Grundgesetze im Sinne von Demokratie und Pluralismus im Grundgesetz verankert haben. Wo sind wir gelandet? Hochachtung vor Frau Herman, die sich traut, in dieser immer mehr zur Republik der Abnicker und Wendehälse verkommenden Bundesrepublik öffentlich mit Mut anzusprechen, was Not tut im Staate. Hier geht es doch darum, dass es nicht sein kann, dass Kinder in Krippen abgeschoben werden, damit alle dem Kapital dienen, und Elternteile, die zu Hause Verantwortung übernehmen wollen, öffentlich diffamiert, ja sogar "hingerichtet" werden. Natürlich soll die Möglichkeit bestehen, dass auch Frauen selbstständig ihr Geld verdienen. Ich glaube nicht, dass Frau Herman dies in Abrede stellen will mit ihrem Statement. Dass sie eine Lobby für die in der Öffentlichkeit inzwischen diskriminierte Minderheit sucht, die sich anders entscheidet, ist doch in keiner Weise verwerflich. Im Gegenteil!

Das Wesen der Medienfreiheit in Deutschland sollte nochmals mit und bei ZDF-Super-Liebling Kerner diskutiert werden. Wenn die sicher fragwürdigen Ansichten der unglücklich-naiven Frau Herman von solchen Emotionsprofis wie Frau Schreinemakers und Frau Berger zur reinen Betroffenheitsbesoffenheit genutzt werden, darf meines Erachtens ein ernst zu nehmender Moderator nicht solche unmittelbare Gefälligkeitszensur betreiben. Wo kommen wir denn hin, wenn aus aktuellen Medien- und Publikumsinteresse eingeladene Gäste nur das sagen dürfen, was man von ihnen hören möchte oder aber ansonsten vor laufender Kamera rausgeworfen werden! Unsere Mediendemokratie krankt bereits sehr, zum Beispiel an einer Einschaltquotenschere im Kopf, da sollte der Weg des ZDF von der ernsthaften Gesprächsrunde über die Talkshow nicht auch noch direkt in den "Unterschichten"-Fernsehklamauk führen. Aus diesen prinzipiellen und nicht etwa inhaltlichen Gründen erwarte ich hier eine Entschuldigung von Herrn Kerner beim Publikum. Auch wenn Eva Hermans "Mitteilungen an die Nation" zurzeit noch nicht verstanden oder bewusst verfälscht werden, so sehe ich es als hoffnungsvoll an, dass ein neues Bewusstsein bei der Bevölkerung entstehen wird, wie sehr die Medien und Machthaber Wahrheiten verdrehen und somit die Menschen manipulieren.

Dr. Giuseppe Bancale 90491 Nürnberg,

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Krass - Herr Grass

So titelte Lucia Machac in espace.ch seinen Kommentar. Erst im Herbst 2006 habe das personifizierte moralische Gewissen Deutschlands - Günter Grass - zugegeben, dass er sich als 17 Jähriger bei der Waffen SS gemeldet hatte. Halb Deutschland habe hernach versucht, auf den Säulenheiligen einzudreschen. Er wurde international als Heuchler an den Pranger gestellt.

Und nun - ein Jahr später - scheint alles vergessen zu sein. Zu seinem Achzigsten will niemand mehr etwas wissen von der weltweiten Kritik. Vom Kritikerpapst Reich-Ranicki, der eins die "Blechtrommel" verrissen hatte, kommt nun eine Lobhudelei. Das Fernsehen und der Bundespräsident machen die Feiern zu eine krassen Pose. Eines habe man aus dem Debakel gelernt, schreibt Machat: Manchmal sei es leichter, unschöne Details einfach zu vergessen.

Kommentar:

Was uns vor einem Jahr nach dem grossen Kritik in den Medien aufgefallen war: Grass ist immer dann blind, wenn es um ihn selbst geht. Es war äusserst peinlich zu erleben, wie der "Dreinredner" und "Kritiker" selbst keine Gegenrede ertrug. Wenn jemand seine Werke oder sein Verhalten kritisiert hatte, unterstellte ihm Grass, er wolle ihn "mundtot" machen. Grass ist für uns nicht nur moralische Autorität und Weltautor. Er bestätigte nur unsere Feststellung, dass Leute, die andere kritisieren, Kritik an ihrer Person sehr schlecht ertragen. So wie Menschen, die andere belehren müssen, sich ärgern, wenn sie einem Besserwisser begegnen.

Lassen wir Grass zu seinem Achtigsten Nachsicht walten, denn er ist und bleibt allemal ein grosser Schriftsteller.

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Nachlese 23.11.07:

Günter Grass klagt gegen seinen eigene Biografie

Es mutet kurios an: Ein Literaturnobelpreisträger zieht vor Gericht, um sich gegen seinen eigenen Biografen zu Wehr zu setzen - und sich so seine Version seines eigenen Lebens gleichsam amtlich bestätigen zu lassen.

Das wird ein Prozess, der zu reden gibt

Nobelpreisträger Günter Grass hat über seinen Berliner Anwalt Paul Hertin am Mittwoch eine Unterlassungsklage beim Landgericht Berlin gegen die Verlagsgruppe Random House (die zum Goldmann-Verlag gehört), eingereicht. Zum Prozess kommt es nach seiner Einschätzung allerdings (gemäss Spiegel online) erst im kommenden Jahr (März oder April?). Da die Verhandlung öffentlich sein wird, muss Gras damit rechnen, dass seine SS Vergangenheit zusätzlich aufgewärmt wird.

Anlass für die Auseinandersetzung ist eine Passage in der aktualisierten Grass-Biografie von Michael Jürgs, die im Oktober 2007 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Dort ist zu lesen:

"Günter Grass bekannte, seine Nuss knackend, sich als Siebzehnjähriger freiwillig zur Waffen-SS gemeldet zu haben."

Die Klage wendet sich nun gegen die Behauptung, Grass habe sich freiwillig gemeldet. Der Autor besteht darauf, er sei lediglich zur Waffen-SS einberufen worden. In der ersten Version der Biografie aus dem Jahr 2002 kam die strittige Formulierung nicht vor. Jürgs hatte das Wort "freiwillig" für die Neuauflage nachträglich eingefügt, nachdem Grass seinerseits 2006 in der Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel" seine SS-Vergangenheit gebeichtet hatte.

Nach Grass beeinträchtigt Jürgs' Behauptung seine Persönlichkeitsrechte.

Was hatte Grass früher gesagt?

Grass hatte 2006 in seiner Autobiografie und noch vor deren Erscheinen in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" berichtet, er habe sich mit fünfzehn Jahren freiwillig zur U-Boot-Truppe gemeldet, die aber niemanden mehr genommen habe. So sei er als Siebzehnjähriger aus dem Reichsarbeitsdienst nach Dresden zur Waffen-SS einberufen worden; er sei in der zehnten SS-Panzerdivision "Frundsberg" gewesen. Bis zu diesem späten Bekenntnis hatte es in den Biografien des 1927 geborenen Schriftstellers geheissen, er sei 1944 als Flakhelfer eingezogen worden und habe dann als Wehrmachtssoldat gedient.

Kommentar

Ich hätte Grass empfohlen, die imageschädigende Geschichte nicht nochmals aufzuwärmen, nachdem die Oeffentlichkeit den Makel weitgehend verziehen hatte und Grass anlässlich seines Gebutstagessogar vom Bundespräsidentenund den Medien mit lobenden Worten bedacht worden war.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Eva Herman verkroch sich - nach 7 Tagen redet sie wieder

Interview im Bild online

War Kerner tatsächlich überfordert oder war ihm die Situation aus anderen Gründen entglitten?

Es war der TV-Eklat des Jahres! Vor sieben Tagen hatte Johannes B. Kerner seine TV-Kollegin Eva Herman aus seiner Sendung hinauskomplimentiert. 50 Minuten hatten der Moderator und seine Gäste mit Eva Herman über deren missverständliche Äusserungen zu Hitlers Familienpolitik gestritten. Seitdem schwieg die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin. Bild gab sie nun ein Interview und spricht über den Rauswurf.

BILD: Frau Herman, seit Ihrem spektakulären Rauswurf ist eine Woche vergangen. Wie geht es Ihnen?

Eva Herman: „Mir geht es den Umständen entsprechend trotzdem gut. Weil ich im Kreise meiner Familie bin. Weil ich von vielen Menschen Zuspruch erfahre. Und weil ich im Urlaub bin.“

BILD: Was war Ihr spontaner Gedanke, als Johannes B. Kerner Sie rauswarf?

Herman: „Ich hatte die ganze Zeit vorher überlegt, ob ich selbst das Studio verlasse. Aber ich befürchtete den Vorwurf, dass ich ausweichen oder mich nicht stellen würde. Als Johannes Kerner mich dann verabschiedete, war ich auch ein Stück erleichtert – weil damit ein fast einstündiges Entsetzen beendet wurde.“

BILD: Was haben Sie nach dem Rauswurf gemacht?

Herman: „Ich bin nach Hause gefahren und habe mir mit meiner Familie und Freunden die Aufzeichnung angesehen. Wir haben lange über die Sendung diskutiert. Vor allem über das, wofür ich eintrete – für christliche Werte, für Familie, für Nächstenliebe. Im Nachhinein ist meine Erkenntnis, dass das in der Sendung nicht ohne Widerspruch diskutiert werden konnte.“

BILD: Bereuen Sie Ihren Auftritt?

Herman: „Nein, schließlich hatte ich die Möglichkeit, Dinge aus meiner Sicht erzählen und begründen zu können. Wenngleich mir diese Möglichkeit einige Teilnehmer der Sendung gar nicht erst geben wollten.“

BILD: Sind Sie böse auf Johannes B. Kerner?

Herman: „Nein, ich bin ihm nicht böse. Ich glaube, dass ihm die Situation entglitten ist. Allerdings frage ich mich, wie ihm ein Satz über die Lippen kommen konnte, mit dem er die Mütter diskreditiert, die zu Hause bei ihren Kindern bleiben.“

BILD: Hatten Sie später noch Kontakt?

Herman: „Johannes Kerner versuchte mich an dem Abend noch telefonisch zu erreichen. Das war zwei Stunden nach der Aufzeichnung. Aber ich war nicht am Telefon. Was er wollte, weiß ich nicht.“

BILD: Stimmt es, dass Sie die Ausstrahlung der Sendung juristisch verhindern wollten?

Herman: „Nein, dafür gab es auch keinen Grund. Jeder sollte eins zu eins hören, wie die Sendung verlief. Was letztlich daraus wurde, hat Johannes Kerner ganz allein zu verantworten. Ich glaube, er war einfach überfordert."

BILD: Ihr Rauswurf war das alles beherrschende Thema der vergangenen Woche. Was denken Sie, wenn die „Welt Kompakt“ schreibt: „Herman spaltet Deutschland“?

Herman: „Vermutlich liegt es an der Art und Weise, wie ich aus dieser Sendung verabschiedet wurde. Aber auch daran, dass vielleicht doch einigen Menschen klar wurde, dass es Menschen nicht leicht haben, die für Thesen kämpfen, wie ich sie vertrete. Da es um Grundwerte der Menschengemeinschaft geht, fühlen sich sehr viele Menschen betroffen.“

BILD: Haben Sie alles gelesen, was in den Zeitungen stand?

Herman: „Nein, wie denn auch bei dieser Menge? Ich habe unzählige Briefe und E-Mails bekommen, die ich noch nicht alle lesen konnte. Für mein Gästebuch sind fast 10 000 Einträge gekommen, die alle nach und nach veröffentlicht werden.“

BILD: Was hat Sie am meisten verletzt?

Herman: „Ich möchte nichts rausgreifen. Nur so viel: Erst sollte ich nach rechts geschoben werden. Und als das nicht wirklich gelungen ist, versuchte man mir Doofheit zu unterstellen.“

BILD: Die rechtsextreme DVU wollte eine Demonstration für Eva Herman und die Meinungsfreiheit veranstalten ...

Herman: „Ich habe bei allen diesen Ansinnen sofort meinen Anwalt eingeschaltet und klar Stellung bezogen, dass ich diese Vereinnahmung aus tiefster Überzeugung ablehne und mich davon in schärfster Form distanziere. Wer meinen Namen in diesem Zusammenhang benutzt, tut dies gegen meinen ausdrücklichen Willen.“

BILD: Können Sie sich vorstellen, in der Politik zu arbeiten?

Herman: „Klares Nein! Erstens hätte ich dann keine Zeit mehr für meine Familie. Außerdem könnte ich dann nicht mehr sagen, was ich sagen möchte, weil ich an ein Parteiprofil gebunden wäre.“

BILD: Sie haben sich in der Sendung mit Herrn Kerner geduzt. Sind Sie befreundet?

Herman: „Nein, ich kenne ihn nur sehr oberflächlich.“

BILD: Ihre Freundin und Kollegin Bettina Tietjen hat sofort nach ihrem NDR-Rauswurf gesagt, es sei die richtige Entscheidung gewesen ...

Herman: „Dazu möchte ich mich nicht äußern.“

BILD: Haben Sie überhaupt Freunde?

Herman: „Ja, einige sogar. Aber in Situationen wie diesen kann man schnell erkennen, wer die wahren Freunde sind.“

BILD: Warum stoßen Sie bei so vielen Menschen auf Ablehnung?

Herman: „Früher war ich laut Umfragen eine der beliebtesten Moderatoren Deutschlands. Meine Vision, dass moderne Frauen zwischen verschiedenen Lebensentwürfen frei wählen können, ist zurzeit noch ein schwieriges Thema. Aber ich glaube, es gibt einen bedeutsamen Unterschied zwischen der öffentlichen Meinung und der veröffentlichten Meinung.“

BILD: Möchten Sie wieder Fernsehen machen?

Herman: „Im Augenblick nicht.“

BILD: Wo sind Sie in 5 Jahren?

Herman: „Bei meinen Themen, für die ich mich einsetze und kämpfe.“

BILD: Werden Sie noch ein Buch schreiben?

Herman: „Ganz sicher.“ BILD: Worüber?

Herman: "Darüber möchte ich noch nicht sprechen. Aber es wird ganz sicher interessant.“

BILD: „Gab es Augenblicke, in denen Sie dachten: Es geht nicht mehr?“

Herman: „Nein, niemals. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch. Meine Motivation beziehe ich aus meinem Glauben und Gott.“

Kommentar:

Es sieht so aus, als hätten Eva Herman die sieben Tage "nachdenken" gut getan. Die Antworten sind jetzt jedenfalls bedacht und sie tappt in kein Fettnäpfchen mehr. Klug ist, dass sie Kerner nicht beschuldigt und die negative Aussage der Kollegin nicht kommentiert. Die Ankündigung, ein Buch zu schreiben ist bereits der erste geschickte Werbespot für das bevorstehende Werk. Der Wirbel hat für die Kämpferin für die erziehenden Mütter immerhin den grossen Vorteil, dass sie jetzt auch als Autorin über all bekannt ist und das nächste Buch so oder so Aufsehen erregen wird.

Nachtrag vom 28. Oktober 07

Innenminister Jürg Schönbohm reiht sich in die Riege der Herman-Verteidiger ein

In der Frankfurter Rundschau" schrieb der CDU-Politiker:

Ich sehe Eva Herman als Opfer einer "politisch korrekten Sprachpolizei". Diese erhebt den Anspruch festlegen zu dürfen, welche Wörter als Indikator für nationalsozialistisch infiszierte Gedankengut dienen.

Schönbohm nannte Hermans Ausschluss aus der Talkshow ein unrühmliches Kapitel deutscher TV-Geschichte

Montag, 15. Oktober 2007

Reithalle in Bern: Bollwerk der Chaoten wird geduldet

Die Sonntagszeitung vom 14. Oktober beleuchtete Berns Logistikzentrale der linken Mafia. Journalist Markus Schär schilderte in seinem Bericht, was viele Bürger über die ehemalige Reithalle anscheinend nicht wissen. Seit Jahren wird in der Bundesstadt die Zentrale der Chaoten und Freude des Terrors und Anarchie geduldet. Unweit des rechtsfreien Raumes, den die Polizei nicht ohne Voranmeldung betreten darf, werden Drogen angeboten, Auf dem Vorplatz wird ungeniert von der Folie geraucht. Der Bau - voller Graffitis - ist die erste "Sehenswürdigkeit" (Schandfleck der Bundeshauptstadt?) der Bahnreisenden neben der Eisenbahnbrücke. Nach jedem Saubannerzug - auch der "Schlacht" vom letzten Samstag in Bern - können die Gewalttäter in ihrem Zentrum untertauchen. Die Polizei könnte die Randalierer, die Brände entfachen, Scheiben einschlagen und Beamte mit Steinen bewerfen problemlos im Griff haben, wenn sie eingreifen dürften. Doch sind den Ordnungshütern in der Reithalle die Hände gebunden. Wer dies hört, kann es kaum glauben! Die wenigsten wissen, dass das anarchistische Bollwerk sogar der Stadt jährlich sage und schreibe 625 000 Fr kostet für Strom, Gas und das Wasser. Die Anarchisten zahlen auch keine Miete. Zusätzlich erhalten Sie zusätzlich 273 000 Franken als Kulturbeitrag. (der zerstörte Bundesplatz als Kunstwerk von Aktionskünstlern?)

Die Bewohner der Reithalle profitieren von verschiedenen Volksabstimmungen. Alle Vorstösse, die Reithalle abzureissen oder umzunutzen wurden an der Urne abgelehnt. Dazu kommt, dass der Nachfolger des abgewählten Polizeidirektor Wasserfallen, der eine harte Gangart durchsetzen wollte, Polizeikommandant Daniel Blumer, die neue Strategie der "deeskalativen Polizeistrategie" eingeführt hat. Er schrieb den Polizisten vor, es müssten Sachschäden geduldet werden. Er wies seine Mannen an, den Dialog mit den Chaoten zu suchen. Damit wurde die Reitschule als rechtsfreier Raum toleriert. Das Nervenzentrum der Chaoten konnte beim Bahnhof Wankdorf ausgebaut werden (ist heute die Logistikzentrale). Sie können von dort aus die Häuserbesetzungen planen und die autonome Schule "denk-mal" einrichten. Alle Politsekten werden von dort aus koordiniert.

Im Internet jubeln heute die Chaoten bei Indymedia:

Das Echo in der Auslandpresse wird als Erfolgsausweis gefeiert.

In unzähligen Kommentaren wurde der SVP die Schuld in die Schuhe geschoben, dass die Schweiz in der Auslandpresse so negativ dargestellt wurde. Dass jedoch die Anarchisten alles daran setzten den "Krieg in Bern" in den internationalen Medienwald zu schaffen, macht der Jubel der Chaoten im Internet deutlich:

"Alle Aktionen rund um Bern können als Erfolg auf der ganzen Linie gewertet werden!" Triumphierend verlinkt einer den einseitigen Artikel der "New York Times" über das Chaos in der Schweiz. "Die Aktion auf dem Bundesplatz zeigt ganz offensichtlich Wirkung - und zwar die erwünschte Wirkung." Dann drohen die Randalierer - die sich als "keine Demokraten" bezeichnen - der SVP noch weiteres Ungemach an:

"Wir werden ihr politisches Monopol in der Schweiz nicht mit Mahnrufen beseitigen können, sondern es physisch überwinden müssen.

Kommentar:

Wenn gewisse Politiker noch nicht erkannt haben, dass man Anarchisten, die sich an keine Spielregel halten wollen, nicht mit Nachsicht und finanzieller Unterstützung gewähren lassen darf, so gibt dies zu denken. Wie heisst es im Volksmund: Gibst Du einem Menschen, der Gewalt akzeptiert oder Spielregeln nicht akzeptieren will, den kleinen Finger gibst, so wundere Dich nicht, wenn er auch noch die ganze Hand fordert. Bern hat den Chaoten bereits zu viel gegeben. Die Stimmberechtigten sind im Grunde genommen selbst schuld, wenn sie den rechtsfreien Raum in der Reithalle weiterhin tolerieren. Vielleicht gilt langfristig auch die Volksweisheit: "Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht." Dann könnte es beim Polizeikommando zu einem Umdenken kommen, indem Sachbeschädigungen nicht mehr toleriert werden - nach dem Motto: "Lieber eingeschlagenen Scheiben als eingeschlagenen Köpfe". Und die Devise gilt:"Der Bürger hat ein Anrecht auf Schutz des Eigentum, wie auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit!" Damit gibt es kein "Entweder - oder" Denken mehr, sondern das "Sowohl als auch" Prinzip.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Das Nazi-Prinzip

Wer in der Öffentlichkeit Gehör finden will, der zieht einen NS-Vergleich. Ein Überblick

Über sie und ihre NS-Vergleiche streitet halb Deutschland: Eva Herman.
Über sie und ihre NS-Vergleiche streitet halb Deutschland: Eva Herman. ddp

Was geht in dieser Frau vor? Ist sie dumm, naiv oder sehr berechnend, vielleicht erzkonservativ, braun eingefärbt? Mit ihren Vergleichen zur Nazi-Zeit hat Eva Herman eine bundesweite Diskussion entfacht. Dabei ist sie längst nicht die erste prominente Person, die sich des "Nazi-Prinzips" bedient, mehr oder weniger bewusst: Wer sich Gehör verschaffen will, greift in die NS-Sprachkiste - mal ist es ein kalkulierter Tabu-Bruch, um seine Meinung oder Bücher besser zu verkaufen, mal ist es ein spontaner Wut-Ausbruch, um Widersacher mundtot zu machen. Und so sorgt sich der Zentralrat der Juden über einen "enthemmten Umgang" mit NS-Sprache, der zur Nachahmung führen kann und den Schrecken der NS-Geschichte verharmlost und verfälscht. Wie schnell so was passiert, bewies dieser Tage die Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung". Dort schimpfte ein Autor die Talkshow Kerners "Volksgerichtshof". Wenig später entschuldigte sich die Chefredaktion und ließ den Begriff löschen. Bliebe ein Rat von Harry Rowohlt, Schriftsteller und Übersetzer: "Man sollte immer sagen, was man denkt, aber davor ein bisschen was gedacht haben."

Zitat: Eva Herman "Wir müssen das Bild der Mutter wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus abgeschafft wurde."

Eigentlich wollte Eva Herman am 6. September 2007 in Berlin bloß ihr neues Buch "Das Prinzip Arche Noah" vorstellen. Doch aus der PR-Veranstaltung wuchs ein Skandal. Die TV-Moderatorin und Autorin lobte die NS-Familienwerte und damit die NS-Familienpolitik. Darauf kündigte ihr der NDR.

Was Frau Herman hätte bedenken sollen: Die NS-Familienpolitik verfolgte zwei Ziele - Rassenzucht und Rassenvernichtung. Nur "rassisch reine" Paare erhielten Sozialleistungen.

Frauen wurden reduziert auf ihre Mutterfunktion, hoch qualifizierte Frauen wurden aus ihren Berufen verdrängt. Gebärfreudige "arische" Mütter erhielten ab 1938 das "Ehrenkreuz der deutschen Mutter", kurz Mutterkreuz (ab 4 Kinder in Bronze, ab 6 Kinder in Silber, ab 8 Kinder in Gold).

Kinder wurden in der Hitlerjugend und im Bund Deutscher Mädel im Sinne der NS-Weltanschauung erzogen.

In der Talkshow von Johannes B. Kerner kam es zum Eklat, als Eva Herman sagte: Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen.

Was Frau Herman hätte wissen sollen: Die Pläne für den Bau der Autobahnen stammen nicht von den Nazis. Mehr noch: Die NSDAP stimmte 1930 im Reichstag gegen den Bau von Autobahnen.

Zitat: Martin Hohmann "Waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leittragenden?"

Bei einer derart deutlichen Wortwahl, muss man sich fragen, ob das einfach nur ein Faux-pas gewesen war. Der CDU-Bundestagsabgeordnete benutzte am 3. Oktober 2003, dem Tag der Deutschen Einheit, bei einer Rede in Neuhof bei Fulda im Zusammenhang mit dem Judentum den Ausdruck "Tätervolk". Das mit einem Missverständnis zu entschuldigen, war aussichtslos. Hohmann wurde erst aus seiner Fraktion, dann aus der CDU ausgeschlossen.

Was Herr Hohmann hätte bedenken sollen: Dem Holocaust fielen mindestens sechs Millionen Juden zum Opfer - bis heute ein einzigartig höllisches Verbrechen.

Zitat: Herta Däubler-Gmelin "Bush will von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken. Das hat auch Hitler so gemacht."

Es geschah mitten im Wahlkampf im September 2002. Vielleicht gab es gerade eine hitzige Diskussion. Doch diesen Satz hätte sich Justizmi-nisterin Herta Däubler-Gmelin (SPD) verkneifen sollen. Nach der Bundestagswahl 2002 zog sie sich zurück, wurde von Gerhard Schröder bei seiner Kabinettsbildung nicht mehr berücksichtigt.

Was Frau Däubler-Gmelin (studierte Historikerin!) hätte bedenken sollen: Auch wenn man die Politik von US-Präsident Bush nicht schätzt, verbietet sich ein jeglicher Vergleich mit Hitler, einem Mann, der mit seinem Weltkrieg und seinem Rassenwahn ganze Generationen ins Verderben stürzte.

Zitat: Oscar Lafontaine "Helmut Schmidt spricht von Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit. Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben."

Für seine Verbalattacken ist Lafontaine bekannt. Doch was er im Juli 1982 in einem Interview mit dem "Stern" sagte (als Oberbürgermeister Saarbrückens und SPD-Vorsitzender des Saarlandes), war mehr als das: Er verglich den damaligen Bundeskanzler Schmidt mit einem KZ-Aufseher. Ein kalkulierter Fehltritt? Später entschuldigte er sich dafür.

Was Herr Lafontaine hätte bedenken sollen: Die Konzen-trationslager waren Arbeits- und Vernichtungslager, die Lagerleiter waren Mörder. Hier wurden Millionen Menschen totgeknechtet, totgeschlagen, totgeschossen, vergast.

Zitat: Willy Brandt "Heiner Geißler ist der größte Volksverhetzer seit Goebbels!"

Nachdem CDU-Generalsekretär Heiner Geißler sich 1983 im Ton vergriffen und im Zuge der Aufrüstungs-Debatte behauptet hatte, dass Auschwitz ohne den Pazifismus der 30er-Jahre nicht möglich gewesen sei, schlug Brandt am 12. Mai 1985 für die SPD zurück.

Was Herr Geißler hätte bedenken sollen: Dass die Nazis 1933 die Macht ergriffen und Konzentrationslager errichteten, lag nicht an der Friedenspolitik der Westmächte.

Was Herr Brandt hätte bedenken sollen: Niemand lässt sich mit dem NS-Propagandaminister Goebbels vergleichen, der 1943 den "totalen Krieg" ausrief und 1945 mit seiner Frau und seinen sechs Kindern Selbstmord beging.

Zitat: Helmut Kohl "Das ist der schlimmste Bundestags- präsident seit Hermann Göring."

Gemeint hatte Kohl Wolfgang Thierse (SPD), gesagt hatte er es im August 2002 im Bundestagsrestaurant. In Hörweite saßen zwei Redakteure des "Spiegel". Jedoch nahm Kohl nichts zurück, stattdessen betrieb er Journalistenschelte.

Was Herr Kohl (promovierter Historiker!) hätte bedenken sollen: Als Reichstagspräsident 1932 hatte Göring entscheidenden Einfluss auf die Zerschlagung der Weimarer Republik.

Zitat: Joachim Kardinal Meisner "Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte."

... sagte er bei der Einweihung des neuen Kunstmuseums Kolumba im September 2007 in Köln.

Was der Kardinal hätte bedenken sollen: Als "entartete Kunst" galten alle Kunstwerke, die dem Kunstverständnis der Nationalsozialisten nicht entsprachen. Maler, aber auch Schriftsteller und Komponisten erhielten - soweit sie nicht emigrierten - ab 1936 Arbeits- und Ausstellungsverbot.

Zitat: Edmund Stoiber "Eine multinationale Gesellschaft auf deutschem Boden, durchmischt und durchrasst."

So sprach er 1988 in München. Und: "Unsere Aufgabe ist es, in erster Linie Politik für die Deutschen zu machen." Erst Jahre später gab er zu, das Wort "durchrasst" nicht mehr in den Mund zu nehmen.

Was Herr Stoiber hätte bedenken sollen: Rassenideologie bezeichnet die ideologisch motivierte Aufteilung der biologischen Art Mensch in "höhere" und "niedrigere" Rassen.

Berliner Kurier, 14.10.2007

Kommentar:

Diese Beispiele machen bewusst, dass es in Deutschland ein Tabu gibt, Nazi-belastete Worte in Reden oder öffentlichen Aufritten in den Mund zu nehmen. Das hatte leider Eva Herman nicht beachtet und landete zwangsläufig im Fettnapf. Sie hätte ihre Aussage ganz klar korrigieren müssen: "Mein Mutterbild hat nichts mit dem Familienbild der Nazizeit zu tun. Der Hinweis auf das Familienbild des dritten Reiches war nicht nur missverständlich. Er war falsch. Mit geht es nur um die heutigen Werte der Familien".

Polizeigrenadiere buhen ihre Chefs aus

Führungsprobleme bei der Stadtpolizei Bern haben Anti-SVP-Krawalle begünstigt

so titelt NZZ online

. Nach den Ausschreitungen gegen den SVP-Umzug in Bern vor einer Woche steht die Einsatzleitung der Polizei sogar bei den eigenen Leuten in der Kritik: Beim Abtreten nach dem Einsatz sei es in der Polizeikaserne zu Buhrufen und offenen Unmutsbekundungen gekommen, berichtet ein Polizist. Laut dem Präsidenten des kantonalen Polizeiverbands, Markus Meyer, hat es sogar Pfiffe gegen die Offiziere gegeben. Das stellt ein Sprecher der Stadtpolizei zwar in Abrede, er räumt aber ein, es sei beim Abtreten zu Diskussionen und «lauten Voten» gekommen.

Falsche Lagebeurteilung- ein nicht funktionierendes Funksystem!

Für Ärger im Korps sorgen falsche Lagebeurteilungen, unverständliche Befehle und technische Pannen während des Einsatzes. Weil das Funksystem der Stadtpolizei zeitweise ausfiel, «wusste der Einsatzleiter nicht immer genau, wo sich seine Leute befinden», sagt ein Polizist. Verbandspräsident Meyer bestätigt «Probleme mit dem Funksystem». Die Einsatzleitung habe auf den Einsatz des Funksystems der Kantonspolizei verzichtet. Das habe wohl zur Überlastung des städtischen Systems geführt, sagt Meyer.

Gemäss Recherchen der «NZZ am Sonntag» sollen vor einer Woche etwas mehr als 400 Polizisten aus dem Kanton Bern im Einsatz gestanden haben – weniger als halb so viele wie bei der Kundgebung gegen das WEF 2005. Aus anderen Kantonen des Polizeikonkordats Nordwestschweiz wurden diesmal nur eine Handvoll Personenschützer zur Unterstützung der Berner angefordert. 2005 waren über 300 Polizisten anderer Kantone den Berner Ordnungshütern zu Hilfe gekommen.

Frage: War dies nur Zufall oder steckte eine Absicht dahinter? Nach unserem Dafürhalten dürfen weder der Regierung noch der SVP böswillige Absichten unterstellt werden. Was dennoch kritisiert werden darf, ist der ungenügende Einsatzplan und die unprofessionelle Vorbereitung der Berner Polizei. Die gravierenden Mängel müssen allein der Führung angelastet werden. Die unprofessionelle Vorbereitung wird gewiss noch Konsequenzen haben. Bedenklich sind jene Leserbriefe mit einem verschwörungstheoretischen Hintergrund. So war war zu lesen, dass jemand der SVP unterstellte, sie habe die Kravalle bewusst selbst inszeniert und sei letztlich Drahtzieher der Krawalle auf dem Bundesplatz. Diese abstruse Verschwörungstheorie zeigt einmal mehr, wie rasch aus Opfern Täter gemacht werden können.

Nachtrag, 16. Okt. (espace.ch)

POLZEI IMMER MEHR IN DER KRITIK

Es wurde publik, dass der Einsatzleiter der Stadtpolizei Bern am 6. Oktober bei Briefing vor der Domo gesagte hatte:

"Man kann davon ausgehen, dass es zu keinen grösseren Ausscheitungen kommt"

Nach weiteren Insiderinformationen machte das Kommando noch weitere Fehleinschätzungen: Es gebe keine Hinweise, dass von Deutschland und anderen Ländern "Szenenleute"einreisen werden. Zudem hätten die linken Demonstranten kein Interesse an Gewalttaten, weil dies nur der SVP nutzen würde.

Diese Informationen an die Presse hatten zur Folge, dass heute interne Untersuchungen eingeleitet wurden, um herauszufinden , wo die Lecks im Korps sind.

Wer glaubt, man könne heute -im Zeitalter des Internets- alle Lecks stopfen, hat die Interaktionsmechanismen zwischen Medien und Unzulänglichkeiten in einer Institution noch nicht erkannt. Besser ist es, bei Krisen und Unzulänglichkeiten transparent zu informieren.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

JOHANNES B. KERNER: NACHLESE DES EKLAT IM STUDIO

Die ANALYSE von Patrick Senn über den Rauswurf von Eva Herman (bei Kerner) überzeugte mich:

Die Szene war eindeutig: Margarethe Schreiemakers wandte sich demonstrativ weg von Eva Herman, Senta Berger drohte, die Sendung zu verlassen (interessanterweise mit dem Argument, sie habe die Bücher von Herman nicht gelesen und fühle sich deshalb ausser Stande, hier mitzudiskutieren). Schreinemakers fand, Hermans Satz, «Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten», sei zuviel des Guten. Was soll ein Moderator da tun?

Zuerst einmal: Seine Redaktion rüffeln. Wie kann man mit Frau Berger einen Gast einladen, der sich selbst in der laufenden Sendung für «nicht kompetent» erklärt? Das geht unter journalistischen Erwägungen natürlich gar nicht. Und schon überhaupt gar nicht, wenn heikle Themen wie Vorwürfe der Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut zur Debatte stehen.

Johannes B. Kerner hat sich in der Sendung dann dafür entschieden, Eva Herman zu verabschieden. Er hat damit dem Druck der anderen Gesprächsgäste nachgegeben. Und sich damit erpressbar gemacht. Was wäre besser gewesen?

Zu beruhigen, nachzufragen. Das hätte Kerner schon viel früher tun müssen. Herman ist bis zum Schluss in einem Widerspruch verblieben: Einerseits sagt sie, sie hätte die Werte und den sozialen Status der Mutter VOR dem Nazi-Regime verteidigt, nicht die pervertierte Mutterrolle der Nazis. Andererseits sagt sie indirekt, nicht alles unter den Nazis sei schlecht gewesen: «Es sind auch Autobahnen damals gebaut worden und wir fahren heute darauf.» Kerner rechtfertigte sich später auf ZDF online: «Ich hatte die Hoffnung, dass Frau Herman ihre problematischen Äußerungen im Gespräch relativieren würde. Als klar war, dass wir dabei nicht weiterkommen, habe ich das Gespräch mit ihr beendet und mit meinen anderen Gästen fortgesetzt.» Das ist schwach. Zuerst hatte Herman sehr wohl relativiert, dann hat sie sich zur eigenen Relativierung in Widerspruch gesetzt. Kerner hat das nicht erkannt und auch nicht thematisiert.

Aber wenn das nun einmal passiert ist: Die Aussagen der anderen Gesprächsgäste «Das geht einfach nicht» sind für mich keine akzeptablen Begründungen. So etwas darf ein Journalist nicht durchgehen lassen. Es wäre zwingend auch auf dieser Seite eine Klärung: Warum geht das nicht? Was genau geht nicht? Dadurch würde sich eine Differenzierung erschliessen. Aber Kerner hat auch hier den Widerspruch nicht erkannt: Margarethe Schreinemakers wirft Herman (zurecht) vor, dass sie nicht bereit sei, sich mit dem eingeladenen Historiker auseinanderzusetzen. Dann verweigert sie selbst – mittlerweilen hochgradig emotional – die Weiterführung des Gesprächs. Auch diesen Widerspruch thematisiert Kerner nicht. (z.B. mit der Frage: Warum ist es kein Widerspruch, das sie Frau Herman den Vorwurf der Gesprächsverweigerung machen und selbst nicht zur Auseinandersetzung mit ihr bereit sind?

Das Fazit: Hier werden Schlussfolgerungen in die Runde geworfen, die nicht logisch hergeleitet werden. Das passiert häufig, insbesondere mit Gästen, die in Dialektik nicht trainiert sind. Unsere Aufgabe als Medienschaffende ist es, Prämissen, zu Grunde liegende Überzeugungen, Voraussetzungen aufzuzeigen – durch Nachfragen. Wie das geht, hat Aristoteles mit seinen Dialektikregeln aufgezeigt, später hat es der Deutsche Rupert Lay neu belebt.

Warum hat Kerner das nicht gemacht? Ich behaupte: Er hatte den Mut nicht, weil Deutschland noch immer so stigmatisiert ist, dass eine differenzierende Auseinandersetzung sofort als mangelnde Distanz zum Nationalsozialismus ausgelegt wird.

Grundlagen:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,7103532,00.html

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/335636?inPopup=true

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12. Oktober 2007 Leserbriefschreiber verurteilen Kerner

"Eva Herman wird bewusst demontiert"

Seit Dienstagabend kennen wir die umstrittenen Äusserungen der Eva Herman in Originalton und in ungekürzter Länge. Sie zeigen, dass die Aeusserungen in den Medien (bewusst?) falsch widergegeben wurden. Ich hatte gestern in Deutschland ein Seminar gegeben und ein Dozent hat mir in der Pause gesagt: "Wissen Sie, wir Deutschen sind allergisch auf jedes Wort, das mit Hitler oder den Nazis zu tun haben. Wir dürfen weder Zitate noch Worte wie Hitler, Nazi oder Autobahn gar nicht mehr in den Mund nehmen! Diese Worte werden immer missverstanden!"

LESERBRIEFE:

Die Rechtfertigung, geschweige denn die Vertretung oder sogar die Verherrlichung von Nazigedankengut kann ich darin nicht erkennen, im Gegenteil. Dennoch: Eva Herman wird unter anderem vorgeworfen, mit ihren Äusserungen würde sie dem braunen Gesocks in die Hände spielen, denn dieses hätte ihr inzwischen kräftig zugejubelt. Das Gesocks hat sich lediglich der Medienversion bedient und versucht, daraus Kapital zu schlagen. Stellen wir uns vor, NPD und DVU würden jetzt eine Kampagne starten für eine längere Zahlung des Arbeitslosengeldes I an Ältere. Würden Kurt Beck und Jürgen Rüttgers dann zu verkappten Nazis erklärt, die dem braunen Abschaum in die Hände spielen?

Eva Herman wurde und wird bewusst demontiert. Eva Herman wurde von einem zweitklassigen Moderator und seinen Gästen, einer Moderatorin, die wegen Steuertricksereien angeklagt war, einem Auslaufmodell von Schauspielerin, welche ihrer Jugend nachtrauert, und einem Komödianten, welcher bisher nur durch seine dummen, frauenfeindlichen Sprüche und Auftritte in Chartshows auffiel, geschlachtet. Weil man nicht verstehen wollte, was sie sagte. Nur der Einschaltquoten wegen. Nicht wegen des Inhaltes. Das ZDF hat als öffentlich-rechtlicher Sender mit seinem Moderator (beziehungsweise Schlächter) Kerner versagt. Das war Zensur vom Feinsten.

Ich habe Herrn Kerner bisher als einfühlsamen und fairen Talkmaster geschätzt, der stets ein Gespür dafür zeigte, niemanden zu diffamieren oder in die Enge zu treiben. Dienstagabend hatte ich jedoch das erste Mal den Eindruck, dass er Frau Herman bewusst nicht verstehen wollte. Sehr geehrter Herr Kerner, Ihr "Gast" wollte nur sagen, dass sich Kinder nur dann zu glücklichen Menschen entwickeln können, wenn sie Geborgenheit und Liebe erfahren. Hierzu sind aber Eltern nötig, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen. Das wissen Sie doch als dreifacher Familienvater am besten. Sie haben Glück, dass Ihre Frau klug genug war, sich für die Familie zu entscheiden, und ihre beruflichen Ambitionen während der Zeit der Kindererziehung zurückstellt. Sie hält damit auch Ihnen den Rücken für Ihre Karriere frei! Diese Frauen verdienen Respekt und Anerkennung. Das wollte Ihnen Frau Herman sagen.

Ich bin Lehrerin für Politik und Wirtschaft an einem Gymnasium im Odenwald und bin zutiefst schockiert darüber, was aus der politischen Streitkultur geworden ist, die die Väter des Grundgesetze im Sinne von Demokratie und Pluralismus im Grundgesetz verankert haben. Wo sind wir gelandet? Hochachtung vor Frau Herman, die sich traut, in dieser immer mehr zur Republik der Abnicker und Wendehälse verkommenden Bundesrepublik öffentlich mit Mut anzusprechen, was Not tut im Staate. Hier geht es doch darum, dass es nicht sein kann, dass Kinder in Krippen abgeschoben werden, damit alle dem Kapital dienen, und Elternteile, die zu Hause Verantwortung übernehmen wollen, öffentlich diffamiert, ja sogar "hingerichtet" werden. Natürlich soll die Möglichkeit bestehen, dass auch Frauen selbstständig ihr Geld verdienen. Ich glaube nicht, dass Frau Herman dies in Abrede stellen will mit ihrem Statement. Dass sie eine Lobby für die in der Öffentlichkeit inzwischen diskriminierte Minderheit sucht, die sich anders entscheidet, ist doch in keiner Weise verwerflich. Im Gegenteil!

Meine Sympathie für Frau Herman ist um 100 Prozent gestiegen, für Kerner um 50 Prozent gesunken und für die Schreinemakers um 1000 Prozent bis in den Keller gestürzt, dahin, wo sie hingehört. Ich wünsche Frau Herman von Herzen alles Gute und die Nerven, diese Situation zu meistern. Das Wesen der Medienfreiheit in Deutschland sollte nochmals mit und bei ZDF-Super-Liebling Kerner diskutiert werden. Wenn die sicher fragwürdigen Ansichten der unglücklich-naiven Frau Herman von solchen Emotionsprofis wie Frau Schreinemakers und Frau Berger zur reinen Betroffenheitsbesoffenheit genutzt werden, darf meines Erachtens ein ernst zu nehmender Moderator nicht solche unmittelbare Gefälligkeitszensur betreiben.

Wo kommen wir denn hin, wenn aus aktuellen Medien- und Publikumsinteresse eingeladene Gäste nur das sagen dürfen, was man von ihnen hören möchte oder aber ansonsten vor laufender Kamera rausgeworfen werden! Unsere Mediendemokratie krankt bereits sehr, zum Beispiel an einer Einschaltquotenschere im Kopf, da sollte der Weg des ZDF von der ernsthaften Gesprächsrunde über die Talkshow nicht auch noch direkt in den "Unterschichten"-Fernsehklamauk führen. Aus diesen prinzipiellen und nicht etwa inhaltlichen Gründen erwarte ich hier eine Entschuldigung von Herrn Kerner beim Publikum.

Auch wenn Eva Hermans "Mitteilungen an die Nation" zurzeit noch nicht verstanden oder bewusst verfälscht werden, so sehe ich es als hoffnungsvoll an, dass ein neues Bewusstsein bei der Bevölkerung entstehen wird, wie sehr die Medien und Machthaber Wahrheiten verdrehen und somit die Menschen manipulieren.

Kommentar:

Der Auszug einiger PRO-HERMANN Leserbriefe macht bewusst, dass auch Laien erkennen, wenn in den Medien etwas nicht mehr stimmen kann. Auch wir haben vermutet, etwas könnte inszeniert , manipuliert worden sein. Die Auswahl der Gesprächsteilnehmer war jedenfalls bereits fragwürdig. Dass auch das ZDF daran interessiert sein kann, dem Publikum zu zeigen, dass sie die Moderatorin zu Recht rausgeworfen haben, ist nachvollziehbar. Es ist auch denkbar, dass man Kerner vorgängig nahegelegt hat, Herman gleichsam mit einer Akupunkturrhetorik dazu zu bringen, dem Publikum zu beweisen, dass sie untragbar geworden ist.

Für mich bot Kerner jedenfalls kein kein journalistisches Meisterstück. Das Publikum erkannte die manipulativen Elemente. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei einer Klage Eva Hermanns, sie nachträchlich trotz Hinauswurf zusätzlich punkten kann.

NACHTRAG 14. Oktober

Jubel um Eva Herman auch im Internet: ( in Bild online gelesen) Es scheint also doch mehr Menschen zu geben als man denkt, die Eva Hermans Ansichten teilen:

Ich weiss mit diesem Artikel begebe ich mich aufs Glatteis, aber seis drum. Die deutsche Presse hat wieder einen Buhmann:Eva Herman. Aber was hat sie eigentlich verbrochen? Sie steht für vergangene Werte wie Familie, Zusammenhalt, Geborgenheitsgefühl. Früher als die Frauen (Mütter) noch ausschliesslich für ihre Familien da waren, gab es sicher weniger Jugendkriminalität, weniger drogenabhängige Jugendliche und weniger verhaltensgestörte Kinder und Jugendliche. Wie sieht es heute aus? Die Eltern plädieren für Ganztagsschulen, die Frauen wollen (und müssen) berufstätig sein. Landauf,landab wird gefordert mehr Kindertagesstätten einzurichten.

Wenn ich mir Kinder anschaffe, bin dafür auch verantwortlich in jeder Beziehung. Die Zeiten haben sich geändert, leider möchte ich fast sagen. Allerdings nicht hinsichtlich der Nazizeit. Frau sollte sich entscheiden können, zwischen Familie und Beruf. Man kann auch beides vereinen, aber viele Mütter bekommen das nicht hin. Ich rede jetzt nicht von alleinerziehenden Müttern, die gezwungen sind den ganzen Tag zu arbeiten um ihre Kinder zu ernähren. Ich rede von den Frauen die ein Kind bekommen, es mit ein paar Monaten schon von fremden Personen betreuen lassen um berufstätig sein zu können. Wenn es auch nicht sofort offensichtlich ist, irgendetwas bleibt auf der Strecke. Ich bin auch berufstätig, aber mein Kind und mein Mann hatten immer höchste Priorität. Wenn mein Kind von der Schule kommt bin ich Zuhause und das Essen steht auf dem Tisch. Nun höre ich mir die Geschehnisse des Schultages an und das ist Einiges. Am Nachmittag bin ich präsent, wenn es um Fragen zu den Hausaufgaben geht. Meistens bleibt noch Zeit um zusammen "raus" zu gehen. Inline skaten, Eis essen, oder schnell ein "Oberteil" shoppen.

Ich habe meine Arbeit auf die erste Tageshälfte gelegt, nämlich von 08.00-13.00. Im grossen und ganzen finde ich sollte man sich wirklich wieder mehr der Familie zuwenden. Was nicht heissen soll, dass ich finde die Frauen sollten wieder hinter den Herd verschwinden. Es wäre wünschenswert wenn man eine gesunde Kombination aus Emanzipation und "alten Wertvorstellungen" schaffen könnte. Um auf J.B.Kerner und seine anderen Gäste zu sprechen zu kommen; Zu Kerner passt dieses "angepasste" Verhalten. Man hätte diese Situation auch anders entschärfen können. Warum darf man in einer Demokratie nicht seine Meinung sagen? Es ist doch unser aller Geschichte? Und ich gebe Eva Herman recht, früher war nicht alles schlecht.