Am Sonntag (3. September, 1915 Uhr) trafen Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz erstmals LIVE im Fernsehen aufeinander.
Vier Sender übertrugen die 95 minütige Debatte gleichzeitig (ARD, RTL, SAT.1, und ZDF) Das garantierte hohe Einschaltquoten. Insofern hat sich für die TV Stationen der Krimi-ersatz für die Sender gelohnt. Es wurde erwartet, dass das das Duell die hohe Zahl von Unentschlossenen noch stark beeinflussen könnte. Details zum Schlagabtausch Es moderierten: Im Ersten Sandra Maischberger, auf SAT.1 Claus Strunz, Peter Köppel im RTL und Maybritt Illner im ZDF. Die Moderatoren wechselten sich in Teams mit ihren Fragen ab und führten durchs Duell. Die Interviewer- Duos wechselten sich im Laufe der Sendung mit Ihren Fragen ab. Die Moderatoren gestalteten die Fragerunde ohne inhaltliche Absprachen unabhängig von einander.
Ich zitiere "Merkur":
Das TV-Duell am Sonntag zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Martin Schulz
stößt einer Umfrage zufolge auf riesiges Interesse - und könnte die
Wahlentscheidung von Millionen Menschen beeinflussen. 48 Prozent aller
61,5 Millionen Wahlberechtigten wollen sich das Duell anschauen, wie
eine Umfrage des Forsa-Instituts für den "stern" ermittelte. 2013 hatten
fast 18 Millionen Menschen den Schlagabtausch zwischen Merkel und
SPD-Herausforderer Peer Steinbrück verfolgt.
Von
den 48 Prozent der Befragten, am Sonntag einschalten wollen, gaben 22
Prozent an, dass der Ausgang des Duells ihre Wahlentscheidung noch
beeinflussen könnte. Das sind hochgerechnet elf Prozent aller
Wahlberechtigten - fast 6,8 Millionen Menschen.
Kurz vor dem Duell tut
sich bei den Umfragewerten ansonsten wenig: Im "stern-RTL-Wahltrend"
hält die Union nach wie vor 38 Prozent, die SPD 24 Prozent. Weiterhin
gleichauf mit jeweils neun Prozent liegen Linke und AfD. Die FDP liegt
bei acht Prozent, die Grünen verharren bei sieben Prozent.
Bei
der Kanzlerpräferenz gab Merkel im Vergleich zur Vorwoche zwei Punkte
ab, Schulz' Zustimmung blieb unverändert. Wenn der Regierungschef direkt
gewählt werden könnte, würden sich 23 Prozent aller Wahlberechtigten
für ihn entscheiden und 48 Prozent für Merkel.
Für
den Wahltrend befragte Forsa zwischen Montag und Freitag vergangener
Woche 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger. Die Fehlertoleranz
liegt bei 2,5 Prozentpunkten mehr oder weniger.
Die
Umfragen zum TV-Duell wurden vergangenen Donnerstag und Freitag
geführt: Befragt wurden 1004 Bundesbürger. Die Fehlertoleranz liegt bei
drei Prozentpunkten mehr oder weniger.
Ende Zitat.
Stimmung im Netz vor dem Schlagabtausch:
Vorbemerkung:
Eines stand schon vor der Debatte fest: Die Protagonisten waren sich bewusst, dass sie die politischen und persönlichen Unterschiede herausarbeiten müssten. Das ist ihnen leider nur teilweise gelungen. Merkel wird nach dieser gewiss wieder gewählt. Merkel musst keine Angriffe pariieren. Vorwürfe perlten an ihr ab.
Beobachtungen:
Bei Angela Merkel fielen einmal mehr die vielen Plausibilitätsformulierungen auf.
Das sind Gedanken, die unumstritten sind und immer Gültigkeit haben.
Zum Beispiel.bei der Abschiebeproblematik von kriminellen Asylanten:
"Wir haben am Thema hart gearbeitet. Wir haben mühevoll viel erreicht. Es ist ein schwieriger Prozess."
Generell war Merkel souveräner, überzeugender. Doch wurden auch Falschaussagen ersichtlich: Merkel widersprach, sie habe nie gesagt, dass es unterer ihrer Führung keine Maut gebe. Dies stimmt eindeutig nicht. Auch bei der Ehe für alle widersprach sie sich.
Merkel verschleiert gerne und blieb - wie üblich - zu oft undeutlich. Bei konkreten Fragen weicht sie immer wieder aus oder erzählt geschickt eine Geschichte aus Ihrem Erfahrungsschatz.
Sie liebt das Ungefähre.
Sie versteht es, immer wieder auf Bewährtes zurückzugreifen.
Sie ist bislang gut gefahren mit der Taktik, sich nicht konkret
festzulegen.
Konkrete Aussagen waren nie ihr Ding.
(In der jüngsten Analyse im PERSOENLICH bezeichnete ich die Kanzlerin als Chamäleon).Wenn ich heute Angela Merkel beurteilen muss, bin ich mit einem Voruteil belastet. Ich musste ihre Körpersprache einmal für das Musum für Gestaltung (Politkerportraits) ausführlich analysieren und habe damals erkannt: Die aussergewöhnliche Politikerin ist zwar intelligent, zäh, klug und fleissig. Aber Sie ist und bleibt machtbesessen. Konkurrenten vermochte sie stets wegzuschaffen, wegzubefördern.
Sie wirkte auch bei diesem Auftritt so, als habe sie alles im Griff.
Die Kanzlerin vermied stets, ein dunkles Bild der Zukunft zu entwerfen.
Schulz gelang es nicht, die routinierte Kanzlerin völlig aus der Ruhe zu bringen oder sie in einer Ecke festzunageln.
Wie bei früheren Auftritten profitierte sie von ihrer Erfahrung und ihren Verdienste.
Die Kanzlerin vermittelte den Eindruck, sie werde weiterhin Deutschland mit ruhiger Hand durch alle Krisen führen.
Merkel formulierte ihre kurzen Gedanken rhetorisch geschickt. Sie verstärktr die Aussagen meist mit gekonnter Pausentechnik.
Negativ fiel auf: Die Kanzlerin wirkte generell etwas steif und umständlich, teilweise abgehoben im ersten Teil sogar etwas müde. Störend waren jene Sequenzen, bei denen sie während der Voten des Herausforderers überheblich lächelte.
Aber ihre Kernbotschaft schimmerte immer wieder durch: "MERKEL HAT SICH BEWAEHRT."
Bei Herausforderer Martin Schulz erwartete alle eine kämpferische Attitüde.
Seine Stimme klang erstaunlicherweise nicht so scharf in der üblichen zu hohen Tonlage. Hat es am Training gelegen?
Es wurde angenommen, die Coachs (der oesterreichische Medien Profi Markus Peichl und der Ex Regierungssprecher Béla Anda und vier weiteren Beobachtern) hätten dem Herausforderer geraten, die Kontrahentin aus der Fassung zu bringen, verbunden mit der Bitte, ja nicht zu übertreiben.
Beim Auftritt war es für Schulz nicht einfach, die Balance zu finden zwischen aggresivem offensivem Verhalten und der überlegenen Zurückhaltung. Die Erkenntnis dass jegliches Uebertreiben kontraproduktiv konnte er umsetzen. Er gewann an dialogischer Stärke.
Schulz wirkte zwar hoch konzentriert. Am Anfang war er zu wenig locker. Dann gewann er gewaltig an Terrain. Er sprach überzeugender, sogar dialogischer. Obwohl nervöser als Merkel war er viel angriffslustiger. Mit einer unverhofften Zwischenfrage gelang es ihm, Merkel kurz zu irritieren.
Er schaffte es - im Gegensatz zu Merkel - mehr über Inhalte zu sprechen. Er war auch viel konkreter. Sein Bemühen, verschiedenen Zielgruppen anzusprechen, war spürbar.
Schulz leidet vor der Wahl immer noch unter dem Ruf als Verlierer, Schwarzseher und als ehemaliger Alkoholiker.
Seine fröhliche Seite kam bei der Debatte zu wenig zum Tragen.
Immerhin reagierte er bei diesem Auftritt nie beleidigt.
Er wirkte in der zweiten Hälfte über weiter Strecken überlegt und sicherer.
Die Befürchtung, er reagiere zu impulsiv, war unberechtigt. Schade, dass er im Schlussstatement zeitlich überzog. Das Votum wirkte auswendiggelernt. Schulz verhaspelte sich.
Fragen, die mich interessierten:
- Gelingt es Schulz, Merkel zu konkreten Antworten zu zwingen? Wie hartnäckig war er? Antwort: Da hätte er noch zulegen können. - Kommen neue Themen auf den Tisch? Antwort: Nein. Leider wurde Thema Klimaveränderung und Umweltkatastophen nicht eingehend diskutiert.
- Kann sich Schulz als klare Alternative positionieren? Antwort: Nur bei wenigen Punkten.
Wer war vertrauenswürdiger?
Wir vertrauen Menschen erst, wenn wir sie kennen,
wenn sie uns ähnlich sind
und sie uns auch ihre Brüche zeigen.
Da hat Schulz schlechtere Karten.
Das Bild von Martin Schulz als "Mann des Volkes" aus der Ortschaft Würselen, das der Tagesanzeiger auf einer ganzen Seite gezeichnet hat, ist der Bevölkerung zu wenig bekannt. Darüber, dass er wütend werden kann, wenn er provoziert wird, wurde hingegen immer wieder geschrieben.
Von Merkel weiss die Bevölkerung hingegen sehr viel. Schulz muss sich trotz bevorstehender Wahl erst noch richtig bekannt machen.
Deshalb hat Merkel einen Vertrauensvorschuss. Sie kann gelassen bleiben. Ihr Argument lautet:
Ihr kennt mich! Ich repräsentiere Euch! Ihr könnt mir trauen!
VerTRAUEN hat mit TRAUEN, etwas ZUTRAUEN etwas zu tun.
Obschon Merkel inhaltsarm kommuniziert, flösst sie möglicherweise mit ihrer vorsichtigen, unemotionalen Art bei vielen Menschen Vertrauen ein.
Aeusserlichkeiten und Outfit
Details werden bei Medienauftritten immer wieder zum Gesprächsthema.
Als Angela Merkel eine Halskette in Rot-Weiss-Gold getragen hatte, schrieb nachher die Presse asuführlich über die Wirkung der sogenannten "Schlandkette" - in Anlehnung an den Ruf an der Fussballweltmeisterschaft 2006 "Schland" für "Deutschland" ("Hopp Schland").
Der Bart von Schulz könnte dieses Jahr in der Nachlese auch zum Gespächsthema werden.
Es wurde nämlich noch nie ein Kandidat mit Bart Kanzler.
Das sonderbare "Gespinst" ums Kinn kam übrigens bei einigen Betrachtern - schon vor der Sendung - nicht gut an. Schulz blieb seinem Bart treu aber er war bei diesem Auftritt wenigstens gepflegt.
Merkels Blazer wurde schon vorgängig auf den türkisfarbenen Hintergrund abgestimmt. Sie erschien mit einem leuchtenden Blau. Diese Antistress Farbe assoziert Himmel, Wasser. In Operationssälen dominiert heute blau. Schulz ging auf sicher - mit seinem dunkelblauen, klassischen Anzug.
Merkel und Schulz trainierten wochenlang
Die Berater Merkels waren Regierungssprecher Steffen Seibert und Mdienberaterin Eva Christiansen. Vor dem Duell mit Schröder wurde Merkel vom Journalisten Alexander Niemetz sehr gut beraten. Er befreite sie damals von ihrer Vorstellung, sie dürfe nicht gestikulieren.
Schulz hatte eigenltich nach meinem Dafürhalten zu viele Berater. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Wenn Schulz gleichzeitig an die Körpersprache, an die Mimik, die Lautstärke und die Wortwahl denken müsste, könnte er während des Auftrittes gar nicht mehr natürlich und authentisch reden. Erstaunlicherweise brachten es aber die Berater fertig, dass Schulz natürlicher und erstaunlich eloquent gesprochen hatte.
Das Lächeln von Schulz wirkte für mich echt, nicht antrainiert, zu aufgesetzt,. Politiker werden vielfach falsch beraten und durch zu viele Berater verunsichert werden. Das war bei Schulz nicht der Fall. Er hat gegenüber früheren Auftitten ernorm viel gelernt. Dennoch kann er sich nicht als Sieger feiern lassen.
KOMMENTAR:
Angela Merkel war bei den bisherigen Duells rhetorisch nie Siegerin. Sie machte bei allen früheren Duellen keine gute Figur. Sie liebte nie direkte Streitgespräche. Auch im Duell mit Gerhard Schröder punktete dieser haushoch. Aber Merkel wurde trotz des schlechten Abschneidens beim jenem Duell dennoch Kanzlerin.
Daraus könnten wir schliessen: Auch wenn Merkel medienrhetorisch unterlegen ist, die Wahl gewinnt sie dennoch.
Sie verstand es über Jahre, ihre Machtstellung zu bewahren. Merkel liebt keine offenen Diskussionen. Sie bevorzugt bei Auftritten strarre Bedingungen.
Ein Kommentator bezeichnete das langweilige "Duell" mit Steinmeier schon damals als "Duett". Auch diese Debatte war keine Fernsehschlacht. Es gab erstaunlich viel Einigkeit. Zu viel Harmonie. Immer wieder war zu hören: "Da sind wir einer Meinung."
An Fallstricken fehlte es jedoch bei der jüngsten Debatte nicht.
Schulz hätte zwar die Chance gehabt, das Blatt zu wenden und sich als kämpferische, ehrgeizige Alternative zu präsentieren. Doch schaffte er leider keinen Durchbruch.
Sein Angebot - wie er Problem lösen will - wurde dem Publikum bei diesem Aufritt zu wenig erfasst.
Merkel ist hingegen bei diesem "Duell" die Rechnung aufgegangen, indem sie sich auf Bewährtes, auf Harmonie fokussierte. Sie war sichschon immer bewusst: Angriffe auf den politischen Gegner sind viel zu riskant. Angriffe perlten bei ihr - einmal mehr - ab, wie auf einem Teflonbelag.
Schulz, der Impulsivredner, hatte dadurch gar keine Chance, die abgebrühte, unantastbare Machtfrau Merkel zu destabilisieren.
FAZIT:
Wir haben bei der Debatte keine Ueberraschung erlebt.
Schulz gelang nicht, Merkel richtig aus der Reserve zu locken.
Nach meinem Dafürhalten gelang es ihm damit auch nicht, die Stimmung zu drehen.
Der Sendung wurden leider die Zähne gezogen, weil Merkel die Spielregeln diktieren konnte. Der Biss fehlte. Es würde mich nicht wundern, wenn Zuschauer weggezappt hätten.
Merkel verweigerte im Vorfeld ein Studio-Publikum und ein Nachfragen.
Statt eines lebendigen Konzeptes wurde somit die Sendung gleichsam in ein zu enges Korsett gezwängt.
Und formalistisches Abfragen hat nichts mit einem Schlagabtausch zu tun.
Trotzdem schauten wahrscheinlich bis zu 20 Millionen am Anfang diese Live Sendung.
Obschon die Hälfte der deutschen Bevölkerung - drei Wochen vor der Wahl - vor dem Bildschirm sass - bleibt alles beim Alten. Das Duell hat für die SP nicht die erwünschte Wende gebracht.
Die erhoffte Beeinflussung der zahlreichen unentschlossenen Wähler wird sich auch nur in bescheidenem Rahmen bewegen.
Denkbar, dass die Medienechos die Grundstimmung zusätzlich noch etwas bewirken könnten.
Meine Prognose: Merkel darf damit rechnen, dass sie uneinholbar bis zum Schluss die Nase vorn behält.
Wie geht es weiter?
Beide Seiten werden nun ihre Interpretation des Duells in den Wahlkampf
einbringen. Wie es nach der Wahl weitergeht, ob SPD und CDU auch wieder
gemeinsam regieren könnten, das wollten übrigens beide nicht
ausschließen.
"Kopf an Kopf - Politikerporträts" zeigt auf, welcher kommunikativer Muster sich
Politiker bedienen, um die Gunst der Bevölkerung zu erlangen, sei es im ...
Am Sonntag, den 03. September, ist es so weit: Angela Merkel (CDU)
und Martin Schulz (SPD) treten im TV-Duell gegeneinander an und stellen
sich den Fragen der Moderatoren.
Wann und von welchen Sendern wird das Duell übertragen?
Das Duell wird live ab 20.15Uhr von der ARD, von RTL, SAT.1, ZDF und auf Phoenix in Gebärdensprache ausgestrahlt. Das haben die Sender in einer gemeinsamen Mitteilung angekündigt.
Wer moderiert die Sendung?
Sandra
Maischberger (Das Erste), Claus Strunz (SAT.1), Peter Kloeppel (RTL)
und Maybrit Illner (ZDF) werden sich in Teams mit ihren Fragen
abwechseln und durch das Duell führen.
Wie wird das TV Duell ablaufen?
Die Sender
werden bei dem Format von 2013 bleiben. Das bedeutet, dass sich die
Interviewer-Duos im Laufe der Sendung mit ihren Fragen abwechseln
werden.
Der Plan war ursprünglich die beiden Moderatorenpaare nach
einem gemeinsamen Einstieg jeweils in Blöcke von je 45 Minuten
einzuteilen, um für mehr Spontanität oder Vertiefung der angesprochenen
Themen zu sorgen. Doch das Modell fand im Kanzleramt keine Zustimmung.
Absprache über Fragen im Vorhinein?
Die
Moderatoren werden die Sendung wie in der Vergangenheit ohne weitere
inhaltliche Absprachen über konkrete Fragestellungen journalistisch
unabhängig gestalten.
Das TV Duell - eine Tradition?
Das
„TV-Duell“ der Kanzlerkandidaten findet nach 2002, 2005, 2009 und 2013
in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Bei der Premiere 2002 hatte es
noch zwei Live-Sendungen mit Gerhard Schröder und Edmund Stoiber
gegeben. (red)
ECHOS:
Die Kommentare: «faz.net»:
«Im Berliner Adlershof, das wird schnell klar, treffen sich kurz vor der
Wahl zwei langjährige europäische (Aussen-)Politiker, die sich und ihre
Positionen aus unzähligen Verhandlungsrunden in- und auswendig kennen –
und die den anderen sehr schätzen. Und das Duell, in weiten Teilen ist
es eher ein öffentlicher Koalitionsgipfel unter Regierungspartnern als
ein heftiger Schlagabtausch zweier Vertreter mit einer unterschiedlichen
politischen Agenda.»
«
Er präsentierte sich zu oft im Konjunktiv, ja er war der personalisierte Konjunktiv. »
Sueddeutsche.de
Kommentar
«welt.de»: «Angela Merkel hat dieses am Ende
ziemlich glanzlose Duell gewonnen, und Martin Schulz hat es nach einem
ziemlich beeindruckenden Anfang verloren, weil er nicht bei seinen
intellektuellen Leisten blieb. Seinen Schlussgag hatte er am Anfang
verbraten und danach mit Machismo und heiterer Ruppigkeit versucht, die
Kanzlerin unter Druck zu setzen. Das gelang auch, ein paar Treffer
sassen. Aber sie reichten nicht, um die Kanzlerin ins Wanken zu bringen
und schon gar nicht reichte es, um sich selbst als einen Politiker zu
präsentieren, dem die noch unschlüssigen Wähler zutrauen, Deutschland
als europäische Führungsmacht in schwierigen Zeiten zu führen.»
«Sueddeutsche.de»: «Schulz
ist eigentlich der viel bessere Redner. Aber das Eigentlich zählt nicht
an so einem Abend; Schulz konnte es nicht zeigen, er kam zu selten in
Fahrt, er konnte sich nicht entfalten, er konnte kaum Punkte sammeln,
kaum Treffer landen. Merkel gelang das besser, auch deswegen, weil sie
von den Moderatoren viel weniger unterbrochen wurde als Schulz. Die
Frager behandelten Merkel wie eine Majestät und Schulz wie ihren
Domestiken; und Schulz gelang es zu selten, das abzustellen. Er
präsentierte sich zu oft im Konjunktiv, ja er war der personalisierte
Konjunktiv.»
«
Klare Kante, klare Aussagen – damit punktete Schulz mehrmals gegen eine wie immer abwägende Merkel. »
Badische Zeitung
Kommentar
«Münchner Merkur»: «Nach wirklich spannenden
Unterschieden in den Politikangeboten von Kanzlerin und Kandidat mussten
die Zuschauer des TV-Duells mit der Lupe suchen. Ob ein gefühltes Patt
für den Herausforderer aber reicht, um auf den letzten Metern noch so
etwas wie Wechselstimmung herbeizuzaubern? Grosse Zweifel sind erlaubt.» «Badische Zeitung»:
«Klare Kante, klare Aussagen – damit punktete Schulz mehrmals gegen
eine wie immer abwägende Merkel. Besonders spürbar war das in der Frage
des Umgangs mit der Türkei. Allerdings wirkte Schulz später ein wenig
so, als feiere er innerlich bereits seine stramme Performance. Merkel
blieb Merkel und machte gerade dadurch das Beste daraus: Sie dozierte,
erklärte und vergass nie den Hinweis, dass die SPD in der Koalition fast
immer dabei war.» «rp-online.de»: «Eines muss
man nach dem TV-Duell sagen: Deutschland hat zwei überzeugte und
vernunftgesteuerte Demokraten, die sich für das Amt des Regierungschefs
bewerben. Das ist angesichts der Populisten und Autokraten, die anderswo
regieren, nicht das allerschlechteste.»
«
Merkel kennen alle Leute, Schulz viele nicht. »
Nordsee-Zeitung
Kommentar
«ntv.de»: «Im Rückblick wird man vermutlich sagen:
Das TV-Duell war der Moment, als Martin Schulz die Bundestagswahl
endgültig verloren hat. Der SPD-Kanzlerkandidat hätte beim
Aufeinandertreffen mit Angela Merkel deutlich besser sein müssen als die
Bundeskanzlerin. Das war er nicht. Im Gegenteil.» «Heilbronner Stimme»:
«Schulz sollte attackieren und die Kanzlerin in die Ecke drängen. Doch
der Kandidat verzettelte sich und rutschte einige Mal auf dem glatten
Duell-Parkett aus.»
«Nordsee-Zeitung»: «Schulz hat sich sehr wacker
geschlagen. Aber neue Hoffnungen auf einen politischen Wechsel konnte er
kaum wecken. Wie auch, wenn es keine Wechselstimmung gibt? Mindestens
hätte er dafür dieses ‹TV-Duell› haushoch gewinnen müssen. Hat er aber
nicht. Für Schulz waren die 95 Minuten zur besten Sendezeit aber schon
deshalb ein Erfolg, weil er sich erstmals einem Millionenpublikum
präsentieren konnte. Merkel kennen alle Leute, Schulz viele nicht. Viele
haben am Sonntagabend gelernt: Auch der könnte Kanzler.»
«
Schulz und Merkel nickten sich oft gegenseitig zu. »
nzz.ch
Kommentar
«waz.de»: «Es gibt keine wirklichen Unterschiede
zwischen der Politik Angela Merkels und den Vorstellungen des
SPD-Kandidaten: Flüchtlingspolitik, Integration, Abschiebungen, Trump,
Erdogan, Nordkorea, innere Sicherheit, Entlastungen für Familien, eine
soziale Rentenpolitik – bei vielen Themen sah das Publikum zwei
Grosskoalitionäre, von denen Schulz bemüht Konflikte suchte und Merkel
mögliche Kanten glättete. Deutlich wurde auch immer wieder: Die
wesentlichen Entscheidungen in der Innen- und Aussenpolitik haben CDU
und SPD gemeinsam getroffen. Für Schulz bleibt es daher bis zur Wahl die
grösste Herausforderung, eine Kanzlerin zu kritisieren, die eine
sozialdemokratisierte CDU führt.» «nzz.ch»: «Das
TV-Duell (...) wirkte eher wie ein vorgezogenes Koalitionsgespräch denn
ein Duell um die Kanzlerschaft. Schulz und Merkel nickten sich oft
gegenseitig zu. Der eine sprach, die andere nickte und umgekehrt. Für
Schulz ist das schlecht. Es war für ihn, drei Wochen vor der Wahl, das
Gespräch der letzten Hoffnung. Jetzt ist diese weg.»
Bundestagswahl Merkel und Schulz treten am Sonntag im TV-Duell gegeneinander an
Am Sonntag, den 03. September, ist es so weit: Angela Merkel (CDU)
und Martin Schulz (SPD) treten im TV-Duell gegeneinander an und stellen
sich den Fragen der Moderatoren.
Wann und von welchen Sendern wird das Duell übertragen?
Das Duell wird live ab 20.15Uhr von der ARD, von RTL, SAT.1, ZDF und auf Phoenix in Gebärdensprache ausgestrahlt. Das haben die Sender in einer gemeinsamen Mitteilung angekündigt.
Wer moderiert die Sendung?
Sandra
Maischberger (Das Erste), Claus Strunz (SAT.1), Peter Kloeppel (RTL)
und Maybrit Illner (ZDF) werden sich in Teams mit ihren Fragen
abwechseln und durch das Duell führen.
Wie wird das TV Duell ablaufen?
Die Sender
werden bei dem Format von 2013 bleiben. Das bedeutet, dass sich die
Interviewer-Duos im Laufe der Sendung mit ihren Fragen abwechseln
werden.
Der Plan war ursprünglich die beiden Moderatorenpaare nach
einem gemeinsamen Einstieg jeweils in Blöcke von je 45 Minuten
einzuteilen, um für mehr Spontanität oder Vertiefung der angesprochenen
Themen zu sorgen. Doch das Modell fand im Kanzleramt keine Zustimmung.
Absprache über Fragen im Vorhinein?
Die
Moderatoren werden die Sendung wie in der Vergangenheit ohne weitere
inhaltliche Absprachen über konkrete Fragestellungen journalistisch
unabhängig gestalten.
Das TV Duell - eine Tradition?
Das
„TV-Duell“ der Kanzlerkandidaten findet nach 2002, 2005, 2009 und 2013
in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Bei der Premiere 2002 hatte es
noch zwei Live-Sendungen mit Gerhard Schröder und Edmund Stoiber
gegeben. (red)
Am Sonntag, den 03. September, ist es so weit: Angela Merkel (CDU)
und Martin Schulz (SPD) treten im TV-Duell gegeneinander an und stellen
sich den Fragen der Moderatoren.
Wann und von welchen Sendern wird das Duell übertragen?
Das Duell wird live ab 20.15Uhr von der ARD, von RTL, SAT.1, ZDF und auf Phoenix in Gebärdensprache ausgestrahlt. Das haben die Sender in einer gemeinsamen Mitteilung angekündigt.
Wer moderiert die Sendung?
Sandra
Maischberger (Das Erste), Claus Strunz (SAT.1), Peter Kloeppel (RTL)
und Maybrit Illner (ZDF) werden sich in Teams mit ihren Fragen
abwechseln und durch das Duell führen.
Wie wird das TV Duell ablaufen?
Die Sender
werden bei dem Format von 2013 bleiben. Das bedeutet, dass sich die
Interviewer-Duos im Laufe der Sendung mit ihren Fragen abwechseln
werden.
Der Plan war ursprünglich die beiden Moderatorenpaare nach
einem gemeinsamen Einstieg jeweils in Blöcke von je 45 Minuten
einzuteilen, um für mehr Spontanität oder Vertiefung der angesprochenen
Themen zu sorgen. Doch das Modell fand im Kanzleramt keine Zustimmung.
Absprache über Fragen im Vorhinein?
Die
Moderatoren werden die Sendung wie in der Vergangenheit ohne weitere
inhaltliche Absprachen über konkrete Fragestellungen journalistisch
unabhängig gestalten.
Das TV Duell - eine Tradition?
Das
„TV-Duell“ der Kanzlerkandidaten findet nach 2002, 2005, 2009 und 2013
in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Bei der Premiere 2002 hatte es
noch zwei Live-Sendungen mit Gerhard Schröder und Edmund Stoiber
gegeben. (red)