Dienstag, 24. Juni 2014

Blicks Moderatoren Rating

Das grosse Moderatoren-Rating des Schweizer Fernsehen

Keiner liest die News so kompetent wie er



 

Das grosse Moderatoren-Rating des Schweizer Fernsehens. Die Tops & Flops bei Tagesschau, 10vor10 oder Schweiz aktuell.
1. Franz Fischlin ist der Beste



So wurde bewertet

Zürich – Wie gut sind die Moderatorinnen und Moderatoren des Schweizer Fernsehens? BLICK unterzog die TV-Stars einem grossen zweiteiligen Check. Bewertet wurden die Aushängeschilder der Sparten Information, Sport, Unterhaltung und ­Kultur zunächst durch eine sechsköpfige Fachjury (Bilder rechts), die Noten von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut) für Bildschirmpräsenz, fachliche Kompetenz und sprachlichen Ausdruck vergab. Zudem führte das Institut für Markt- und Sozialforschung Link im Auftrag von BLICK vom 6. bis 16. Juni 2014 eine repräsentative Online-Umfrage bei 794 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizern durch, die den Bekanntheitsgrad und die Sympathiewerte der Moderatoren erfasste. Befragt wurden Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Für die Gesamtbewertung wurden die Noten der Fachjury stärker ­gewichtet als die Voten aus dem TV-Publikum.



Er ist ein Glücksfall für das Schweizer Fernsehen: Wenn Franz Fischlin (51) um halb acht bei uns in die Stube tritt, kann sich eine ganze Nation beruhigt zurücklehnen. Selbst schlimmste Nachrichten überbringt er uns wohldosiert, mit einem Hauch von Mitgefühl. Punktgenau und klar ordnet er das Weltgeschehen ein. Fischlin spricht so, wie es anständige Schweizer Schwiegersöhne tun – klar, wohltemperiert. Er ist das, was die Angelsachsen einen Anchor nennen. Er vermittelt Halt, Sicherheit und Vertrauen. Kurz: Keiner ist so kompetent wie er.
Im grossen BLICK-Test, bei dem Moderatoren des Schweizer Fernsehens mit häufiger Bildschirmpräsenz bewertet wurden, ist Franz Fischlin in der Gesamtnote klarer Spitzenreiter. Ihm folgt Thomas Bucheli (53) – der Froschkönig unter den Wetterfröschen. Volksnah, sehr schweizerisch und souverän wirkt er am Bildschirm, da verzeiht ihm jeder auch sein hölzernes Hochdeutsch. Auch Mona Vetsch (wurde gestern 39) mit ihren schönen blauen Augen ist eine zum Gernhaben. Und landet auf Platz drei. Dabei ist die abtretende «Club»-Talkerin weit weniger am Bildschirm zu sehen als ihre Newskollegen. Sie ist vor allem als quirlige, neugierige Globetrotterin in ­Erinnerung, die eindringlich, aber nie aufdringlich nachfragt.
«Echt und ehrlich zu sein», das macht laut RTL-News-Star Peter Kloeppel (55) einen guten Moderator aus. «Und nicht versuchen, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen.»
Vielleicht hat es ja einen Grund, warum es «10 vor 10»-Mann Stephan Klapproth (55) nur knapp unter die ersten zehn schafft. Bei ihm ist sich die Jury uneins: Die einen mögen seinen Esprit, für andere sind seine Kalauer purer Sauglattismus, mit dem er ­einem zu verstehen gibt, wie gescheit er ist. Auch «Tagesschau»-Sprecher Florian Inhauser (45) neigt zu üppigen Formulierungen. Oft haben seine in exaltiertem Deutsch vorgetragenen Moderationen etwas gekünstelt Dramatisches, das er dadurch unterstreicht, indem er die ­Augen zusammenkneift.
Es gibt durchaus auch Über­raschungen im Ranking: Die ­ruhige Cornelia Boesch (39) schafft es auf Platz sechs, gleich hinter Susanne Wille (40), die bei der «Rundschau» deutlich weniger zu sehen ist als früher als News-Frau. Aus der Sozialwissenschaft ist bekannt, dass Sympathiewerte von TV-Gesichtern mit jeder Bildschirmpräsenz steigen. Im Jargon heisst das «Near Exposure Effect». Wille schneidet trotzdem gut ab. Es liegt wohl wie bei Mona Vetsch an ihren glaubwürdigen Reisereportagen (wie etwa über den Transsibirien-Express, die ­Donau oder auch Brasilien), die der Jury und dem Publikum im Gedächtnis haften geblieben sind.
Ratlos macht die eher schlechte Platzierung von «10 vor 10»-Moderatorin Daniela Lager (50, Rang 19), die eigentlich über einen hohen Wieder­erkennungswert verfügt. Sie wirkt für viele Zuschauer offenbar zu gleichförmig und etwas blass.
Auf dem zweitletzten Rang der Wertung rangiert Karin Frei (45). Die «Club»-Chefin palavert sich immer noch strukturlos und gequält durch die Sendung. Schlusslicht ist die abtretende «Schweiz aktuell»-Moderatorin Catherine Thommen (34). Das ehemalige «Tele Basel»-Schätzchen hat sich kaum entwickelt. Nachsitzen muss Thommen deswegen allerdings nicht. Sie hat die Notbremse selber gezogen und wandert nach Argentinien aus.
Noch ein Wort zu Roger Schawinski: Der engagierte Talker liegt nur im Mittelfeld. Ein Teil der Jury mag seine Hartnäckigkeit, die andere weniger. Bei der Sympathienote des Publikums landet er hinter Sandro Brotz (44, «Rundschau») sogar auf dem letzten Platz. Doch Schawinski wird abwinken: Er will nicht umarmt, sondern lieber ein wenig gefürchtet werden.


KOMMENTAR:
Das positive Ergebnis von Franz Fischlin kommt nicht von ungefähr. Als ich schon vor 10 Jahren mit Franz Fischlin zusammen in einem Masterlehrgang an der Universität Klagenfurt das Modul "Medienrhetorik" bestreiten durfte, hat sich beim ehemalige Nachrichtensprecher DRS 1 schon damals gezeigt, dass es ein Profi Medienmann nicht nötig hat, sich aufzuspielen. Franz Fischlin war stets hervorragend vorbereitet, hatte auch didaktisches Geschick und konnte Sachverhalte rasch auf den Punkt bringen.

LINKS:


  1. [PDF]

    Konzis heisst konzentriert und präzise antworten - Rhetorik.ch

    www.rhetorik.ch/Aktuell/14/06_05/06_14.pdf
    06.06.2014 - Konzis heisst konzentriert und präzise antworten. Lernen von Profis. Franz Fischlin, der «Tagesschau»-Moderator des SRF zeigt bei folgenden ...

    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    Personen Mühe mit dem “Finden der Ba- lance” zwischen Privatheit und Öffentlich- keit. BALANCEAKT GELUNGEN. Franz Fischlin, Tagesschau- Redaktor und.
    www.rhetorik.ch/Aktuell/balance/07_2004.pdf
    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    6. Juni 2014 ... Franz Fischlin, der «Tagesschau»-Moderator des SRF zeigt bei folgenden Antworten, mit welcher Technik eine Aussage kurz und dennoch mit ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/14/06_05/06_14.pdf
    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    25. Aug. 2009 ... Franz Fischlin – selbst Journalist und Fernsehmo derator – als er sich im TVStar Regula Elseners. Fragen stellen musste. Fischlin wirkte ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/09/08_25/08_09.pdf
    Sie möchte doch eine Homestory, die "Einschaltquoten" verspricht. Die konsequente Einstellung von Franz Fischlin scheint nun doch etwas provoziert zu haben.
    www.rhetorik.ch/Aktuell/balance/persoenlich.html
    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    29. Okt. 2008 ... mit Franz Fischlin genauer zu betrachten. Die. Analyse ist besonders aufschlussreich, weil die. Antworten Schmids auf die kritischen Fragen.
    www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_29/10_08.pdf
    20. Febr. 2007 ... Wenn jedoch Zitate nicht stimmen, wird es problematisch. So wurde beispielsweise der Tagesschaumoderator Franz Fischlin falsch zitiert ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/07/02_20/index.html
    28. Okt. 2005 ... Franz Fischlin, Bei "10 vor 10" von SF DRS und bei der Tageschau wird nun stehend moderiert. Den Entscheid der Fernsehdirektion, stehend ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/05/10_28.html
    19. Nov. 2006 ... Bronze: Franz Fischlin ... Das Spitzentrio Müller, Wille, Fischlin zeichnet sich durch kompetentes Moderieren und natürliches Auftreten aus.
    www.rhetorik.ch/Aktuell/06/11_19.html

Absurde Forderung



Geheimnistuerei fördert Spekulationen



Christine Maier, Chefredaktorin Sonntagsblick, ärgert sich berechtigterweise im Editorial vom 22. Juni 2014 über  die Art und Weise des Anwaltes von Michael Schumacher, wie sich die Medien künftig zu verhalten haben. Er droht mit rechtlichen Schritten, falls über den Gesundheitszustand oder die Therapie und die Rehabilitation von Schumi oeffentlich spekuliert würde.

Diese Drohung ist tatsächlich absurd. Das würde nämlich heissen, es dürfte nichts mehr über den Patienten Schumacher geschrieben werden.

Dieses Verhalten ist symptomatisch bei vielen Profis, die jahrelang eine erstaunliche Nähe zu der Regenbogenpresse gepflegt hatten und von dieser Nähe profitieren konnten.

Wenn dann von diesen Profiteuren in heiklen Situationen Informationen gestoppt werden, ist dann dies Gemeiniskrämerei kontraproduktiv.

Musterbeispiele gibt es viele: Wulff, Borer und Co. waren schlecht beraten, als sie versuchten, sich in einer Krisensituation abzuschotten.

Wer Informationen verweigert, weckt Interesse an Hintergrundgeschichten. Die Journalisten vermuten, es werde versucht, etwas unter den Teppich zu kehren.

Geheimniskrämerei fördert  erst recht Spekulationen.






Das Informationsmanagement beim Kommapatient Dani Albrecht am Universitätsspital und die konstante offene Informationspraxis beim verunfallten Samuel Koch veranschaulichen, dass sich ein konstantes, proaktives Informieren bestens funktioniert. Es gab weder Paparazzis noch Gerüchte oder Spekulationen.



Nachtrag: Ich warte auf den ersten Fall einer Spekulation beim Weiterverlauf der Genesung von Michael Schumacher.  Der Anwalt wird seine Drohung nicht durchsetzen können.

NACHTRAG: EINE FOLGE DER GEHEIMNISKRAEMEREI:

Zum Verkauf angeboten 

Diebe stehlen Schumis Krankenakte

Quelle BLICK: Unbekannte haben Michael Schumachers Krankenakte gestohlen und zum Kauf angeboten. Die Managerin des Superstars ist entsetzt. Die Polizei ermittelt.

Während des Transports bei Bewusstsein: Michael Schumacher. play Während des Transports bei Bewusstsein: Michael Schumacher.
(Keystone)
Der Diebstahl von Schumis Krankenakte wird nur wenige Tage nach seiner Verlegung in die Reha-Klinik von Lausanne bekannt. Die Diebe verfolgen das Ziel, die Akte an die Medien zu verkaufen. «Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher», schreibt das Management des Superstars in einer Medienmitteilung.
«Wir können nicht beurteilen, ob die Unterlagen echt sind», teilt Managerin Sabine Kehm mit. Fakt sei jedoch, dass die Akten gestohlen wurden. Die Polizei sei bereits eingeschaltet worden.
Wie bild.de schreibt, verlangen die Verkäufer der Akte als Mindestpreis 60'000 Schweizer Franken.
«Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind», schreibt Kehm in ihrer Mitteilung an die Medien und kündigt in jedem Einzelfall Strafanzeige an, falls gegen die Wahrung der Intimsphäre verstossen werde.
Bisher ist völling unklar, wie die Diebe an die Akten gelangen konnten. 

WEITERER NACHTRAG:
Aus meiner Erfahrung bekommen Mauern des Schweigens (im umgang mit Medien) plötzlich Risse. Meine Prognose: Der sich abzeichnende Riss wird noch grösser! Die Infroamtionsverweigerung wird sich rächen.

So nennt sich Dieb von Schumis SpitalaktePolizei jagt den «Schattenkrieger»

BLICK online: Der Krimi um die gestohlene Krankenakte von Michael Schumacher geht in die nächste Runde. Zum ersten Mal hat die Polizei eine mögliche Spur: Sie suchen nach der Person hinter dem Internet-Pseudonym «Kagemusha».

Michael Schumacher lag seit seinem Skiunfall Ende 2013 im Koma. play Michael Schumacher
wird völlig abgeschottet

«Kagemusha» nennt sich die Person, die Michael Schumachers (45) Krankenakte geklaut hat. Per E-Mail bietet er den elf- bis zwölfseitigen Arztbrief für horrende Summen Medienschaffenden zum Kauf an.
«Kagemusha» ist japanisch und heisst zu deutsch «Schattenkrieger». «Kagemusha - Der Schatten des Kriegers» ist dann auch ein japanischer Historienfilm aus den 80er-Jahren. Für den westlichen Markt wurde er von Star-Wars- und Indiana-Jones-Ikone George Lucas produziert.

Eine Entschuldigung wäre am Platz

Unbegreiflich: Eine Entschuldigung vom Schweizer Fernsehen fehlt immer noch

Literaturclub»: Stefan Zweifel wird im Internet diskreditiert

Der ehemalige Moderator des «Literaturclubs» verlangt vom Schweizer Fernsehen eine Entschuldigung für dessen Rolle in der Affäre um ein Heidegger-Zitat. Zweifel stört sich auch an seinem Wikipedia-Eintrag.

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Abgesetzt: Stefan Zweifel, hier in Zürich. (18. Juni 2012) 
 Bild: Gaetan Bally/Keystone














Um Bücher wird es am kommenden Dienstag im «Literaturclub» auch gehen. Weit mehr dürfte die Zuschauer aber etwas anderes interessieren: Wird das Schweizer Fernsehen (SRF) in der Sendung auf die Absetzung des bisherigen Moderators Stefan Zweifel eingehen? Zweifel möchte, dass sich die Verantwortlichen endlich zu dem «ungeheuerlichen Fall» äussern, dass die Kritikerin Elke Heidenreich im «Literaturclub» vom April dem Philosophen Martin Heidegger ein erfundenes, antisemitisches Zitat unterstellt habe.
Die Kontroverse um das Zitat führte letztlich zur Absetzung Zweifels. «Ich wünsche mir, dass sich das Schweizer Fernsehen in der Sendung vom Dienstag dafür entschuldigt, dass man die Richtigkeit des Heidegger-Zitats nicht auf eine professionelle Art und Weise abgeklärt und anschliessend Stellung bezogen hat», sagt Zweifel in der «SonntagsZeitung». Die Verantwortlichen werden erst morgen, kurz vor Aufzeichnung des «Literaturclubs», entscheiden, wie sie auf die Kontroverse eingehen.
«Klassische Paraphrase»
Klar ist: Eine Entschuldigung in Sachen Heidegger wird es nicht geben, wie SRF-Sprecherin Andrea Wenger sagt. Auch Heidenreich sieht bis heute keinen Grund dafür: «Jedem, der je Heidegger gelesen hat, muss doch klar sein, dass das kein Zitat war, sondern eine klassische Paraphrase, wie sie im Gespräch häufig vorkommt.» Sie habe die antisemitischen Äusserungen Heideggers mit ihren Worten gewertet. «Was gäbe es da zu entschuldigen?»
Der Konflikt schwelt weiter: Letzte Woche kritisierte der Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz SRF für seinen Umgang «mit offensichtlichem Fehlverhalten». Auch in den anonymen Tiefen des Internets wird weiter gestritten und diffamiert: «Der Wikipedia-Eintrag über mich wurde nach meinem Rücktritt tendenziös umgeschrieben», sagt Zweifel. «Die verwendeten Quellen sind sehr einseitig.»
Wikipedia-Einträge und Onlinekommentare
Tatsächlich wurden die Wikipedia-Einträge zu Zweifel und Heidenreich seit Mitte Mai mehrfach geändert – in beiden Fällen mit dem besseren Ende für Heidenreich und das Schweizer Fernsehen. In der Onlineausgabe der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) erschienen Ende Mai zwei Kommentare unter dem Namen von Heidenreichs Lebenspartner Marc-Aurel Floros, in denen Zweifel scharf angegriffen wird. Da habe jemand seinen Namen missbraucht, sagt Floros auf Anfrage der «SonntagsZeitung». Er habe mit dieser Sache überhaupt nichts zu tun.
Die FAZ hat die Kommentare auf Floros Ersuchen letzte Woche gelöscht. Derweil erklärt Elke Heidenreich, sie «bedaure sehr», dass Zweifel nicht als Kritiker im Team bleibe. Sie selbst mache «natürlich» weiter. «Aber ganz gewiss nicht als Moderatorin.» Beim Schweizer Fernsehen gibt man sich ungerührt: «SRF hat keinen Fehler gemacht», sagt Sprecherin Wenger. (rub)
(Ers
KOMMENTAR: SRF könnte mit wenig Worten die Angelegenheit abschliessen. Der Umgang mit Fehlverhalten wäre lernbar.