Montag, 1. Juni 2015

DOPPELPUNKTSENDUNG über Klatschheftchen


Demnächst im Radio

  • Kioskauslage voller Regenpogenpresse.
    Radio SRF 1 Morgen, 20:03

    Regenbogenpresse: «Viele Frauen wollen einfach betrogen werden»

    Allein in Deutschland buhlen 80 Regenbogentitel um die Gunst der Leserschaft. Die Hefte werden auch hierzulande gerne gelesen. Der neuste Klatsch und Tratsch aus der Welt der Schönen und Reichen interessiert. Der Wahrheitsgehalt ist gering. Trotzdem verkaufen sich die Titel millionenfach.

    Regenbogenpresse: «Viele Frauen wollen einfach betrogen werden»

    • Morgen, 20:03 Uhr, Radio SRF 1
    • Erste Ausstrahlung:
      • Morgen, 20:03 Uhr, Radio SRF 1
    Allein in Deutschland buhlen 80 Regenbogentitel um die Gunst der Leserschaft. Die Hefte werden auch hierzulande gerne gelesen. Der neuste Klatsch und Tratsch aus der Welt der Schönen und Reichen interessiert. Der Wahrheitsgehalt ist gering. Trotzdem verkaufen sich die Titel millionenfach.
    Kioskauslage voller Regenpogenpresse.
    Bildlegende: Regenbogenpresse: Wenn sich Schlagzeilen in Luft auflösen. SRF
     
    Kürzlich titelte «Das goldene Blatt» auf der Frontseite in grossen Lettern: «Charles und Camilla: Ehe-Aus vorm 10. Hochzeitstag!». Charles und Camilla werden sich trennen, kann man lesen. Im Artikel wird aber rasch klar - alles nur halb so schlimm. Beide sind noch zusammen. «Das goldene Blatt» hat das Paar in den vergangenen 10 Jahren bereits über 20 Mal auf der Titelseite getrennt.
    Lügengeschichten sind beliebt
    Trotzdem, die Regenbogenpresse ist ein lukratives Geschäft. Eine halbe Milliarde solcher Hefte werden pro Jahr gedruckt. Rund 80 solche Titel existieren derzeit auf dem deutschen Markt. Viele davon werden in ganz Europa verkauft - auch in der Schweiz.
    Der Röntgenblick zweier Studenten
    Ein Phänomen, dem zwei Berliner Studenten auf den Grund gehen wollten. Mats Schönauer und Moritz Tschermak. Sie kauften die Hefte am Kiosk und mussten staunen: «Es ist unglaublich, was alles in diesen Heften steht. Da werden Geschichten einfach aus dem Nichts heraus zusammengedichtet. Und das schon seit Jahrzehnten!».
    Aus einer Laus macht die Regenbogenpresse Elefanten
    Beispiel gefällig? Die Zeitschrift «Frau aktuell» titelte über die deutsche Moderatorin Barabara Schöneberger: «Bittere Diagnose! Warum kann ihr keiner helfen?» Im Text löst sich die emotionsgeladene Schlagzeile jedoch schnell auf. Barbara Schöneberger ist lediglich kurzsichtig und trägt privat eine Brille. Garniert wurde der Artikel mit der Aussage eines Augenarztes: «Ihre Augen haben eine Fehlstellung, darum ist sie kurzsichtig.» Eine Null-Geschichte. Trotzdem wird das Heft verkauft.
    Leserschaft lässt sich gerne belügen
    Mats Schönauer hat sich deshalb auch mit der Leserschaft auseinandergesetzt. Bei einer Umfrage sagten die mehrheitlich weiblichen Leser, dass man wisse, dass die Geschichten nicht immer stimmen. Man würde die Hefte aber trotzdem kaufen. «Das zeigt doch, dass viele Leserinnen ganz einfach betrogen werden wollen. Sie wissen, dass die Geschichten erfunden sind, aber dennoch funktioniert das System seit Jahren.»
    Nur wenige Promis gehen gegen die Titel vor
    Klagen von Königshäusern oder Prominenten gibt es selten. Lediglich eine kleine Gruppe von Stars geht regelmässig gegen die Hefte vor. Zum Beispiel der deutsche Fernsehmoderator Günther Jauch. «Darum werden die Geschichten um ihn herum auch ziemlich abgeschwächt geschrieben, aus Angst, dass wieder eine Klage kommt». Auch die deutsche Schlagersängerin Helene Fischer fodert regelmässig eine Gegendarstellung.
    Die beiden Studenten haben sämtliche Vergehen der Regenbogenpresse in einem eigenen Blog zusammengefasst. Rund 2000 Klicks pro Tag verzeichnet ihre Internetseite.
    Ob das den Schreiberlingen der Regenbogenpresse gefallen wird?
    Autor/in: Rouven Born, Redaktion: Rouven Born

    KOMMENTAR: Lesen Sie morgen darüber mehr. Hier im Knill-Blog

Applaus im Nationalrat für Christa Markwalder

Fall erledigt

Ich zitiere die Basler Zeitung:


Ein guter Tag für Christa Markwalder

 
 
     
     
Weder die Aussenpolitische Kommission des Nationalrates noch das Büro des Nationalrates sanktionieren FDP-Nationalrätin Christa Markwalder.
  Am 6. Mai war bekannt geworden, dass Markwalder eine Interpellation eingereicht hatte, die teilweise in Kasachstan verfasst worden ist.
 
 
   

Schutz der Immunität wird hochgehalten

Zwischen 1980 und 2011 behandelte das Parlament 44 Aufhebungsgesuche, 1989 hoben National- und Ständerat die Immunität der damaligen Bundesrätin Elisabeth Kopp auf. Ein Jahr später wurde sie vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung und Begünstigung freigesprochen. Nicht auf Immunität berufen konnten sich Jean Ziegler (SP, GE) und Ulrich Schlüer (SVP, ZH). Das Parlament kam zum Schluss, die betroffenen Parlamentarier hätten nicht im Rahmen ihrer amtlichen Stellung gehandelt, weshalb sie sich dem Strafverfahren stellen mussten. 

KOMMENTAR: Damit muss FDP Präsident Müller einsehen, dass er vorschnell die FDP Politikerin fallen gelassen hatte.
Es lohnt sich immer, zuerst überlegen - dann sprechen.
NACHTRAG:

Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK) hat ohne Gegenstimme Christa Markwalder das Vertrauen ausgesprochen. Gegen die Berner FDP-Politikerin wird damit keine Strafanzeige erhoben.
Auf die Frage hin, ob sich deshalb für Nationalrätin Christa Markwalder (FDP) alles zum Guten gewendet hat, meint SRF-Bundeshausredaktor Hanspeter Trütsch, dass Markwalder zuerst einmal tief durchatmen könne. Allzu schnell sollte das «Dossier Markwalder» allerdings nicht in der Schublade verschwinden. Das grundsätzliche Problem, so Trütsch, sei nämlich nicht gelöst worden. Ungeachtet dessen, dass Markwalder heute einen Persilschein erhalten habe.
Die grossen Fragen müssten seiner Meinung nach noch gelöst werden: Wie geht man mit Kommissionsprotokollen um? Was ist vertraulich und was ist nicht vertraulich? Hier bestehe Klärungsbedarf. Laut Trütsch habe sich die Kommission mit ihrer Erklärung «durchgemogelt». Es gelte festzuhalten: Im Prinzip gibt es in einer Kommission und in einer offenen Gesellschaft keine 100-prozentige Vertraulichkeit. Somit bleibe das Zentralproblem erhalten. Hanspeter Trütsch erkennt im Fall Markwalder aber auch positive Aspekte: Dank der erfolgten Aufarbeitung sei ihr Fall auch heilsam gewesen.
Auf einen Punkt macht der Bundeshausredaktor aufmerksam: Markwalder habe das Kommissiongeheimnis nicht materiell, sondern formell verletzt. Über diese Unterschiede würden sich nicht nur Juristen streiten, so Trütsch. Auch In der Kommission sollen verschiedene Interpretationen geherrscht haben.

Aufhebung der Immunität?

Zwar liegen bei der Bundesanwaltschaft noch immer Strafanzeigen gegen Markwalder vor, die ihre parlamentarische Immunität aufheben wollen. Trütsch schätzt die Chancen allerdings als gering ein, dass das Parlament die Immunität aufheben wird. Denn im Lichte des Kommissionsentscheides von heute, werde das wohl nicht geschehen und Marktwalder dürfte ab heute wieder ruhiger schlafen.
 

Entenwelt

Weshalb gewinnen auch in Oesterreich die Rechtspopulisten?

Rechtspopulisten gewinnen massiv Stimmen

(Quelle SRF)

An zwei Landtagswahlen in Österreich hat die rechte FPÖ teils spektakuläre Gewinne eingefahren. In der Steiermark steigerte sie ihren Stimmenanteil um über 16 Prozentpunkte.
Kunasek mit offenem Hemd einem Jackett und einem Bier drückt einem Gratulanten die Hand. 
 
Bildlegende: Spitzenkandidat Mario Kunasek feiert den Sieg seiner FPÖ in der Steiermark. 
 
Mit Slogans wie «Fremd im eigenen Land» und «Neue Wohnungen statt neue Moscheen» hat die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) bei den Landtagswahlen in der Steiermark und im Burgenland ihren Wähleranteil massiv ausgebaut. In der Steiermark steigert sie laut vorläufigen amtlichen Endergebnisses ihren Stimmenanteil um 16,5 Prozentpunkte auf 27,1 Prozent. Im Burgenland legte sie um 6,0 Prozentpunkte auf 15 Prozent zu.
Die sozialdemokratische SPÖ und die konservative ÖVP erlitten erdrutschartige Verluste. Die in der Steiermark bisher regierende rot-schwarze Koalition hatte darauf gesetzt, dass ihr Reformkurs bei den Wählern verfängt. Stattdessen verbuchten beide Volksparteien laut vorläufigem Endergebnis Verluste um die neun Prozentpunkte. Im Ergebnis sind die Briefwähler noch nicht berücksichtigt. Mit deutlichen Verschiebungen wird aber nicht gerechnet.
Die beiden Landtagswahlen waren erster Höhepunkt eines Super-Wahljahrs in Österreich. Bis zum Herbst folgen noch zwei weitere Landtagswahlen unter anderem in Wien. Die Urnengänge sind auch der bisher umfassendste Stimmungstest für die seit 18 Monaten amtierende rot-schwarze Bundesregierung.

KOMMENTAR:
Wenn Parteien jene Probleme ausklammern, die der Bevölkerung unter den Nägel brennen, kommt es so, wie   in Oesterreich. Ueberfremdungsängste gab es seit je. Ich war vor wenigen Wochen in Rom und habe die Kommentare gehört, weil man auf der Strasse unablässig von schwarzen Strassenverkäufern angegangen wurde. Die Zahl der Afrikaner, die von Lampedusa nach Norden ziehen, wächst täglich.  Ich bin sicher, dass auch bei uns die Ueberfemdungsängste ernster genommen werden müssten, wenn wir einen weiteren Rechtsrutsch verhindern wollen.
Jene Politiker, die sagen: "Solange es uns besser geht, wie den Flüchtlingen, müssen wir diese unbegrenzt aufnehmen"- diese Politiker werden nach den Wahlen ein böses Erwachen haben.