Sonntag, 9. Dezember 2007

Armee will keine imageschädigende Filme mehr im Internet, die im Militärdienst aufgenommen worden sind:

Schweizerarmee: Bild- und Tonaufnahmen ohne Bewilligung verboten

Armeeangehörige hatten verschiedentlich Bilder mit gewaltverherrlichenden, sexistischen oder rassistische Filmen publiziert, die sie im Miltärdienst aufgenommen hatten. Es wurden dabei oft die Grenze des guten Geschmacks eindeutig überschritten. Trinkgelage, Biertrinken aus dem Gewehr, gestellte Szenen mit Peitschungen in der Unterkunft usw. Jedenfalls Bilder, die nicht imagefördernd waren. Ab Anfang kommenden Jahres wurde deshalb das Filmen und Fotografieren im Dienst ohne Einwilligung des militärischen Vorgesetzten verboten. Armeesprecher Felix Endrich bestätigte dies in einen Bericht der «Basler Zeitung» vom Freitag.

Verboten werden auch die Veröffentlichung von Fotos und Filmen, die beispielsweise schon auf der Internetplattform YouTube veröffentlicht wurden. Mit dem Verbot erhofft sich die Armee Auswüchse zu verhindern, vor allem die sexistische, rassistische und gewaltverherrlichende Bilder oder Filmsequenzen.

Endrich: «Dies heisst nicht, dass die Dienstleistenden gar nicht mehr filmen und fotografieren dürfen». Es brauche lediglich eine Einwilligung. Die Veröffentlichungen seien Zeichen der Gesellschaft und der Zeit, die auch vor der Armee nicht Halt machen würden. Bisher sei vor allem an die Eigenverantwortung appelliert worden.

Die Kontrolle ist nicht einfach

In Umfragen empfinden viele junge Wehrmänner diese Massnahme als Schikane oder Zensur. Es sei unmöglich nicht möglich all die unzähligen persönlichen Handys zu kontrollieren.

Es gab Kommandanten, die liessen bereits Internetplattformen kontrollieren. Bei der militärischen Sicherheit wie als auch bei der Militärjustiz sollen bereits einige mehrere Verfahren eingeleitet worden sein. So ist zu erfahren:

< «Bei der militärischen Sicherheit haben wir Angestellte, die periodisch ein Monitoring der Internetplattformen vornehmen. Dabei werden wir von zwei Untersuchungsrichtern der Militärjustiz unterstützt», erklärte Endrich. Man habe bereits in einigen Fällen Sanktionen vorgenommen Drei Fälle seien noch hängig.

Kommentar: Die neuen Medien machen nicht nur den Lehrern im Unterricht zu schaffen. Internet und Handys sind heute nicht mehr wegzudenken. So muss sich auch die Armee - als Teil unserer Gesellschaft - mit diesen Problemen auseinandersetzen. So wie es auch den totalitären Staaten immer schwerer fällt, die neuen Kommunikationmöglichkeiten voll in den Griff zu bekommen, so wird künftig auch in der Armee bei den neuen Komunikationmitteln die Durchsetzung von Regeln und Kontrollmechanismen immer schwieriger.