Donnerstag, 30. Juli 2009

Zweischneidig, diese TV Sequenz

Telebern filmte einen der Brückenspringer. Die ausgestrahlte Sequenz hatte immerhin bewirkt, dass der Polizeidirektor gegen solch gefährliche Sprünge etwas unternehmen will. Anderseits wird die Filmsequenz Jugendliche zusätzlich dazu animieren, diese fahrlässige Mutprobe ebenfalls nachzuahmen.

Aus Tagi-online:

Telebärn filmte den waghalsigen Sprung eines Jugendlichen von der 22 Meter hohen Montbijoubrücke in Bern. Polizeidirektor Reto Nause will diese jugendlichen Mutproben jetzt stoppen.

Telebärn filmte einen Jugendlichen beim Sprung von der 22 Meter hohen Monbijoubrücke in Bern

Die Springer gefährden auch Unbeteiligte. Bei schönem Wetter schwimmen viele Menschen in der Aare.

Die Springer gefährden auch Unbeteiligte. Bei schönem Wetter schwimmen viele Menschen in der Aare.

Mehr Polizeipatrouillen auf der Montbijoubrücke: Gemeinderat Reto Nause

Mehr Polizeipatrouillen auf der Montbijoubrücke: Gemeinderat Reto Nause

Artikel zum Thema

Ein Jugendlicher steigt auf das Brückengeländer und springt dann aus 22 Metern mit einem Rückwärtssalto ins Wasser – während Ahnungslose unter der Brücke durchschwimmen. Die Bilder von Telebärn haben auch Polizeidirektor Reto Nause aufgeschreckt.

Originalzitate Belusconis

Berlusconi erklärt am 20. Mai, warum Flüchtlinge sofort abgeschoben werden müssen:

«Unsere Lager zur Identifikation sind Konzentrationslagern sehr ähnlich.» Bild: AFP/Andreas Solaro

«Ich war einmal zu Besuch in Finnland. Wir haben früh am Morgen drei Stunden fahren müssen, um eine Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert zu besichtigen. Bei uns hätte man so eine Kirche zerstört», 6. Mai 2009. Bild: Keystone/Riccardo de Luca

«Jetzt wird man behaupten, dass ich einen diplomatischen Streit mit Finnland auslösen will. Das stimmt nicht. Ich liebe die Finnen und die Finninnen, Hauptsache sie sind älter als 18 Jahre», scherzte er weiter. Bild: AP Photo/Sandro Pace

Der Ministerpräsident verglich die Lage der obdachlos gewordenen Erdbebenopfer am 7. April 2009 in den Abruzzen mit einem Freizeitspass: «Man muss das nehmen wie ein Camping-Wochenende.» Bild: Reuters

Vergewaltigungen seien auch in einem Militärstaat nicht zu vermeiden, sagte Berlusconi in einer Diskussion. «Wir müssten so viele Soldaten haben wie es in Italien schöne Frauen gibt.» Bild: Keystone/Andrew Medichini

«Ich habe ihm (Medwedew) gesagt, dass er (Obama) alles hat, um Vereinbarungen mit ihm zu erreichen: er ist jung, ansehnlich und sogar gebräunt.» (November 2008) Bild: AP Photo/Alexander Zemlianichenko

«Die Justiz ist ein Krebsgeschwür des Rechtsstaates, das wir ausrotten müssen», 4. Oktober 2002

«Ob ich treu bin? Ich würde sagen, ich war oft treu», 25. Januar 2006

«Herr Schulz, ich weiss, dass in Italien ein Produzent einen Film über die Konzentrationslager der Nazis dreht. Ich werde Sie für die Rolle des Kapo vorschlagen», 2. Juli 2003

«Keiner meiner Minister ist so gut bestückt wie ich», 29. Januar 2004

Berlusconi behauptet in einem Radio-Interview, er sei so gut in Latein, dass er «mit Julius Caesar zu Mittag essen könnte». April 2008 Bild: Keystone/AP Photo/Alberto Pellaschiar

«Ich bin der Jesus Christus der Politik», 13. Februar 2006

«Nur Napoleon hat mehr erreicht als ich», 11. Februar 2006

«Einer wie ich, der 20 000 Milliarden auf dem Konto hat, muss sich mit Leuten wie euch herumschlagen! Ich werde euch Postkarten von den Bahamas schicken», 17. Juli 2005

Kommentar: Wer diese Zusammenstellung mit den unbedachten, dummen, überheblichen, selbstgefälligen Aussagen (Quelle 20 Min) eines Spitzenpolitikers liest, muss sich fragen: Wie ist es möglich, dass diese Zitate von der Oeffentlichkeit toleriert werden? Dass die Belusconi- Rhetorik akzeptiert wird, bestätigt die Wiederwahl des fragwürdigen Politikers mit der losen Zunge. Der Krug geht somit nicht zum Brunnen, bis er bricht - oder doch noch - vielleicht zu spät. Staatschefs, die unbedacht reden, könnten gewiss auch unbedacht handeln.