Mittwoch, 30. Juli 2014

EMPFEHLUNG AUS GRABER IMPULS

interessant und nützlich

www.rhetorik.ch: Alles über Kommunikation und Rhetorik. Von Marcus Knill - einfach empfehlenswert
www.neuland.ch: Moderationsmaterial vom Feinsten. Hier finden Sie alles - inklusive Beratung

Frauen nicht erwünscht bei den Zünftern

Sonntagsblick publizierte einige frauenfeindlichen Sprüche

Für  Aerger war  damit gesorgt.

Sollen Frauen und damit die Gesellschaft zu Fraumünster (GzF) am
Sechse­läuten mitmarschieren dürfen? lautete die Frage.

Die Antwort fiel eindeutig aus: 55 Prozent der Befragten forderten in der im
Juni fertiggestellten Umfrage, dass Frauen am tradi­tionsreichen Zürcher
Stadtfest «nichts zu suchen haben». Nicht einmal einen eigenen Umzug soll
die Frauenzunft bekommen. Hardliner wollen ihnen das Gastrecht für alle
Zeiten entziehen.

Besonders aufschlussreich: In der Umfrage, die SonntagsBlick vorliegt,
lästert ein Teil der Zünfter munter über Frauen. Die Gesellschaft zu
Fraumünster, so ein Zünfter, könne «als reine Frauenorganisation nur ein
Handwerk vertreten, nämlich das älteste». Ein anderer mosert: «Das
Sechseläuten braucht diese Damen nicht! Wir kommen auch gut ohne sie
zurecht.»

Frauenfeindliche Zünfte

Das 80-seitige Dokument offenbart, welche der 26 Zürcher Zünfte besonders
frauenfeindlich sind: Weggen, Widder, Kämbel, Riesbach, Drei Könige,
Wollishofen, Hard, St. Niklaus und Witikon sprachen sich klar gegen eine
Teil­nahme von Frauen am Sechse­läuten aus. Anders Constaffel, Meisen und
Schmiden: Ihre Mitglieder wollen Frauen mitmachen lassen.

Längst Vergangenheit ist die demonstrative Harmonie am Sechseläuten 2011.
Damals durfte die Frauenzunft zu Grossmünster zum ersten Mal am
traditionellen Umzug mitmarschieren. Doch kurz darauf verfügten die Männer,
dass sie lieber wieder unter sich sein wollen. Dem widersetzten sich die
Zünfter von Constaffel, indem sie die Frauen kurzerhand als Gäste einluden.
Bei den traditionellen Zünftern kam das nicht gut an.


Jetzt spitzt sich der Streit weiter zu. Anfang September kommen die
Zunftmeister zusammen und müssen einen Grundsatzentscheid fällen: Dürfen
Zünfte die Frauen künftig zum Sechseläuten ein­laden oder nicht?

Stadt Zürich hofft auf Kompromiss

Bei der Stadt Zürich hofft man auf einen Kompromiss. «Dem Sechseläuten würde
eine offizielle Teilnahme der Gesellschaft zu Fraumünster gut anstehen»,
findet Lukas Wigger, Stabsmitarbeiter von Stadtpräsidentin Corine Mauch. Die
Stadt erwarte, «dass die beiden Parteien in gutzürcherischer Tradition und
selbstverantwortlich eine einvernehmliche, der heutigen Zeit und dem
heutigen Zürich angemessene Lösung finden». Regula Zweifel, Hohe Frau der
Gesellschaft zu Fraumünster, hat noch Hoffnung: Sie glaubt, dass die
schweigende Mehrheit der Zünfter die Frauen am Sechseläuten dabeihaben will.


KOMMENTAR:

Was erstaunlich ist, dass bei den Leserkommentaren die Meinung der Hardliner geteilt wird.

Ich weiss nicht, ob es geschickt war, die Sprüche in den Medien nochmals zu wiederholen.
Diese fragwürdigen Aussagen machen nun  die Runde an Stammtischen und festigen dadurch unnötigerweise die frauenfeindliche Stimmung.

1. August ohne Schweizerfahnen

Zuerst glaubte man es sei eine Zeitungsente.
Beim zweiten Mal lesen, hat man dann  das Gefühl,
der Schweizer Juso Chef habe es doch ernst gemeint.
Er verlangt nämlich den Verzicht auf Schweizer Fahnen am 1. August
Ich zitiere Blick:

Aus Angst vor Nationalismus 

Juso-Chef will keine Schweizer

Fahnen am 1. August

Kein Fahnenmeer am 1. August: Juso-Molina ruft wegen «Militarisierung in der ganzen Welt» zu Verzicht auf Schweizerkreuz-Flaggen auf.

Juso-Chef mit Hotel «Mama». play Will am 1. August an den Beginn des Ersten Weltkriegs erinnern: Juso-Präsident Fabian Molina. (KEYSTONE)
Höhenfeuer, Festreden, Fahnenmeer: Diesen Freitag begeht die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Nun ruft Juso-Chef Fabian Molina dazu auf, die Schweizerkreuz-Flagge am 1. August im Schrank zu lassen: «Wer feiern will, kann das tun. Aber zum Feuerwerk gehört eine Pace-Fahne.»
Der Nationalismus sei weltweit auf dem Vormarsch, erklärt der Zürcher Jungpolitiker. «Eine sehr gefährliche Entwicklung – der Nationalismus ist für die zunehmende Militarisierung und Aufrüstung in der ganzen Welt verantwortlich», sagt Molina. Die Folgen davon seien überall erkennbar. «Man sieht sie in der Ostukraine, in Gaza, in Syrien und an vielen anderen Kriegsschauplätzen.»

KOMMENTAR: Immerhin hat Juso-Molina erreicht, dass man von ihm spricht.
Wenn dies sein Zweck war, so hat er nun immerhin die gewünschte Medienpräsenz.
Etwas anderes ist es, wenn er hinsichtlich Friedensförderung etwas erreichen wollte. Das war ein Schuss ins Ofenrohr.
Mit seiner groteske Forderung qualifizierte er sich selbst. 
Fabian Molina könnte eigentlich an der nächsten Fussballweltmeisterschaft seine Idee nochmals auftischen und verlangen, dass auch dort unbedingt auf alle nationale Fahnen und alle Landeshymnen verzichtet werden müsse. Erlaubt wäre auch nur die geforderte Peace - Flagge.
Mich würde es interessieren, wie  eine so abstruse Forderung beim Normalbürger ankäme. Im Idealfall  mit einem aussagekräftigen Lächeln.
Jedenfalls ist sein sonderbares Ansinnen keine gute Propaganda - weder für die JUSOS noch für ältere SOZIS. Den LINKS Parteien hat Molina  einen Bärendienst erwiesen. Mit solchen Vorstössen kann man die Glaubwürdigkeit - trotz erfolgreicher Medienpräsenz - rasch verlieren.

Zu seinem Fremdschämen: Kommentar überflüssig!
Die Kommentare im Netz sprechen für sich. 
Hier ein Beispiel:
  • Reto  Schneider , Kleindöttingen
    Ich schäme mich langsam aber sicher auch Schweizer zu sein. Speziell wenn so Figuren wie Herr Molina Schweizer Parteien anführen und ihren Mist verbreiten. Zum Glück nimmt die eh niemand ernst.
    • heute, 14:25 Uhr
    • 823
    • 33
 Ich wäre nicht stolz auf diese Echos.
JCVP wehrt sich gegen Fahnenverbot am 1. August: «Juso-Molina schämt sich Schweizer zu sein»