Donnerstag, 18. August 2016

Beeinflusst die TRUMPISIERUNG auch unsere Medien?


Eine gelungene Vertiefung der Thematik über den Einfluss der Effekthascher

SRF kündigte den Medien-Club mit diesen Worten an:


Donald Trump. Je lauter und polemisierender er ist, desto mehr beherrscht er die Berichterstattung. Treiber sind auch die sozialen Medien. Sie zwingen die klassischen Medien dazu, aufzuspringen. Wohin führt diese Trumpisierung der Medien? Und gilt diese auch für die Schweiz?
 «Medienclub»: Wie Donald Trump die Medien einspannt
Im «Medienclub» sprach Franz Fischlin mit seinen Gästen über Grenzen, Mechanismen und Sachzwänge, darüber, wo die Medien von den Politikern eingespannt werden und zu Transporteuren und Stimmungsmachern werden, und über die Folgen. Was bleibt bei der Leserschaft und beim Publikum haften? Was bedeutet es für die direkte Demokratie, wenn Medienkonsumierende vorab derartige Inhalte vorgesetzt bekommen, und was für die Politikerinnen und Politiker, wenn Effekthascherei wichtiger scheint als Kompetenz und Fleiss?


Es diskutieren:
  • Eveline Widmer-Schlumpf, alt Bundesrätin
  • Arthur Rutishauser, Chefredaktor «Tages-Anzeiger» / «SonntagsZeitung»
  • Michael Hermann, Politgeograf
  • Jonas Projer, Redaktionsleiter / Moderator «Arena»

Dieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video «Trumpisierung der Medien» abspielenDieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video «Trumpisierung der Medien» abspielen  

KOMMENTAR:
Franz Frischlin hatte eine geschickte Hand bei der Wahl der Akteure des letzten Medien Clubs. Die Sendung hat mir sehr gut gefallen.
Sie ist wahrscheinlich eine der besten medienkritischen Sendungen, die ich gesehen habe. Es wurde fair und kontravers diskutiert, Franz Fischlin liess  Auseinandersetzungen zu und führte immer wieder zum roten Faden zurück.
Die Teilnehmer hatten etwas zu sagen. Alle waren kompetente Entscheidungsträger.

Ich verzichte in diesem Beitrag bewusst auf eine Analyse des ganzen Beitrages.
Dafür kontaktierte ich am Mittwoch einige Personen in meinem Umfeld, welche die Sendung mitverfogt hatten. Ich wollte von Ihnen wissen, welche Erkenntnisse für sie nachhaltig geblieben sind.

1. ECHO:

"Mich hat das Votum vom Arthur Rudishauser überzeugt, sagte eine Zuschauerin aus der Medienbranche. Er   begründete den Erfolg von Trump wie folgt: Die Leute in Amerika sind gefrustet. Sie fühlen sich vom Establishments nicht mehr vertreten und haben wahrscheinlich genug vom der übertriebenen politischen Korrektheit. Sie möchten eine totale Aenderung.


Rutishauser wehrte sich gegen die These,  die Sonntagspresse würde sich zu stark von PR-Agenturen  instrumentalisieren lassen. Das stimme nicht. Auch habe ihr Rutishauser als Gegenpart zur Alt- Bundesrätin gefallen, die behauptet hat, "Journalistinnen würden besser  informieren als Journalisten.  Sie nerve sich auch im Beruf, wenn ständig alle Probleme auf die Genderfrage reduziert würden."

2. ECHO:

"Einem Stundenten, der Journalismus studiert, fiel auf, dass sich die Alt-Bundesrätin in ihren eigenen Aussagen widersprach: Einmal sagte sie, man müsse in den Medien  so vereinfachen, dass die Sprache auch von einem zwölfjährigen Kind verstanden werde. Später fand sie  jedoch, man müsse die Konsumenten nicht unterschätzen und dürfe nicht alles vereinfachen. Medien sollten dem Publikum auch anspruchsvolle Fakten und abstrakte Informationen zumuten.
Schlumpf habe sich zwar immer um sachgerechte, faktenbezogene Information bemüht, doch habe sie das Publikum als Magistratin vielfach überfordert und sei durch ihre trockenen, emotionslosen Auftritte bei vielen Konsumenten nicht gut angekommen.
Sie hätte sehr stark vom Status als Anti-Blocher profitiert und sei dank der Medien sogar zur Politikerin der Jahres gekrönt worden."
 


3. ECHO:

"Ein Arzt sagte mir, Jonas Projer habe ihn von allem am meisten überzeugt. Er sagte, es brauche immer Themen, welche die Leute interessieren. Diese dürften auch aufregend sein. Er lasse es auch zu,  Politiker einzuladen, die provozieren eventuell sogar polemisieren. Aber die Arena müsse auch langweiligere politische Fragen aufgreifen. Für Projer ist  das Geschlecht nicht entscheidend bei der Auswahl. Wer eingeladen wird, sollte etwas zu sagen haben und es verstehen, sich verständlich auszudrücken, d.h. er müsse Entscheidungsträger sein. Weil das Fernsehen auch langweilige anspruchsvolle Themen aufs Tapet bringen muss, wären bei der Arena Akteure gefragt, die  vor Mikrofon und Kamera mediengerecht sprechen können.
Projer habe zudem treffend gekontert: Wenn man uns  von allen Seiten vorwirft, wir wären bei der der Auswahl  der Gäste einseitig, so liegen wir wohl richtig."

4. ECHO:

"Ein weiterer Medienkonsument lobte die fundierten Beiträge von Michael Hermann. Er spreche überzeugend, verständlich und praxisbezogen. Er habe auf den Unterschied USA - CH 
hingewiesen. In der Schweiz gebe es eine offene Wahlliste. In den USA sei die Wahl eingegrenzt. Deshalb bestehe in der Schweiz kaum eine Gefahr der Trumpisierung. Die Schweiz habe auch kein Bedürfnis nach Lärm. Ferner wies Hermann auf folgenden zentralen Punkt hin: Die traditionellen Medien werden sich weniger von den sozialen Medien beeinflussen lassen. Denn alle müssen  auf das eingehen, was aktuell ist, was die  Bevölkerung beschäftigt. Das werde sich nicht gross ändern."

5. ECHO:

"Eine Fernsehkonsumentin vermutete am Telephon, dass die sozialen Medien wahrscheinlich deshalb von den Redaktionen  nicht geschätzt würden, weil sie zu den offiziellen Medien eine Konkurrenz sind. Viele Journalisten hätten Angst vor dieser erfolgreichen Konkurrenz, möglicherweise, weil die sozialen Medien schneller sind. Diese würden übrigens viel weniger Zensur ausüben als die anderen Medien, wobei heute  auch Faceboock  ebenfalls Beiträge nach ihrem Gusto filtern. Der Tagi - aber auch andere online Foren - würden die  Kommentare zu willkürlich selektionieren und einseitig publizieren. Nicht nur dann, wenn die Aussagen rassistisch oder menschenverachtend sind. Die Kommentare auf der Plattfom bei 20 Minuten wären hingegen viel offener und würden die Volkmeinung  besser spiegeln."


ECHO im BLICK:


Widmer Schlumpf nutzte die Plattform um die Medien zu kritisieren
(Quelle BLICK):
Mit Blick auf ihre Karriere übte Widmer-Schlumpf auch Kritik an der Schweizer Presse. «Meine Wahrnehmung war, dass immer dieselben Platten und dieselben Fragen kamen», und meinte damit die Frage nach ihrem Rücktritt. Und: «Wir haben einen Teil dieser Amerikanisierung übernommen.» Sie sei sich nicht sicher, inwiefern hochkomplexe Themen wie eine Unternehmenssteuerreform III noch in Formaten wie der Polit-Sendung «Arena» verhandelt werden können. Und zu ihrem Leben abseits der politischen Bühne meinte sie nur: «Ich bin nicht traurig, dass ich nicht jeden Tag Gegenstand einer Beurteilung bin von irgendeinem Medium.»

FAZIT:

Im Gunde genommen hat die  Alt-Bundesrätin mit ihrer Aussage recht: Es ist schwer zu vereinfachen, um dennoch gleichzeitig an der Wahrheit zu bleiben. Dies deckt sich eigentlich mit meiner These: "Das, was Du sagst, muss immer wahr sein (FAKTENCHECK). Aber Du musst so sprechen, dass der Inhalt von allen verstanden wird."
Nach meinem Dafürhalten geht es bei  allen Medienkommunikationsprozessen immer um die Suche nach der Balance zwischen EMOTIONEN, BILDERN, GESCHICHTEN, UNTERHALTUNGSWERT einerseits
 und FAKTEN, ABSTRAKTEN BEGRIFFEN anderseits.
Unterschiedliche Plattformen und Foren sind wichtig.

Weder bei Blick, bei den sozialen Medien noch bei klassischen Medien darf die Vereinfachung zu einer Simplifizierung oder Verfälschung führen.
 "Aufmerksamkeit schaffen" ist keine Sünde. Trump schafft sie jedoch als Selbstzweck und zwar mit unredlichen Mitteln.
Ich persönlich schätze den Pluralismus in der Medienwelt.
Ich mute dem Bürger  zu, dass er aus der Medienvielfalt letztlich selbst erkennt, wo die Trumpisierung beginnt.
Mit der Konsumation der Medien kann er diesen Prozess selbst steuern.
Viele Leserinnen und Leser werden vielleicht das geflügelte Wort kennen:

DAS GROESSTE UND WUNDERBARSTE IST DIE EINFACHHEIT.

Ich ergänze:

"Doch muss diese einfache Aussage auch stimmen."


Zu viel des Schlechten


Selbstverschuldete Abwertung einer Goldmedaille

Peinliche gravierende Kommunikationsfehler und pubertierendes Verhalten des Olympiasiegers Christoph Harting.

Es ist nicht einfach, in so viele Fettnäpfe zu treten.


Beschämend wie sich der Diskus-Goldmedaillenträger nach dem Triumpf verhalten hatte.
Sein affektive Verbeugen  fand noch nicht so gravierend. Dieses Verhalten lässt sich noch zwischen Humor und Klamauk einordnen.
Werte diese exzentrische Geste  als Grenzfall.
Doch das öffentliche Zerreissen des Trikots seines sechs Jahre älteren Bruders Robert Harting war eindeutig peinlich. Der Bruder scheiterte
in der Qualifikation als Diskuswerfer wegen eines Hexenschusses.

Gravierender,widersprüchlich und unbedacht sind die zahlreichen Aussagen, die vor allem den Shitstorm in den Medien eskalieren ließen. Harting rechtfertigte sich wie folgt:

"Ich bin kein PR-Mensch!"

Auch ein "NichtPRmensch" müsste wissen, dass nicht nur für Sportler die Reputation (der Ruf) wichtig ist.
Harting machte ja PR für sich, aber NEGATIVE!
Durch sein peinliches Verhalten ist er aufgefallen.
Auffallen ist übrigens ein wichtiges Element des PR.

Des auffällige Verhalten manifestierte sich darin:

- Er stellte sich übertrieben breitbeinig auf
- Er pfiff während dem Abspielen der Landeshymne
- dazu tanzte er, anstatt ruhig auf dem Podest zu stehen
(Zeugt von fehlendem Respekt gegenüber seiner Nation, die er als Sportler vertritt)
- verweigerte den Journalisten den Handschlag und stiess damit auch die Zuschauer vor den Kopf

Zu seinen fragwürdigen Rechtfertigungen:

Harting: "Ich bin Sportler und kein Medienhengst."

Ich durfte jahrelang Spitzensportler vor zahlreichen Olympischen Spielen im Umgang mi Medien
coachen. Alle Sportler waren sich bewusst:
In erster Linie zählt selbstverständlich die sportliche Leistung.
Doch ist jeder Spitzensportler auch Botschafter seiner Sportart und ist Vertreter des olympischen Geistes. Er weiß dass jeder Medienauftrtt eine Chance ist und er ohne Journalisten kaum an die Oeffentlichkeit gelangen kann.
Harting benahm sich eigentlich, wie ein mediengeiler Promi, der weiß, Negatves wird in den Medien besser vermarktet.
Der  Sportler handelte somit  wie ein Medienhengst.

Harting: "Ich beantworte ungern Fragen."

              "Ich suche nicht die Öffentlichkeit."

Diese Aussagen sind  nachvollziehbar.
Aber Fragen muss aber ein Sportler beantworten können. Diese Kompetenz lässt sich mit wenig Aufwand erwerben.
Die Aussage, ich suche nicht die Oeffentlichkeit, stimmt leider mit seinem Yeehalten nicht überein.
Mit dem exzentrischen Verhalten, mit den unbedachten Aussagen exponierte er sich ausgerechnet
in der Öffentlichkeit. Sonderbar, nicht wahr?

 Harting: "Stillstehen ist nicht so mein Ding."
Diese Ausrede überzeugte nicht.
Bei jedem Fehlverhalten ist sie anwendbar:
"......XY ist nicht mein Ding".


Harting: "Ich wollte nur die Hymne tanzen".
Deis Ist eine weitere unglaubwürdige, billige Ausrede.

Nach dem immensen Shitstorm verschlimmbesserte der
Sportler mit all seinen fragwürdigeren Begründungen die
Situation. Er sagte:

"Ich habe endophinübersteuert reagiert."

Folgende Begründung spricht für sich:

"Mir ist egal, was Journalisten von mir denken."

Was im Grunde heißt:

"Es ist mir egal, was die Öffentlichkeit und meine Fans von mir
denken.“

FAZIT: Bei einen Sportler hat gewiss die sportliche Leistung Priorität. Anderseits gehört zum Weiterbldungsrucksack eines Spitzensportlers auch das einfachste
ABC der Medienrhetorik. Wer den Umgang mit Medien ignoriert, schadet nicht nur sich selbst, seiner Sportart und seinen Fans.
Er wertet seine Leistungen ab. Es gibt  nämlich auch ein sportliches Verhalten und einen sportlichen Spirit im verbalen Bereich.

_________

Der Medienhengst, der kein Medienhengst sein möchte

Peinliche gravierende Kommunikationsfehler und pubertierendes Verhalten des Olympiasiegers Christoph Harting.


Es ist nicht einfach, in so viele Fettnäpfe zu treten.


Beschämend wie sich der Diskus-Goldmedaillenträger nach dem Triumpf verhalten hatte.
Beim affektive Verbeugen war noch nich so gravierend. Dieses Verhalten lässt sich noch zwischen Humor und Klamauk einordnen.
Sehe dies noch als Grenzfall.
Das öffentliche Zerreissen des Trikots seines sechs Jahre älteren Bruders Robert Harting war eindeutig peinlich. Der Bruder scheiterte
in der Qualifikation als Diskuswerfer wegen eines Hexenschusses.

Gravierender,widersprüchlich und unbedacht sind die zahlreichen Aussagen, die vor allem den Shitstorm in den Medien eskalieren ließen. Harting rechtfertigte sich:

"Ich bin kein PR-Mensch!"

Auch ein "NichtPRmensch" müsste wissen, dass nicht nur für Sportler die Reputation (der Ruf) ist.
Harting machte ja PR für sich, aber NEGATIVE!
Durch sein exzentrisches Verhalten ist er aufgefallen und:
Auffallen ist übrigens ein wichtiges Element des PR.

Des auffällige Verhalten manifestierte sich darin:

- Er stellte sich übertrieben breitbeinig auf
- Er pfiff während dem Abspielen der Labdeshymne
- dazu tanzte er, anstatt ruhig auf dem Podest zu stehen
(Zeugt von fehlendem Respekt gegenüber seiner Nation, die er als Sportler vertritt)
- verweigert den Journalisten den Handschlag und stößt damit auch die Zuschauer vor den Kopf

Zu seinen fragwürdigen Rechtfertigungen:

"Ich bin Sportler und kein Medienhengst."

Ich durfte jahrelang Spitzensportler vor zahlreichen Olympischen Spielen im Umgang mi Medien 
coachen. Alle Sportler waren sich bewusst: 
In erster Linie zählt selbstverständlich die sportliche Leistung.
Doch ist jeder Spitzensportler auch Botschafter seiner Sportart und ist Vertreter des olympischen Geistes. Er weiß dass jeder Medienauftrtt eine Chance ist und er ohne Journalisten kaum an die Oeffentlichkeit gelangen kann.
Harting benahm sich genau, wie ein mediengeiler Promi, der weiß, Negatves wird besser
vermarktet.
Somit agierte der Sportler ausgerechnet wie ein Medienhengst.

"Ich beantworte ungern Fragen."

"Ich suche nicht die Öffentlichkeit."

Diese Aussagen sind nachvollziehbar.
Aber Fragen muss er beantworten können. Diese Kompetenz lässt sich mi wenig Aufwand erwerben.
Die Aussage, ich suche nicht die Oeffentlichkeit, stimmt leider mit seinem Yeehalten nicht überein.
Mit dem exzentrischen Verhalten, mit den unbedachten Aussagen exponierte er sich
 in der Öffentlichkeit. Sonderbar, nicht wahr?

"Stillstehen ist nicht so mein Ding."
Diese Ausrede überzeugt nicht.
Bei jedem Fehlverhalten ist sie anwendbar:
"......XY ist nicht mein Ding".


"Ich wollte nur die Hymne tanzen".
Ist eine weitere unglaubwürdige, billige Ausrede.

Nach dem immensen Shitstorm verschlimmbesserte der
Sportler mit noch fragwürdigeren Begründungen die
Situation. Er sagte:
"Ich habe endophinübersteuert reagiert."

Folgende Begründung spricht für sich:

"Mir ist egal, was Journalisten von mir denken."

Was im Grunde heißt:

"Es ist mir egal, was die Öffentlichkeit und meine Fans von mir
denken."