Dienstag, 26. Mai 2015

Abschied von der Vollzeitbeschäftigung?

Chefs und Mitarbeiter werden animiert, auf Vollzeitarbeit zu verzichten

Teilzeit: Darf jeder mittags die Sachen packen und einfach nach Hause gehen? Zur Großansicht


Es wird jedoch zu wenig berücksichtigt, dass Teilzeitarbeit nach wie vor eine Karrierefalle ist. In der Praxis wird von einem Topmanager erwartet, dass er sich voll und ganz für den Job einsetzt.
Teilzeitverträge können zudem später zu grossen finanziellen Einbussen kommen (Pension). Auch bei einer allfälligen Scheidung folgt ein böses Erwachen. 
Ich kenne zahlreiche Führungskräfte, die wären unglücklich, wenn sie sich nicht zu 100% im Job einbringen können.
Nach meinem Dafürhalten soll jeder sein eigenes Modell wählen - je nach Situation: Vollzeit- oder Teilzeitarbeit.
Doch müssten bei jedem Modell Vor- und Nachteile offen aufgelistet werden.

Die Handschrift verkümmert bei den Kindern - was tun?

Von Hand schreiben ist ein aktiver Prozess

Schüler können nicht mehr schreiben

(Quelle 20 Min)

Um die Handschrift der deutschen Schüler steht es laut einer Umfrage schlecht. Auch in der Schweiz habe die Schreibfähigkeit gelitten, sagen Experten.


Lange Aufsätze bereiten Primarschülern Kopfzerbrechen.

Unleserliche Texte, falsche Stifthaltung, verkrampfte Hände: Das Schreiben von Hand ist für viele Schüler in Deutschland ein Problem. Bei einer Umfrage des deutschen Lehrerverbands gaben 79 Prozent der befragten Lehrer an weiterführenden Schulen an, dass sich die Handschrift ihrer Schüler in den letzten Jahren verschlechtert habe. Auf Primarschulstufe bescheinigten 83 Prozent ihren Schützlingen eine ungenügende Handschrift. Als grösste Probleme führen die Lehrer «unleserliche Texte» und «fehlende Schnelligkeit» an.
Jürg Keller, Schreibdidaktiker und Lehrer, beobachtet, dass auch Schweizer Schüler zunehmend Mühe beim Schreiben bekunden: «Weil die Kinder heute schon in der Primarschule fast nur noch über Smartphones oder PC kommunizieren, haben sie keine Schreibroutine mehr – die Handschrift verkümmert.» Hinzu komme, dass viele Schüler aufgrund der digitalen Angebote die Notwendigkeit der Handschrift gar nicht mehr sähen. Für Keller ist das eine bedauernswerte Tendenz: «Der Niedergang der Handschrift ist ein kultureller Verlust.»

Wer von Hand schreibt, lernt besser

Und diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen. «Wer in der Primarschule keine richtige Handschrift erlernt und entwickelt, wird auch später Mühe haben», sagt Bruno Mock, Sprachdozent an der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Dies könne der Fall sein, wenn etwa die Schrift bei Prüfungen nicht lesbar sei. «Oder wenn ein Schüler beim Schreiben eines Aufsatzes viel zu langsam ist und so die Grammatik oder den Textaufbau vernachlässigt.»
Schreibdidaktiker Keller betont die Wichtigkeit des Handschreibens: «Es unterstützt das Lernen enorm, weil man sich durch die Schreibbewegung die Informationen besser einprägen kann.» Dies zeigt auch eine amerikanische Studie: Studenten, die ihre Notizen von Hand aufgeschrieben hatten, schnitten bei den Prüfungen besser ab als jene, die mit dem Laptop arbeiteten.
Annemarie Pierpaoli, ehemalige Lehrerin und Präsidentin der Schweizerischen Graphologischen Gesellschaft, fordert aufgrund dieser Erkenntnisse ein Umdenken im Schreibunterricht. «Während man früher noch mehrere Stunden pro Woche das Fach ‹Schönschreiben› besuchte und lange Texte schrieb, besteht der Unterricht heute vor allem daraus, Lückentexte zu ergänzen oder kurze Sätze in Sprechblasen zu schreiben», kritisiert sie. So sei es für die Kinder schlicht nicht möglich, eine flüssige Handschrift zu entwickeln. 

Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten

Für Pierpaoli ist klar: «Es braucht eine Verstärkung des Schreibunterrichts.» Die Kinder müssten wieder längere Texte von Hand verfassen können. Laut Pierpaoli können die Schüler dabei lernen, ihre Geduld zu trainieren. «Besonders in Zeiten, in denen die Kinder ständig unter medialem Dauerfeuer stehen, fördert der Schreibunterricht die Konzentrationsfähigkeit», sagt sie.
Das digitale Schulzimmer sei nicht aufzuhalten, betont Jürg Keller. Jedoch müsse die Schule die motorischen Fertigkeiten – auch wenn immer mehr auf dem PC geschrieben werde – trotzdem vermitteln. «Das kann mit einer grundlegenden Bewegungsschulung für die Feinmotorik geschehen, und zwar in allen Bereichen, zum Beispiel auch mit dem Erlernen eines Musikinstrumentes», sagt er.
Dass es bei Schweizer Schülern mit der Handschrift hapert, ist beim Schweizer Lehrerverband bekannt. «Diese Entwicklung ist uns bewusst und wird sich wohl aufgrund der Digitalisierung noch verstärken», sagt Präsident Beat W. Zemp. Gerade weil das Schreiben von Hand ein wichtiger Bestandteil des Lernprozesses sei, enthalte der Lehrplan 21 eine Schreibkompetenz. «Es gibt also weiterhin ein Fach, in dem die Schüler Texte von Hand verfassen», sagt er. Es brauche in Zukunft beides: Das Schreiben am Computer und das Schreiben von Hand.

KOMMENTAR:
Das digitale Zeitalter ist nicht aufzuhalten. Was nicht heissen will, dass die Schreibfähigkeit von Hand nicht mehr gefördert werden muss.
Trotz SMS Kommunikation und PC gehört das Schreiben mit der Hand zur kommunikativen Kompetenz,  so wie die Fähigkeit, sich mündlich aus zu drücken oder Sachverhalten zu skizzieren.
Schreiben fördert die Konzentrationsfähigkeit und Gedanken werden schreibend besser verankert, als mit Lesen.

LINK:

3. Okt. 2003 ... Schreiben Sie schnell und flüssig, so wie es Ihre Hand zulässt. Der Gedankenfluss darf während des Schreibens nicht unterbrochen werden.
www.rhetorik.ch/Gedankenschreiben/Gedankenschreiben.html