Donnerstag, 12. März 2009

Unglaublich: Luci musste sterben, weil Daniel Hofmann zurück ins Gefängnis gehen wollte!

Der Mörder Daniel Hofmann und sein Opfer Luci

Nach 20 Min:

Polizeifoto des Lucie-Mörders.

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Lucie

Ermordet: Lucie Trezzini. (Kapo Schwyz)

Die Vermisstmeldung von Lucie Trezzini.

Dani H. tötete, weil er zurück in den Knast wollte

Daniel Hofmann tötete Lucie am Mittwochabend, am selben Tag, als er sie in seine Wohnung lockte. Das schockierende Motiv des brutalen Mordes: Dani Hofmann wollte einfach zurück in den Knast. Er konnte sein Leben in Freiheit nicht mehr aushalten.

Daniel Hofmann begab sich am Mittwoch, den 4. März, um die Mittagszeit nach Zürich. Dort kaufte er Betäubungsmittel, die er teilweise noch am Bahnhof konsumierte. Danach traf er «zufällig» Lucie Trezzini. Das Mädchen fiel Dani H. wegen seiner Zierlichkeit auf, wie die Polizei mitteilte. Hofmann lockte das Mädchen mit der Aussicht auf Fotoaufnahmen und Geld nach Rieden in seine Wohnung. Offenbar wollte er dem Mädchen durch sein Auftreten als Fotograf imponieren.

Dani H. wollte zurück ins Gefängnis

In der Wohnung in Rieden sei es zu einem Gespräch gekommen. Dabei sei es vor allem um Modalitäten gegangen. Lucie hatte das Vertrauen in Dani H. Dieser konsumierte zwischen 15 und 17 Uhr «etwas Alkohol», Lucie trank einen Sirup. Darauf sei ihm die Ausweglosigkeit seiner Situation durch den Kopf gegangen. Während des Gespräches kamen im Kopf von Dani H. Phantasien auf: Stellenverlust, Drogenprobleme, Verlust der Freundin.

Dies führte ihn zum Entschluss, dass er sein Leben lieber in Gefangenschaft verbringen wollte.

Ohne Streit holte er ein Schlagwerkzeug und schlug mehrfach auf Lucie ein. Als er feststellte, dass Lucie noch am Leben war, holte er ein Messer und tötete sie.

Kommentar:

Vor wenigen Tagen hörte ich auf der Fahrt nach Zürich in meinem Eisenbahnabteil, wie sich zwei Männer über die heutigen modernen Gefängniszellen lustig machten. Aus einem Heftchen zeigte der jüngere Mann die Farbfoto einer heutigen Zelle, die das Wort Zelle nicht verdient. Zwei Fernseher an der Decke, Stereoanlage, PC, Schreibtisch und eine Bibliothek. Das Bild erinnerte mich tatsächlich an ein gut eingerichtetes Gästezimmer in einem Ferienhaus. Dann machten sich die beiden über den Komfort in den Schweizer - Gefängnissen lustig. Das Gegenüber ergänzte zynisch: "Hast Du gewusst, dass die Insassen bei den Essen auch noch aus verschiedenen Menus wählen können? Das gibt es jedenfalls bei mir zu Hause nicht! Und dass man im Knast Sport treiben und sogar gegen einen bescheidenen Lohn arbeiten darf? Für die ärztliche Pflege ist immer bestens gesorgt." Dann fuhr der Spötter fort: " Ich weiss nicht, wie lange es geht, bis ich meinen Job verliere. Doch heute zahle ich mich dumm und dämlich: Ich zahle Steuern, Miete, Heizung, Krankenkasse, Strom, Zahnarztkosten usw. Der Knast ist gratis! Ich wäre ja doof, wenn ich als Arbeitsloser nicht ein kleines Verbrechen mache, damit ich ein paar Jahre sorgenfrei kostenlos absitzen darf. Alle Finanzprobleme wären gelöst. Ich müsste keine Steuern mehr bezahlen und hätte erst noch meine Ruhe vor meiner Frau.

Es gäbe keinen Streit mehr in der Familie um das Fernsehprogramm und ich könnte in Ruhe lesen. Wenn ich im Knast weder Miete, noch Heizkosten, keinen Stromanteil und keine Krankenkassenppämien zahlen muss, rechnet sich dies. Zudem kann ich mir noch etwas auf die Seite legen. Ich darf arbeiten und bekomme noch einen Entgelt. Jetzt ist dies mir jedenfalls nicht möglich. Medizinische und psychologische Betreuung wäre ebenfalls inklusiv. Falls ich nach meiner Tat in den Knast gehen darf, werde ich - dank des Fitnessprogrammes - endlich meinen Bierbauch abspecken können. Super nicht wahr! Jetzt weiss ich nur noch nicht, was ich anstellen könnte, damit ich wirklich mein ruhiges Einzelzimmer beziehen darf. Bei einem Diebstahl würde ich bestimmt nur bedingt bekommen."

Dass dieses Gespräch nach der heutigen Zeitungsmeldung über das Tatmotivs des Mörders eine tragische, aktuelle Note bekommt, hätte ich mir damals im Bahnabteil nicht träumen lassen.

Nach der Bluttat von Winnenden

Können Bullying und Mobbing zu Ueberreaktionen von Jugendlichen führen?

Heute wurde in verschiedene Medien die Frage gestellt, ob der unauffällige Täter nicht ein Mobbingopfer gewesen sei, denn seine Freunde sagten, er sei von den Mädchen nicht akzeptiert worden und die Lehrer hätten ihn meist ignoriert. Der Amokläufer sei auch oft gehänselt worden.

< Der Täter Tim Kretschmer. Quelle Blick (Reuters)

Ein unauffälliger Junge, der jedoch (wie sich erst nachträglich herausgestellt hat), seine Tat im Internet angekündigt hatte.

In 20 Min:

«Ich habe dieses Lotterleben satt»: So kündigte Tim K. seine Bluttat im Internet an.

Mehr... Video Bildstrecke

Ob es zutrifft, dass Amok Tim gemobbt wurde, ist noch nicht erwiesen. Dennoch lohnt es sich für Eltern, Erziehende und Behörden, das Zeitproblem Bullying, Mobbing und Cybermobbing einmal mehr unter die Lupe zu nehmen.

Mobbing unter Schülern

Als Mobbing unter Schülern zählen alle böswilligen Handlungen, die kein anderes Ziel haben, als eine Mitschülerin oder einen Mitschüler fertig zu machen. Dazu gehören.

* als DIREKTES Mobbing: Hänseln, Drohen, Abwerten, Beschimpfen, Herabsetzen, Blossstellen, Schikanieren

* als INDIREKTES Mobbing: Ausgrenzen, Ruf schädigen, "Kaltstellen" durch das Vorenthalten von Informationen und Beschädigen von Eigentum der gemobbten Person usw.

school bullying image

Verbreitet ist in Schulen das BULLYING*

Hier geht es unter Jugendlichen praktizierte physische Gewalt, mit der bestimmte Opfer durch ihnen körperlich überlegene Mitschüler gezielt gequält werden.

Photograph of a child being Bullied

Auswirkungen von Mobbing und Bullying

Beim Mobbing suchen die Opfer das "Problem" meist zuerst bei sich selbst. Leider oft über über längere Zeit. Selten informiert ein Schüler oder eine Schülerin einen Lehrer oder erzählt den Eltern, was tagtäglich passiert.

Die Folgen wirken sich auf die gesamte Persönlichkeit aus:

- Verlust des Selbstvertrauens

- Negative Auswirkungen auf die Leistungen

- Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme

- Durch die wahrgenommene Isolierung und Einsamkeit entwickeln sich depressive Tendenzen und Passivität.

- Die Lernmotivation nimmt ab. führt zu Lernunlust und unter Umständen zur Schulvermeidung.

Die häufigsten Auswirkungen (Beobachtungen aus der Praxis)

* Physische Schädigungen (Verletzungen)

* Psychische Schädigungen (z. B. Zerstörung des Selbstbewusstseins)

* Psychosomatische Reaktionen (z. B. Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Albträume, Schlafstörungen)

* Sonstige Reaktionen (z. B. Unkonzentriertheit, Leistungsrückgang, Fehltage durch "Krankheitstage" oder Schwänzen, Rückzug aus sozialen Bezügen, Ängste, Depressionen, bis zu Suizidversuchen bzw. vollzogenem Suizid)

Mögliche Anzeichen von Bullying oder Mobbing:

* Der Jugendliche will nicht mehr zur Schule gehen

* Er will zur Schule gefahren werden.

* Die schulische Leistung lässt deutlich nach.

* Das betroffene Kind verliert angeblich Geld (das Geld wird von den Tätern erpresst).

* Sie können oder wollen keine schlüssige Erklärung für ihr Verhalten geben.

* Das Kind beginnt zu stottern.

* Es zieht sich zurück.

* oder hat Alpträume.

< * Es begeht einen Selbstmordversuch.

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*Bullying

Policy on Bullying No Bullying Circle

Definition aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Der Begriff Bullying (engl. für „tyrannisieren“) wird unterschiedlich interpretiert. * Bullying wird insbesondere in Großbritannien und Irland als Synonym für „Mobbing“ verwendet. * Bullying steht auch für ein weniger subtiles Verhalten als Mobbing, wobei körperliche Gewalt oder deren Androhung eine prominentere Rolle spielt als beim Mobbing, das eher psychologisch als physisch betrieben wird. Einige deutschsprachige Autoren verwenden deshalb den Begriff „Bullying“ für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen in der Schule in bewusster Abgrenzung zum Mobbingbegriff. * Siehe auch Cyberbullyin

cyber-bullying

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Aus Stangels Arbeitblättern:

Der Begriff "Bully" bezeichnet im Hockey, insbesondere im Eishockey, das Ins-Spiel-Bringen des Balls bzw. des Pucks durch den Schiedsrichter zu Beginn des Spiels, bei Wiederbeginn nach unvorhergesehenen Unterbrechungen oder nach unterschiedlicher Entscheidung der Schiedsrichter. Im Umgangssprachlichen daher eine Bezeichnung für "Einwurf", wobei immer zwei Spieler einander gegenüberstehen und um den Spielball bzw. den Puck kämpfen.

Eine Studie von Mechthild Schäfer an Münchener Lehrern bestätigt, dass Bullying von Lehrerseite durchwegs unterschätzt wird. Andererseits bestätigen die Ergebnisse der Studie in durchaus überraschendem Umfang reflektiertes Wissen über die Aggression im Klassenkontext und sie unterstützen Befunde, die die Abhängigkeit der Lehrereinstellungen vom Schulklima belegen. Etwa die Hälfte der Befragten schätzt ca. 7% der Schüler als regelmässige Opfer, ungefähr ein Drittel ca. 15% der Schüler als Opfer ein, wobei die Schätzwerte - entgegen den in Schülerbefragungen gefundenen Werten - für die Grundschule keinesfalls höher sind. Dieser Lehrereinschätzung stehen einheitliche Berichte von Schülern über ca. 15% Viktimisierung in der weiterführende Schule und ca. 25% in Grundschulen gegenüber (Olweus 1995, Schäfer 1996, Schulz & Wolke 1995, Whitney & Smith 1993). Dass sich Mitschüler eher mit den "Bullies" als den Opfern solidarisieren, kann mit dem Phänomen des Gruppenzwanges erklärt werden, was für Opfer häufig Mittäterschaft bedeutet.

Bullying-Intervention und auch -Prävention sind nicht geeignet, Aggression im Klassenkontext gänzlich zu verhindern, können aber den aggressiveren Kindern den Boden für einen klasseninternen Statusgewinn durch aggressive Strategien entziehen. Damit kann zwar nicht gewährleistet werden, dass die Kinder, die leicht zu Opfern werden, vollständig und problemlos in der Klasse integriert werden, doch kann erreicht werden, dass die Mehrheit der Schüler, die äussern, dass sie Bullying in ihrer Klasse nicht wollen (Schäfer 1996a), Unterstützung erhält, die z.B. auf gemeinsam erarbeiteten Regelwerken über das soziale Miteinander und klarer Benennung von Grenzen in diesem Miteinander (und der resultierenden Sanktionen) aufbaut und durch eine bewusste Aufmerksamkeit aller an Schule Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern usw.) mitgetragen wird. Eine solche grundsätzliche Auseinandersetzung über akzeptable Formen des sozialen Miteinanders und deren ständige Aktualisierung im tägliche Miteinander ermöglicht Kindern zu begreifen, dass ein Grundrecht auf körperliche und seelische Unversehrtheit faire Chancen für jedes Kind bedeuten und wie das systematische Schikanieren oder bewusste Ausgrenzen bestimmter Kinder eindeutig gegen die Chancengleichheit verstösst.

Ungefähr dreiviertel der Lehrer favorisieren in der Studie von Schäfer (o.J.) im Fall von Bullying mit möglichst vielen Beteiligten zu sprechen, erst in zweiter Präferenz die Eltern zu benachrichtigen und selten Verweise oder Strafarbeiten als Reaktion einzusetzen. Dabei ziehen ungefähr zwei Drittel der Lehrer vor, erst mit Opfer bzw. Täter, dann mit ihnen gemeinsam und auch mit der Klasse zu sprechen, während ein Drittel - die Einzelgespräche vermeidend - mit Opfer und Täter gemeinsam sprechen und oft zusätzlich die Diskussion in der Klasse anregen.

Unter dem Aspekt effektiver Interventionen erfüllen die verschiedenen Kommunikationsansätze verschiedene Funktionen:

* Gespräche mit dem Täter sollten sehr bald nach dem Bullying-Ereignis stattfinden und das eindeutige Ziel haben, Bullying zu stoppen und die unmissverständliche Botschaft enthalten "Wir akzeptieren keine Gewalt in unserer Klasse/Schule und werden dafür sorgen, dass sie aufhört!" (nach Olweus 1995).

* Schon existierende Klassen- oder Schulregeln gegen Gewalt bieten einen guten Hintergrund für das Verstehen des Schülers und erleichtern ein wirkungsvolles Vorgehen des Lehrers, ohne dass dieser Gefahr läuft, dem "Bully" durch zusätzliche Aufmerksamkeit einen weiteren Statusgewinn zu ermöglichen.

* Gespräche mit dem Opfer enthalten die Verantwortung, die Situation für das Opfer tatsächlich zu verändern und zu verbessern. Das oft beobachtete Bemühen von Seiten des Opfers, seine Situation zu verbergen (oft aus Angst und unter Bedrohung), darf weder von Eltern noch von Lehrern unterstützt werden.

* Gespräche und Diskussionen mit der Klasse sind zur Beseitigung einer aktuellen Bullyingsituation ein ausgezeichnetes Mittel, um sicherzustellen, dass die gewünschten Verhaltensänderungen tatsächlich eintreten und von Dauer sind. Dieses ist wiederum vereinfacht, wenn unter Mitwirkung der Klasse schon Regularien geschaffen sind, die das Miteinander positiv definieren, aber auch Maßnahmen enthalten, die dann konsequent Anwendung finden, wenn aggressives oder regelbrechendes Verhalten gezeigt wird.

Tatsächlich - so Olweus (1995) - ist oft grosse Erleichterung feststellbar, wenn Bullying endlich ans Tageslicht kommt. Die Verantwortung, die Erwachsene dadurch - wenn eben möglich mit Einwilligung des drangsalierten Kindes - übernehmen ist aber erheblich, denn ein halbherziges Abhandeln des Problems macht die Situation des Kindes in der Klasse häufig noch schlimmer. Letzteres gilt ganz besonders für Gespräche mit Opfer und Täter. Eine Lehrkraft, die hier eingreift, muss sich der expliziten Aufgabe bewusst sein, den Schutz des Opfers zu gewährleisten, bis die Bullyingsituation gelöst ist. Bezüglich von Strafen ist dabei besonders zu beachten, dass diese für den Täter unangenehm sein sollten, aber als eindeutiges Signal gegen unerwünschtes Verhalten und nicht aversiv gegen die Person gerichtet sind

Was bewirkten bei der Bluttat der Konsum dieser Killerspiele, die beim Täter gefunden wurden?

Obwohl das Game nach 5 Jahren technisch veraltet wirkt, ist «Counter-Strike – Source» immer noch eines der beliebtesten Spiele weltweit.

Amokläufer Tim Kretschmer hatte in den vergangenen Monaten viel Zeit mit Killerspielen verbracht. «Das kann ich bestätigen», sagte der Polizeisprecher Klaus Hinderer. «Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counter-Strike gefunden.»

Spiegel:

Amokläufer verbrachte Abend vor der Tat mit Killerspiel

Auf dem Bildschirm wollte er einen Waffenhändler töten: Nach Informationen des SPIEGEL hat der Amokläufer von Winnenden, Tim K., noch am Abend vor der Tat das Computerspiel "Far Cry 2" gespielt. Auch soll der 17-Jährige in der Schule über Amokläufe diskutiert haben.

Quelle Blick

Amoklauf von Winnenden: Tim Kretschmer– vom netten Jungen zum gnadenlosen Amokläufer
Video Amokzahltag: Löste der Song von Rapper Kaas das Schul-Massaker aus

Oder förderte die Verwöhnung des Jungen die Orientierungslosigkeit? (Luxusverwahrlosung?)

"Sie haben Tim alles gekauft, was er wollte"

REUTERS; Getty Images
Gepflegter Vorgarten, Porsche, properes Haus: Jörg und Ute K. führten ein schwäbisches Vorzeigeleben, der Amoklauf ihres Sohnes zertrümmerte das Idyll.

Wenn ein Experte für Amoktaten findet, Eltern sollten immer ein offenes Ohr haben für die Kinder (das sei das WICHTIGSTE!), so tönt dies gut. Doch müssten die Eltern auch da sein. Was tun, wenn die Eltern keine Zeit mehr haben für ihre Kinder und die Betreuung an verschiedene Instanzen delegiert werden?

Profil der Amokläufer
„Männliche, isolierte Versager“