Donnerstag, 31. Januar 2013

Wie viele TV Duelle gibt es zwischen Steinbrück und Merkel?

aus Bild-online:




BundestagswahlSteinbrück will zwei TV-Duelle mit Merkel






Peer Steinbrück macht Druck!

Der SPD-Kanzlerkandidat hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu mindestens zwei TV-Duellen im Bundestagswahlkampf aufgefordert.

„Ich plädiere dafür, dass es mindestens zwei Duelle mit Frau Merkel gibt”, sagte er am Mittwochabend in Berlin.
Er sei gespannt, ob Merkel sich dem stelle oder ob sie kneife. 

Merkel werde sicher versuchen, weiter auf roten Teppichen und Gipfeln zu glänzen und die heiße Wahlkampfphase so weit es geht nach hinten zu schieben, meinte Steinbrück.
Im Bundestagswahlkampf 2009 hatte es nur ein Fernsehduell zwischen Merkel und dem damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier gegeben.
SPD setzt auf soziale Themen
Steinbrück warf Merkels Union vor, sie versuche SPD-Themen zu kopieren. „Man merkt, die hecheln uns hinterher.”


Kommentar: Diese Duelle werden wir mit grossem Interesse verfolgen und analysieren

Maria Becker hätte wahrscheinlich mit ihrer sonoren Stimme Corine Mauch für folgenden rhetorischen Fehltritt die Meinung gesagt:





Am 27. Januar 13 gab es einen Gedenkanlass zu Ehren der verstorbenen Schauspiellegende Maria Becker. Neben den Rednern - wie Adolf Muschg - wandte sich auch Stadtpräsidentin Mauch an die Gäste. Einmal mehr trat sie dabei ins Fettnäpfchen. In ihrer Rede sprach sie davon, das die Stadt der Frau Becker verzeihe, zwar in Uster und Zollikon, doch nie in Zürich selbst gelebt zu haben.


Fakt ist aber, dass Maria Becker 1956 ein Haus an der Zollikerstrasse, in Riesbach, im Kreis 8 kaufte, wo sie während Jahrzehnten lebte. Corine Mauch wird möglicherweise den Fehltritt  der schlechten Recherche ihres Redeschreibers zuschreiben. Doch Kommunikation bleibt Chefsache und es ist leider nicht das erste Mal, dass Corine Mauch ins Fettnäpfchen getreten ist.

15. März 2010 ... Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft im ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/03_15/index.html
1. Nov. 2010 ... Bei der Eröffnungsfeier des erneuerten Theaters Stadelhofen stellte die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch fest, dass sie das Manuskript ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/11_01/index.html



18. Jan. 2011 ... Vor der Wahl wirkte Corine Mauch recht natürlich, sympathisch und wach. Auch ihre Stimme klang für mich sehr angenehm. Leider trat sie ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/01_18/index.html


Mittwoch, 30. Januar 2013

Schuster bleib bei deinen Leisten


Gestern besuchte ich eine Podiumsdiskussion über die Minder Initiative  im Mariott Hotel in Zürich. Die Runde war prominent besetzt mit: Prof. Andreas Binder, Nationalrätin Susanne Leutenegger -Oberholzer, Nationalrat und Altbundesrat Christoph Blocher sowie Hans Hess, Swissmam. Minder war auch vorgesehen. Doch er hatte abgesagt.


Das Eindrücklichste war für mich der Moderator, der unfähig war zu moderieren. Er bot ein Lehrstück, wie man es nicht machen darf. Es war Printjournalist, der wahrscheinlich gut schreiben kann, aber noch nie mit einem Mikrofon moderiert hatte und diese Funktion nie gelernt hat. Ich  verzichte an dieser Stelle bewusst, den Namen des NZZ Journalisten zu nennen.



Fürs Publikum bot der eingesetzte Moderator für Publikum ein Lehrstück, wie man es als Moderator nicht machen darf. Der Umgang mit dem Mikrofon war peinlich. Der Journalist merkte nicht, dass er mit dem Mikrofon gestikulierte und dadurch die Lautstärke schwankte und seine Worte kaum verstanden wurden. Das Schlimmste: Der "Laienmoderator" sass hilflos da und war froh, dass die Teilnehmer unter sich diskutierten. Von Leiten oder von Führen einer Diskussion hatte er keine Ahnung. Ich bemitleidete den farblosen, verlegenen Gesprächsleiter, der im Grunde genommen nur als Dekor zwischen den Diskutanten versuchte, zwischendurch auch einmal etwas Unverständliches zu sagen und zu fragen. Immer wieder blickte er hilflos sein Mikrofon an, als erwarte er von dieser Seite Hilfe. Von Konzept, von aktivem Zuhören, von AusDRUCK keine Spur. Für mich ist es unvorstellbar, dass ein guter Printjournalist glaubt - einfach so - moderieren zu können.  Moderieren muss gelernt werden. Es machte den Eindruck, dass der Printjournalist sich nicht einmal bewusst war, dass ihn das Publikum gar nicht mehr ernst nahm. Ein prominenter Teilnehmer fragte mich nach der Veranstaltung:
"Sie analysieren doch Medienauftritte? Hat der Moderator auch etwas richtig gemacht?"
Diese Frage spricht für sich..
Der peinliche Auftritt eines wahrscheinlich guten Printjournalisten macht uns bewusst: Moderieren kann man nicht einfach so. Moderieren ist eine recht anspruchsvolle Sache.  Moderieren und Schreiben sind  zwei paar unterschiedliche Stiefel.
Das Publikum erlöste den hilflosen Moderator aus seiner peinlichen Lage, nachdem der Organisator aufgestanden war und deutlich signalisierte, dass die Zeit längst überschritten sei. Beim Versuch des "Moderators",  mit einem unverständlichen Schlussgedanken die Diskussion doch noch zu beenden, machte das Publikum nicht mehr mit und überdeckte das Gestammel spontan mit lautem Klatschen und erlöste so den Pseudo Moderator aus seiner misslichen Lage. 
Fazit: Schuster bleib bei deinen Leisten!


LINKS:

Moderation heisst denn auch ursprünglich Mässigen oder Schlichten zwischen einzelnen oder mehreren Personen. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Wort ...
www.rhetorik.ch/Moderieren/Moderieren.html




29. Mai 2009 ... Moderieren heisst, sich zurücknehmen und ein Gespräch lenken, führen und zum Ziel führen. Ein guter Moderator, bringt die ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_29/index.html

K+K bringt Ihnen die wichtigsten Bausteine des Moderierens bei.


NEWS:

Einem Mobbingopfer sendete ich jüngst folgenden Beitrag aus dem Netz*

Mobbing kostet ab 2000 die Schweiz jährlich 4 Milliarden Franken




Was ist Mobbing? Nur ein Modewort? Sicherlich nicht, wenn man weiß, das auch in der Schweiz “jährlich 4 Milliarden Franken” durch Mobbing-Opfer das Sozialsystem belastet wird. Grund genug für Marcus Knill sich nochmals mit Mobbing zu befassen.
Ergebnis: Psychosozialer Stress und Mobbing kann Mitarbeiter wie auch Vorgesetzte lähmen und Kommunikationsprozess ausschalten.(1)
Definition: Eine Belästigung, ein Schikanieren, ein Ausgegrenzt werden, eine Beleidigung oder ein Nichtinformieren allein ist noch kein Mobbing. Nur wenn die aufgezählten belastenden Verhaltensweisen über längere Zeit (mindestens sechs Monate lang) häufig und wiederholt auftreten, ist Mobbing im Spiel. (1)
 

Fürsorgepflicht 1: Betriebsinterne Anlaufstellen schaffen und bezeichnen


  • Hilfsangebote erarbeiten
  • Weiterbildung und Aufklärung auf allen Ebenen
  • Soziale Kompetenz fördern
  • Kommunikationstraining anbieten
  • Umgang mit Konflikten üben (1)
  • Vorbeugung oder Fürsorgepflicht 2:


  • Beanstandungen ernst nehmen und überprüfen
  • Betroffene könne sich wehren:


  • Stabilisieren und Tagebuch führen lassen sowie Fakten sammeln




  • Verbündete suchen
    Psychoterror:

    Permanente Angriffe, Verunglimpfungen, persönliche Diffamierung, Verbreitung von Gerüchten, anonyme Telephonanrufe, Hetz- und Schikanenattacken, Verschwindenlassen von Unterlagen und Computerdaten, wichtige Informationen bewusst zurückhalten, bei wichtigen Entscheiden die Person nicht beiziehen oder sie gezielt isolieren”. (1)

    Antimobbingstrategien
    Alles genau beschreiben und festhalten. (Mobbing – Tagebuch führen) Wer,was, wie, wann? Gab es Auslöser? Verbündete suchen. Mit ihnen zusammen und den gesammelten Fakten die Lage beurteilen.
    Wichtig: Tabuisierung fördert Mobbinghttp://www.rhetorik.ch/Mobbing/Mobbing.html

    Dienstag, 29. Januar 2013

    Die Stichworte "Männerwitze" und  "Aufschrei"  lösen eine Medienlawine los

    Die Zeiten, als das Tragen eines Minirockes noch als Aufforderung zum Grabschen interpretieren durfte, scheinen noch nicht überwunden. Die Jauch Diskussion verdeutlichte, dass immer noch nicht geklärt ist, was Sexismus ist. Als Jauch die Rolle tauschen wollte und erzählte, dass ihn eine Frau ebenfalls auf seine Kravatte angesprochen hatte und sagte, diese sei bei ihm Penisersatz, habe dies erstaunlicherweise keinen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Alice Schwarzer überdeckte  diese Aussage sofort mit einem Redeschwall, als habe Jauch etwas angesprochen, über das man in dieser Runde nicht sprechen dürfte.


    Günther Jauch: Talkrunde zum Fall Brüderle
    Fotos
    Qelle SPIEGEL-online:

    Der Fall Brüderle muss - selbstverständlich! - auch betalkt werden: Wibke Bruhns und Hellmuth Karasek gerierten sich bei Günther Jauch als Vertreter der präfeministischen Bundesrepublik. Kontra gaben ihnen Alice Schwarzer und die Netzaktivistin Anne Wizorek.
    Eigentlich können wir mit diesem Rainer Brüderle sehr zufrieden sein. Schließlich hat er sich mit seinem altersgeil-weinseligen Fauxpas, einer eifrigen Jungjournalistin zu zeigen, wo sie hingehört - nämlich ins Dirndl - um die Allgemeinheit sehr verdient gemacht. Diese Affäre wird die Republik verändern. Persönliche Referentinnen werden betankte Politiker zukünftig eine Umdrehung früher aus nächtlichen Hotelbars zerren.
     
    Sprachlich ist da schon einiges passiert: Seit der Affäre Brüderle schicken sich Jungerwachsene für die Wochenendverabredung SMS, in denen Sätze stehen wie "Hey, du kannst ein Dirndl auch ausfüllen. Wollen wir was trinken gehen?" oder "Ist auf deiner Tanzkarte noch was frei?" Wie geil ist das denn: Neue, lustige Sprüche aus dem Pleistozän der Altherrengalanterie. Brüderle sei Dank! Andererseits: Ist es nicht erschütternd, wie untot in dieser Republik Geschlechterkategorien sind, die man historisch den Fünfzigern oder Sechzigern zugeordnet hätte? Wollte Hellmuth Karasek bei Jauch tatsächlich sagen, die Frage 'Ziehst du dich vielleicht zu aufreizend an?' wäre eine lohnenswerte Denkaufgabe für Frauen, die es mit übergriffigen Typen zu tun haben? Hat Wibke Bruhns tatsächlich erklärt, Männer und Frauen seien nun mal verschiedene Spezies, wie im Tierreich, und wenn man das ändern wolle "dann machen Sie aus 'nem Stier 'nen Ochsen"?


    "Wer Rainer Brüderle kennt, kennt seine saloppe Ausdrucksweise"
    Die korrekte Antwort kam - ausgerechnet - von Brüderles Parteigenossin Silvana Koch-Mehrin: "Es geht ja nicht darum, möglichst schlagfertig und wehrfähig zu sein, damit man die Kampfansage 'Ich setz mich durch als Frau' auch wahrmachen kann." Die FDP-Politikerin - die nach ihrem angekündigten Ausstieg aus dem EU-Parlament und dem Verlust ihres Doktortitels politisch nicht mehr viel zu verlieren hat - verteidigte den Artikel im "Stern" und konnte über den Fraktionsvorsitzenden der Liberalen nur sagen: "Wer Rainer Brüderle kennt, kennt seine saloppe Ausdrucksweise." Soll wohl heißen: Wurde höchste Zeit, dass der mal einen Dämpfer bekommt.

    Dass Sprüche wie die, die "Stern"-Reporterin Himmelreich von Brüderle zu hören bekam, zum beruflichen und gesellschaftlichen Alltag gehören: Diese Erkenntnis wird erneut zum Politikum, getragen von Frauen wie der Netzaktivistin Anne Wizorek. Die saß bei Jauch, um von dem rasanten Aufstieg ihres Hashtags #aufschrei zu berichten, unter dem Frauen ihre Erfahrungen mit dummen Sprüchen und zudringlichen Chefs oder Kollegen twittern.
    Obwohl es wirklich wünschenswert wäre, wenn es dem deutschen Talkshowzirkus einmal gelänge, eine andere Emanzipations-Vorkämpferin als Alice Schwarzer einzuladen: Am Sonntagabend schaffte es die "Emma"-Chefin, die Blitzrenaissance des Feminismus nonchalant auf den Punkt zu bringen. Es handele sich halt um eine Generation von Frauen, die sich emanzipiert glaubten, karriereorientiert seien, dabei "immer schön Frau" bleiben wollten - und die sich jetzt wunderten, dass die Kerls ihnen trotz Qualifikation keine Fachfragen stellten. Der alltägliche Sexismus sei nun mal auch ein Kampfinstrument gegen zunehmende weibliche Ansprüche auf Führungspositionen. "Jede Frau in einer verantwortlichen Position ist ein Mann weniger", so Schwarzer. (Ende Zitat)

    Kommentar: Mit dem Thema "Herrenwitze" muss etwas angesprochen worden sein, was den Nerv getroffen hat. Die Problematik mit Frauen in Herrenrunden, an der Bar oder in lockeren Runden bei Geschäftsessen bleibt im Alltag  immer zweischneidig. In den USA kann eine Studentin allein bestimmen, ob ein Mann sexistisch geblickt hat. Sie kann klagen  und bekommt auch - ohne Zeugen - recht. Es bestand schon vor Jahren die Gefahr, dass sich eine Frau an einem missliebigen Dozenten mit einer Klage  rächen konnte. Denn die Aussage des Professors galt nichts.
    Umgekehrt gab es Dozenten, die ihre Machtposition ausgenützt hatten und sich Studentinnen gefügig machen konnten. Ich kenne eine Universität, die den Vorgesetzen empfahl, immer eine Drittperson bei zu ziehen, wenn sie mit einer Frau etwas  allein besprechen wollten. Es gibt Frauen in höherer Position, die ständig in einer Männerwelt (Polizei, Armee usw.) leben, und mir erzählten, dass es sich lohne,  im Alltag  nicht allzu empfindlich zu reagieren. Trotzdem müssten Frauen klare Grenzen ziehen und STOP Signale aussenden. Ich bin überzeugt davon: Die Flutwelle an Echos im Netz schwappte deshalb über, weil viele Frauen solche Grenzerfahrungen gemacht haben und es auch für Männer sehr schwer ist, bei lockerem Zusammensein auf Komplimente zu verzichten. Sie sind verunsichert, weil sie nicht wissen, was als sexuelle Belästigung empfunden werden könnte.

    FAZIT: Das richtige Mass an Nähe und Distanz zu finden, war, ist und bleibt ein grosses Problem. Dafür gibt es keine Lehrbücher. Oft ist  erst  anstössig und die Sache wird dann ernst, wenn Macht im Spiel ist. Das Thema Sexismus wird uns noch lange beschäftigen, jedenfalls so lange es unterschiedliche Geschlechter gibt. Ich finde es  wichtig und  wertvoll, dass die Frage der Grenzziehung laufend diskutiert wird und immer neu abgesteckt wird.

    Nachtrag.

    Mamablog-Redaktion am Mittwoch den 30. Januar 2013

    Wieder nur Täter?

    Ein Gastblog von Walter Hollstein*.
    Mamablog

    Auch Frauen können sexistisch sein: 
    Günther Jauch, Anne Wizorek 
    (Initiatorin des Twitter-Hashtags 
    #aufschrei, FDP-Politikerin 
    Silvana Koch-Mehrin und Alice Schwarzer. (Foto: Screenshot ARD)

    Im sonntäglichen Politik-Talk der ARD 
    ging es um die Frage, ob Deutschland 
    ein Sexismus-Problem hat. Günther Jauch, 
    der Moderator, wies Alice Schwarzer darauf hin, 
    dass sie ihm mal in einer Talkrunde gesagt habe, 
    seine Krawatte sei auch nur ein Penisersatz.
     Schwarzer überhörte das. Jauch wurde 
    grundsätzlicher und meinte, wenn er 
    Vergleichbares zu einer Frau gesagt hätte, 
    wäre das sexistisch gewesen. 
    Schwarzer ignorierte ihn erneut.

    Das ist typisch für die gegenwärtige Debatte. Sexismus wird nur auf Frauen als Opfer bezogen; die Täter sind ausschliesslich Männer. Damit kein Missverständnis entsteht: Sexismus ist widerwärtig, und es ist gut, dass es darüber eine öffentliche Diskussion gibt. Aber: Sexismus gibt es eben so sehr gegen Männer. Wenn z. B. Marilyn French in ihrem millionenfach verkauften Roman «Frauen» in die Welt schaut, erblickt sie «verrottete Männer» und « grossartige Frauen».  Bereits diese Dichotomie ist sexistisch. Es geht aber noch weiter: Männer sind für French allesamt Nazis, die als Unterdrücker und Widerlinge nichts anderes als den Tod verdienen.
    «Was ist ein Mann in Salzsäure?», fragt Schwarzers «Emma» und antwortet lakonisch: «Ein gelöstes Problem.» Das war – nur en passant – in der nationalsozialistischen Epoche ein Judenwitz. Als in den USA Lorena Bobbit ihren Gatten – einen  offenbar notorischen Ehebrecher – im Schlaf mit einem Messer entmannte, kommentierte Alice Schwarzer, dass Lorena Bobbit «ihren Mann entwaffnet» habe. «Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen.»
    Das ist von gestern, aber heutzutage ist es nicht besser: Sybille Berg bezeichnet in ihrem Stück «Missionen der Schönheit» alle Männer als «Schweine». Acht Frauen erzählen, wie sehr sie unter den Männern gelitten haben und was diesen also dafür gebührt. Strafen sind z. B., dass ihnen die Kehle durchschnitten werden soll oder fesseln und verhungern lassen, «die Eier abschneiden». Am 11. Februar 2012 schreibt Berg in der Wiener «Presse»: «Männer sind eben so. Sie müssen sich vermehren, das ist ihr Job. Egal, ob hetero- oder homosexuell, da muss immer was gehen, da müssen Pornos geschaut werden, Prostituierte gekauft, da muss gefummelt und einer weggesteckt werden». Im April 2012 ergänzt sie ihre Welt- und Geschlechtersicht in einer «Spiegel Online»-Kolumne: «In der Welt der Männer langt es vermutlich, das Kinn nach vorne zu schieben, den Gegner beiseite zu walzen, nicht zuzuhören, keine Rücksicht auf Verluste.»
    Die amerikanischen Wissenschaftler Katherine A. Young und Paul Nathanson haben in ihrer Untersuchung «Spreading Misandry» minutiös belegt, wie die moderne Populärkultur unter dem feministischen Einfluss vor allem im Fernsehen, im Film und in der Massenliteratur «die Verachtung gegenüber Männern» propagiert. «Male bashing» nennt man das in den USA. Die preisgekrönte amerikanische Journalistin Kathleen Parker beschreibt in ihrem neuen Buch «Save the Males», wie verbales Eindreschen auf Männer inzwischen nachgerade zum Volkssport geworden ist.
    Das muss Mann nicht auf sich sitzen lassen. Kritik ist selbstverständlich berechtigt, wenn es um männliche Vergehen und Fehler geht. Doch kein Mann muss sich, weil er nun mal eben Mann ist, als Vergewaltiger, Idiot oder Missgeburt der Natur beschimpfen lassen. Da ist Widerstand eine Frage der männlichen Selbstachtung. Auch Empörung, Wut und Korrektur sind mehr als berechtigt, und angesichts der Hasstiraden des ideologischen Feminismus ist es eigentlich befremdlich, dass sie auf Männerseite so moderat ausfallen. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Frauen.
    Im Grunde genommen wäre es ja ganz einfach: Es geht um Anstand und Respekt. Was man selber nicht angetan bekommen möchte, sollten wir auch nicht anderen antun. Nur eben: Das gilt für beide Geschlechter. Und zwar: gleichermassen.
    hiollstein150x150 Kopie*Walter Hollstein ist em. Prof. für politische Soziologie, Gutachter des Europarates für Männerfragen und Autor von «Was vom Manne übrig blieb. Das missachtete Geschlecht» (Verlag Opus Magnum 2012).
    NACHTRAG:
    Bei den Medien kommt es zu einer Eigendynamik, zu einem Dominoeffekt Print, Radio und TV müssen das Medienphänomen beackern. Bei Anne Will wurde bereits die Frage gestellt: Ist dieser Medienwirbel Hysterie oder eine hilfreiche Diskussion?
    Aus meiner Sicht kommt es zu einem unerfreulichen Geschlechterkampf. Anstatt Brücken zu bauen, erfolgen Schuldzuweisungen.  Die guten Frauen und die bösen Männer oder umgekehrt. Statt der Frage nachzugehen, wie man sich näher kommen könnte. Was viele nicht wussten: Brüderlis anzügliche Bemerkung liegt ein Jahr zurück. Die FDP vermutet, dass der entfachte Medienhype etwas mit den Wahlen zu tun haben könnte.


    Die Leserinnen und Leser werden  während der Faschingszeit die Welt nicht mehr verstehen, wenn sie am Fernsehen die sexistischen Witze anhören müssen, die während der kommenden Wochen auf allen Kanälen - einfach so - geduldet werden. Ich prognostiziere: Trotz der Diskussionen in den Medien, wird es keine Klagen geben. 





    Wollt‘ Brüderle ins Himmelreich,
    als er des nachts erzählt ‘nen Seich,
    und ist ihm gar bei dem Vorhaben
    gerutscht das Hirn gen Hosenladen?

    Die ganze Welt ist nun empört,
    weil sich so was doch nicht gehört,
    es schreien auf jetzt Frau und Mann,
    man so was doch nicht dulden kann.

    Das ewig Weibliche zieht uns an,
    verkündete einst ein weiser Mann,
    doch wenn man vorgeht ungehörig,
    wird man verpfiffen, liest der Dörig.








    02.02.2013 Dö
     

    Montag, 28. Januar 2013

    Altmaier sticht in ein Wespennetz

    Zurück zu tagesschau.dePeter Altmaier vor dem Windpark Alpha Ventus in der Nordsee bei Borkum
    Kampf gegen steigende Strompreise

    Dass mit der Energiewende die Strompreise enorm steigen werden, war den Fachleuten bekannt.
    Es war auch logisch, dass der Oekostrom nicht immer und ewig subventionert werden kann.
    Für viele Medien war es nach der Stilllegung von Kernkraftwerken gleichsam ein Tabu, diese Kostenwahrheit anzusprechen.
    Es ist somit nicht verwunderlich, dass Altmaier mit seinem weitsichtigen Vorschlag in Teufels Küche kommt. In den Medien erfolgt bereits heute ein Aufschrei der Empörung. Ich lese: "Altmaier ist Totengräber der Energiewende" oder es ist von "Ueberfall-Taktik" die Rede. Denn was ist, darf nicht  sein. Die Strompreise werden  zwangsläufig ins Unermessliche steigen, wenn nicht gehandelt wird.  Es würde mich nicht wundern, wenn Politiker  Altmaier  seine Ankündigung zurücknimmt, möglicherweise  einfach so schubladisieren wird.

    Altmaier will Ökostrom-Umlage einfrieren

    Angesichts steigender Strompreise will Bundesumweltminister Peter Altmaier mit harten Einschnitten bei der Ökostrom-Förderung die Belastung der Verbraucher deutlich dämpfen. Noch vor der Bundestagswahl im September solle ein Gesetzespaket beschlossen werden, das die Ökostrom-Umlage einfriert und von den Anlage-Betreibern Sonderlasten für die Energiewende verlangt.
    In diesem und im kommenden Jahr solle die von allen Kunden zu zahlende Umlage auf der jetzigen Höhe von rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde eingefroren werden, kündigte Altmaier an. In den Jahren danach darf sie dem Konzept zufolge um maximal 2,5 Prozent steigen.

    • Altmaier will Ökostrom-Umlage vorerst deckeln
      tagesschau 15:00 Uhr, 28.01.2013 [Matthias Deiß, ARD Berlin] 

    Die Kommentare über den Tatort vom Sonntag sind in BILD-online vernichtend!:




    1. Ein solch bescheuertes Drehbuch habe ich lange nicht mehr verfilmt gesehen. Die Szene im Supermarkt war ja noch etwas verständlich, grauenvoll wurde es bei der "Entführung" des ...mehr

    2. Das war kein Tatort sondern eine Komödie für Kinder! Und Striesow spielte den Clown.
      1. Rainer Du kannst ja jederzeit !! umschalten !!.....
    3. ...der wohl schlechteste tatort ALLER ZEITEN - mit den unfassbar grauenhaftesten schauspielern und einer miserablen regie und einem unterirdischen drehbuch ! oh mein gott !

      Kommentar Knill-Blog: Ich teile die letzte Meinung. Es war einer der schlechtesten Krimi.
      Groteske Rollen - unglaubwürdig - wie in einem Kasperlitheater: Völlig überzeichnet. Am meisten kritisiere ich die Staatsanwältin. Die "Schauspielerin" Sandra Steinbach. Sie spielte die  Staatsanwältin Nicole Dubois als sture, gewissenstreue, bürokratische Vorgesetzte, die generell gegen ihre Mitarbeiter arbeitet. Zu aufgesetzt! Zu viel Klischee! Zu dilettantenhaft! Ich empfehle Sanda Steinbach eine professionelle Schauspielausbildung. Ihr Können genügt auf einer Laienbühne. Liebe TV Macher. Bitte verschaukelt nicht  mehr dermassen die Zuschauer. Folgender Nachtrag macht bewusst: DAS VOLK IST NICHT SO DOOF:

    Die Lüge als Erziehungsmethode

    Laut einer Studie aus den USA und China gehören Lügen praktisch zur ganz normalen Erziehung dazu. Besonders beliebt: «Wenn du jetzt nicht mitkommst, lasse ich dich hier allein!»

    Quelle: Spiegel-online

    Bildstrecke im Grossformat »

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    Laut einer Studie aus den USA und aus China ist die beliebteste Erziehungslüge die folgende: «Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann lasse ich dich hier allein». Neben dieser Lüge gibt es noch fünf weitere Typen.

    Laut einer Studie aus den USA und aus China ist die beliebteste Erziehungslüge die folgende: «Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann lasse ich dich hier allein». Neben dieser Lüge gibt es noch fünf weitere Typen. Der zweite Typ ist die «Wenn du dich jetzt nicht benimmst, dann...»-Lüge. Ebenfalls als eigene Lügenkategorie gilt die Essenslüge: «Wenn du jetzt nicht aufisst, dann passiert dies oder jenes». Vor dieser Art von Lüge schrecken die meisten amerikanischen Eltern laut Forschung jedoch zurück. Lediglich sechs Prozent machen Gebrauch davon. Die vierte Kategorie sind die Geldlügen. Um Kinder vom Spielzeugkauf abzuhalten, ist vor allem in China die Geldlüge beliebt: «Ich habe heute kein Geld dabei, wir kaufen das Spielzeug beim nächsten Mal.» Die fünfte Kategorie ist die «Du warst toll»-Lüge. Diese dient nicht dem Ruhigstellen, sondern viel mehr der Motivation. Obwohl das Kind keinen einzigen Ton beim Klavierspielen getroffen hat, wird es gelobt. Die sechste und letzte Kategorie ist wahrscheinlich die harmloseste: Die Märchenlüge. Während in China alle sechs Lügenvarianten etwa gleichermassen genutzt werden, ist die Märchenlüge in den USA besonders beliebt. Insgesamt ist die Lüge als Erziehungsmethode in China weiter verbreitet als in den USA. Die folgenden drei Lügen werden von den Amerikanern häufiger genutzt: Die Weihnachtsmann-Lüge, die «Das hast du toll gemacht»-Lüge und das Verleugnen von Süssigkeiten. 60 Prozent der Amerikaner antworten auf das Betteln der Kinder: «Wir haben nichts Süsses mehr im Haus.» Beliebt ist auch das Warnen vor Konsequenzen durch andere Personen. Fast die Hälfte der Chinesen und gut ein Drittel der Amerikaner verwenden folgenden Satz: «Wenn du dich jetzt nicht benimmst, dann wird die Frau dort drüben böse.» Ebenfalls fast die Hälfte der chinesischen Eltern geht noch einen Schritt weiter und droht mit Konsequenzen durch die Polizei. In den USA ist diese Art von Lüge mit 13 Prozent der Befragten deutlich weniger beliebt. Auffällig seien diese Ergebnisse laut den Forschern vor allem, wenn man bedenke, dass sowohl in den USA als auch in China die Wahrheit als wichtiges kulturelles Gut den Kindern anerzogen würde.
    Um das eigene Kind ruhigzustellen oder zur Vernunft zu bringen, greifen so gut wie alle Eltern früher oder später zu einer etwas anderen Erziehungsmethode - nämlich der Lüge. Genaue Zahlen dazu brachten Forscher aus den USA und China ans Licht.
    Welchen Lügentyp haben Sie als Kind am häufigsten zu hören bekommen?
    Befragt wurden für die Studie, die im Fachblatt «International Journal of Psychology» veröffentlicht wurde, 114 amerikanische und 85 chinesische Elternpaare von Kindern über 3 Jahren. Insgesamt zeigte sich, dass 84 Prozent der befragten Amerikaner und 98 Prozent der befragten Chinesen ihre Kinder schon mindestens einmal angelogen haben, um diese zu besserem Verhalten zu bringen, schreibt Spiegel Online.
    In China wird mehr gelogen
    Die am häufigsten verwendete Lüge ist die «Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann lasse ich dich hier allein»-Lüge. Des Weiteren teilten die Psychologen alle Lügen in insgesamt sechs Typen von Lügen auf (siehe Bildstrecke). Auffällig ist dabei, dass die Lüge vor allem in China als allgemein anerkannte Erziehungsmethode zu gelten scheint. Denn alle sechs Lügen-Typen werden von den chinesischen Eltern etwa gleich oft verwendet. Im Durchschnitt werden chinesische Kinder somit häufiger angelogen als amerikanische.
    Ebenfalls erfragt wurde, warum die Eltern ihre Kinder anlügen. Als Ursache sahen die Forscher dabei vor allem Stress und Verzweiflung. Laut Aussagen der befragten Eltern sei die Lüge oftmals der letzte Ausweg, wenn keine andere Erziehungsmethode mehr helfe. Erstaunlich angesichts der hohen Lügenbereitschaft ist laut den Forschern die Tatsache, dass sowohl in den USA als auch in China die Wahrheit als wichtiges kulturelles Gut anerzogen wird.
    Lügen-No-Go
    Am unbeliebtesten - aber dennoch nicht ganz selten - ist die Erziehungslüge, bei der man mit dem Tod droht. Vor der Aussage «Wenn du dich jetzt nicht benimmst, dann werfen wir dich den Fischen zum Frass vor» schrecken die meisten Amerikaner zurück. Doch immerhin vier Prozent von ihnen verwenden auch diese Erziehungslüge. In China tun dies gar 21 Prozent der Befragten.
    Welche Lügen halten Sie für legitim? Was geht gar nicht? Schreiben Sie Ihre Meinung ins Talkback.



    • Falsche Erziehung

      Ich besuchte Bekannte in Luzern, war zu früh und bummelte in der Altstadt herum. Ein Mann sagte zu seinem Sohn, komm jetzt, sonst holt dich die Polizei. Der Sohn, etwa 5 Jahre jung, bekam es mit der Angst zu tun. Als dann zufällig ein Polizeiauto langsam durch die Fussgängerzone auf uns zu kam, sagte der Vater zu seinem Sohn, siehst du, die kommen dich jetzt holen weil du nicht artig bist. Der Sohn bekam beinahe eine Panikattacke. Noch so einen doofen Satz und ich hätte mich energisch eingemischt. Zum Glück lief der Sohn dann seinem Vater auf der Stelle hinter her. Diese Erziehung ist falsch.
       
    LINK:
    Nicht jeder ist zur Lüge geboren. Wer grosse Angst hat, erwischt zu werden, sollte es bleiben lassen. Lügen klappt nur mit Leichtigkeit und Souveränität.
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Luege.html
    wird unablässig gelogen. Bei all den vielen Lügen hat kaum jemand ein schlechtes Gewissen. Viele Händler täuschen Interesse oder Desinteresse vor.
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Wahrheit1.html
    27. Jan. 2011 ... Januar 2011 beschäftigte sich DRS 1 im Treffpunkt mit dem Schwerpunktthema " Lügen". Die Sendung wurde mit folgendem Text angekündigt: ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/11/01_27/index.html
    20. Febr. 2003 ... Marcus Knill, wann haben Sie zum letzten Mal gelogen? MARKUS KNILL: Heute Morgen. Wie gehts, hat mich ein Bekannter gefragt. Es geht ...
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Fantasie.html
    Dies bedeutet, dass Lügen auf lange Sicht kurze Beine haben. (Weil selbst Laien erkennen, dass beim Lügen etwas nicht stimmen kann; nicht synchron ist).
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Wahrheit2.html

    Doping Posse und Lügengeschichten ohne Ende



    „Er ist ein lügender Mistkerl“ Doping-Zeugen gehen auf Armstrong los




    Das Häppchen-Geständnis von Doping-Sünder Lance Armstrong (41).
    In seiner TV-Beichte bei Oprah Winfrey hat er nur das erzählt, was ohnehin alle schon wussten. Nicht mehr und nicht weniger. Viele sind enttäuscht, die meisten genervt.
    Der britische Radprofi Bradley Wiggins (32) geht jetzt auf Armstrong los. Der Tour-de-France-Sieger und Olympiasieger von 2012 äußerte sich jetzt erstmals nach Armstrongs TV-Auftritt und nennt ihn einen „lügenden Mistkerl“.
    Wiggins reagiert auf die Aussage Armstrongs, der behauptet hatte, nach 2005 nicht mehr gedopt zu haben und seine letzten beiden Touren 2009 und 2010 sauber gefahren sein will.
    Wiggins beendete die Tour 2009 als Vierter, einen Platz hinter Armstrong. Besonders ein Moment hat sich in sein Gedächtnis gebrannt. Wiggins beendete die 15. Etappe durch die Schweizer Alpen nach Verbier 29 Sekunden schneller als Armstrong. Sechs Tage später hatte Armstrong auf der Hochgebirgs-Etappe Mont Ventoux plötzlich 21 Sekunden Vorsprung auf Wiggins.
    Wiggins: „Was mich am traurigsten gemacht hat, war über 2009-10 – ich dachte:

     'Du lügender Mistkerl.'“

    „Ich kann mich noch an den Mann auf dem Gipfel von Verbier 2009 erinnern und an den Mann, den ich eine Woche später auf dem Gipfel von Ventoux gesehen habe, als wir gemeinsam bei der Doping-Kontrolle waren – das war nicht der gleiche Radfahrer. Man muss sich nur die Videos ansehen, wie der Kerl gefahren ist“, so Wiggins weiter.
    Wiggins' abschließendes Urteil ist traurig und hart: „Ich glaube nichts mehr, was aus seinem Mund kommt.“
    Eine mutige Frau, die schon vor Jahren den Doping-Missbrauch von Armstrong bezeugte, ist genauso enttäuscht: Betsy Andreu (46).


    Vergrößern Betsy Andreu
    Betsy Andreu wurde nach ihrer Zeugen-Aussage von Armstrong verklagt

    Foto: Getty Images
    Die Ex-Frau von Armstrongs Teamkollegen Frankie Andreu hatte er verklagt, weil sie vor Gericht aussagte, dass Armstrong schon 1996 im Krankenhaus einem Arzt gegenüber Doping gestanden hatte. Er beschimpfte Andreu als „verrückt“ und „Miststück“.
    Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagt Andreu jetzt, dass Armstrong nur „Rosinen-Pickerei“ betrieben habe: „Bei einigen Antworten war er ehrlich, bei anderen gar nicht.“
    Betsy Andreu weiter: „Ich habe vorher gesagt, er hat diese Chance die Wahrheit zu erzählen. Wenn er das nicht tut, wenn er nicht die volle, ganze Wahrheit erzählt, dann hat er seine Chance auf Vergebung absolut vertan.“
    Nach dem TV-Auftritt bei Oprah Winfrey hatte Andreu auch Kontakt zu anderen Armstrong-Opfern: „Die Reaktionen waren nicht gut für ihn. Jeder dachte nur, was zum Teufel macht er da?“

    FAZIT:
    Die Doping-Posse um Lance Armstrong – ein Ende ist nicht in Sicht...

    Sonntag, 27. Januar 2013

    Wäre schon längs fällig gewesen:



    Weniger Lehrer pro Klasse!

    Schulversuch in Zürcher Volksschule angekündigt.

    Besser lernen

     dank weniger Lehrern










    Der Schulalltag soll lat Zürcher Regierungsrat mit dem Versuch vereinfacht werden.
    Der Schulalltag soll lat Zürcher Regierungsrat mit dem Versuch vereinfacht werden. (Bild: Karin Hofer/ NZZ)

    Im kommenden Sommer beginnt ein Schulversuch, von dem sich die Bildungsdirektion stärkere Lernbeziehungen und eine einfachere Schulorganisation verspricht. Der Regierungsrat hat das nahezu kostenneutrale Projekt vor Weihnachten bewilligt.
    Aus NZZ- online:


    Weniger Spezialisten, dafür mehr personelle Ressourcen für die Regelklassen: Dass die Bildungsdirektion hohe Erwartungen in einen Schulversuch nach diesem Rezept hegt, war schon seit einiger Zeit bekannt. Mit vier Gemeinden ist die Übungsanlage dazu letztes Jahr auf dem Papier durchgespielt worden. Kurz vor Weihnachten gab der Regierungsrat grünes Licht für den Versuch. Am Freitag hat Bildungsdirektorin Regine Aeppli (sp.) zusammen mit dem für Schule und Sport verantwortlichen Winterthurer Stadtrat Stefan Fritschi (fdp.) das Projekt vorgestellt.

    Förderliche Beziehung

    «Fokus: Starke Lernbeziehungen» heisst der auf Kindergärten und Primarschulen beschränkte Schulversuch. Seine Grundidee ist, dass pro Klasse nur noch zwei Lehrpersonen unterrichten, und zwar möglichst alle Fächer. Diese beiden Lehrpersonen übernehmen auch den bisher Spezialisten übertragenen Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), die integrative Förderung (IF, zum Beispiel bei Lernschwächen) und die Begabtenförderung. In ihrer Arbeit werden sie von schulischen Heilpädagogen beraten und unterstützt.
    Aeppli will mit der Reduktion der Anzahl Lehrpersonen pro Klasse eine «konstante, förderliche Beziehung» zwischen den Lehrkräften und den Schulkindern ermöglichen und erhofft sich positive Auswirkungen auf deren Entwicklung und Lernerfolge. Auch die Eltern seien nicht mehr mit einer Vielzahl von Ansprechpartnern konfrontiert. Darüber hinaus hat der Versuch zum Ziel, die Lehrkräfte vom grossen Aufwand für Koordination und Absprachen zu entlasten und die Schulorganisation zu vereinfachen.

    Grosses Interesse Winterthurs

    Was das konkret bedeuten kann, erläuterte Stefan Fritschi am Beispiel Winterthurs. Schon Erstklässler wie sein eigener Sohn hätten heute mit bis zu sieben Lehrpersonen zurechtzukommen. Anderseits müssten Fachlehrer oft an vier bis sechs Klassen arbeiten, um auf ein vernünftiges Pensum zu kommen, und damit mehr als hundert Kinder kennen. Wer ein halbes Pensum in einer Klasse und zusätzlich ein paar Lektionen DaZ unterrichte, könne zwei verschiedenen Pensionskassen angehören und in mehreren Anstellungsverhältnissen stehen. Entsprechend kompliziert seien Pensenänderungen. Mit zahlreichen unattraktiven Kleinstpensen falle es zudem schwer, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
    Winterthur will deshalb in grösserem Stil in den Versuch einsteigen, wenn auch erst in der zweiten, im Sommer 2014 beginnenden Etappe. Fritschi würde sich wünschen, dass in jedem der sieben Schulkreise eine Schule mitmacht. Insgesamt zählt Winterthur 39 Schulen. Er ist «schwer der Ansicht», dass der Versuch neben den erwähnten Verbesserungen auch eine Stärkung der Position und des Ansehens der Klassenlehrpersonen mit sich bringe. Diese könnten kompetenter auftreten, wenn sie die Verantwortung für ihre Klasse nicht mit vielen andern teilen müssten.

    Eineinhalb Stellen pro Klasse

    Aeppli betonte, dass die Idee zum Versuch nicht von oben, sondern aus den Schulen und Schulgemeinden komme. Man sei schon im Rahmen des breit angelegten Projekts «Belastung/Entlastung im Schulfeld» darauf gekommen. Die Stärkung der Lernbeziehungen gehöre zudem zu den Legislaturzielen der Bildungsdirektion. Man reagiere jetzt auf die in den letzten Jahren forcierte Spezialisierung. Das sei nicht mit einer Kritik an der Arbeit der Spezialisten verbunden, diese leisteten gute Arbeit. Aber ihre Zahl müsse reduziert werden.
    Alimentiert wird der Versuch nicht durch zusätzliche Mittel, sondern durch die Umverteilung von bereits vorhandenen Ressourcen wie den Dotationen für IF, DaZ und die kommunale Begabtenförderung in die Regelklassen. Damit erreiche man – abhängig vom Sozialindex der Gemeinde – 130 bis 160 Stellenprozente pro Klasse, was Teamteaching und Halbklassenunterricht während des grössten Teils der Unterrichtszeit ermögliche. Nach diesem Modell können bisherige schulische Heilpädagogen und DaZ-Lehrkräfte, die alle über ein Lehrerdiplom verfügen, entweder eine Aufgabe als Klassenlehrer oder beratende Aufgaben an ihrer Schule übernehmen. Mit dem Versuch wird ein auf den individuellen Bedarf abgestimmtes Weiterbildungsangebot entwickelt. Dafür und für die wissenschaftliche Begleitung und Projektorganisation sind 4,9 Millionen Franken gesprochen.
    Mindestens 200, höchstens 350 Klassen sollen am Versuch teilnehmen, was maximal 5 Prozent aller Kindergarten- und Primarklassen des Kantons entspricht. Der Versuch ist befristet bis Sommer 2019. Gesucht werden noch Schulen, die bereits diesen Sommer einsteigen wollen. Die zweite Etappe startet 2014, eine dritte 2015. Auch der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ruft die Schulen zur Teilnahme auf. (Ende Zitat)

    Kommentar:

    Insgesamt 200 bis 350 Primar- und Kindergartenklassen will der Kanton Zürich in den nächsten drei Jahren für ihr Versuchsprojekt gewinnen. Die Anzahl der Lehrer pro Klasse sollen drastisch reduziert wird. Man verspricht sich bessere Schulerfolge, weil sich Schüler nicht mehr auf etliche Bezugspersonen einstellen müssen. Auch für Eltern soll es einfacher werden, weil sie für Belange ihres Kindes, nur noch eine oder zwei Ansprechpersonen haben.
    Ich erteile seit vielen Jahren Weiterbildungskurse für Lehrer aller Stufen, Schulleiter und Schulbehörden.  Dass die Bildungsdirekton mit der zunehmender Spezialisierung auf die falsche Karte gesetzt hat, war  mir schon längst bewusst.Es kann doch nicht sein, dass ein Volksschüler 6-10 Lehrkräfte haben muss. Der Wunsch nach Teilzeitarbeit verstärkte die Auflösung des Wunsches nach einer konstanten Bezugsperson. Eine Klasse neben dem Klassenlehrer von verschiedensten Fachleuten betreut worden, beispielsweise im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DAZ) oder bei der integrativen Förderung (IF). Heilpädagogen, Turn- Sing- lehrer wirkten alle an derselben Klasse.
    Das hatte zur Folge, dass etliche DAZ-Lehrer, Kleinstpensen an verschiedenen Schulen wahrnehmen mussten, um ein attraktives Pensum zu erreichen. Andererseits hatten  die Lehrer einen enorm grossen Koordinationsaufwand. Denn sämtliche Massnahmen und Unterrichtsmethoden mussten in unzähligen Meetings und Teamsitzungen  untereinander abgesprochen werden. Ganz zu schweigen von den Schülern und Eltern, die sich an etliche Bezugspersonen gewöhnen mussten. Aehnlich, wie wir bei einem Spitalaufenthalt ständig von einer anderen Person betreut werden.

    Erstaunlich, dass die Bildungsdirektorin erst heute die Bedeutung des Klassenlehrers erkannt hat.
    DIESE ECHTE VEREINFACHUNG DER SCHULE
    WAR UEBERFAELLIG! 

    Der angebliche Schritt zurück ist nach meinem Dafürhalten ein Schritt nach vorn hin zur bewährten Bezugsperson. Dieses Zurück zur KONSTANZ vereinfacht das unterrichten wesentlich.
    Als Ombudsman einer Kantonschule zeigte sich  bei meiner Arbeit immer wieder, wie wichtig  die Konstanz der Bezugsperson Klassenlehrer  ist - trotz zahlreicher Fachlehrkräfte, vor allem bei Konflikten oder persönlichen Problemen.
    LINKS:


    17. Mai 2002 ... Mangelnde Konstanz von Bezugspersonen Vertrauen können wir nur bei einer Person aufbauen, die wir kennen. Niemand wird einer ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_17_2002.html

    20. März 2007 ... Dass Kinder Geborgenheit, Nestwärme und eine Konstanz hinsichtlich Bezugspersonen benötigen, ist unbestritten. Es geht oft nur um die ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/07/03_20/index.html