Sonntag, 15. Februar 2009

Wollen wir uns eigentlich an die zunehmende Brutalität gewöhnen?

Die Antwort muss eindeutig sein: NEIN. Die zentrale Frage: Was können wir aber dagegen tun?

Aus Blick:

Verprügelt, verbrannt, verletzt
15.02.2009
Verprügelt, verbrannt, verletzt

Schweiz brutal:

In Trimbach wurde eine Autofahrerin beraubt, in Uster zwei Jugendliche bedroht, und in Horriwil zwei junge Männer verprügelt.

In Trimbach SO hielt ein Unbekannter eine Autofahrerin an, mit dem Vorwand, sie solle ihm beim Überbrücken seines Autos helfen. Als sie das Fenster öffnete, drückte er ihr eine brennende Zigarette ins Gesicht!

Er verlangte nach Geld. Als die Frau ein paar Geldscheine zum Fenster hinausschmiss, bückte sich der Gauner und die Frau konnte davonfahren.

Bande verprügelt junge Männer

In Horriwil SO waren heute Morgen zwei junge Männer mit ihren Velos auf dem Nachhauseweg, als sie von fünf Unbekannten angehalten wurden. Die zwei Jugendlichen wurden von der Prügel-Bande angegriffen und mit Faustschlägen und Fusstritten traktiert. Die Unbekannten verlangten Geld und Handys der Jugendlichen.

Eines der Opfer musste nach dem Angriff mit einer Hirnerschütterung und verschiedenen Prellungen ins Spital gebracht werden.

In S-Bahn bedroht und beraubt

Zwei Jugendliche sassen in der wartenden S-Bahn in Uster, als sie von zwei unbekannten Männern mit einem Messer bedroht wurden. Sie nahmen ihnen etwa 140 Franken und beide Handys ab. Nach dem Raub flüchteten die Täter noch vor der Abfahrt aus dem Zug und verschwanden in unbekannter Richtung. (SDA)

Kommentar: Diese Taten an einem Wochenende in der Schweiz. Das muss nicht nsur zu Denken geben. Die erfolgreiche Piratenmentalität auf hoher See darf nicht bei uns auf der Strasse und in öffentlichen Verkehrsmittel Nachahmer finden. Nicht nur die Betroffenen alle sind aufgefordert zu überlegen, was vorgekehrt werden muss, dass solche kriminellen Handlungen und Ueberfälle nicht zur Gewohnheit werden. Haben die Täter Erfolg, dreht die Gewaltspirale nach oben.

Originelle Vorschläge sind nicht nur gefragt. Wirksame Massnahmen müssen nachher auch umgesetzt werden.

- Härtere Strafen?

- Mehr Polizei?

- Mehr Ueberwachung (mit Videokameras)

Gibt es nicht effizientere Massnahmen, bei denen wir alle auch etwas beitragen können?

Bitte mailen Sie Ihren Vorschlag auf k-k@bluewin.ch

Die besten Vorschläge werden wir publizieren.

Boni und kein Ende: Gelingt der jüngste Trick?

Mit einer raffinierten Wortakrobatik versuchte Kurer die UBS Boni (von denen er immer geredet hatte) plötzlich in variable Lohnkomponenten umzutaufen. Diese raffinierte verbale Beschönigung übernahm sogar unser Finanzminister. Nun folgt bereits der zweite Trick.

Der Chefredaktor So-Bli - deckt ihn auf:

Für wie Dumm wollen uns die Bonus-Trickser eigentlich verkaufen? Mit derselben Kreativität, mit der sie einst immer neue strukturierte Produkte aus dem Hut zauberten, ­zünden sie nun ständig neue Nebelpetarden, um die Sicht auf die Realitäten der Bonus-Zahlungen zu verdecken.

Wir reden von der UBS-Spitze. Und von deren Erfüllungsgehilfen: der Finanzmarktaufsicht, an erster Stelle von Chef Eugen Haltiner, und leider auch von unserem obersten ­Säckelmeister, Bundespräsident Hans-Rudolf Merz.

Die Notbedürftigen, der Retter mit den Steuergeldern und der eidgenössische Kontrolleur: Sie alle haben sich nicht nur auf eine ­gemeinsame beschönigende Wortwahl verständigt («variable Lohnbestandteile» statt «Boni»), nein,

sie ergänzen sich auch prima im Verwedeln.

Der neuste Bonus-Trick geht so:

Der aufgebrachten Öffentlichkeit wird fürs UBS-­Katastrophenjahr 2008 eine Bonus-Summe von 2,2 Milliarden Schweizer Franken angekün­digt. Das ist nicht ganz gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit! Denn die UBS zahlt ihren Mitarbeitern fürs historische Minusjahr 2008 bis zu 3,8 Milliarden Boni. Der Trick: Das ­Bonus-Total wird in zwei Tranchen aufgeteilt.

Die erste Tranche von 2,2 Milliarden wird sofort ausgerichtet, die zweite von zusätzlich bis zu 1,6 Milliarden erst später und über drei Jahre gestaffelt. Dieser aufgeschobene ­Bonus wird von der UBS als «CVCP 2010–2012, Conditional Variable Compensation Plan» ­betitelt und die Auszahlung an Bedingungen geknüpft.

Die Finanzmarktaufsicht unter Führung von Eugen Haltiner hat das als «aufgeschobene Komponente» bewilligt. Und unser Finanzminister Merz hält sich raus, interessiert sich kaum für Details: «Nicht meine Aufgabe.» Er beschwichtigt, die Bonus-Zahlungen gingen «vor allem an Mitarbeiter im unteren und mittleren Bereich, beispielsweise an Sekre­tärinnen». In Wirklichkeit gehen die aufgeschobenen Boni an «Schlüsselmitarbeiter» auf Direktionsstufe.

Das Dilemma mit der Demonstrationsfreiheit

ich zitiere Spiegel:

Video: SPIEGEL TV

GEDENKTAG

Wie Neonazis dank Demonstrationsfreiheit Dresden zu ihrer Pilgerstätte machen konnten

Ein lebendes Schandmal: 6000 Neonazis kamen am Wochenende nach Dresden und missbrauchten das Gedenken an die Bombardierung vor 65 Jahren. Ihr "Trauermarsch" ging in diesem Jahr mitten durch die Innenstadt. Das konnten selbst die gut 12.000 Gegendemonstranten nicht verhindern. mehr... [ Video |

Trauermarsch als Sternstunde für 6000 Neonazis

Die "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" hat zu dem "Trauermarsch" aufgerufen. Ihre Trauer gilt ausschließlich den deutschen Opfern, versteht sich, der Rest der Geschichte wird ausgeblendet. Gekommen sind sie alle, die freien Kameradschaften, die Burschenschaften und natürlich die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag, samt ihrem Chef Holger Apfel und dem Bundesvorsitzenden Udo Voigt. Es gibt keine Parolen, kein Gebrüll. Sie treten moderat auf, Typ Biedermänner. Was sie sagen wollen, tragen sie auf Bannern vor sich her. "Alliierter Bombenholocaust", steht darauf, "Geschichtliche Wahrheit bringt geistige Freiheit" oder "Ehre den deutschen Trümmerfrauen". An die deutsche Kriegsschuld will hier niemand glauben.

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Foto aus ZEIT:

Anhänger und Sympathisanten der rechtsextremen Gruppierung "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland"(JLO) auf der Dresdner Demonstration

Anhänger und Sympathisanten der rechtsextremen Gruppierung "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland"(JLO) auf der Dresdner Demonstration

Kommentar:

Die Polizei in Dresden war nicht zu beneiden. Sie mussten vor allem die Konfrontation zwischen LINKS und RECHTS verhindern. So kam es, dass sie beide Seiten demonstrieren lassen mussten und nur genötigt waren, Strassenblockaden der Nazigegner zu räumen. Das Prinzip der Demonstrationsfreiheit wird den meisten Gruppierungen (auch extremen) zugestanden, sofern sie sich an die Spielregeln halten. Der Inhalt der Demonstranten darf für die Sicherheitskräfte kein Thema sein. Doch sind für sie solche Einsätze immer eine Gratwanderung

Dank der Demonstrationsfreiheit kommt es dazu, dass in den meisten demokratischen Staaten auch extreme Meinungen vertreten werden können, so lange die Demonstranten die Ruhe und Ordnung nicht stören und keine Sachbeschädigungen anrichten. Auch linksextreme Kampagnen wurden bislang toleriert. Erst dann, wenn Chaoten ihre Zerstörungswut ausleben oder bei unbewilligten Demonstrationen dennoch demostrieren, griffen die Ordnungshüter ein.

Die rechte Szene verstand es in Dresden eine Thematik zu besetzen, die selbst die linke Szene irritieren muss. Es waren nämlich jahrelang die USA feindlichen Bewegungen, die den Amerikanern vorgeworfen hatten, sie hätten Dresden unnötigweise in Grund und Boden gebombt. Dies obschon Deutschland schon am Boden war. Es kam jahrelang zu Gedenkfeiern, die nichts mit den Rechtextremen etwas am Hut hatten.

Nachdem nun die Nationalsozialisten die "unnötige" Bombadierung" jedes Jahr am Gedenktag für sich zu nutzen verstanden, indem sie in einer Grossdemonstration mit schwarzen Flaggen ruhig durch die Stadt zu marschieren, kamen plötzlich die Nazigegner in einem Dilemma. Sie wollen einerseits kein Demonstrationsverbot. Doch möchten sie auch keien Demonstration der Nationallsozialisten in Dresden. Sie finden nämlich die Bombadierung der Stadt durch die Amerikaner ebenfalls verwerflich. Sie wollan aber nicht, dass sich die Rechtsextremen an dieser Thematik profilieren können.

Wie weiter?

Es muss damit gerechnet werden, dass dieses Dilemma jedes Jahr erneut zu heiklen Konfrontationen führen wird.

Das raffinierte Vorgehen der Rechtsextremen:

Die ruhige Art der Demonstration ist clevere Strategie. Sie randalieren nicht, sondern marschieren still durch die Strassen und wissen, dass sie dank dieser Taktik auch künftig unbehelligt demostrieren dürfen. Niemand will die Demonstrationsfreiheit opfern. Ein echtes Dilemma.

Der Spaltpilz bei der SVP wirkt sich nun negativ aus

Uneinigkeit macht schwach! Das gilt jetzt auch für die SVP (Früher litten andere Parteien, weil sie lavierten oder intern uneinig waren . Parteien dürfen und müssen gewiss intern hart um Positionen ringen. Doch dürfen diese Differenzen nach der internen Bereinigung nicht in der Oeffentlichkeit ausgetragen werden. Bei der SVP nagt der Spaltpilz schon längere Zeit. Es begann bereits 2007 - vor allem nach der Wahl der Sprengkandidatin Blochers - als sich Parteimitglieder offiziell abspalteten (BDP). Schon vor der Abstimmung über die Freizügigkeit lavierte die SVP und es kam zu offen Flügelkämpfen. So etwas musste negative Auswirkungen haben. Wenn sich zwei streiten, freuen sich bekanntlich Dritte. Und SVP Kritiker gibt es genübend. Die jüngste Umfrage verdeutlicht nun die Auswirkung dieser Uneinigkeiten an der Spitze der SVP.

Ich zitiere 20 Min:

Umfrage

Der SVP laufen die Wähler davon

Der Aufstieg der SVP scheint vorerst gestoppt. Noch vor eineinhalb Jahren gaben 29 Prozent der Schweizer Wahlberechtigten der Volkspartei ihre Stimme. Heute würden das nur noch 22,8 Prozent tun, wie eine Umfrage zeigt

Prognose: Wenn es der SVP nicht sofort gelingt, den Spaltpilz ernst zu nehmen, brechen die Zahlen noch mehr ein. Anstatt sich der Frage nach der Einigkeit zu widmen, macht jedoch Christoph Blocher in neuem Aktionismus (UBS ). Ist dies ein bewusstes Ablenken vom eigentlichen Kernproblems der Partei oder ist er blind geworden?

news.ch

Sonntag, 15. Februar 2009 /

SVP verliert Wähleranteile - BDP legt zu

Bern - Würde in der Schweiz ein neues Parlament gewählt, erhielte die SVP 22,8 Prozent Wählerstimmen. Das sind 6,2 Prozent weniger... » Zur Meldung

Brunner scheint die Gefahr erkannt zu haben!

gemäss Tagi:

SVP-Präsident Toni Brunner stellt in seiner Partei Verunsicherungen fest, die Christoph Blocher ausgelöst hat. Nun sei der Punkt erreicht, «wo wir uns alle disziplinieren müssen», sagt Brunner.

«Wenn eine Position beschlossen ist, sollte sich die Minderheit zurücknehmen»: SVP-Chef Toni Brunner.

«Wenn eine Position beschlossen ist, sollte sich die Minderheit zurücknehmen»: SVP-Chef Toni Brunner. Bild: Keystone

Ob die Partei den Weg zurück zur Einigung schafft?