Mittwoch, 28. Februar 2007

Nur Kriegs-Rhetorik?

Bringt USA Flugzeugträger gegen den Iran in Stellung?

Nach "20 Minuten" soll am 27.2.07 der «USS Eisenhower» mit der nagelneuen «John C. Stennis» ein zweiter Flugzeugträger im Golf von Oman kreuzen. Experten sehen darin weitere Vorzeichen für einen US-Angriff auf den Iran.

Die US-Regierung beteuern zwar, sie wollen mit dem zweiten Flugzeugträger in der Region die bereits im Irak und Afghanistan stehenden Einheiten unterstützen.

Das Manöver könnte vielleicht nur eine Drohgebärde an die Adresse Irans sein.

Hauptmann Bradley E. Johanson, Kommandant auf der «John C. Stennis», behauptet, er habe keine Befehle, die den Iran beträfen.

«Wir haben ganz explizite Anweisungen, dass wir keine Eskalationshaltung gegenüber dem Iran einnehmen», sagte Johanson an Deck des schweren Kriegsschiffes und fügte bei:

«Unsere Mission ist es nicht, den Iran einzuschüchtern, sondern unseren Partnern vom Golfkooperationsrat Vertrauen in die Sicherheitslage zu geben.»

Offiziell heisst es aus Washington ebenfalls, ein Angriff auf den Iran sei nicht geplant. Doch in jüngster Zeit häufen sich Berichte, die stark an die Zeit vor dem US-Einmarsch in den Irak im Frühjahr 2003 erinnern: So soll es mittlerweile einen Planungsstab für Angriffe auf den Iran geben. Spezialkräfte sollen angeblich bereits konkrete Ziele auskundschaften.

Unsere These:

Das Manöver könnte durchaus nur der Baustein einer Drohrhetorik sein. Für diese These spricht der Umstand, dass man hinter der vorgehaltenen Hand munkelt, Israel habe sich bereits die Luftstrassen frei gehalten, um einen überraschenden Luftschlag gegen die Atomanreicherungsanlagen zu führen. Schon einmal hat Israel Anlagen mit Flugzeugen in Irak zerstört. Auch diese Mitteilung könnte auch nur zum bewussten Konzept einer Kriegs-rhetorik zählen mit dem Ziel, Iran einzuschüchtern. Bislang gab nämlich Israel nie vorgängig die Angriffsabsichten bekannt. Israels konkrete Aktionen zeichneten sich stets durch Ueberraschung aus, ohne Vorankündigung.

Für einen echten Angriff der Amerikaner könnte höchstens der Umstand sprechen, dass Bush ohnehin Boden verloren hat und imagemässig profitiert, indem er mit einem militärischen Schlag , der als "notwendige Polizeiaktion" deklariert wird - die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und so von den anderen Problemfeldern ablenken könnte. Bush wäre in der heutigen Situation alles zuzutrauen, das von seiner misslichen Lage ablenkt.