Montag, 16. September 2019
Darum verfärben sich die Blätter
Quelle: BILD
Herbst Warum sich die Blätter verfärben
Grüner wird's nicht im Herbst. Dafür gelb und rot:
Laubbäume färben ihre Blätter, bis sie diese schließlich abwerfen. Warum
verfärben sich eigentlich die Blätter im Herbst? Wir klären diese
Fragen
Barbara Lich
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Deny / Colourbox
Es geht um Leben und Tod. Wie jedes Jahr im Herbst. Wenn Eichen
erröten und der Ahorn gelb strahlt. Wenn bald schon ein Windhauch
genügt, um die Blätter vom Ast zu pusten. Bis zu 25 Kilogramm Laub wirft
eine Rosskastanie im Schnitt zu Boden. Eine Birke sogar noch mehr: 28
Kilogramm.
Bis das Geäst irgendwann kahl und nackt in den herbstgrauen Himmel ragt. Nur so überleben Laubbäume die nächsten Monate. Sie müssen Vorkehrungen treffen…
Bis das Geäst irgendwann kahl und nackt in den herbstgrauen Himmel ragt. Nur so überleben Laubbäume die nächsten Monate. Sie müssen Vorkehrungen treffen…
Woher wissen Bäume, dass der Herbst beginnt?
Vor allem, weil die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden.
Weniger Licht bedeutet: Der Baum fährt die Photosynthese zurück – der
Vorgang, bei dem er das Kohlendioxid der Luft und Wasser in
Traubenzucker und Sauerstoff umwandelt.
Das gelingt dank des grünen Farbstoffs in den Blättern, Chlorophyll genannt. Und eben vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Sonne viel energiereiches Licht Richtung Erde schickt und im Boden genügend Wasser steckt.
Das gelingt dank des grünen Farbstoffs in den Blättern, Chlorophyll genannt. Und eben vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Sonne viel energiereiches Licht Richtung Erde schickt und im Boden genügend Wasser steckt.
Warum verfärben sich dann die Blätter?
Der Baum baut das Chlorophyll ab und lagert es für den "Nachwuchs"
bis zum Frühjahr in den Wurzeln, Ästen und im Stamm ein. Der Effekt: Nun
kommen die gelben, roten und orangefarbenen Pigmente zum Vorschein.
Diese Farbstoffe stecken in den Blättern, wurden bislang aber vom Chlorophyll verdeckt: Sie tragen die komplizierten Namen Carotinoide und Xantophylle. Außerdem bildet der Baum nun auch Anthozyane – die die Blätter auf ihre alten Tage rot leuchten lassen. Bis diese schließlich zu Boden segeln.
Diese Farbstoffe stecken in den Blättern, wurden bislang aber vom Chlorophyll verdeckt: Sie tragen die komplizierten Namen Carotinoide und Xantophylle. Außerdem bildet der Baum nun auch Anthozyane – die die Blätter auf ihre alten Tage rot leuchten lassen. Bis diese schließlich zu Boden segeln.
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Mykola Mazuryk/Colourbox
Wie werfen die Bäume die Blätter ab?
Letztlich kappen die Bäume die
"Wasserleitung", wenn sie das Chlorophyll und andere wertvolle
Nährstoffe aus den Blättern ziehen. Sie bilden zwischen Zweig und
Blattstiel ein Trenngewebe, das verkorkt. Rauscht nun ein Windstoß in
den Baum, fallen die Blätter ab, zumindest bei den meisten Arten.
Buchen und Eichen hingegen tragen oft bis ins Frühjahr hinein braune, vertrocknete Blätter im Geäst. Statt eines Trenngewebes lassen sie Zellen wachsen, die ihre Wasserbahnen verstopfen. Dann muss schon ein ordentlicher Sturm an den Zweigen reißen, damit sich der Baum entblättert.
Buchen und Eichen hingegen tragen oft bis ins Frühjahr hinein braune, vertrocknete Blätter im Geäst. Statt eines Trenngewebes lassen sie Zellen wachsen, die ihre Wasserbahnen verstopfen. Dann muss schon ein ordentlicher Sturm an den Zweigen reißen, damit sich der Baum entblättert.
Wozu geschieht das Ganze?
Ganz einfach: So sichern Laubbäume ihr Überleben. Würden sie auch
winters Blätter tragen, vertrockneten sie über kurz oder lang. Denn
Bäume verdunsten einen Großteil des Wassers, das die Wurzeln aufnehmen,
über ihre Blätter.
In der kalten Jahreszeit nun können die Wurzeln immer weniger Wasser aus der Erde ziehen. Würden die Blätter dieses bisschen auch noch "verschleudern", hätte der Baum keine Chance mehr. Also sorgt er für jede Menge "Abfall" .
In der kalten Jahreszeit nun können die Wurzeln immer weniger Wasser aus der Erde ziehen. Würden die Blätter dieses bisschen auch noch "verschleudern", hätte der Baum keine Chance mehr. Also sorgt er für jede Menge "Abfall" .
Was geschieht mit dem Laub am Boden?
Anders als in Städten ist Laub im Wald ein gefundenes Fressen – für
Tausendfüßer, Asseln, Springschwänze, Milben, Ohrwürmer. Die Winzlinge
machen sich darüber her, knabbern Löcher hinein, größer und größer, bis
nichts als feines Blattgerippe übrig bleibt. Regenwürmer ziehen die
Reste in die Tiefe, zermalmen sie und schleusen sie durch ihren Darm.
Was die Bodenarbeiter dann aus ihrem Wurmende pressen, zersetzen Pilze und Bakterien im Erdreich zu Humus. Über Monate und Jahre hinweg recycelt die "Abfall-Armee" das Laub somit zu neuem Boden, auf dem Bäume wachsen, die Jahr um Jahr ihre Blätter abwerfen.
Was die Bodenarbeiter dann aus ihrem Wurmende pressen, zersetzen Pilze und Bakterien im Erdreich zu Humus. Über Monate und Jahre hinweg recycelt die "Abfall-Armee" das Laub somit zu neuem Boden, auf dem Bäume wachsen, die Jahr um Jahr ihre Blätter abwerfen.
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Notiert von
marcus knill
um
18:28
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