Donnerstag, 31. Juli 2014

Unüberlegt

Ex-Miss setzt sich in die Nesseln 

Christa Rigozzis freut sich, 

dass die Schweiz 

nach den Regengüssen

bald am Meer liegt.

Quelle Blick-online

Unüberlegte Tweets können ganz schön in die Hose gehen! Das musst jetzt auch die Schweizer Schönheitskönigin 2006, Christa Rigozzi einsehen.



Nach Regenfällen herrscht Hochwasser, in Altstätten SG spricht man von «verheerenden Schäden», im Emmental wurden Menschen innert wenigen Jahren zum wiederholten Male Opfer der Flut!

So weit, so schlecht . Nun aber verfasst Christa Rigozzi auch noch einen fragwürdigen Tweet:




 «Ich habe immer gesagt, die Schweiz ist perfekt, fehlt nur das Meer... jetzt haben wir das auch bald...»

Blick fragte bei Rigozzi nach, was es mit dem Tweet genau auf sich habe.
 Sie löschte den Tweet. Immerhin hat sie doch noch gemerkt, dass der Tweet deplatziert ist ...

KOMMENTAR:

Ironie und Sarkasmus sind bei Katastrophen fehl am Platz . Ex-Miss Schweiz Christa Rigozzi 
hat dies immerhin nachträglich erkannt,
Besser ist es jedoch beim REDEN und SCHREIBEN: Immer zuerst das Gehirn einzuschalten!

Lesben posieren für die Anti-Aids Kampagne

Love-Life-Kampagne

Love-Life-Kampagne

Wieso werben Lesben für Sex mit Kondomen?

fragt 20 Min.

 

Die Antwort eines Lesers:

Es geht um Gleichstellung. Würden die Lesben bei dieser Kampagne ausgeklammert, würde dies heissen, nur der Sex zwischen Mann und Frau sei normal.

Was sagen Sie zu diesem Kommentar?

Antworten Sie auf k-k@bluewin.ch. Vielen Dank.

 

Vom hilfreichen Eu - Stress

Im Internet schreibt ein Autor: Auch guter Stress mache krank
Dem stimme ich nicht zu: Stressloses Leben macht ebenso krank wie zu viel Stress. Der Mensch benötigt den EU-Stress!

Es gibt  Versuche in der Tierwelt, die bestätigen, dass Lebewesen ohne Druck d.h. ohne eine gewisse Spannung früher sterben als Lebewesen, die das Gelichgewicht gefunden haben zwischen zu viel und zu wenig Stress. Auch für die Menschen hilft uns der EU Stress bei Kommunikationsprozessen, den Druck in AusDRUCKstärke umzusetzen und die KONZENTRATIONSFAEHIGKEIT  zu erhöhen.




Der erwähnte Autor (Küstenmacher) behauptet, dass Stress generell wie ein Rauschgift wirkt. Ich zitiere:
Es geht um Rauschgifte! Sie heißen Epinephrin, Norepinephrin und Glucocorticoide – und werden unter Stress von Ihrem eigenen Körper erzeugt. Sie verursachen kurzzeitige Glückszustände, emotionale Aufgeregtheit und bringen Sie zu geistigen Höchstleistungen. Ihre körperlichen und seelischen Schmerzempfindungen werden drastisch gesenkt. Einsamkeit, Hunger, schlechte Erinnerungen oder momentane miese Beziehungen treten in den Hintergrund. Ihre gesamte Umgebung, normalerweise vielleicht etwas langweilig, erscheint durch Ihre chemisch angestachelte Aufmerksamkeit lebendiger und intensiver.

... und die Schattenseite
Mediziner nennen diesen Zustand wegen der vielen positiven Effekte bisweilen Eustress („guter Stress“). Doch auch der – das zeigen zahlreiche Untersuchungen aus jüngerer Zeit – hat negative Nebenwirkungen. Die genannten Stoffe, die Ihr Körper unter Stress in die Venen pumpt, können Magengeschwüre, Herzkrankheiten und eine dramatische Schwächung Ihres Immunsystems auslösen. Unter Eustress sinkt Ihr Schlafbedürfnis, aber auch Ihre Aufmerksamkeit – ohne dass Sie es subjektiv merken. Das kann schlimme Folgen haben: vom Autounfall (mitverschuldet durch Ihre Müdigkeit) bis zu Depressionen, von einem unterschwelligen Unglücksgefühl bis zu kompletten körperlichen Zusammenbrüchen. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf Ihre sozialen Beziehungen.

Nach meiner langjährigen Erfahrung lohnt es sich die Balnce zu finden zwischen BORE-out und BURNout; zwischen zu starker Belastung und Spannung (schädlichem Stress) und guter Spannung (EU-Stress).

In der Literatur gibt es zahlreiche Tipps wie wir Stress bewältigen können. Dies Tipps gelten nach meinem Dafürhalten nur für den DIS-Stress (krankmachenden Stress nicht für den EU-Stress). Ich zitiere Küstenmacher:

 1. Loslassen

Stress ist von der Natur gedacht für Höchstleistungen in Notsituationen – wenn Sie etwa vor einem angriffslustigen wilden Tier fliehen müssen. Die anregenden Substanzen wurden in den frühen Tagen der Menschheit durch die körperliche Betätigung beim Davonrennen wieder abgebaut. Im Arbeitsalltag mit vorwiegend sitzender Tätigkeit aber bleibt das Gift in Ihrem Körper. Es gilt ja als unschicklich, auf den Tisch zu hauen oder wild herumzuhampeln. Daher lautet der Rat: Verleihen Sie Ihren Gefühlen Ausdruck, bewegen Sie sich viel, treiben Sie Sport. Das ist ein erster guter Schritt, um die körperlichen Schädigungen durch die Stressstoffe zu reduzieren.

2. Zugeben (Akzeptieren)
Jedes Selbsthilfeprogramm beginnt mit einem Selbstbekenntnis: „Ich bin stresssüchtig.“ Solange Sie glauben, Ihre Sucht mit Willenskraft bekämpfen zu können, bleiben Sie in der Sucht gefangen. Sie kommen erst frei, wenn Sie zugeben, dass Sie Ihren Gefühlen gegenüber machtlos sind.

 Der Versuch, Stress zu kontrollieren, erzeugt Stress. Ein einfaches „Ja, ich habe Angst, und das ist ganz normal“ dagegen befreit Sie aus dem Teufelskreis.

3. Lieben
 Behandeln Sie Ihren inneren Süchtigen stattdessen mit Liebe und Güte. Heißen Sie Ihr geplagtes und besorgtes Herz willkommen. Fragen Sie es: Warum hast du solche Schmerzen? Wie kann ich dir helfen? Machen Sie es zu Ihrem Verbündeten, vertrauen Sie auf seine Weisheit. Meist bekommen Sie von ihm die wertvollsten Informationen darüber, was Sie in Ihrem Leben ändern müssen.

4. Abgeben
Wenn Sie durch die Nebenwirkungen Ihrer Stress-Sucht körperlich zusammenbrechen und in der Klinik landen, wird es auch ohne Sie weitergehen. Simulieren Sie Ihren Herzinfarkt gedanklich. Wie würden Sie sich dann verhalten? Ziehen Sie die Notbremse, bevor es Ihr Körper tut. Gehen Sie auf Kur, klinken Sie sich aus dem Trott aus, geben Sie eine krank machende Beschäftigung auf. Das ist auf längere Sicht nicht nur gut für Sie, sondern für jeden, dessen Leben mit Ihrem verbunden ist.

LINKS

Stress:
Hans Selye wird als " der Vater der Stress forschung " anerkannt. Seit der Publikation seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit in der er 1936 " Stress ...
www.rhetorik.ch/Stress/Selye.html
31. Okt. 2013 ... Der typische deutsche Gestresste ist eine 36-jährige Frau, die in einer Grossstadt in Süddeutschland wohnt. Ihr komfortables Zuhause - sie hat ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/10_31/
Die Ängste machen krank dh. sie beeinflussen unseren Körper, unser Denken. ( Siehe auch die Beiträge Stress und Redeangst ). Bereits vor der eigentlichen ...
www.rhetorik.ch/Pruefungsangst/Pruefungsangst.html
sollte sich mit den bewährten Stressabbautechniken (Ventil-Techniken) auseinandersetzen, die starken, störenden Stress reduzieren helfen (bei Auftrittsangst, ...
www.rhetorik.ch/Redeangst/Redeangst.html

8. Febr. 2007 ... Video von "Stress", Andreas Andrekson alias Billy Bear oder Stress ist ein Rapper der Hip-Hop Band "Double Pact" aus der Westschweiz.
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/02_08/index.html
Stress, Belastung, Frustration, Prüfungsangst. ... Die Bewältigung von Stress kannn durch Training gelernt werden. Die Not vieler Eltern ist bekann, wenn sie ...
www.rhetorik.ch/Stressbewaeltigung/Stressbewaeltigung.html

Boreout:
26. Okt. 2007 ... Der Spruch vom süssen Nichtstun ist zumindest am Arbeitplatz eine Mär: neben dem Burn-Out, der Überlastung, gibt es auch den Bore-Out, die ...
www.rhetorik.ch/Boreout/Boreout.html
10 Feb 13: Burnout in den Medien · 27 Dez 12: Das Zauberwort 'Selbst' ... 24 Nov 10: Beeinflussen Soziale Netze den Kunden? 23 Nov 10: Der Begriff Burnout.
www.rhetorik.ch/Aktuell/Beruf.html


Burnout:
23. Nov. 2010 ... Miriam Meckel Professor für Corporate Communication an der Uni St.Gallen hat Probleme mit dem Begriff Burnout, weil er als Depression für ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/11_23/

Konzentrationsfähigkeit:
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
11. Okt. 2013 ... Mir wurde der Nut zen der Konzentrationsfähigkeit vor al lem bei Musikern und Spitzensportlern bewusst. Wie lässt sich die Konzentrationsfä.
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/10_11/sn.pdf

Was mich bei Spitzensnportlern stets beeindruckt hatte











Kaderzusammenzug
 in Magglingen:
Keine Zeit für 

Langeweile…
Kaderzusammenzüge
 im Vorfeld von 
Olympischen Spielen 
sind immer etwas
 Spezielles: Das 
erfuhren jetzt auch 
die Athleten vom 
Swiss Sailing Team.

Die Mitglieder des 

Swiss Sailing Team 
verbrachten vom 
15. bis 19. November 
fünf sehr intensive 
Tage in Magglingen. 
Es begann damit, 
dass Swiss Olympic 
einen Tag lang die 
potenziellen 
Olympiakandidaten 
aller Sommersportarten 
in die Geheimnisse von Peking 2008 
einführte. Unter dem 
 Motto „Power, Passion,
 Performance“ wurde 
der Grundstein für 
Teambuilding gelegt
 und für die lange 
ersehnte 
Olympiakollektion Mass 
 genommen.

Am Tag 2 stand 

für die Segler 
der Medien-
workshop 
mit 
Kommunikations
-Spezialist 
Marcus Knill 
und TV-Frau 
Regula Späni 
auf dem 
 Programm. 
Die 
Sportmoderatorin 
vom Schweizer 
Fernsehen 
stellte dabei 
 Flavio Marazzi 
und Co. knifflige 
Fragen. Die 
Interviews 
wurden auf 
Video 
aufgezeichnet 
und 
anschliessend 
ausgewertet.

Am Samstag begann 

¨dann der offizielle, 
dreitätige Athletenzusammenzug 
des Swiss Sailing Teams. 
Aktive Stunden mit einem 
Unihockey- und 
Fussballturnier sowie 
diverse Fitness-Einheiten 
standen im Wechsel 
zu zwei ausführlichen 
Workshops.



Die teilnehmenden 

Athleten:
Nationalkader:
Richard Stauffacher (RS:X), 

Emmanuelle Rol / 
Anne-Sophie Thilo (470w), 
Flavio Marazzi / 
Enrico De Maria (Star).
B-Kader:
Nathalie Brugger (Laser Radial), 

Tobias Etter/Felix Steiger (470m)
Nachwuchskader:
Sophie Masmejan, 

Philippe Erni, 
Andreas Kyburz, 
Yannick Brauchli


  KOMMENTAR: Es war für mich beeindruckend wie Spitzensportler, die auf Teamarbeit angewiesen sind - wie beispielsweise die Ruderer und Segler selbstkritisch waren in den Intensivseminaren.

Mittwoch, 30. Juli 2014

EMPFEHLUNG AUS GRABER IMPULS

interessant und nützlich

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Frauen nicht erwünscht bei den Zünftern

Sonntagsblick publizierte einige frauenfeindlichen Sprüche

Für  Aerger war  damit gesorgt.

Sollen Frauen und damit die Gesellschaft zu Fraumünster (GzF) am
Sechse­läuten mitmarschieren dürfen? lautete die Frage.

Die Antwort fiel eindeutig aus: 55 Prozent der Befragten forderten in der im
Juni fertiggestellten Umfrage, dass Frauen am tradi­tionsreichen Zürcher
Stadtfest «nichts zu suchen haben». Nicht einmal einen eigenen Umzug soll
die Frauenzunft bekommen. Hardliner wollen ihnen das Gastrecht für alle
Zeiten entziehen.

Besonders aufschlussreich: In der Umfrage, die SonntagsBlick vorliegt,
lästert ein Teil der Zünfter munter über Frauen. Die Gesellschaft zu
Fraumünster, so ein Zünfter, könne «als reine Frauenorganisation nur ein
Handwerk vertreten, nämlich das älteste». Ein anderer mosert: «Das
Sechseläuten braucht diese Damen nicht! Wir kommen auch gut ohne sie
zurecht.»

Frauenfeindliche Zünfte

Das 80-seitige Dokument offenbart, welche der 26 Zürcher Zünfte besonders
frauenfeindlich sind: Weggen, Widder, Kämbel, Riesbach, Drei Könige,
Wollishofen, Hard, St. Niklaus und Witikon sprachen sich klar gegen eine
Teil­nahme von Frauen am Sechse­läuten aus. Anders Constaffel, Meisen und
Schmiden: Ihre Mitglieder wollen Frauen mitmachen lassen.

Längst Vergangenheit ist die demonstrative Harmonie am Sechseläuten 2011.
Damals durfte die Frauenzunft zu Grossmünster zum ersten Mal am
traditionellen Umzug mitmarschieren. Doch kurz darauf verfügten die Männer,
dass sie lieber wieder unter sich sein wollen. Dem widersetzten sich die
Zünfter von Constaffel, indem sie die Frauen kurzerhand als Gäste einluden.
Bei den traditionellen Zünftern kam das nicht gut an.


Jetzt spitzt sich der Streit weiter zu. Anfang September kommen die
Zunftmeister zusammen und müssen einen Grundsatzentscheid fällen: Dürfen
Zünfte die Frauen künftig zum Sechseläuten ein­laden oder nicht?

Stadt Zürich hofft auf Kompromiss

Bei der Stadt Zürich hofft man auf einen Kompromiss. «Dem Sechseläuten würde
eine offizielle Teilnahme der Gesellschaft zu Fraumünster gut anstehen»,
findet Lukas Wigger, Stabsmitarbeiter von Stadtpräsidentin Corine Mauch. Die
Stadt erwarte, «dass die beiden Parteien in gutzürcherischer Tradition und
selbstverantwortlich eine einvernehmliche, der heutigen Zeit und dem
heutigen Zürich angemessene Lösung finden». Regula Zweifel, Hohe Frau der
Gesellschaft zu Fraumünster, hat noch Hoffnung: Sie glaubt, dass die
schweigende Mehrheit der Zünfter die Frauen am Sechseläuten dabeihaben will.


KOMMENTAR:

Was erstaunlich ist, dass bei den Leserkommentaren die Meinung der Hardliner geteilt wird.

Ich weiss nicht, ob es geschickt war, die Sprüche in den Medien nochmals zu wiederholen.
Diese fragwürdigen Aussagen machen nun  die Runde an Stammtischen und festigen dadurch unnötigerweise die frauenfeindliche Stimmung.

1. August ohne Schweizerfahnen

Zuerst glaubte man es sei eine Zeitungsente.
Beim zweiten Mal lesen, hat man dann  das Gefühl,
der Schweizer Juso Chef habe es doch ernst gemeint.
Er verlangt nämlich den Verzicht auf Schweizer Fahnen am 1. August
Ich zitiere Blick:

Aus Angst vor Nationalismus 

Juso-Chef will keine Schweizer

Fahnen am 1. August

Kein Fahnenmeer am 1. August: Juso-Molina ruft wegen «Militarisierung in der ganzen Welt» zu Verzicht auf Schweizerkreuz-Flaggen auf.

Juso-Chef mit Hotel «Mama». play Will am 1. August an den Beginn des Ersten Weltkriegs erinnern: Juso-Präsident Fabian Molina. (KEYSTONE)
Höhenfeuer, Festreden, Fahnenmeer: Diesen Freitag begeht die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Nun ruft Juso-Chef Fabian Molina dazu auf, die Schweizerkreuz-Flagge am 1. August im Schrank zu lassen: «Wer feiern will, kann das tun. Aber zum Feuerwerk gehört eine Pace-Fahne.»
Der Nationalismus sei weltweit auf dem Vormarsch, erklärt der Zürcher Jungpolitiker. «Eine sehr gefährliche Entwicklung – der Nationalismus ist für die zunehmende Militarisierung und Aufrüstung in der ganzen Welt verantwortlich», sagt Molina. Die Folgen davon seien überall erkennbar. «Man sieht sie in der Ostukraine, in Gaza, in Syrien und an vielen anderen Kriegsschauplätzen.»

KOMMENTAR: Immerhin hat Juso-Molina erreicht, dass man von ihm spricht.
Wenn dies sein Zweck war, so hat er nun immerhin die gewünschte Medienpräsenz.
Etwas anderes ist es, wenn er hinsichtlich Friedensförderung etwas erreichen wollte. Das war ein Schuss ins Ofenrohr.
Mit seiner groteske Forderung qualifizierte er sich selbst. 
Fabian Molina könnte eigentlich an der nächsten Fussballweltmeisterschaft seine Idee nochmals auftischen und verlangen, dass auch dort unbedingt auf alle nationale Fahnen und alle Landeshymnen verzichtet werden müsse. Erlaubt wäre auch nur die geforderte Peace - Flagge.
Mich würde es interessieren, wie  eine so abstruse Forderung beim Normalbürger ankäme. Im Idealfall  mit einem aussagekräftigen Lächeln.
Jedenfalls ist sein sonderbares Ansinnen keine gute Propaganda - weder für die JUSOS noch für ältere SOZIS. Den LINKS Parteien hat Molina  einen Bärendienst erwiesen. Mit solchen Vorstössen kann man die Glaubwürdigkeit - trotz erfolgreicher Medienpräsenz - rasch verlieren.

Zu seinem Fremdschämen: Kommentar überflüssig!
Die Kommentare im Netz sprechen für sich. 
Hier ein Beispiel:
  • Reto  Schneider , Kleindöttingen
    Ich schäme mich langsam aber sicher auch Schweizer zu sein. Speziell wenn so Figuren wie Herr Molina Schweizer Parteien anführen und ihren Mist verbreiten. Zum Glück nimmt die eh niemand ernst.
    • heute, 14:25 Uhr
    • 823
    • 33
 Ich wäre nicht stolz auf diese Echos.
JCVP wehrt sich gegen Fahnenverbot am 1. August: «Juso-Molina schämt sich Schweizer zu sein»

Dienstag, 29. Juli 2014

Wasser im Ueberfluss: WASSER-WASSER- WASSER

In anderen Erdteilen fehlt  das heilige Nass und es herrscht dort Dürre.
Verkehrte Welt?

 

Der nächtliche Niederschlag hat weite Teile der Schweiz schwer getroffen. Im sankt-gallischen Altstätten zog eine Schlammlawine durchs Stadtzentrum.
Anderseits fehlt vielerorts das köstliche Nass.

Vor den Lokalradios gab es die Piratensender

Illegales Radio

Quelle 20 Min:

Als die PTT Piraten jagte

In den 70er-Jahren gab es in der Deutschschweiz nur zwei Radiosender: DRS1 und DRS2. Dagegen kämpften unerschrockene Radiopiraten an. Doch die wurden vom Staat gnadenlos verfolgt.

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In Bezug auf illegale Radiosender kannte die PTT in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren kein Pardon: Mit Funkpeilwagen machten die Bundesbeamten Jagd auf die Radioamateure.

In Bezug auf illegale Radiosender kannte die PTT in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren kein Pardon: Mit Funkpeilwagen machten die Bundesbeamten Jagd auf die Radioamateure. Das musste auch Piratenradio-Chef Rolf G. erfahren. Am 18. Dezember 1977 schlugen Polizei und PTT zu und beschlagnahmten einen UKW-Sender, eine Antenne und zwei Tonbandgeräte seines Radio Alternativ. Trotzdem sendete er bald wieder: Die Beamten hatten nur den Notsender gefunden. Das erste Schweizer Piratenradio war Radio Pirate aus Genf. Es sendete 1976 jeweils zwischen 20 und 20.30 Uhr auf UKW zu Themen wie Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung, Prostitution und Abtreibung. Der Zürcher Piratensender 101 machte am 17. November 1976 mit Flugblättern auf kommende Sendungen aufmerksam. Ausgestrahlt wurden Interviews und Informationen zu Frauenfragen. Piratenradios gaben zu reden. Am Bernhard-Apero vom 30. September 1976 diskutierten die Gesprächsleiter Hans Gmür (l.) und Karl Suter (r.) in Zürich mit drei Initianten des Piratensenders Radio Atlantis. Dieses war kurz zuvor von einem PTT-Peilwagen ausgemacht und von Polizisten ausgehoben worden. Statt mit selbstgebastelter Ausrüstung sendete Roger Schawinski ab November 1979 mit Profi-Technik vom norditalienischen Pizzo Groppera nach Zürich. Er nannte sein Piratenradio schlicht Radio 24. Auf Druck aus Bern wurde der Piratensender zwar mehrmals abgeschaltet, Schawinski gab aber nicht auf. Am 26. Januar 1980 folgten 3000 Menschen seinem Aufruf zu einer Radio-24-Demo auf den Zürcher Bürkliplatz. Bereits am 29. Dezember 1979 hatte Schawinski in Bern dem Bundeshausweibel 212'000 Unterschriften für seinen Sender übergeben können. Schawinskis Kampf war schliesslich von Erfolg gekrönt. Am 1. November 1983 nahm Radio 24 - genau wie andere Schweizer Privatsender - seinen regulären Betrieb auf. Die Ära der Piratenradios war vorbei.

Rock- und Popmusik war noch in den 1970er-Jahren kaum am Radio zu hören. Die zwei Deutschschweizer Sender richteten sich an ein älteres Publikum. Die Zielgruppe der Jugendlichen sei nicht bedient worden, wie Stefan Länzlinger vom Schweizerischen Sozialarchiv im Gespräch sagt. Die PTT hatte damals das alleinige Recht, Funkantennen zu erstellen und zu betreiben.
Gleichzeitig wurden in den 1970er-Jahren Bauteile für Sender billiger und kleiner. Jeder konnte problemlos für ein paar Hundert Franken einen handlichen Sender selber bauen. Damit begann der Widerstand gegen das SRG-Monopol in der Schweiz: Der erste illegale Sender Radio-Pirate sendete im Frühling 1976 aus Genf, wie der Zürcher Historiker Adrian Scherrer sagt.
In den nächsten Jahren gab es immer mehr Piratenradios, heute weiss man aber kaum mehr etwas darüber. Scherrer ist im PTT-Archiv auf Spuren von über 30 Sendern gestossen. Es habe aber sicher noch mehr gegeben, sagt er. Die meisten sendeten aus Zürich und Umgebung.
Von stümperhaft bis hervorragend recherchiert
Das Sozialarchiv erhielt kürzlich von einem Radiopiratenfan über 30 Sendungen von Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre. Die Sendungen sind nun auf der Website des Archivs aufgeschaltet. Die Sender hiessen etwa Gäterlischlitzer, Alibaba, Wällensittich oder Känguruh. Einige sendeten gerade mal ein paar Minuten, andere regelmässig bis zu zwei Stunden in der Woche.
Auch die Qualität war unterschiedlich – von stümperhaft bis zu hervorragend recherchiert, wie Scherrer sagt. Die Frequenzen lagen immer zwischen 100 und 104 Megahertz. Hier war sonst nur Rauschen zu hören. Gemäss offizieller Begründung war dieser Platz für Kriegszwecke reserviert.
Neben den Unzufriedenen, die am SRG-Monopol rüttelten, gab es – vor allem aus linken Kreisen – politisch Aktive, die ihre Botschaft über den Äther verbreiten wollten. So kamen die «Wellenhexen», die den ersten politischen Piratensender in der Deutschschweiz betrieben, aus der Frauenbewegung.
Vom Peilwagen erwischt: Busse oder Gefängnis
Die PTT schaute dem Treiben aber nicht tatenlos zu: Mit Peilwagen machte sie Jagd auf die Sender. Wurden die Piraten erwischt, bedeutete das nicht nur den Verlust der Technik, sondern auch eine Busse von bis zu 1000 Franken. Einige seien auch im Gefängnis gelandet, sagt Scherrer.
Um nicht erwischt zu werden, wechselten die Radiomacher immer wieder ihren Sendeort. Die meisten machten für ihre Sendungen auch keine Werbung im Voraus. Viele behalfen sich aber mit einem Trick, wie Scherrer erzählt. Sie überlagerten kurz einen anderen, offiziellen Sender, kündigten darauf ihre Sendungen an und hofften, so Hörer abwerben zu können.
Schawinski nutzte italienische Liberalisierung
Piratensender waren aber kein Schweizer Phänomen. Auch in anderen Ländern herrschte ein staatliches Radiomonopol. Als erstes europäisches Land liberalisierte Italien den Radiomarkt im Jahr 1976. Und genau dies nutzte Roger Schawinski vor 35 Jahren aus.
Er deklarierte sein Radio 24 als italienisches Lokalradio und sendete ab November 1979 mit einer riesigen Antenne vom Gipfel des Pizzo Groppera in Richtung Schweiz, sodass man die Sendungen auch in Zürich noch hören konnte.
Im Juni 1983 bewilligte der Bundesrat schliesslich 36 Lokalradioversuche. Am 1. November 1983 schickten die ersten Privatradios – darunter Radio 24 – ihre Sendungen über den Äther. Damit endete die Ära der Piratenradios.
Die Geschichte von Radio 24 (Video: Youtube/Radio 24)


Kommentar: Auch in Schaffhausen gab es den Piratensender "Tutti Frutti".
Kantonsschüler berieselten 1980 vom Kohlfirst aus mit einem selbst gebastelten UKW-Sender regelmässig am Donnerstagabend die Region Schaffhausen.
Die Piraten mussten mehrmals fliehen, weil sie angepeilt wurden. Einmal mussten sie den Sender zurück lassen.
Heute gibt es dort eine Gedenktafel.
Heute ist diese illegale Tat verjährt. Zu den Piraten zählte Matthias Ackeret,  die Gebrüder Knill und Julian Schütt.

LINKS:

www.blickamabend.ch schenkte der Chefredaktor

ZUM GEBURTSTAG VON MATTHIAS ACKERET
eine gefakte SONDERAUSGABE. Darin lesen wir:


Erst Pirat, dann Medienstar


ABENTEUER 
Matthias Ackeret hat ihn tatsächlich geschafft - 
den Aufstieg vom Radiopiraten zum Chefredaktor,
Autor, Talkmaster. Den bedeutendsten Grundstein legte
A c k e r e t   n i c h t  a l s M o d e r a t o r  d e r   
To u r  d ' U h w i e s e n 
 o d e r  a l s Autor von Gedichten für die «oder..?»
- Sendung des Schweizer Radios DRS. 
Es waren die wilden Zeiten der Radiopiraten,
welche den Lebenslauf des jungen Medienschaffenden 
prägten.
Während die anderen Mitbegründer eines lokalen 
P i r a t e n - r a d i o s   i n  d e n  
7 0 e r - u n d  8 0 e r - J a h r e n   n o c h  h e u t e  i m
Sumpf der Anonymität versinken, ist Ackeret zum 
 Medienstar avanciert. 
« R a d i o T u t t i f r u t t i » w a r m e h r a l s  e i n
Abenteuer von Jugendlichen aus Uhwiesen ZH. 
Es manifestierte den Aufstand gegen einen Monopolisten, 
die Öffnung der digitalen Medien. Und so steht heute 
noch an der Gedenktafel auf dem Kohlfirst bei 
 Schaffhausen geschrieben;
"An diesem heiligen Ort hat sich «Radio Tutti Frutti» für die
Freiheit des Äthers aufgeopfert. Möge derGedanken an diese
heldenhafte Tat ewiglich wahren. Fortes fortuna."

Dein Wegbegleiter Matthias Knill

rhetorik.ch aktuell: Eine Piratenreise

www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_09/
09.10.2008 - ... zusammen mit Freunden einen Piratensender "Tutti Frutti" in Schaffhausen betrieben. Auch Heinz Lindenmann nahm an der Exkursion teil.

Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
14. Sept. 2013 ... «An diesem heiligen Ort hat sich «Radio Tutti Frutti» für die. Freiheit des Äthers aufgeopfert. Möge der Gedanken an diese heldenhafte Tat ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/01_11/AckeretGeburtstag.pdf

Montag, 28. Juli 2014

Vorsicht bei der INNOVATIONSRHETORIK







KRITIK gegen alternative Lernformen gewinnt an Boden:

 

Eltern und Lehrer haben Vorbehalte gegenüber alternative Lernformen wie das selbstorganisierte und das altersdurchmischte Lernen. Nicht alle gehen der Innovationsrhetorik auf den Leim.

An Vorwürfen beim selbstorganisierten Lernen mangelt es nicht: 

- Viele Kinder werden überfordert

- Der konstante Lärm behindert das Lernen

- Der Lehrer ist im Hintergrund

- Schwächere Kinder kommen unter die Räder

- Es ist ein Irrtum zu glauben, alles was neu ist, ist auch gut.

- Die Stärken des herkömmlichen Unterrichtes werden kleingeredet

************************************

«Leider gibt es an den Schulen eine Neo-Manie»

«Es ist bedenklich, wenn die Schule der Innovationsrhetorik auf den Leim geht», sagt Roland Reichenbach.
«Es ist bedenklich, wenn die Schule der Innovationsrhetorik auf den Leim geht»
sagt Roland Reichenbach. (Bild: Christian Beutler / NZZ)
Alternative Lernformen sind an öffentlichen Schulen im Trend, sorgen aber immer wieder für Konflikte. Der Zürcher Erziehungswissenschafter Roland Reichenbach hält die aktuelle Entwicklung für bedenklich.
Herr Reichenbach, in mehreren Zürcher Gemeinden protestieren Eltern und Lehrer gegen alternative Lernformen wie das selbstorganisierte und das altersdurchmischte Lernen. Sie behaupten, diese Unterrichtsformen sorgten für Unruhe und Überforderung. Ist diese Kritik berechtigt oder ein Aufschrei von Ewiggestrigen?
Die beiden Themen, selbstorganisiertes Lernen und altersdurchmischte Schulklassen, sind zu unterscheiden, auch wenn sie oft kombiniert werden. Im Hintergrund des selbstorganisierten Lernens steht das Bildungsziel der Selbstregulation. Diese Vokabel hat momentan eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Die pädagogische Frage ist aber, ob, wann und in Bezug auf welche Inhalte die Schüler und Schülerinnen fähig sind, mehr oder weniger selbstbestimmt und selbstkontrolliert zu lernen. Die Realität des Lernens mag eine ganz andere sein, als der verführende Begriff suggeriert. Gerade mittelstarke und vor allem leistungsschwache Kinder brauchen mehr Führung, Unterstützung und Kontrolle 
durch die Lehrperson – ihnen könnte ein falsch verstandenes didaktisches Konzept besonders schaden, während die Starken 
in praktisch jeder pädagogischen Welt gute Leistungen zeigen.

Sie sagen «könnte schaden» – gibt es dafür Belege?

Ja. Offene Lernformen haben zwar überall einen sehr guten Ruf, aber in empirischen Studien schneiden sie meist höchst 
ambivalent ab. Gerade dass bei schwächeren Schülern die 
Leistung sinkt, wenn man ihnen zu viel zumutet, ist gut belegt. 
So hat der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie festgestellt, dass der Lehrer für den Lernerfolg zentral ist – 
wobei der Erfolg am grössten ist, wenn er den Unterricht 
möglichst lenkt und strukturiert. Die Studie hat im 
Bildungsbetrieb viele Leute verärgert. Denn sie sagt 
genau das Gegenteil von dem, was heute propagiert wird.
Wie beurteilen Sie das Konzept des altersdurchmischten Lernens?
Zunächst sollte man akzeptieren, dass sich meist eh schon 
zirka drei Jahrgänge von Kindern in der Regelklasse 
versammeln. Die Befürchtungen der Eltern, die älteren 
Kinder würden weniger profitieren, wenn sie mit jüngeren 
die Klasse teilen, ist aber auch bei den bekannten Versuchen, 
etwa in der Basisstufe, unbegründet. Altersdurchmischung 
ist ein Faktum des sozialen Lebens, die Altershomogenität 
in der Schule ist künstlich und im Grunde neuen Datums. 
Während altersdurchmischte Gruppen akademisch weder 
stärker noch schwächer werden, profitieren sie im Bereich 
des sozialen Lernens.
Inwiefern?
In Untersuchungen hat man festgestellt, dass die Kleinen 
dank dem Kontakt mit Erst- und Zweitklässlern einen 
leichten Wissenszuwachs gegenüber Gleichaltrigen 
aufweisen. Wichtig scheint mir aber, dass ältere Kinder 
von den Kleinen nicht am Lernerfolg gehindert werden. 
Diese Befürchtung hört man oft von Eltern mit Aspirationen 
im Bildungsbereich, aber sie trifft nicht zu.
Was ist mit dem oft ins Feld geführten Lärmpegel?
Das ist ein grosses Problem, aber kein spezifisches des altersdurchmischten Lernens. Im Fall des selbstorganisierten Lernens würde ich dagegen klar von einem spezifischen 
Problem sprechen. Dieses Konzept ist pädagogisch 
zu wenig durchdacht. Denn wenn jeder Schüler 
hauptsächlich für sich selber lernen soll, warum braucht 
es dann überhaupt noch Klassenzimmer?
Der Lehrer spielt im Fall des selbstorganisierten 
Lernens nur noch eine (Neben-)Rolle als «Coach». 
Kommt das gut?
Dahinter steckt die Ansicht, dass alles, was der Mensch 
selber tut, gut ist. Und dass alles, was von aussen kommt, 
schlecht ist. Da schimmert die alte Angst vor der Macht des 
Lehrers durch, die in den siebziger Jahren zu faktischen Berufsverboten für linke Lehrer führte. Heute spricht 
niemand mehr von «Indoktrinierung», aber es ist, als 
ob die Lehrperson didaktisch überflüssig gemacht werden 
soll. Dabei wissen alle, dass sie wichtig ist. Nicht nur jeder, 
der ernsthaft über seine eigene Schulkarriere nachdenkt, 
sondern auch die empirischen Bildungsforscher wissen es – 
oder besser gesagt, sie könnten es wissen, sofern sie bereit 
wären, dieses biedere Element der schulischen Bildung zu akzeptieren.
Wäre in Zeiten, in denen jeder mit seinem Handy 
beschäftigt ist, nicht mehr gemeinsamer Unterricht 
gefragt, unter Anleitung eines Klassenlehrers?
Der meiste Unterricht ist auch heute «lehrerzentriert», 
was für mich übrigens kein Schimpfwort ist. Klassenlehrer 
sind besonders bedeutsam. Was kann es Besseres für ein 
Schulkind geben als eine Lehrperson, die dem Kind drei 
Dinge zeigt: Erstens, dass das, was gelernt werden soll, 
wichtig ist. Zweitens, dass der Schüler diesen Inhalt lernen 
kann. Drittens, dass der Lehrer das Kind dabei unterstützt. 
Das sind die Elementarien. Der Rest sind eher Oberflächenphänomene, über die viel sinnlos gestritten wird.
Wie wichtig sind Unterrichtssysteme überhaupt für den Lernerfolg?
Wenn mit «Unterrichtssystemen» konkrete Varianten des Unterrichtens gemeint sind, dann ist die positive oder 
negative Wirkung auf den Lernerfolg sehr gross. Wenn 
damit das Bildungssystem als Ganzes oder das Schulsystem gemeint ist, dann gilt: Die Wirkung auf konkretes Lernen 
ist gering. Wie gesagt: Einer der stärksten Faktoren für den Lernerfolg ist die Lehrperson. Statt das anzuerkennen, 
erfindet man dauernd neue Unterrichtskonzepte und geht 
damit auf die Kinder los, mitunter getrieben von einem 
llzu grossen Machbarkeitsglauben.
Dennoch sind neue Lernformen im Trend, gerade an den Pädagogischen Hochschulen. Wie gross ist der moralische Druck auf die Schulen, diesem Trend zu folgen?
Es gibt meines Erachtens verschiedene pädagogische 
Gottesdienste. Momentan ist typisch, dass das Nicht-Typische besonders hohe Anerkennung bewirkt. Dafür wird der herkömmliche Unterricht mit moralisierenden Argumenten 
eher schlechtgeredet. Das halte ich nicht für begrüssenswert. 
Die Stärken «herkömmlichen» Unterrichts gilt es ebenso anzuerkennen. Es ist bedenklich, wenn die Schule der Innovationsrhetorik auf den Leim geht. Erneuerungen sind, 
wenn überhaupt, nur langsam umzusetzen. Die Trägheit des Systems ist auch ein Garant für Verlässlichkeit und Stabilität, 
nicht einfach bloss Indiz mangelnder Anpassungsbereitschaft. 
Es gibt auch in der Schule eine «Neo-Manie», die 
abzulehnen ist. Es gibt Erneuerungen, die grossartig sind, 
dies aber eher einmal im Jahrhundert als einmal pro Monat – 
etwa die Erkenntnis, dass das Kind Bedürfnisse hat, die 
man ernst nehmen sollte, statt diese zu bekämpfen.
Heute experimentieren die Volksschulen mit 
individualisierten Lernformen, um der zunehmenden Heterogenität im Klassenzimmer zu begegnen. 
Wie müsste die Schule Ihrer Meinung nach mit diesem 
Problem umgehen?
Heterogenität ist ein soziales Faktum, Homogenität 
eine Illusion. Die Unterschiede zwischen den 
Menschen können das Unterrichten – aus 
unterschiedlichen Gründen – extrem erschweren. 
Zu behaupten, dass diese Probleme mit individualisiertem Unterricht alle gelöst werden können, halte ich für blauäugig. 
Die Debatte über die Inklusion lernschwacher Schüler zeugt 
von dieser Manie der politischen Korrektheit. Wer die Schwierigkeiten, Befürchtungen und Hoffnungen von 
Eltern, Lehrpersonen und Schülern nicht ernst nimmt 
und es einfach besser weiss, was für die Schule richtig und 
gut ist, wird in diesem Land meistens früher oder später 
jäh gebremst. Selbstregulation ist also nicht nur eine 
Chimäre.
Gemäss herrschender Lehrmeinung ist heute nicht 
primär reines Wissen gefragt. Im Zentrum stehen Kompetenzen wie Selbständigkeit und soziales Handeln. 
Teilen Sie diese Einschätzung?
Da niemand etwas gegen Kompetenzen haben kann, 
handelt es sich auch hier um einen Gottesdienst, um ewig wiederholte, kaum analysierte oder kritisch reflektierte 
Vokabeln, bildungspolitische und -praktische Mantras. 
 Natürlich sind Kompetenzen wichtig, und natürlich 
müssen sie gefördert werden. Doch sämtliche schulischen Lerninhalte nur noch durch die Kompetenz-Perspektive zu betrachten, ist so unnötig wie ärgerlich. Richtig ist, dass 
es Wissen gibt, das nicht unmittelbar «anwendbar» und handlungswirksam ist. Wer das allerdings für 
problematisch hält, sollte besser nicht im Bereich der Schule wirken.
Roland Reichenbach ist Professor für allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Zürich. Er ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Bildungsforschung und lebt in Basel.
KOMMENTAR:
Aehnliche Bestrebungen wie in der Schule gibt es auch im Management und an Hochschulen. ES kann nicht alles selbst reguliert werden. An einer namhaften Universität werden die Dozenten angehalten, die Studierenden einen Auftrag zu geben, damit sie selbst den Stoff erarbeiten können. Der Professor steht Fragen zur Verfügung und ist gleichsam Coach.
Das Zauberwort  SELBSTREGULATION wird vergoldet.
Im Management kursiert der Begriff: "Veränderungsmanagement".
Dabei wird ausgeklammert, dass es nicht nur um Veränderung gehen kann. Denn schlechter werden ist auch eine Veränderung.
Wenn etwas verändert wird muss es zwingend zu einer VERBESSERUNG führen.  Und das darf bei den Resultaten der Innovationsrhetorikern beweifelt werden.
Die Bemühungen bei unserer Volksschule in Richtung selbstorganisierte Lernen missachtet die Erkenntnis, dass die Lehrperson bei den Lernprozessen keine Nebenrolle, sondern eine zentrale Rolle spielt. Erziehungswissenschafter Reichenbach bringt es auf den Punkt:
"Klassenlehrer sind besonders bedeutsam. Was kann es Besseres für ein Schulkind geben als eine Lehrperson, die dem Kind drei Dinge zeigt: Erstens, dass das, was gelernt werden soll, wichtig ist. Zweitens, dass der Schüler diesen Inhalt lernen kann. Drittens, dass der Lehrer das Kind dabei unterstützt. Das sind die Elementarien!"