Mittwoch, 21. Januar 2009

Obamas Fehlerkultur

Was mich an der Vereidigung des neuen Präsidenten beeindruckt hat: Er liess sich vom sprachlichen Stolperer nicht aus der Ruhe bringen. Obama ist so intelligent, dass er weiss, dass es immer und überall Versprecher, Pannen oder Aussetzer geben kann - vor allem in Stresssituationen. Wer über der Sache steht und zu solchen Patzern stehen kann, der ist Profi und beweist damit, dass er gut ist. Was mir bei dieser Stolperer-Sequenz auch aufgefallen ist: Das Ehepaar Obama spielt keine Harmonie vor. Michelle steht voll und ganz zu ihrem Mann und hat ihn bei dieser historischen Szene mental unterstützt. Das wohlwollende, unterstützende Lächeln war echt und glaubwürdig. Es war kein aufgesetztes Verlegenheitsverhalten. Nach meinem Dafürhalten stimmt die Chemie der Beiden. Das Ehepaar ist für mich eine Einheit. Das veranschaulicht auch folgendes Bild:

Die Hamonie ist nicht gespielt

REUTERS

Blick online:

Obamas «Eieieid»

WASHINGTON – Barack Obama leistete sich bei seiner Vereidigung zum 44. US-Präsidenten nur einen kleinen Versprecher (siehe Video). Viel schlimmer ergings einzelnen seiner Vorgänger.

Das fing ja gut an: Als Barack Obama gestern Mittag vor dem Capitol in Washington den Eid (siehe Kasten) ablegen sollte, stolperte er bereits nach seinem Namen. Er fiel seinem Vorsprecher John Roberts ins Wort, liess ein Lächeln folgen. Dann verlor Obama den Faden, musste sich die nächsten Worte zweimal vorlesen lassen.

Denn die waren in der falschen Reihenfolge: Richter Roberts hatte das Wort «faithfully» (getreulich) im Eid nach hinten verschoben. Obama merkte zwar, da war was faul – doch irgendwie brachte er den Eid ins Trockene. Seither ist er US-Präsident, und seine folgende Antrittsrede glänzte mit Inhalt und sprachlicher Form.

Schlimmer gehts immer

Die Tücken der Amtseinführung kommen US-Präsidenten seit 1829 in die Quere: Andrew Jackson gab sich besonders volksnah und öffnete die Türen des Weissen Hauses. Seine Anhänger stürmten die Villa, zerschlugen Geschirr und rissen Vorhänge herunter. Jackson flüchtete und verbrachte seine erste Nacht als US-Präsident im Hotel. William Harrison hielt 1841 die längste Antrittsrede in der Geschichte der USA. Der klirrenden Kälte trotzte er dabei ohne Mantel und Hut, die anschliessende Parade bestritt Harrison hoch zu Ross. Einen Monat später erlag der 9. US-Präsident einer Lungenentzündung. Zu warm verpackt, zu viel getrunken Acht Jahre später wars wieder saukalt, doch Zachary Taylor hüllte sich für seinen grossen Tag dick ein – bis ihn die Menge nicht mehr erkannte. Als er auf die Bühne trat, wurde der vermeintliche Vagabund ausgebuht, bis das Missverständnis geklärt war. 1861 trat Abraham Lincoln seine erste Amtszeit an. Der 16. US-Präsident, einer der bedeutendsten überhaupt, durfte die damaligen 34 Bundesstaaten symbolisch begrüssen: 34 hübsche Girls liessen sich von Lincoln küssen. Seine zweite Amtseinführung aber ging in die Hose. Lincolns Stellvertreter und späterer Nachfolger Andrew Johnson trat völlig betrunken ans Rednerpult und hielt eine flammende, aber zusammenhangslose Rede. Vogelschlag beim Frost-Bankett Als Ulysses Grant 1873 zum zweiten Mal vereidigt wurde, war Väterchen Frost wieder zur Stelle. Mehrere Kadetten von der berühmten Militärakademie West Point kippten in der Kälte, Truthahn und Champagner gefroren im ungeheizten Bankettszelt. Hunderte von Kanarienvögeln, die dem Fest eine elegante Note verleihen sollten, erfroren im Flug und fielen auf die Gäste. (dip)

Kommentar: Es ist völlig normal, dass wir gelegentlich den Faden verlieren können. Unser Gehirn ist so konstruiert, dass es nach x tausend Worte plötzlich einen Aussetzer haben kann. Wichtig ist, dass wir darob die Nerven nicht verlieren.

Dominique Knill macht dem Namen Knill Ehre

Ich hatte mehrere Anfragen, ob ich mit der Miss- Schweiz Kandidatin verwandt sei. Denn die meisten Knill, die wie wir aus Appenzell stammen, sind gemäss Stammbaum irgendwie miteinander verwandt. Ich habe in diesem Fall nicht recherchiert. Wenn sich Dominique Knill nur mit Schönheit (ohne Intelligenz) ausgezeichnet hätte, wäre dies für mich jedenfalls weniger erfreulich gewesen. Nun zeigt der jüngste Beitrag im Blick: Dominique Knill wird Studentin an der ETH.

Ich zitiere:

Von wegen «Dumme Dominique»

Sie ist die heisseste ETH-Studentin

Vor der Miss-Schweiz-Wahl wurde sie ein Dummerchen geschimpft. Jetzt beweist Dominique Knill (22), dass sie schön UND schlau ist.

Dominique Knill backstage an den letzten Miss-Schweiz-Wahlen. (Gerry Ebner)

Kurz vor der letzten Miss-Schweiz-Wahl im September: Zicken-Krieg im Missen-Lager. «Diss-Miss» Katja Diethelm (24) versprüht Gift und Galle, stänkert öffentlich über die Bildung ihrer Kolleginnen.

Sogar die Namen der «Doofen» werden öffentlich genannt. Angeblich seien Whitney Toyloy (18), die sich das Krönchen trotz angeblicher Miss-Bildung später krallen wird, Nancy Kabika (24) und eben die Appenzellerin Knill nicht mal schlau genug, sich die Namen der sieben Bundesräte zu merken.

Knill lässt den Vorwurf nicht auf sich sitzen, holt im BLICK sogar zum Gegenschlag aus: «Ich weiss nicht, was Katja motiviert hat, so über uns Kolleginnen herzu­ziehen.»

Doch offenbar hat sich «Diss-Miss» Diethelm in ihrer Einschätzung getäuscht:

Knill wird demnächst ihr ETH-Stu­dium in Zürich beginnen.

Bisher hat sie als Flight Attendant gearbeitet. Ab Sommer ist sie das Heisseste, was die ETH zu bieten hat. Von wegen dumm!

«Ich werde Elektro-Technik studieren», erzählt die Bald-Studentin stolz. Und damit sie ihre Stu­diengebühren auch selber bezahlen kann, wird sie weiterhin als ­Model arbeiten.

Dominique Knill
Dominique Knill

Dominique Knill

ZUR PERSON

Geboren am 13. November 1986, aus Frauenfeld TG. Die Flight-Attendant hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und schläft gern zwölf Stunden oder länger.

MARKENZEICHEN

Lange Beine, grün-braune Augen und ihr charmantes Lächeln.

MACKEN

Ihre Schuhe türmen sich schachtelweise im Zimmer.

KÖRPERKULT

180 cm, Masse 88-63-96. Kann essen, wozu sie Lust hat, ohne zuzunehmen. Läuft im Flugzeug ständig und bleibt so fit.

LUST UND LIEBE

Nicht in festen Händen.

SCHWACH WIRD SIE

bei Babys und dem kleinen Hündchen ihrer grossen Schwester.

IN ZEHN JAHREN

Moderne Karrierefrau mit Mann und drei Kindern, vielleicht in den USA lebend.